von Karl-Heinz Vanheiden1Schaut, das alles hat mein Auge gesehen, / mein Ohr gehört, und mein Verstand nahm es auf.2Was ihr da wisst, das weiß ich auch, / ich falle nicht hinter euch zurück.“
Überheblich: Gott soll mein Richter sein, nicht ihr!
3„Doch zum Allmächtigen will ich reden, / will mich verteidigen vor ihm!4Ihr habt doch nur Pflaster aus Lügen, / Pfuschärzte seid ihr allesamt.5Wenn ihr doch endlich still sein wolltet, / dann hielt man euch noch für gescheit!6Hört euch meine Rechtfertigung an, / merkt auf den Streit meiner Worte!7Wollt ihr Falsches reden für Gott / und Lügen vorbringen für ihn?8Wollt ihr für ihn Partei ergreifen, / Gottes Anwälte gegen mich sein?9Wird es gut für euch sein, wenn er euch erforscht? / Lässt er sich von euch täuschen wie ein Mensch?10Tadeln, ja tadeln wird er euch, / wenn ihr heimlich Partei ergreift.11Erschreckt ihr nicht vor seiner Majestät, / wird die Angst vor ihm euch nicht packen?12Eure Sätze sind nur Sprüche aus Staub, / und eure Schilde bestehen aus Ton.13Seid still, ich will jetzt reden, / mag über mich kommen, was will.14Und wenn ich mich selbst zerfleische, / ich setze mein Leben aufs Spiel!15Und wenn er mich tötet, ich warte darauf / und verantworte mein Leben vor ihm.16Schon darin sehe ich mein Heil, / denn kein Schurke hat Zutritt bei ihm.17Hört mir nur ganz aufmerksam zu, / dass meine Erklärung auch in eure Ohren dringt.18Seht, ich bin für den Rechtsstreit gerüstet, / und ich weiß, ich bekomme Recht!19Wer könnte den Prozess gewinnen gegen mich? / Dann wollte ich schweigen und gäbe meinen Geist auf.“
Bitter: Gott, quäle mich doch nicht!
20„Nur zweierlei tu mir nicht an, / dann verberge ich mich nicht vor dir:21Nimm deine schwere Hand von mir weg, / und dein Schrecken befalle mich nicht!'22Dann kannst du rufen, und ich antworte dir, / oder ich rede, und du antwortest mir.23Wie groß ist meine Schuldenlast bei dir? / Was sind meine Vergehen und Sünden?24Warum verbirgst du dein Gesicht, / behandelst mich wie deinen Feind?25Willst du ein verwehtes Blatt verschrecken, / verfolgst du einen dürren Halm?26Denn Bitteres teilst du mir zu; / für meine Jugendsünden lässt du mich büßen.27Du steckst meine Füße in den Block,[1] / beobachtest all meine Wege / und grenzt mich ein auf Schritt und Tritt,28obwohl ich doch wie Moder zerfalle, / wie ein Gewand, das die Motte zerfraß.“
Hiob 13
Lutherbibel 2017
von Deutsche Bibelgesellschaft1Siehe, das hat alles mein Auge gesehen und mein Ohr gehört, und ich hab’s verstanden.2Was ihr wisst, das weiß ich auch, und ich bin nicht geringer als ihr.3Doch ich wollte gern zu dem Allmächtigen reden und wollte rechten mit Gott.4Aber ihr seid Lügentüncher und seid alle unnütze Ärzte.5Wollte Gott, dass ihr geschwiegen hättet, so wäret ihr weise geblieben. (Spr 17,28)6Hört doch, wie ich mich verantworte, und merkt auf die Streitsache, von der ich rede!7Wollt ihr Gott verteidigen mit Unrecht und Trug für ihn reden?8Wollt ihr für ihn Partei ergreifen? Wollt ihr Gottes Sache vertreten?9Wird’s euch auch wohlgehen, wenn er euch verhören wird? Meint ihr, dass ihr ihn täuschen werdet, wie man einen Menschen täuscht?10Er wird euch hart zurechtweisen, wenn ihr heimlich Partei ergreift.11Werdet ihr euch nicht entsetzen, wenn er sich erhebt, und wird sein Schrecken nicht über euch fallen?12Was ihr zu bedenken gebt, sind Sprüche aus Asche; eure Bollwerke werden zu Lehmhaufen.13Schweigt still und lasst mich reden; es komme über mich, was da will.14Was soll ich mein Fleisch mit meinen Zähnen festhalten und mein Leben aufs Spiel setzen?15Siehe, auch wenn er mich umbringt, warte ich auf ihn; fürwahr, ich will meine Wege vor ihm verantworten.16Auch das muss mir zum Heil sein; denn es kommt kein Ruchloser vor ihn.17Hört meine Rede und was ich darlege, mit euren Ohren!18Siehe, ich bin zum Rechtsstreit gerüstet; ich weiß, dass ich recht behalten werde.19Wer ist, der mit mir rechten könnte? Denn dann wollte ich schweigen und zugrunde gehen.20Nur zweierlei tu mir nicht, so will ich mich vor dir nicht verbergen:21Lass deine Hand fern von mir sein, und dein Schrecken erschrecke mich nicht; (Hi 9,34)22dann rufe, ich will dir antworten, oder ich will reden, dann antworte du mir!23Wie groß ist meine Schuld und Sünde? Lass mich wissen meine Übertretung und Sünde.24Warum verbirgst du dein Antlitz und hältst mich für deinen Feind? (Hi 19,11)25Willst du ein verwehendes Blatt schrecken und einen dürren Halm verfolgen,26dass du so Bitteres über mich verhängst und über mich bringst die Sünden meiner Jugend? (Ps 25,7)27Du hast meinen Fuß in den Block gelegt und hast acht auf alle meine Pfade und zeichnest meine Fußstapfen nach,28der ich doch wie Moder vergehe und wie ein Kleid, das die Motten fressen.
Hiob 13
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag Zürich1Siehe, all das hat mein Auge gesehen, mein Ohr hat es gehört und darauf acht gegeben.2So viel, wie ihr wisst, weiss auch ich, ich stehe nicht hinter euch zurück. (Hi 12,3; Hi 15,9)3Aber ich will zu Schaddai reden, und mit Gott zu streiten, ist mein Wunsch. (Hi 23,4)4Denn ihr seid nur Lügendichter, Kurpfuscher seid ihr allesamt.5Wenn ihr doch endlich schweigen wolltet! Dann könntet ihr als Weise gelten. (Spr 17,28)6Hört meine Entgegnung, und vernehmt die Anklage meiner Lippen.7Wollt ihr Falsches reden für Gott und Lügen vorbringen für ihn?8Wollt ihr für ihn Partei ergreifen oder den Rechtsstreit führen für Gott?9Geht es gut aus, wenn er euch erforscht, und könnt ihr ihn täuschen, wie man Menschen täuscht?10Hart wird er euch zurechtweisen, wenn ihr versteckt Partei ergreift.11Wird nicht seine Hoheit euch ängstigen und sein Schrecken euch überfallen? (Hi 31,23)12Sprüche aus Staub sind eure Merksätze, tönerne Schilde sind eure Schilde.13Schweigt nun und lasst mich reden, dann komme über mich, was kommen mag.14Wozu soll ich meinen Leib mit meinen Zähnen verteidigen? Ich setze mein Leben aufs Spiel![1]15Seht, er wird mich töten, nichts habe ich zu hoffen. Doch meine Wege will ich vor ihm verteidigen.16Schon darin sehe ich mein Heil, denn vor ihn kommt kein Ruchloser. (Hi 8,13)17Hört aufmerksam auf meine Rede, und was ich erkläre, dringe in eure Ohren.18Seht, ich bin gerüstet für den Rechtsstreit, ich weiss, dass ich im Recht bin. (Hi 6,29)19Wer könnte den Rechtsstreit gegen mich gewinnen? Dann wollte ich schweigen und sterben.20Zwei Dinge nur tu mir nicht an, dann muss ich mich nicht vor dir verbergen:21Nimm deine Hand von mir, und dein Schrecken soll mich nicht ängstigen. (Ps 33,7; Ps 39,11)22Dann rufe, und ich will antworten, oder lass mich reden und gib mir Antwort! (Ps 34,5; Jes 58,9; Jer 33,3)23Was sind meine Vergehen und Sünden? Lass mich mein Verbrechen und meine Sünde wissen!24Warum verbirgst du dein Angesicht und behandelst mich wie deinen Feind? (Ps 13,2; Ps 19,11; Ps 33,10; Ps 44,25; Ps 88,15)25Willst du ein verwehtes Blatt erschrecken und einen dürren Halm verfolgen?26Bitteres teilst du mir zu, und für die Sünden meiner Jugend lässt du mich büssen. (Ps 25,7)27Meine Füsse legst du in den Block und überwachst alle meine Wege, um meine Füsse ziehst du eine Grenze. (Hi 33,11)28Er aber zerfällt wie Moder, wie ein mottenzerfressenes Kleid: (Hi 4,19; Jes 50,9)