Hesekiel 9

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Dann rief er mit gewaltiger Stimme vor meinen Ohren: „Kommt herbei, ihr Strafrichter der Stadt! Jeder bringe sein Todeswerkzeug mit!“2 Da kamen sechs Männer durch das nördliche Tempeltor; jeder hatte sein Todeswerkzeug in der Hand. In ihrer Mitte befand sich ein siebter Mann, der mit Leinen bekleidet war und Schreibzeug am Gürtel hatte. Sie stellten sich neben den Bronzealtar.3 Die Herrlichkeit des Gottes Israels hatte sich inzwischen von dem Cherub[1] erhoben, über dem sie ruhte, und war an den Eingang vom Tempel getreten. Er rief dem Mann mit dem Schreibzeug am Gürtel zu:4 „Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und mach ein Taw-Zeichen[2] auf die Stirn der Männer, die über die Gräueltaten in ihrer Mitte seufzen und stöhnen!“5 Ich hörte auch, wie er zu den anderen sagte: „Geht hinter ihm her durch die Stadt und schlagt zu! Euer Auge soll kein Mitleid zeigen, ihr dürft sie nicht verschonen!6 Erschlagt die Greise und die Jugendlichen, die Kinder und die Frauen! Rührt aber keinen an, der das Kennzeichen hat! Beginnt hier in meinem Heiligtum!“ Da begannen sie bei den Ältesten, die vor dem Tempel standen.7 Dabei sagte Jahwe zu ihnen: „Füllt die Vorhöfe mit Erschlagenen und besudelt den Tempel mit ihnen! Dann geht in die Stadt und macht dort weiter!“ Sie taten es.8 Als sie so die Menschen erschlugen und nur mich verschonten, warf ich mich nieder und schrie: „Ach Herr, Jahwe, willst du in deinem Zorn über Jerusalem denn den ganzen Rest Israels vernichten?“9 Da sagte er zu mir: „Die Schuld dieser Leute von Israel und Juda ist entsetzlich groß. Sie haben das ganze Land mit Bluttaten und die Stadt mit Unrecht gefüllt. Sie sagen: 'Jahwe hat das Land ja verlassen, er sieht uns nicht mehr!'10 Darum werde auch ich kein Mitleid zeigen und sie nicht verschonen. Nein, ich will ihr Verhalten auf sie selbst zurückfallen lassen!“11 Da kam der Mann, der mit Leinen bekleidet war und Schreibzeug am Gürtel hatte, zurück und meldete: „Ich habe deinen Befehl ausgeführt.“

Hesekiel 9

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und er rief mit lauter Stimme vor meinen Ohren und sprach: Gekommen ist die Heimsuchung der Stadt; ein jeder habe sein Werkzeug zur Zerstörung in seiner Hand!2 Und siehe, da kamen sechs Männer auf dem Wege vom oberen Tor her, das gegen Norden liegt, und jeder hatte ein Werkzeug zum Zerschlagen in seiner Hand. Aber es war einer unter ihnen, der hatte ein leinenes Gewand an und ein Schreibzeug an seiner Seite. Und sie kamen heran und traten neben den bronzenen Altar. (Hes 10,2; Dan 10,5)3 Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub, über dem sie war, zu der Schwelle des Tempels, und er rief dem, der das leinene Gewand anhatte und das Schreibzeug an seiner Seite. (Hes 1,28)4 Und der HERR sprach zu ihm: Geh durch die Stadt Jerusalem und zeichne mit einem Zeichen[1] an der Stirn die Leute, die da seufzen und jammern über alle Gräuel, die darin geschehen. (Offb 7,3)5 Zu den andern Männern aber sprach er, sodass ich es hörte: Geht ihm nach durch die Stadt und schlagt drein; eure Augen sollen ohne Mitleid blicken und nicht verschonen. (Hes 7,4)6 Erschlagt Alte, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder und Frauen, schlagt alle tot; aber die das Zeichen an sich haben, von denen sollt ihr keinen anrühren. Fangt aber an bei meinem Heiligtum! Und sie fingen an bei den Ältesten, die vor dem Tempel waren. (Jer 25,29; 1Petr 4,17)7 Und er sprach zu ihnen: Macht den Tempel unrein, füllt die Vorhöfe mit Erschlagenen; dann geht hinaus! Und sie gingen hinaus und erschlugen die Leute in der Stadt.8 Und als sie die erschlagen hatten, war ich noch übrig. Und ich fiel auf mein Angesicht, schrie und sprach: Ach, Herr HERR, willst du denn den ganzen Rest Israels verderben, dass du deinen Zorn so ausschüttest über Jerusalem? (Hes 11,13)9 Und er sprach zu mir: Die Missetat des Hauses Israel und Juda ist allzu groß; es ist lauter Blutschuld im Lande und lauter Unrecht in der Stadt. Denn sie sprechen: Der HERR hat das Land verlassen, der HERR sieht uns nicht. (Hes 8,12)10 Darum soll mein Auge ohne Mitleid auf sie blicken, ich will auch nicht gnädig sein, sondern will ihr Tun auf ihren Kopf kommen lassen. (Hes 7,4)11 Und siehe, der Mann, der das leinene Gewand anhatte und das Schreibzeug an seiner Seite, antwortete und sprach: Ich habe getan, wie du mir geboten hast.

Hesekiel 9

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Und mit lauter Stimme rief er in meine Ohren: Nahe gekommen sind die Heimsuchungen der Stadt, und jeder hält in seiner Hand sein Werkzeug, um zu zerstören! (Hes 8,18; Hes 12,23)2 Und sieh: Sechs Männer kamen vom oberen Tor her, das nach Norden gerichtet ist, und in seiner Hand hielt jeder sein Werkzeug, um zu zerschlagen, und unter ihnen war ein Mann, der in Leinen gekleidet war, die Schreibertafel an seiner Hüfte, und sie kamen und stellten sich neben den bronzenen Altar. (2Kön 15,35; Jer 10,2; Jer 51,20)3 Die Herrlichkeit des Gottes Israels aber hatte sich erhoben von dem Kerub, über dem sie gewesen war, hin zur Schwelle des Hauses. Und er rief den Mann, der in Leinen gekleidet war, der die Schreibertafel an seiner Hüfte trug. (Hes 8,4; Hes 10,2; Hes 10,4; Hes 11,23; Hes 28,14; Hes 41,18; Hes 43,2)4 Und der HERR sprach zu ihm: Schreite mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und mache ein Taw-Zeichen[1] auf die Stirn der Männer, die seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten, die in ihr begangen werden. (1Mo 4,15; Hes 9,6; Offb 7,3)5 Zu jenen aber hörte ich ihn vor meinen Ohren sprechen: Schreitet durch die Stadt, hinter diesem her, und schlagt zu! Kalt sollen eure Augen blicken, und ihr sollt kein Mitleid haben! (2Mo 32,27; 4Mo 5,11; 4Mo 25,5)6 Greise, junge Männer und junge Frauen und Kinder und Frauen - bringt sie um, vernichtet sie! All denen aber, die das Taw-Zeichen tragen, sollt ihr euch nicht nähern. Und bei meinem Heiligtum sollt ihr beginnen. Und sie begannen mit den Männern, den Ältesten, die vor dem Haus waren. (Jer 25,29; Hes 9,4; 1Petr 4,17; Offb 9,4)7 Und er sprach zu ihnen: Macht das Haus unrein und füllt die Vorhöfe mit Erschlagenen! Geht hinaus! Da gingen sie hinaus, und immer wieder schlugen sie zu in der Stadt. (Hes 6,5; Hes 11,6)8 Und als sie zugeschlagen hatten, so dass ich allein übrig blieb, fiel ich nieder auf mein Angesicht und schrie auf und sprach: Ach, Herr, HERR, vernichtest du den gesamten Rest Israels, indem du deinen Zorn ausgiesst über Jerusalem? (2Mo 32,11; Hes 3,23; Hes 5,3; Hes 11,13)9 Da sprach er zu mir: Über die Massen gross ist die Schuld des Hauses Israel und Juda. Mit Blut hat sich das Land gefüllt, und die Stadt ist voll von Rechtsbeugung. Denn sie sagen: Der HERR hat das Land verlassen, der HERR sieht es nicht! (Hes 7,23; Hes 8,17; Mi 3,10; Mi 4,4)10 Und so wird auch mein Auge kalt blicken, und ich werde kein Mitleid haben! Ihre Taten lasse ich zurückfallen auf ihr Haupt. (Hes 5,11; Hes 11,21)11 Und sieh: Der Mann, der in Leinen gekleidet war, der die Schreibertafel an seiner Hüfte trug, erstattete Bericht: Ich habe es gemacht, wie du es mir geboten hast.