Hesekiel 26

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Am 1. des Monats[1] im elften Jahr unserer Verbannung kam das Wort Jahwes zu mir. Er sagte:2 „Du Mensch, / weil Tyrus[2] über Jerusalem sagte: / 'Ha! Zerbrochen ist das Tor der Völker! / Jetzt fällt mir sein Reichtum zu, / denn verwüstet ist die Stadt',3 darum spricht Jahwe, der Herr: 'Jetzt gehe ich gegen dich vor, Tyrus! Wie das Meer gegen deine Klippen brandet, werde ich viele Völker gegen dich anstürmen lassen!4 Sie werden deine Mauern schleifen, Tyrus, und deine Türme niederreißen. Ich fege deine Erde von dir weg und mache dich zu einem kahlen Felsen im Meer,5 zu einem Trockenplatz für Fischernetze. Ich habe das gesagt', spricht Jahwe, der Herr. 'Völker werden Tyrus ausplündern,6 seine Tochterstädte auf dem Festland zerstören und deren Einwohner töten. Daran wird man erkennen, dass ich Jahwe bin.'“7 So spricht Jahwe, der Herr: „Ich werde den Großkönig Nebukadnezzar, den König von Babylon, über Tyrus kommen lassen. Er kommt vom Norden her mit Pferden, Streitwagen, Reitern und einem riesigen Heer.8 Er wird deine Tochterstädte zerstören und einen Wall gegen dich aufschütten, Angriffsrampen gegen deine Mauern vorantreiben und ein Schutzdach aus Langschilden gegen dich aufstellen.9 Der Stoß seiner Rammböcke wird deine Mauern treffen. Mit Brecheisen reißt er deine Türme ein.10 Eine Staubwolke wird dich bedecken, wenn er anrückt mit der Masse seiner Pferde. Der Lärm seiner Reiter, Räder und Wagen lässt deine Mauern erbeben, wenn er durch deine Tore einfährt, wie man in eine aufgebrochene Stadt einzieht.11 Die Hufe seiner Pferde zerstampfen deine Straßen, dein Volk erschlägt er mit dem Schwert. Die stolzen Steinsäulen, die du verehrst, sinken in Trümmer.12 Sie plündern deinen Besitz, sie rauben deine Waren, sie schleifen deine Mauern und zerstören deine Paläste. Und deine Steine, dein Holz und deinen Schutt schütten sie ins Meer.13 Ich lasse den Klang deiner Lieder verstummen, und die Musik deiner Harfen wird nicht mehr gehört.14 Ich mache dich zu einem kahlen Felsen, zu einem Trockenplatz für Fischernetze. Du wirst nicht wieder aufgebaut werden, denn ich, Jahwe, habe das gesagt!“, spricht Jahwe, der Herr.15 So spricht Jahwe, der Herr, gegen Tyrus: „Vom Donnergetöse deines Falls werden die Inseln erbeben, wenn Mörder in dir wüten und jeder Durchbohrte stöhnt.16 Dann sinken die Fürsten des Meeres von ihren Thronen. Sie legen ihre Mäntel ab, ziehen ihre buntgewirkten Kleider aus und kleiden sich in zitternde Angst. Vor Entsetzen kauern sie auf dem Boden und erschaudern wegen dir.17 Dann stimmen sie die Totenklage über dich an: , Ach, wie bist du zerstört, / du ruhmreiche Stadt, / du Festung am Meer! / Du hattest solche Macht auf der See, / hast ihre Anwohner in Schrecken versetzt.18 Nun zittern die Küsten am Tag deines Falls; / über dein Ende sind die Inseln entsetzt.'“19 Denn so spricht mein Herr, Jahwe: „Wenn ich dich zu einer verwüsteten und menschenleeren Stadt mache, wenn ich die Flut über dich kommen lasse, sodass du darin untergehst,20 dann musst du in die Totenwelt hinab zu den längst Verstorbenen, in die tiefste Tiefe zu den uralten Ruinen. Dann wirst du nie mehr bewohnt und hast keinen Platz mehr im Land der Lebendigen.21 Tödlichem Terror gebe ich dich preis, du wirst nicht mehr sein! Man wird dich suchen, aber nicht mehr finden. Das gilt für alle Zeit, spricht Jahwe, der Herr.“

Hesekiel 26

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und es begab sich im elften Jahr am ersten Tage des Monats, da geschah des HERRN Wort zu mir: (Jes 23,1; Am 1,9)2 Du Menschenkind, weil Tyrus spricht über Jerusalem: »Ha! Die Pforte der Völker ist zerbrochen; nun fällt es mir zu; ich werde jetzt reich werden, weil Jerusalem wüst liegt!«, (Hes 25,3)3 darum, so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an dich, Tyrus, und will viele Völker gegen dich heraufführen, wie das Meer seine Wellen heraufführt.4 Die sollen die Mauern von Tyrus zerstören und seine Türme abbrechen; ja, ich will sogar seine Erde von ihm wegfegen und will einen nackten Fels aus ihm machen,5 einen Platz im Meer, an dem man Fischnetze aufspannt; denn ich habe es geredet, spricht Gott der HERR, und es soll den Völkern zum Raub werden.6 Und seine Tochterstädte auf dem Festland sollen mit dem Schwert geschlagen werden, und sie sollen erfahren, dass ich der HERR bin.7 Denn so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will über Tyrus kommen lassen Nebukadnezar, den König von Babel, von Norden her, den König der Könige, mit Rossen, Wagen, Reitern und einem großen Heer. (Jer 27,6; Dan 2,37)8 Der soll deine Tochterstädte auf dem Festland mit dem Schwert schlagen; aber gegen dich wird er Bollwerke errichten und einen Wall gegen dich aufschütten und ein Schilddach gegen dich erstellen.9 Er wird mit Sturmböcken deine Mauern umstoßen und deine Türme mit seinen Werkzeugen einreißen.10 Von der Menge seiner Pferde wird Staub dich bedecken. Deine Mauern werden erbeben von dem Getümmel seiner Rosse, Wagen und Reiter, wenn er in deine Tore eindringt, wie man eindringt in eine erstürmte Stadt.11 Er wird mit den Hufen seiner Rosse alle deine Gassen zerstampfen. Dein Volk wird er mit dem Schwert erschlagen und deine stolzen Steinmale zu Boden reißen.12 Sie werden deine Schätze rauben und deine Handelsgüter plündern. Deine Mauern werden sie abbrechen und deine schönen Häuser einreißen und werden deine Steine und die Balken und den Schutt ins Meer werfen.13 Und ich will dem Getön deiner Lieder ein Ende machen, und den Klang deiner Harfen soll man nicht mehr hören. (Am 5,23)14 Und ich will einen nackten Fels aus dir machen, einen Platz, an dem man Fischnetze aufspannt, und du sollst nicht wieder gebaut werden. Denn ich, der HERR, habe geredet, spricht Gott der HERR.15 So spricht Gott der HERR gegen Tyrus: Was gilt’s? Werden nicht die Inseln erbeben, wenn du fallen wirst mit Getöse und deine Verwundeten stöhnen werden und das Schwert morden wird in deiner Mitte?16 Alle Fürsten am Meer werden von ihren Thronen herabsteigen und ihre Oberkleider ablegen und ihre bunten Gewänder ausziehen und sich in Schrecken hüllen und auf der Erde sitzen und immer von Neuem erzittern und sich entsetzen über dich.17 Sie werden über dich ein Klagelied anstimmen und zu dir sagen: Ach, wie bist du zugrunde gegangen, du berühmte Stadt, die du am Meer lagst und so mächtig warst auf dem Meer samt deinen Einwohnern, dass sich das ganze Land vor dir fürchten musste!18 Nun entsetzen sich die Inseln am Tag deines Falls, und die Inseln im Meer erschrecken über deinen Untergang.19 Denn so spricht Gott der HERR: Ich will dich zu einer verödeten Stadt machen gleich den Städten, in denen niemand wohnt, und will eine große Flut über dich kommen lassen, dass hohe Wogen dich bedecken,20 und will dich hinunterstoßen zu denen, die in die Grube gefahren sind, zu dem Volk der Vorzeit. Ich will dich wohnen lassen in den Tiefen unter der Erde zwischen den Trümmern der Vorzeit bei denen, die in die Grube gefahren sind, dass du keine Wohnung und keine Stätte mehr hast im Lande der Lebendigen; (Jes 14,11; Jes 14,15)21 ja, zum Schrecken will ich dich machen, dass es aus ist mit dir und man dich nie mehr findet, wenn man nach dir sucht, spricht Gott der HERR. (Hes 27,36; Hes 28,19)

Hesekiel 26

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Und im elften Jahr, am Ersten des Monats, erging das Wort des HERRN an mich: (Jes 23,1; Hes 27,1; Hes 28,1; Am 1,9)2 Du Mensch, weil Tyros von Jerusalem gesagt hat: Ha, zerbrochen ist das Tor der Völker, mir fällt es zu, ich werde reich, sie aber ist verwüstet!, (Hes 25,3; Hes 36,2)3 darum, so spricht Gott, der HERR: Sieh, ich gehe gegen dich vor, Tyros, und lasse viele Nationen gegen dich ansteigen, wie das Meer seine Wogen ansteigen lässt. (Hes 27,3)4 Und sie werden die Mauern von Tyros zerstören und seine Türme niederreissen, und ich werde sein Erdreich wegfegen von ihm und es zum nackten Fels machen. (Hes 26,14)5 Ein Ort, wo die Netze trocknen, soll es sein, mitten im Meer, denn ich habe gesprochen, Spruch Gottes, des HERRN, und es wird zur Beute für die Nationen. (Hes 25,7)6 Und seine Töchter, die auf dem offenen Land sind, werden umgebracht mit dem Schwert, und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin.7 Denn so spricht Gott, der HERR: Sieh, von Norden her bringe ich Nebukadrezzar nach Tyros, den König von Babel, den König der Könige, mit Pferden und Wagen und mit Reitern und einer Menschenmenge, mit zahlreichem Gefolge. (Jer 46,26; Hes 29,17)8 Deine Töchter auf dem offenen Land wird er mit dem Schwert umbringen, und gegen dich wird er einen Belagerungswall errichten, und er wird eine Sturmrampe aufschütten gegen dich und ein Schilddach gegen dich aufstellen. (2Kön 25,1; Jes 23,13; Hes 4,2; Hes 21,27)9 Und mit seinem Rammbock wird er den Stoss gegen deine Mauern führen, und mit seinen Brecheisen wird er deine Türme einreissen.10 Seine Pferde sind so zahlreich, dass ihr Staub dich bedecken wird; vom Getöse der Reiter und der Räder und der Wagen werden deine Mauern erbeben, wenn er durch deine Tore kommt, wie man in eine aufgebrochene Stadt kommt.11 Alle deine Strassen wird er mit den Hufen seiner Pferde zerstampfen; dein Volk wird er mit dem Schwert umbringen, und die Mazzeben, die dir Kraft geben sollten, wird er zu Boden stürzen. (1Mo 28,18)12 Und man wird deinen Reichtum rauben und deine Handelsgüter plündern und deine Mauern niederreissen und deine kostbaren Häuser einreissen, und deine Steine und deine Balken und dein Erdreich werden sie ins Wasser werfen.13 Und dem Lärm deiner Lieder werde ich ein Ende bereiten, und der Klang deiner Leiern wird nicht mehr zu hören sein. (Jes 24,8; Hes 7,11; Hes 23,42; Am 5,23; Offb 18,22)14 Und ich werde dich zu einem nackten Fels machen, du wirst zum Ort, wo Netze trocknen, und nie mehr wirst du aufgebaut, denn ich, der HERR, habe gesprochen! Spruch Gottes des HERRN. (Hes 26,4)15 So spricht Gott der HERR, zu Tyros: Werden vom Getöse deines Sturzes, wenn der Erschlagene aufstöhnt, wenn gemetzelt wird[1] in deiner Mitte, nicht die Inseln erbeben? (Jer 49,21)16 Und alle Fürsten des Meeres werden von ihren Thronen steigen, und sie werden ihre Mäntel ablegen und ihre bunten Gewänder ausziehen. Sie kleiden sich in Angst, setzen sich auf den Boden und zittern und zittern und sind entsetzt über dich. (Hes 27,35; Hes 32,10; Jon 3,6)17 Und sie stimmen eine Klage an über dich und sagen zu dir: Wie bist du verschwunden, du vom Meer Umspülte, gepriesene Stadt, die mächtig war im Meer, sie und ihre Bewohner, die du Angst eingeflösst hast allen, die daran wohnten! (Hes 19,14)18 Nun werden die Inseln zittern am Tag deines Sturzes, und die Inseln im Meer werden entsetzt sein über dein Ende. (Jes 41,5)19 Denn so spricht Gott der HERR: Wenn ich dich zur verwüsteten Stadt mache, den Städten gleich, die nicht mehr bewohnt sind, wenn ich die Flut über dich steigen lasse und die Wassermassen dich bedecken, (Hes 27,34)20 dann lasse ich dich hinabsteigen zusammen mit denen, die hinabsteigen in die Grube, zu dem uralten Volk, und ich lasse dich wohnen in der Tiefe der Erde, wie uralte Trümmer, zusammen mit denen, die hinabsteigen in die Grube, damit du nicht mehr bewohnt wirst. Dem Land der Lebenden aber werde ich eine Zierde schenken. (Hes 31,14; Hes 32,18)21 Ich werde dich zum Schrecknis machen, und du wirst nicht mehr sein! Und nach dir wird gesucht, aber du wirst nie mehr gefunden werden! Spruch Gottes des HERRN. (Hes 27,36; Hes 28,19; Dan 11,19; Offb 18,21)