Habakuk 2

Neue evangelistische Übersetzung

1 Ich will auf meinem Posten stehen, / will auf den Wachtturm mich stellen, / will spähen, um zu sehen, was er sagt, / was er auf meine Klage entgegnet.2 Jahwe gab mir Antwort und sagte: / "Schreib nieder, was du siehst, / schreib es deutlich auf die Tafeln, / dass man es geläufig lesen kann.3 Denn was du schaust, gilt zur bestimmten Zeit, / es weist aufs Ende hin, / es täuscht dich nicht. / Und wenn es sich verzögert, warte darauf, / denn es kommt bestimmt, / es bleibt nicht aus![1]4 Sieh, die Strafe trifft den, der nicht aufrichtig ist! / Doch der Gerechte lebt durch seinen Glauben.[2] (Röm 1,17; Gal 3,11; Hebr 10,38)5 Ja, tückisch ist der Wein, / der Mann wird übermütig und kommt nicht ans Ziel, / auch wenn er den Rachen aufsperrt wie die Totenwelt, / wenn er unersättlich ist wie der Tod, / auch wenn er alle Völker zusammentreibt / und alle Nationen um sich vereinigt.6 Werden nicht alle diesen Spruch auf ihn machen, / ihn mit spitzen Worten und Rätseln verhöhnen? / Man wird sagen: , Wehe dem, der anhäuft, was ihm nicht gehört, / der sich hohe Pfänder geben lässt! / Wie lange will er es treiben?7 Plötzlich stehen deine Gläubiger vor dir, / deine Bedränger erwachen, / und du wirst ihre Beute!8 Du hast viele Völker ausgeraubt, / jetzt plündert dich der Rest der Völker aus, / denn du hast Menschenblut vergossen, / dem Land Gewalt angetan, / den Städten und ihren Bewohnern.9 Wehe dem, der unrechten Gewinn macht / – zum Verderben für sein Haus –, / der hoch oben sich ein Nest anlegt, / unzugänglich, um sich so vor Unheil zu schützen!10 Zur Schande für dein eigenes Haus / plantest du die Vernichtung vieler Völker. / Damit hast du dein Leben verwirkt.11 Da schreit der Stein aus der Mauer, / und der Sparren im Gebälk gibt ihm Antwort.12 Wehe dem, der eine Stadt mit Blut erbaut, / der eine Ortschaft auf Unrecht gründet.13 Seht, kommt es nicht von Jahwe, dem Allmächtigen, / dass Völker sich fürs Feuer plagen, / Nationen sich abmühen für nichts?14 Denn die Erde wird dann mit dem Erkennen von Jahwes Herrlichkeit erfüllt – so, wie das Meer mit Wasser voll ist.15 Wehe dem, der anderen zu trinken gibt / und ihnen berauschendes Gift beimischt, / der sie so betrunken macht, / um sich ihre Blöße anzuschauen!16 Du hast dich an Schande gesättigt statt an der Ehre. / So trink nun auch du und zeig deine Vorhaut! / Der Becher in Jahwes Hand kommt jetzt zu dir, / und Schande wird auf deine Herrlichkeit fallen.17 Die Gewalttat am Libanon wird dich erdrücken, / die Misshandlung der Tiere dich zerschmettern, / denn du hast Menschenblut vergossen, / dem Land Gewalt angetan, / den Städten und ihren Bewohnern.'"18 Was nützt ein Götterbild, das ein Bildhauer macht, / ein Gussbild und ein Lügenorakel? / Wie kann der Bildner auf sein Gebilde vertrauen, / den stummen Götzen, den er selber machte?19 Wehe dem, der zum Holz sagt: "Erwache!" / und zum stummen Stein: "Wach auf!"! / Kann der Götze ihn unterweisen? / Gewiss, er ist mit Gold und Silber überzogen, / doch Geist und Atem hat er nicht.20 Aber Jahwe ist in seinem heiligen Palast. / Alle Welt schweige vor ihm!

Habakuk 2

Lutherbibel 2017

1 Auf meiner Warte will ich stehen und mich auf meinen Turm stellen und Ausschau halten und sehen, was er mir sagen und antworten werde auf das, was ich ihm vorgehalten habe. (Jes 21,8)2 Der HERR aber antwortete mir und sprach: Schreib auf, was du schaust, deutlich auf eine Tafel, dass es lesen könne, wer vorüberläuft! (Jes 30,8; Offb 1,11; Offb 1,19)3 Die Weissagung wird ja noch erfüllt werden zu ihrer Zeit und wird endlich frei an den Tag kommen und nicht trügen. Wenn sie sich auch hinzieht, so harre ihrer; sie wird gewiss kommen und nicht ausbleiben. (Hes 12,23; 2Petr 3,9)4 Siehe, wer halsstarrig ist, der wird keine Ruhe in seinem Herzen haben, der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben. (Jes 48,22; Röm 1,17; Gal 3,11; Hebr 10,38)5 Aber der Reichtum betrügt den stolzen Mann, dass er nicht bleibt. Er sperrt seinen Rachen auf wie das Reich des Todes und ist wie der Tod, der nicht zu sättigen ist: Er rafft an sich alle Völker und sammelt zu sich alle Nationen.6 Was gilt’s aber? Diese alle werden einen Spruch über ihn machen und ein Lied und ein Sprichwort sagen: Weh dem, der sein Gut mehrt mit fremdem Gut – wie lange wird’s währen? – und häuft viel Pfänder bei sich auf!7 Wie plötzlich werden aufstehen, die dich beißen, und erwachen, die dich peinigen! Und du musst ihnen zum Raube werden.8 Denn du hast viele Völker beraubt. So werden dich wieder berauben alle übrigen Völker um des Menschenblutes willen und um des Frevels willen, begangen am Lande und an der Stadt und an allen, die darin wohnen.9 Weh dem, der unrechten Gewinn macht zum Unglück seines Hauses, auf dass er sein Nest in der Höhe baue, um dem Unheil zu entrinnen!10 Aber dein Ratschlag wird zur Schande deines Hauses geraten; denn du hast zu viele Völker zerschlagen und damit gegen dein Leben gesündigt.11 Denn auch die Steine in der Mauer werden schreien, und die Sparren am Gebälk werden ihnen antworten. (Lk 19,40)12 Weh dem, der die Stadt mit Blut baut und richtet die Stadt auf mit Unrecht! (Jer 22,13; Mi 3,10)13 Wird’s nicht so vom HERRN Zebaoth geschehen: Woran die Völker sich abgearbeitet haben, muss mit Feuer verbrennen, und wofür die Leute sich müde gemacht haben, das muss verloren sein? – (Jer 51,58)14 Denn die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des HERRN, wie Wasser das Meer bedeckt. (Jes 11,9)15 Weh dem, der seinen Nächsten trinken lässt und seinen Grimm beimischt und ihn trunken macht, dass er seine Blöße sehe! (1Mo 9,22)16 Du hast dich gesättigt mit Schande und nicht mit Ehre. So trinke du nun auch, dass du taumelst! Denn an dich wird der Kelch in der Rechten des HERRN kommen und Schande über deine Ehre. (Jer 25,15; Jer 25,26)17 Denn der Frevel, den du am Libanon begangen, wird über dich kommen, und die vernichteten Tiere werden dich schrecken um des Menschenblutes willen und um des Frevels willen, begangen am Lande und an der Stadt und an allen, die darin wohnen.18 Was hilft ein Bild? Sein Meister hat’s gebildet. Was hilft ein gegossenes Bild, ein falscher Lehrer? Sein Meister verlässt sich auf sein Werk, obgleich er stumme Götzen macht. (Jes 44,10)19 Weh dem, der zum Holz spricht: »Wach auf!«, und zum stummen Steine: »Steh auf!« Wie sollte ein Götze lehren können? Siehe, er ist mit Gold und Silber überzogen, und kein Odem ist in ihm. (Ps 115,4)20 Aber der HERR ist in seinem heiligen Tempel. Es sei stille vor ihm alle Welt! (Ps 11,4; Zef 1,7; Sach 2,17; Offb 8,1)

Habakuk 2

Zürcher Bibel

1 Auf meinem Posten will ich stehen und auf die Befestigung mich stellen, und ich will Ausschau halten, um zu sehen, was er zu mir reden wird und was ich zu antworten habe auf meine Vorhaltung. (Jes 21,6; Hes 33,7)2 Und der HERR hat mir geantwortet und gesagt: Schreibe auf, was du geschaut hast, und schreibe es deutlich auf die Tafeln, damit, wer es liest, keine Zeit verliert. (Jes 8,1)3 Denn die Schauung gilt für die festgesetzte Zeit, und sie spricht vom Ende[1] und lügt nicht! Wenn es sich verzögert, warte darauf, denn es wird kommen, es bleibt nicht aus! (Dan 8,19; 2Petr 3,9)4 Sieh, seine Seele ist dahin, sie war nicht rechtschaffen in ihm! Der Gerechte aber wird durch seine Treue am Leben bleiben! (Jes 7,9; Röm 1,17; Gal 3,11; Hebr 10,38)5 Wie trügerisch ist der Wein! Ein anmassender Mann, er wird nicht ans Ziel gelangen! Er, der seinen Rachen aufgerissen hat wie das Totenreich und der selbst wie der Tod ist und nicht satt wird und sich alle Nationen eingesammelt und bei sich alle Völker versammelt hat. (Spr 1,15; Spr 27,20)6 Werden nicht all diese einen Spruch über ihn machen und eine Anspielung, Doppelsinniges, auf ihn? Und man wird sagen: Wehe dem, der anhäuft, was ihm nicht gehört! - Wie lange noch? - Und der sich belastet mit Pfandgeschäften! (Mi 1,6; Mi 2,4)7 Werden nicht plötzlich die sich erheben, die Zinsen von dir wollen, und die erwachen, die dich bedrängen?[2] Und sie werden dich ausplündern!8 Denn du selbst hast viele Nationen ausgeplündert; ausplündern werden dich alle, die übrig geblieben sind von den Völkern, wegen des Menschenbluts, das vergossen wurde,[3] und der Gewalttat am Land, an der Stadt und an all ihren Bewohnern. (Jes 33,1; Hes 3,17; Hes 39,10)9 Wehe dem, der aus Bosheit Gewinn schlägt für sein Haus, um sein Nest in die Höhe zu setzen und sich vor der Hand des Unheils zu retten. (Ob 1,4)10 Schande für dein Haus hast du beschlossen, da du viele Völker ausgemerzt hast: Damit sündigst du gegen dich selbst!11 Ja, der Stein aus der Mauer schreit um Hilfe, und der Sparren aus dem Holz gibt ihm Antwort!12 Wehe dem, der eine Stadt auf vergossenes Blut baut und eine Siedlung auf Unrecht gründet! (Jer 22,13; Mi 3,10; Nah 3,1)13 Ist es nicht so: Sieh, es kommt vom HERRN der Heerscharen, so dass Völker sich abmühen fürs Feuer und Völker müde werden für nichts.14 Denn die Erde wird erfüllt sein von der Erkenntnis der Herrlichkeit des HERRN, so wie Wasser den Meeresgrund bedeckt. (Jes 11,9; Hab 3,3)15 Wehe dem, der seinem Nächsten zu trinken gibt, dabei deinen Zorn beimischt und ihn dann betrunken macht, damit er dessen[4] Scham anschauen kann.16 An Schande hast du dich gesättigt statt an Ehre, trinke auch du und zeig deine Vorhaut! Zu dir kommt der Kelch aus der Rechten des HERRN, und Dreck ergiesst sich auf deine Ehre! (Kla 4,21)17 Denn die Gewalttat am Libanon wird über dich kommen, und die Vernichtung der Tiere wird dich erschrecken lassen[5] wegen des Menschenbluts, das vergossen wurde, und der Gewalttat am Land, an der Stadt und an all ihren Bewohnern. (Hab 2,8)18 Was nützt ein Bild? Sein Bildner hat es gestaltet! Was nützt ein gegossenes Bild und ein Lehrer? Lüge! Was nützt es, dass der Bildner auf sein eigenes Gebilde vertraut und dann stumme Götzen herstellt? (Ps 115,4; Jer 10,8; Sach 10,2)19 Wehe dem, der zum Holz sagt: Wach auf!, zum schweigenden Stein: Erwache! Kann der lehren? Sieh, es ist überzogen mit Gold und Silber, in seinem Innern aber ist kein Atem! (Jer 2,27)20 Der HERR aber ist im Tempel seiner Heiligkeit. Stille vor ihm, ganze Erde! (Am 6,10; Mi 1,2; Sach 2,17)