Amos 6

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Wehe den Sorglosen in Zion, / den Sicheren auf dem Berg von Samaria, / weh der Elite des Ersten unter den Völkern, / an die sich das Haus Israel zu wenden pflegt.2 Geht hinüber nach Kalne[1] und seht euch dort um, / geht von da in die große Stadt Hamat,[2] / steigt hinab ins Gat[3] der Philister! / Seid ihr besser als diese Reiche, / oder ist ihr Gebiet größer als eures?3 Ihr wollt den Tag des Unglücks verdrängen / und fördert die Herrschaft der Gewalt.4 Ihr liegt auf Betten aus Elfenbein / und räkelt euch auf Ruhepolstern. / Ihr verschlingt die Lämmer von der Herde weg, / die Kälber aus dem Maststall.5 Ihr grölt zum Harfengeklimper, / wollt Lieder erfinden wie David.6 Aus Opferschalen schlürft ihr Wein / und salbt euch mit den besten Ölen. / Doch der Untergang Josefs schert euch nicht. (Am 5,6)7 Darum werden sie als Erste verschleppt, / allen Verbannten voran. / Dann ist es mit dem Gejohle der Hingelümmelten vorbei.8 Jahwe, der Herr, hat bei sich selbst geschworen. / Spruch Jahwes, des allmächtigen Gottes: / „Ich verabscheue Jakobs Stolz, / ich hasse seine Paläste. / Die Stadt und alles darin / liefere ich aus.“9 Und wenn irgendwo, in einem einzigen Haus, noch zehn Menschen übrig geblieben sind, müssen auch sie sterben.10 Und wenn ein Verwandter oder der Bestatter einen Toten aufhebt, um ihn aus dem Haus zu schaffen, und einen Überlebenden fragt, der im hintersten Winkel des Hauses sitzt: „Ist noch jemand bei dir?“, und er antwortet: „Niemand!“, dann wird der andere sagen: „Still! Nur nicht den Namen Jahwes nennen!“11 Denn seht: Jahwe befiehlt, / da schlägt man das große Haus zu Bruch / und das kleinere in Trümmer.12 Laufen Pferde denn die Felsen hoch, / oder pflügt man mit Rindern das Meer? / Doch ihr verwandelt das Recht in Gift / und was Gerechtigkeit bewirken soll in Bitterkeit.13 Ihr freut euch über ‹die Eroberung› von Lo-Dabar[4] und sagt: / „Aus eigener Kraft haben wir Karnajim[5] erobert!“14 „Passt nur auf, ihr Leute vom Haus Israel, / was ich gegen euch tue!“ / Das sagt Jahwe, der allmächtige Gott. / „Ich werde ein Volk aufstehen lassen, das euch quält / von da, wo man nach Hamat kommt, bis zum Bach, der ins Wüstental führt.“[6]

Amos 6

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Weh! Die ihr sorglos seid zu Zion und die ihr voll Zuversicht seid auf dem Berge Samarias, ihr Vornehmen des Erstlings unter den Völkern, zu denen das Haus Israel kommt,2 geht hin nach Kalne und schaut und von da nach Hamat, der großen Stadt, und zieht hinab nach Gat der Philister! Seid ihr besser als diese Königreiche? Oder ist ihr Gebiet größer als das eure, (1Mo 10,10)3 die ihr meint, vom bösen Tag weit ab zu sein, und trachtet immer nach Frevelregiment, (Ps 10,5)4 die ihr schlaft auf elfenbeingeschmückten Lagern und euch streckt auf euren Ruhebetten? Ihr esst die Lämmer aus der Herde und die gemästeten Kälber5 und spielt auf der Harfe und erdichtet euch Lieder wie David (Jes 5,12)6 und trinkt Wein aus Schalen und salbt euch mit dem besten Öl, aber bekümmert euch nicht um den Schaden Josefs.7 Darum sollen sie nun vorangehen unter denen, die gefangen weggeführt werden, und soll das Schlemmen der Übermütigen aufhören.8 Denn Gott der HERR hat geschworen bei sich: Mich verdrießt der Stolz Jakobs, spricht der HERR, der Gott Zebaoth, und ich hasse seine Paläste. Darum will ich die Stadt übergeben mit allem, was darin ist. (Am 8,7)9 Und wenn auch zehn Männer in einem Hause übrig bleiben, sollen sie doch sterben.10 Und nimmt dann einen sein Verwandter, der ihn bestatten und seine Gebeine aus dem Hause tragen will, so sagt er zu dem, der drin im Hause ist: Sind ihrer noch mehr da? Und der wird antworten: Sie sind alle dahin! Und er wird sagen: Still! Denn man darf des HERRN Namen nicht nennen. (Am 8,3)11 Denn siehe, der HERR hat geboten, dass man die großen Häuser in Trümmer schlagen soll und die kleinen Häuser in Stücke.12 Wer kann auf Felsen mit Rossen rennen oder mit Rindern das Meer pflügen? Doch ihr wandelt das Recht in Gift und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut, (Am 5,7)13 die ihr euch freut über Lo-Dabar und sprecht: Haben wir nicht durch unsere Kraft Karnajim genommen?14 Darum siehe, ich will gegen euch, ihr vom Hause Israel, ein Volk aufstehen lassen, spricht der HERR, der Gott Zebaoth, das soll euch bedrängen von da an, wo man nach Hamat geht, bis an den Bach in der Wüste.

Amos 6

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Wehe den Sorglosen in Zion und denen, die sich in Sicherheit glauben auf dem Berg von Samaria, den Vornehmen der ersten unter den Nationen, zu denen das Haus Israel kommt! (Jes 32,9; Am 9,10)2 Zieht hinüber nach Kalne und seht, und geht von dort nach Chamat-Rabba! Und steigt hinab nach Gat im Philisterland! Sind sie besser als diese Königreiche, ist ihr Gebiet grösser als euer Gebiet? (Nah 3,8)3 Die ihr meint, der Tag des Unheils sei fern, und die ihr dafür gesorgt habt, dass die Herrschaft der Gewalt nahe gerückt ist![1] (Hes 12,27; Am 9,10)4 Die auf Lagern aus Elfenbein liegen, hingefläzt auf ihren Ruhebetten, und die Widder essen von der Herde und Rinder aus der Mast, (Am 3,12)5 die sich zum Klang der Harfe versuchen und sich für David halten an den Instrumenten, (Jes 5,12)6 die Wein aus Schalen trinken und sich salben mit dem besten Öl, aber nicht erschüttert sind über den Zusammenbruch Josefs!7 Darum gehen sie nun in die Verbannung, an der Spitze derer, die weggeführt werden, und das Feiern vergeht denen, die sich fläzen! (Am 7,11)8 Gott der HERR hat bei sich geschworen, Spruch des HERRN, des Gottes der Heerscharen: Worauf Jakob stolz ist, das mache ich verächtlich, und seine Paläste hasse ich, und die Stadt mit allem, was darin ist, liefere ich aus! (Am 8,7)9 Und wenn zehn Menschen übrig gelassen werden in einem einzigen Haus, dann müssen sie sterben!10 Und hebt einen dann der eigene Verwandte auf - einer, der ihn verbrennt -, um die Gebeine[2] aus dem Haus zu schaffen, und sagt er zu dem, der in den hintersten Winkeln des Hauses ist: Ist noch jemand bei dir?, und jener sagt: Niemand!, dann wird er sagen: Stille! Denn den Namen des HERRN darf man nicht nennen! (Am 8,3; Hab 2,20; Zef 1,7; Sach 2,17)11 Denn sieh, der HERR gebietet, und man schlägt das grosse Haus in Trümmer und das kleine Haus in Stücke. (Am 3,15)12 Rennen Pferde über Felsen, oder pflügt man dort mit Rindern? Ihr habt das Recht in Gift verwandelt und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut! (Am 5,7)13 Die ihr euch freut über Lo-Dabar[3], die ihr sagt: Haben wir uns Karnajim nicht durch eigene Kraft genommen? (5Mo 8,17; Hab 1,11)14 Doch seht, ich lasse eine Nation gegen euch aufstehen, Haus Israel, Spruch des HERRN, des Gottes der Heerscharen. Und sie werden euch bedrängen von dort, wo es nach Chamat geht, bis zum Bachtal in der Araba.