Zefanja 3

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Wehe der trotzigen und schmutzigen, / der gewalttätigen Stadt.2 Sie hat auf keinen Ruf gehört, / hat keine Mahnung ernst genommen. / Sie hat Jahwe nicht vertraut, / nicht die Nähe Gottes gesucht.3 Ihre Oberen sind brüllende Löwen, / ihre Richter Wölfe am Abend, / die nichts für morgen übrig lassen.4 Ihre Propheten sind freche Betrüger, / ihre Priester Heiligtumsschänder, / die dem Gesetz Gewalt antun.5 Dabei ist Jahwe doch in ihrer Mitte, / der gerecht ist und niemals Unrecht tut. / Morgen für Morgen stellt er unfehlbar sein Recht ins Licht. / Doch der Böse kennt keine Scham.6 „Ich habe ganze Völker vernichtet / und ihre Festungen zerstört. / Ich ließ ihre Straßen veröden, / keiner geht dort mehr entlang. / Ihre Städte sind verwüstet, menschenleer; / kein Bewohner ist mehr da.7 Ich dachte: 'Sicher achtest du mich jetzt, / nimmst dir meine Warnung zu Herzen. / Dann würde ihre[1] Wohnung nicht zerstört, / wie ich es ihr zugedacht hatte.' / Doch sie taten es nun gerade / und verschlimmerten ihre Taten.8 Darum warte nur auf mich“, / spricht Jahwe, / „und auf den Tag, / an dem ich mich als Ankläger erhebe. / Denn mein Beschluss steht fest: / Ich werde die Völker versammeln / und bringe die Reiche zusammen, / um meine Wut auf sie zu schütten, / die ganze Glut meines Zorns. / Denn im Feuer meiner Eifersucht / wird die ganze Erde verzehrt.“9 Dann aber verwandle ich die Lippen der Völker / und mache sie rein zum Anrufen des Namens Jahwes / und zum einträchtigen Dienst.10 Noch von jenseits der Ströme Nubiens / bringen meine Anbeter mir / meine zerstreute Schar / als Opfergabe dar.[2]11 An jenem Tag musst du dich nicht mehr schämen / all deiner Taten, durch die du mit mir gebrochen hast. / Denn dann entferne ich aus dir deine hochmütigen Prahler. / Dann gibt es auf meinem heiligen Berg keine Überheblichkeit mehr.12 Übrig lasse ich in dir ein demütiges und armes Volk, / das seine Zuflucht sucht beim Namen Jahwes:13 den Rest von Israel, / Menschen, die kein Unrecht tun / und nicht mehr lügen werden. / Sie wollen nichts mehr wissen von Betrug, / und weiden und lagern wie eine Herde, / und niemand scheucht sie mehr auf.14 Juble, Tochter Zion, / jauchze, Israel! / Singe und juble aus vollem Herzen, / du Tochter von Jerusalem!15 Deine Strafe hat Jahwe entfernt, / deinen Feind fegte er weg. / Der König Israels, / Jahwe selbst, ist in dir, / du wirst kein Unglück mehr sehen.16 An jenem Tag wird man Jerusalem zurufen: Zion, fürchte dich nicht! / Lass deine Hände nicht sinken!17 Jahwe, dein Gott, ist in dir, / ein Held, um dir zu helfen. / Er freut sich mit Begeisterung an dir. / Musste er in seiner Liebe auch schweigen, / so jubelt er nun laut über dich.18 Die Bekümmerten, die weit weg von dir waren / und die Festversammlungen vermissten, / die bringe ich heim von dort, / wo sie eine Mahnung für dich sind.19 „Pass auf! Dann rechne ich mit deinen Unterdrückern ab. Ich werde den Hinkenden helfen und die Vertriebenen zusammenbringen. Und gerade in den Ländern, wo man sie erniedrigt hat, verschaffe ich ihnen Ehre und Ruhm.20 In dieser Zeit hole ich euch her. Und dann, wenn ich euch sammle, verleihe ich euch Ansehen und Ruhm bei allen Völkern der Erde, denn vor ihren Augen werde ich euer Geschick wenden“, spricht Jahwe.

Zefanja 3

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Weh der widerspenstigen, befleckten, tyrannischen Stadt!2 Sie will nicht gehorchen noch sich zurechtweisen lassen; sie will auf den HERRN nicht trauen noch sich zu ihrem Gott halten.3 Ihre Oberen sind brüllende Löwen und ihre Richter Wölfe der Steppe, die nichts bis zum Morgen übrig lassen. (Hes 22,27)4 Ihre Propheten sind leichtfertig und voll Trug; ihre Priester entweihen das Heiligtum und deuten das Gesetz freventlich. (Mi 3,11)5 Der HERR ist gerecht in ihrer Mitte und tut kein Arges. Er bringt alle Morgen sein Recht ans Licht; es bleibt nicht aus. Aber der Frevler kennt keine Scham.6 Ich habe Völker ausgerottet, ihre Burgen verwüstet und ihre Gassen so leer gemacht, dass niemand darauf geht; ihre Städte sind zerstört, dass niemand mehr darin wohnt.7 Ich sprach: Mich sollst du fürchten und dich zurechtweisen lassen –, so würde ihre Wohnung nicht ausgerottet und nichts von allem kommen, womit ich sie heimsuchen wollte. Aber sie sind eifrig dabei, alles Böse zu tun.8 Darum wartet auf mich, spricht der HERR, bis auf den Tag, an dem ich als Kläger auftrete; denn mein Recht ist es, Völker zu versammeln und Königreiche zusammenzubringen, um meinen Zorn über sie auszuschütten, ja, alle Glut meines Grimmes; denn alle Welt soll durch meines Eifers Feuer verzehrt werden. (Ps 79,6)9 Dann aber will ich den Völkern reine Lippen geben, dass sie alle des HERRN Namen anrufen und ihm einträchtig dienen.10 Von jenseits der Ströme von Kusch werden meine Anbeter in der Zerstreuung mir Geschenke bringen. (Ps 68,32; Jes 18,1; Apg 8,27)11 Zur selben Zeit wirst du dich all deiner Taten nicht mehr zu schämen brauchen, mit denen du dich gegen mich empört hast; denn dann will ich deine stolzen Prahler von dir tun, und du wirst dich nicht mehr überheben auf meinem heiligen Berge.12 Ich will in dir übrig lassen ein armes und geringes Volk; die werden auf des HERRN Namen trauen. (Hes 6,8)13 Und diese Übriggebliebenen in Israel werden nichts Böses tun noch Lüge reden, und man wird in ihrem Munde keine betrügerische Zunge finden, sondern sie sollen weiden und lagern ohne alle Furcht.14 Jauchze, du Tochter Zion! Frohlocke, Israel! Freue dich und sei fröhlich von ganzem Herzen, du Tochter Jerusalem! (Sach 9,9)15 Denn der HERR hat deine Strafe weggenommen und deine Feinde abgewendet. Der HERR, der König Israels, ist bei dir, dass du dich vor keinem Unheil mehr fürchten musst.16 Zur selben Zeit wird man sprechen zu Jerusalem: Fürchte dich nicht, Zion! Lass deine Hände nicht sinken!17 Denn der HERR, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein, er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein. (Jes 62,5)18 Wie an einem festlichen Tage nehme ich von dir hinweg das Unheil, dass du seinetwegen keine Schmach mehr trägst.19 Siehe, zur selben Zeit will ich mit allen denen ein Ende machen, die dich bedrängen, und will den Hinkenden helfen und die Zerstreuten sammeln und will sie zu Lob und Ehren bringen in allen Landen, wo man sie verachtet. (Mi 4,7)20 Zur selben Zeit will ich euch heimbringen und euch zur selben Zeit sammeln; denn ich will euch zu Lob und Ehren bringen unter allen Völkern auf Erden, wenn ich euer Geschick wenden werde vor euren Augen, spricht der HERR. (Jer 29,14; Zef 2,7)

Zefanja 3

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Wehe der Stadt, die sich dem Herrn widersetzt, der Stadt voller Bosheit und Gewalt!2 Auf keine Warnung hört sie, keine Zurechtweisung nimmt sie ernst. Mit ihrem Gott will sie nichts zu tun haben; sie denkt nicht daran, dem HERRN zu vertrauen.3 Ihre führenden Männer sind wie Löwen, die nach Beute brüllen; ihre Richter gleichen hungrigen Wölfen, die von ihrem Raub nichts bis zum nächsten Morgen übrig lassen.4 Die Propheten sind leichtfertige Betrüger, die Priester entweihen das Heiligtum und legen Gottes Gesetz gerade so aus, wie es ihnen passt.5 Dabei wohnt der HERR doch mitten unter ihnen! Er tut niemals etwas Böses, sondern Tag für Tag sorgt er für Recht; ja, auf ihn ist immer Verlass. Aber die Leute in Jerusalem kennen keine Scham; sie tun genau das, was Gottes Willen widerspricht.6 Der Herr sagt: »Ich habe ganze Völker vernichtet und ihre Festungen niedergerissen. Die Städte sind zerstört und menschenleer, niemand geht mehr durch die Straßen.7 Ich dachte: Diese Warnung werdet ihr doch nicht in den Wind schlagen! Jetzt werdet ihr endlich Ehrfurcht vor mir haben! Ich hoffte, ich müsste eure Heimat nicht verwüsten und die verdiente Strafe nicht an euch vollstrecken. Doch ihr habt es nur noch schlimmer getrieben!8 Darum macht euch auf den Tag gefasst, an dem ich Gericht halte! Ja, ich werde mich auf euch stürzen wie ein Raubtier auf seine Beute.[1] Mein Entschluss steht fest! Ich rufe alle Völker und Nationen zusammen, um mein Urteil an ihnen zu vollstrecken. Niemand wird meinem Zorn entrinnen, ja, mein leidenschaftlicher Zorn bricht los wie ein Feuer und verwüstet die ganze Welt. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort!«9 »Dann aber werde ich dafür sorgen, dass alle Völker zu mir umkehren. Sie werden nie mehr die Namen ihrer Götzen in den Mund nehmen, sondern von nun an[2] zu mir, dem HERRN, beten und mir einmütig dienen.10 Sogar noch aus dem fernen Äthiopien werden sie mein zerstreutes Volk wie eine Opfergabe herbeibringen.[3]11 An jenem Tag braucht ihr Israeliten euch nicht mehr dafür zu schämen, dass ihr mir die Treue gebrochen und so viel Unheil angerichtet habt. Denn ich werde die selbstgerechten Prahler aus eurer Mitte beseitigen. Auf meinem heiligen Berg wird es niemanden mehr geben, der überheblich ist.12 Dann leben in Israel nur noch bescheidene und demütige Menschen, die ihr ganzes Vertrauen auf mich, den HERRN, setzen.13 Sie, die von meinem Volk übrig geblieben sind, hüten sich vor neuem Unrecht. Keine Lüge und kein betrügerisches Wort werden aus ihrem Mund kommen. Es geht ihnen so gut wie einer Schafherde auf saftiger Weide, nie mehr versetzt ein Feind sie in Angst und Schrecken.«14 Freut euch, ihr Israeliten, jubelt laut, ihr Menschen auf dem Berg Zion! Singt und jauchzt aus vollem Herzen, ihr Einwohner von Jerusalem!15 Der HERR hat das Urteil gegen euch aufgehoben; eure Feinde hat er hinweggefegt. Nun lebt er selbst als König Israels mitten unter euch. Kein Unglück wird euch mehr treffen.16 An jenem Tag wird man der Stadt auf dem Berg Zion zurufen: »Habt keine Angst, ihr Einwohner von Jerusalem, lasst die Hände nicht mutlos sinken!17 Der HERR, euer Gott, ist in eurer Mitte; und was für ein starker Retter ist er! Von ganzem Herzen freut er sich über euch. Weil er euch liebt, redet er nicht länger über eure Schuld. Ja, er jubelt, wenn er an euch denkt!«18 Gott sagt: »Ich bringe alle nach Hause, die traurig sind, weil sie in der Fremde leben müssen und die großen Feste in Jerusalem nicht mitfeiern können. Was für eine Schande ist das für sie![4]19 Doch wenn die Zeit reif ist, werde ich mit euren Unterdrückern abrechnen! Ich rette dich, mein vertriebenes Volk, und bringe selbst die Schwächsten noch heim. In den Ländern, in denen ihr jetzt noch gedemütigt werdet, wird man euch dann achten und ehren.20 Ja, in jener Zeit werde ich euch sammeln und in euer Land zurückbringen. Ich wende euer Schicksal zum Guten und verschaffe euch hohes Ansehen bei allen Völkern der Erde. Ihr werdet es selbst noch erleben. Das verspreche ich, der HERR!«