von Karl-Heinz Vanheiden1Wenn ich Israel heile, / zeigt sich Efraïms Schuld / und die Bosheit Samarias. / Denn was sie tun, ist Betrug. / In der Stadt gehen die Diebe um, / und draußen plündern Räuberbanden.2Dennoch sehen sie nicht ein, / dass ich all ihre Bosheit bemerke. / Jetzt umringen ihre Taten sie / und stehen auch vor meinem Angesicht.
Königsmacher und Königsmörder
3Mit Bosheit erheitern sie den König, / seine Oberen mit ihrer Schlechtigkeit.4Ehebrecher sind sie alle. / Sie sind wie ein angeheizter Ofen, / den der Bäcker nicht mehr schüren muss, / wenn er den Teig geknetet hat und gehen lässt.5Am Krönungstag des Königs / machen sie die Oberen schwach / durch die Glut des Weins, / dessen Kraft die Schwätzer niederreißt.6Sie nähern sich mit Hinterlist, / während ihr Herz wie ein Backofen glüht. / Ihr Zorn, der schläft die ganze Nacht, / doch am Morgen brennt er wie ein loderndes Feuer.7Sie alle glühen wie ein Backofen / und verzehren ihre Regenten. / All ihre Könige stürzen, / doch zu mir ruft keiner von ihnen.
Die verfehlte Politik
8Efraïm vermischt sich mit den Völkern. / Es ist wie ein Fladen, den man beim Backen nicht wendet.9Fremde verzehren seine Kraft, / er merkt es nicht einmal. / Auch seine Haare werden schon grau, / und er nimmt es nicht wahr.10Der eigene Hochmut klagt Israel an. / Doch zu Jahwe, ihrem Gott, kehren sie nicht um. / Seine Nähe suchen sie nicht.11Efraïm ist wie eine Taube, / leicht zu betören, ohne Verstand. / Erst ruft es die Ägypter an, / dann läuft es nach Assyrien.12Sobald sie laufen, spann ich mein Netz über sie, / wie Vögel am Himmel hole ich sie herab. / Ich bestrafe sie, wie es ihnen angekündigt war.13Wehe ihnen! Denn von mir liefen sie weg. / Verderben über sie! Denn sie brachen mit mir. / Ich würde sie gern erlösen, / aber sie reden ja nur Lügen über mich.14Sie schreien zu mir um Hilfe, / aber es kommt ihnen nicht von Herzen; / sie liegen nur da und heulen. / Sie ritzen sich wund, um Korn und Wein zu erflehen, / und wenden sich doch gegen mich.15Ich hatte sie belehrt und stark gemacht, / doch sie planten Böses gegen mich.16Sie wandten sich ab, den Nichtsen zu. / Sie sind wie ein Bogen, der nicht trifft. / Ihre Oberen fallen durchs Schwert. / Und wegen ihrer Verwünschungen / spottet ganz Ägypten über sie.
Hosea 7
Lutherbibel 2017
von Deutsche Bibelgesellschaft1wenn ich Israel heile, wird aufgedeckt Ephraims Schuld und die Bosheit Samarias, wie sie Lug und Trug treiben und die Diebe einsteigen und die Räuber auf der Straße plündern.2Aber sie sehen nicht ein, dass ich all ihrer Bosheit gedenke. Jetzt haben ihre Taten sie eingekreist, vor meinem Angesicht sind sie geschehen!3Sie erfreuen den König mit ihrer Bosheit und Obere mit ihren Lügen;4sie sind allesamt Ehebrecher, glühend wie ein Backofen, dessen Feuer der Bäcker nicht mehr schürt, wenn er den Teig knetet und ihn durchsäuern und aufgehen lässt.5Am Tag unseres Königs machten sie die Oberen trunken, dass sie glühten vom Wein, seine Gewalt packte die Übermütigen.6Ja, sie traten heran, heiß wie ein Backofen, ihr Herz voll Arglist. Ihr Grimm schläft die ganze Nacht, aber am Morgen brennt er lichterloh.7Allesamt sind sie erhitzt wie ein Backofen. Sie fressen ihre Richter. Alle ihre Könige sind gefallen. Unter ihnen ist keiner, der zu mir ruft.8Ephraim wird unter die Völker vermengt. Ephraim ist wie ein Brotfladen, den niemand umwendet.9Fremde fressen seine Kraft, doch er selber merkt es nicht; seine Haare sind schon grau geworden, doch er selber merkt es nicht.10Wider Israel zeugt seine Hoffart, dennoch bekehrten sie sich nicht zum HERRN, ihrem Gott, fragten auch trotz alledem nicht nach ihm.11Ephraim ist wie eine Taube, leicht zu verführen, ohne Verstand. Ägypten rufen sie, nach Assur laufen sie. (Hos 5,13)12Wenn sie laufen, will ich mein Netz über sie werfen und sie herunterholen wie Vögel unter dem Himmel. Ich fange sie, sobald man ihren Schwarm hört.13Weh ihnen, dass sie von mir gewichen sind! Verderben über sie, weil sie von mir abgefallen sind! Ich wollte sie wohl loskaufen; aber sie reden Lügen wider mich. (Ps 81,14)14Auch schreien sie nicht von Herzen zu mir, sondern heulen auf ihren Lagern. Sie ritzen sich wund um Korn und Wein, aber gegen mich sind sie störrisch.15Ich lehrte sie und stärkte ihre Arme; aber sie sinnen Böses gegen mich.16Sie kehren zurück zum Nicht-Hoch[1]. Sie sind wie ein schlaffer Bogen. Ihre Oberen werden durchs Schwert fallen wegen ihrer frechen Zunge. Deshalb wird man in Ägypten über sie spotten. (Ps 78,57)
Hosea 7
Hoffnung für alle
von Biblica1und mein Volk heilen will, dann kommt ans Licht, dass Ephraim schwere Schuld auf sich geladen hat und die Leute von Samaria Böses im Schilde führen. Sie sind Betrüger; Diebe brechen in die Häuser ein, und Räuberbanden ziehen plündernd durch das Land.2Sie machen sich nicht klar, dass ich kein einziges ihrer Verbrechen vergesse. Ihre eigene Bosheit holt sie nun ein; ständig stehen mir ihre Taten vor Augen!3Mit hinterlistigen Plänen verschaffen sie sich Ansehen beim König, und mit Lügen schmeicheln sie sich bei den führenden Männern ein.4Doch sie halten niemandem die Treue. Ihr Hass glüht wie ein Ofen, den der Bäcker so stark angeheizt hat, dass er ihn nicht mehr schüren muss, während er den Teig knetet und aufgehen lässt.5Am Krönungstag ihres Königs machen sie ihn und seine Hofbeamten betrunken, der viele Wein raubt diesen Schwätzern den Verstand.6Die Verräter warten, bis ihre Zeit gekommen ist, sie fiebern dem Augenblick entgegen, in dem sie losschlagen. Doch sie lassen sich die ganze Nacht hindurch nichts anmerken. Am Morgen aber wird die schwelende Glut zur lodernden Flamme:7Zornentbrannt fallen sie über die Herrscher her. So kommt ein König nach dem anderen ums Leben, aber noch nie hat einer von ihnen zu mir, dem Herrn, um Hilfe gerufen![1]8Ephraim vermischt sich mit fremden Völkern. Wie ein Fladenbrot, das nicht gewendet wird, auf einem glühenden Stein verschmort, so geht Israel zugrunde.9Die Völker, die Ephraim zu Hilfe gerufen hat, rauben ihm alle Kraft, aber er achtet nicht darauf. Sein Haar wird grau, doch er merkt es nicht.10So spricht Israel sich in seinem Hochmut selbst das Urteil. Denn mich, den HERRN, ihren Gott, suchen sie nicht, sie wollen trotz allem nicht zu mir umkehren!11Ephraim ist leichtgläubig und dumm wie eine Taube. Erst rufen sie die Ägypter zu Hilfe, dann wollen sie mit den Assyrern ein Bündnis schließen!12Weil sie hierhin und dorthin laufen, will ich ein Netz aufspannen und sie darin fangen wie einen Vogel. Ja, ich fange sie ein und bestrafe sie, wie ich es ihrem ganzen Volk angedroht habe!13Wehe ihnen! Sie rennen vor mir davon, doch ich lasse sie nicht entkommen! Ihr Land wird verwüstet, weil sie sich gegen mich aufgelehnt haben. Ich wollte sie retten, doch sie verbreiten nur Lügen über mich.14Sie liegen im Bett und heulen, aber niemals rufen sie ernsthaft nach mir. Sie ritzen sich die Haut ein, damit die Ernte gut ausfällt, und entfernen sich immer weiter von mir.15Ich, der Herr, habe sie ermahnt, ich habe ihnen Kraft gegeben, doch sie denken sich stets neue Bosheiten gegen mich aus.16Sie wenden sich an alle möglichen Helfer, nur nicht an mich! Sie sind wie ein schlaffer Bogen, mit dem man nicht schießen kann. Ihre führenden Männer werden im Krieg fallen, weil sie Hass und Lüge verbreiten. In ganz Ägypten wird man über sie spotten!«