Sprüche 6

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Mein Sohn, hast du für deinen Nächsten gebürgt, / dich einem Fremden mit Handschlag verpflichtet,2 hast du dich durch deine Worte gebunden, / dich gefesselt durch das, was du sagtest?3 Dann tue dies, mein Sohn: Reiß dich los! / Denn ein andrer hat dich in seiner Gewalt. / Geh unverzüglich hin und bestürme ihn mit Bitten!4 Gönne deinen Augen keinen Schlaf / und deinen Lidern keine Ruhe –5 bis du ihm entkommen bist wie die Gazelle dem Jäger, / wie der Vogel dem Zugriff des Fängers.6 Geh zur Ameise, du Fauler, / sieh, was sie tut, und lerne von ihr!7 Kein Vorgesetzter treibt sie an, / kein Aufseher und keiner der etwas befiehlt.8 Und doch sorgt sie im Sommer für Nahrung, / sammelt ihre Vorräte zur Erntezeit.9 Wie lange willst du noch liegen, du Fauler? / Wann stehst du endlich auf?10 Nur noch ein wenig Schlaf, nur noch ein bisschen Schlummer, / nur noch ein wenig liegen, die Hände gefaltet,11 und schon kommt dir die Armut ins Haus! / Wie ein Landstreicher, / ja wie ein Räuber überfällt dich die Not.12 Ein Schuft, ein Bösewicht ist, / wer Lügen verbreitet,13 wer mit den Augen zwinkert, / mit den Füßen Zeichen gibt, / mit Fingern Andeutungen macht,14 wer ein Herz voller Falschheit hat mit bösen Plänen darin / und immer wieder Streit entfacht.15 Darum nimmt er auf einmal ein schreckliches Ende, / wird plötzlich zerschmettert und nichts hilft ihm auf.16 Sechs Dinge sind Jahwe verhasst, / und sieben sind ihm ein Gräuel:17 stolze Augen, falsche Zungen / und Hände, die Unschuldige töten,18 ein Herz, das böse Gedanken durchpflügt, / Füße, die dem Verbrechen nachlaufen,19 ein falscher Zeuge, der Lügen in die Ohren bläst, / und einer, der Zank zwischen Brüdern entfacht.20 Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters, / verwirf die Weisung deiner Mutter nicht!21 Nimm sie dir zu Herzen, / binde sie um deinen Hals.22 Beim Gehen sollen sie dich leiten, / beim Liegen dich beschützen / und beim Wachwerden dir raten.23 Denn das Gebot ist wie eine Leuchte, / die Weisung wie ein Licht, / und die Zurechtweisungen führen zum Leben,24 um dich zu schützen vor der schlechten Frau, / der glatten Zunge der Fremden.25 Begehre nicht ihre Schönheit / und fall nicht darauf herein, dass sie dir schöne Augen macht.26 Denn eine Hure bringt dich nur ums Brot, / doch eine fremde Ehefrau um dein kostbares Leben.27 Kann man Feuer im Gewandbausch tragen, / ohne dass die Kleidung verbrennt?28 Kann man über Kohlenglut laufen / und versengt sich nicht die Füße dabei?29 So geht es dem, der zur Frau eines anderen geht. / Wer mit ihr schläft, der bleibt nicht ungestraft.30 Man verachtet den Dieb nicht, wenn er stiehlt, / um sein Verlangen zu stillen, weil der Hunger ihn treibt.31 Doch wird er ertappt, muss er es ersetzen, / siebenfach, mit allem, was er besitzt.32 Doch wer mit der Frau eines anderen Mannes Ehebruch treibt, / muss den Verstand verloren haben. / Nur wer sich selbst vernichten will, / lässt sich auf so etwas ein.33 Schläge und Schande bringt es ihm ein / und eine Schmach, die er nie wieder auslöschen kann.34 Denn Eifersucht erweckt die Wut des Ehemanns; / hat er zur Rache Gelegenheit, verschont er dich nicht.35 Er lässt sich auf keine Entschädigung ein, / bleibt unerbittlich, selbst wenn du ihn mit Geld überhäufst.

Sprüche 6

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Mein Sohn, hast du für einen anderen Bürgschaft übernommen? Hast du dich durch Handschlag verpflichtet, für seine Schulden aufzukommen? (Spr 11,15; Spr 17,18; Spr 20,16; Spr 22,26; Spr 27,13; Sir 29,18)2 Sind deine eigenen Worte dir zur Schlinge geworden? Bist du durch deine Versprechungen in eine Falle geraten?3 Dann hat der andere dich in seiner Gewalt, mein Sohn, und dir bleibt nur noch ein Ausweg: Geh zu ihm, bestürme ihn mit Bitten, lass nicht nach, damit er dich freigibt.4 Gönne dir keine Ruhe, gönne deinen Augen keinen Schlaf,5 bis du ihm entronnen bist wie eine Gazelle aus der Hand des Fallenstellers oder ein Vogel aus dem Netz.6 Sieh dir die Ameise an, du Faulpelz! Nimm dir ein Beispiel an ihr, damit du weise wirst! (Spr 19,24; Spr 20,4; Spr 26,13)7 Sie hat keinen Aufseher und keinen Antreiber.8 Und doch sorgt sie im Sommer für ihre Nahrung und sammelt zur Erntezeit ihre Vorräte. (Spr 30,25)9 Wie lange willst du noch liegen bleiben, du Faulpelz? Wann geruhst du endlich aufzustehen?10 »Nur ein kurzes Nickerchen«, sagst du, »nur einen Moment die Augen zumachen und die Hände in den Schoß legen.« (Spr 19,15; Spr 20,13; Spr 24,33)11 Und während du das tust, kommt die Armut zu dir wie ein Landstreicher und die Not überfällt dich wie ein Einbrecher.12 Nichtsnutzige, heimtückische Menschen laufen umher und verbreiten Lügen. (Spr 26,24)13 Sie zwinkern mit den Augen, um andere zu täuschen, und geben Zeichen mit den Händen oder Füßen. (Spr 10,10; Spr 16,30)14 Ihr Herz ist falsch; immerzu schmieden sie böse Pläne und zetteln Streitereien an.15 Darum nehmen sie ein schreckliches Ende. Unerwartet wird das Verderben sie treffen und nichts wird es abwenden können.16 Sechs Dinge verabscheut der HERR und das siebte kann er erst recht nicht ausstehen:17 überhebliche Augen, eine lügnerische Zunge, Hände, die schuldlose Menschen töten,18 einen Kopf, der böse Pläne ausheckt, Füße, die auf verbrecherischen Wegen laufen,19 einen Zeugen, der nicht die Wahrheit sagt, und einen Menschen, der Brüder gegeneinander aufhetzt. (Spr 19,5)20 Mein Sohn, halte dich an die Weisungen deines Vaters! Vergiss nicht, was deine Mutter dich gelehrt hat! (Spr 1,8)21 Lass dir die Worte deiner Eltern am Herzen liegen, so nahe wie das Schmuckstück, das du an einer Schnur um den Hals trägst.22 Diese Worte werden dich bei deiner Arbeit leiten, dich beschützen, während du schläfst, und dich beraten, sobald du wieder aufgewacht bist.23 Was Vater und Mutter dir beibringen, ist wie eine helle Lampe für deinen Weg. Wenn sie dich ermahnen und zurechtweisen, leiten sie dich an zu einem erfüllten Leben.24 Sie schützen dich vor der schlechten Frau, vor der Frau eines anderen, die dich mit Schmeichelworten lockt. (Spr 5,3)25 Lass dich nicht von ihren Reizen verführen, und wenn sie dir schöne Augen macht, fall nicht darauf herein!26 Für eine Prostituierte zahlst du nicht mehr als für einen Laib Brot, aber für die Frau eines anderen musst du mit deinem Leben bezahlen.[1]27 Kann man Feuer in der Tasche seines Gewandes tragen, ohne das Gewand in Brand zu setzen?28 Kann man über glühende Kohlen laufen, ohne sich die Füße zu verbrennen?29 Ebenso wenig kann man mit der Frau eines anderen schlafen, ohne die Strafe dafür zu bekommen.30 Einen Dieb verachtet man, auch wenn er nur stiehlt, weil der Hunger ihn treibt.31 Wird er ertappt, so muss er es siebenfach bezahlen und schlimmstenfalls alles hergeben, was er besitzt.32 Aber wer mit der Frau eines anderen Ehebruch begeht, muss den Verstand verloren haben. So etwas tut nur einer, der sein Leben leid ist!33 Schläge bekommt er und dazu Schmach und Schande, die er nie wieder loswird.34 Eifersucht steigert die Wut eines Ehemannes bis zum Äußersten; und wenn die Gelegenheit sich bietet, wird er sich rächen ohne jedes Mitleid.35 Mit Sühnegeld lässt er sich nicht besänftigen. Du magst ihm noch so viele Geschenke anbieten, er bleibt hart.