Hesekiel 24

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Am 10. Januar[1] im neunten Jahr unserer Verbannung kam das Wort Jahwes zu mir.2 „Mensch, schreib dir das Datum dieses Tages auf, genau den heutigen Tag! Heute hat der König von Babylon seinen Angriff auf Jerusalem begonnen.3 Trag dem widerspenstigen Volk ein Gleichnis vor. Sag zu ihnen: 'So spricht Jahwe, der Herr: Stell hin den Topf, stell hin / und gieße auch Wasser hinein!4 Lege Fleisch in den Topf, / lauter gute Stücke / von Lende und Schulter. / Gib die besten Knochen dazu.5 Nimm auserlesene Schafe! / Das Holz ist darunter zu schichten! / Lass die Fleischstücke sieden mit den Knochen darin!'6 Darum spricht Jahwe, der Herr: , Wehe der blutbefleckten Stadt! / Wehe dem rostigen Topf, / dessen Rost nicht abgehen will! / Stück für Stück nimm wahllos heraus!7 Denn das Blut, das sie vergoss, / ist noch mitten in ihr. / Auf die Felsplatte hat sie es geschüttet / und es nicht einmal mit Erde bedeckt.8 Um Zorn heraufzuführen, / um Rache zu nehmen, / gebe ich auf kahlen Fels ihr Blut; / es wird nicht mit Erde bedeckt.'9 Darum spricht Jahwe, der Herr: , Wehe der blutbefleckten Stadt! / Auch ich schichte einen großen Holzstoß auf.10 Trage nur viel Holz herbei! / Entzünde das Feuer! / Siede das Fleisch! / Verkoche die Brühe, / bis selbst die Knochen anglühen!11 Dann stell ihn leer auf seine Kohlen, / dass der Topf sich erhitzt, / seine Bronze erglüht, / der Rost ausgebrannt wird, / der ihn besudelt hat.12 Vergebliche Mühe! / Er ist so mit Rost bedeckt, / dass auch die Glut ihn nicht reinigen kann.'13 Ich wollte dich reinigen, aber du warst nicht rein zu bekommen. Nun wirst du besudelt bleiben, bis ich meinen ganzen Zorn an dir ausgelassen habe.14 Ich, Jahwe, habe es gesagt. Es kommt und ich werde es tun! Ich lasse nicht nach, ich schone nicht, habe keine Bedenken. Nach deinem Verhalten und nach deinen Taten wird man dich richten, spricht Jahwe, der Herr.“15 Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte:16 „Du Mensch, ich nehme dir jetzt dein Liebstes weg, die Freude deiner Augen durch plötzlichen Tod. Doch du sollst nicht klagen und weinen. Keine Träne soll dir kommen,17 hemme das Seufzen! Unterlass die Totenklage! Binde deinen Kopfbund um und ziehe deine Schuhe an! Verhülle deinen Bart nicht und iss nichts von dem Trauerbrot, das man dir bringt!“18 Am Morgen darauf redete ich zum Volk. Am Abend starb meine Frau. Und am anderen Morgen verhielt ich mich so, wie mir befohlen war.19 Da fragten mich die Leute: „Willst du uns nicht erklären, was dein Verhalten für uns zu bedeuten hat?“20 Ich sagte zu ihnen: „Das Wort Jahwes kam zu mir:21 Sag den Leuten von Israel: So spricht Jahwe, der Herr: Passt auf! Ich entweihe mein Heiligtum, den Zufluchtsort, auf den ihr so stolz seid, die Freude eurer Augen und das Ziel eurer Sehnsucht. Eure Söhne und Töchter, die ihr verlassen musstet, werden umkommen unter dem Schwert.22 Da werdet ihr tun, was ich getan habe; ihr werdet den Bart nicht verhüllen und kein Trauerbrot von den Nachbarn annehmen.23 Ihr werdet den Kopfbund aufbehalten und die Schuhe an den Füßen. Ihr werdet nicht klagen und weinen, sondern hinmodern in euren Sünden und einer den anderen anstöhnen.24 So wird Hesekiël für euch zum Wahrzeichen sein. Wenn es kommt, werdet ihr euch genauso verhalten wie er. Dann werdet ihr erkennen, dass ich, Jahwe, der Herr bin.“25 „Aber du, Mensch, pass auf! An dem Tag, an dem ich ihnen ihre Zuflucht wegnehme, ihre Pracht und Wonne, die Freude ihrer Augen, das Ziel ihrer Sehnsucht und ihre Söhne und Töchter dazu;26 an dem Tag wird ein Flüchtling zu dir kommen, sodass du es mit eigenen Ohren hören kannst.27 Dann wird deine Zunge gelöst werden, du wirst mit ihm reden können und nicht länger stumm sein. Dann bist du ihnen zum Wahrzeichen geworden, und sie werden erkennen, dass ich Jahwe bin.“

Hesekiel 24

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Das Wort des HERRN erging an mich im neunten Jahr, im zehnten Monat, am Zehnten des Monats: (2Kön 25,1; Jer 52,5)2 Menschensohn, schreib dir den Namen dieses Tages auf, genau den heutigen Tag! Am heutigen Tag hat sich der König von Babel auf Jerusalem gestürzt.3 Leg dem widerspenstigen Volk ein Gleichnis vor und sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Stell den Kessel auf, stell ihn auf; / und gieß auch Wasser hinein! (Hes 11,3; Hes 17,2)4 Leg seine Fleischstücke zusammen hinein, / jedes gute Stück, Lende und Schulter! Mit den besten Knochen fülle ihn auf!5 Nimm die Besten von der Herde! / Auch die Knochen leg ringsum unter den Kessel! Bring ihn zum Sieden! / Auch seine Knochen in seiner Mitte sollen kochen!6 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weh der Blutstadt, / dem verrosteten Kessel und dem Rost, der nicht abgeht! / Stück für Stück nimm wahllos heraus! (Hes 22,2)7 Denn ihr Blut war mitten in ihr. / An den nackten Felsen hat sie es getan, statt es auf die Erde auszugießen, / um es mit Staub zu bedecken. (3Mo 17,13; Hi 16,18; Jes 26,21)8 Indem ich meinen Zorn aufsteigen lasse, / um Vergeltung zu üben, habe ich ihr Blut auf nacktem Felsen vergossen, / damit es nicht bedeckt werde.9 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weh der Blutstadt! / Auch ich mache groß den Holzstoß.10 Häufe Holz auf, / zünde Feuer an, koche das Fleisch, / koche die Brühe ein und die Knochen sollen verbrennen!11 Dann stelle ihn leer auf seine Kohlen, damit sein Kupfer sich erhitzt und glüht und geschmolzen wird, was an ihm unrein ist, sein Rost verschwindet!12 Doch umsonst die Mühe: Sein starker Rost geht nicht von ihm ab, im Feuer bleibt sein Rost.13 In deiner Unreinheit besteht die Schandtat. Weil ich dich rein machen wollte, du aber nicht rein wurdest, sollst du von deiner Unreinheit nicht mehr rein werden, bis ich meinen Zorn an dir gestillt habe. (Hes 5,13)14 Ich, der HERR, habe gesprochen. Es kommt und ich führe es aus. Ich gebe nicht nach. Ich habe kein Mitleid, es reut mich nicht. Nach deinen Wegen und deinen Taten werden sie dich richten - Spruch GOTTES, des Herrn.[1] (Hes 5,11)15 Das Wort des HERRN erging an mich:16 Menschensohn, siehe, ich nehme dir die Freude deiner Augen durch einen jähen Tod. Doch du sollst weder klagen noch weinen. Keine Träne darfst du vergießen.17 Stöhne, bleib still! Keine Totentrauer sollst du halten. Binde deinen Kopfbund um und zieh deine Schuhe an deine Füße! Verhülle deinen Bart nicht und iss kein Brot von Menschen!18 Ich redete am Morgen zum Volk. Meine Frau starb am Abend, und ich tat am Morgen, wie mir befohlen war.19 Da sagte das Volk zu mir: Willst du uns nicht erklären, was dein Verhalten für uns zu bedeuten hat? (Hes 12,9; Hes 17,12; Hes 37,18)20 Ich antwortete ihnen: Das Wort des HERRN ist an mich ergangen.21 Sag zum Haus Israel: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich werde mein Heiligtum entweihen, euren Stolz und eure Macht, die Freude eurer Augen und die Sehnsucht eurer Seele. Eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, werden unter dem Schwert fallen.22 Dann werdet ihr handeln, wie ich gehandelt habe: Ihr werdet den Bart nicht verhüllen und kein Brot von Menschen essen.23 Mit eurem Kopfbund auf eurem Haupt und euren Schuhen an euren Füßen werdet ihr weder klagen noch weinen, sondern in euren Sünden dahinsiechen und miteinander stöhnen. (3Mo 26,39; Hes 4,17; Hes 33,10; Sach 14,12)24 Ezechiel wird ein Mahnzeichen für euch sein. Genauso wie er gehandelt hat, werdet ihr handeln; wenn das eintrifft, werdet ihr erkennen, dass ich GOTT, der Herr, bin. (Hes 12,6)25 Du aber, Menschensohn, ist es nicht so? An jenem Tag, wenn ich ihnen ihren Zufluchtsort nehme, ihre Wonne und ihre Pracht, die Freude ihrer Augen und das Verlangen ihrer Seele, ihre Söhne und ihre Töchter,26 an jenem Tag wird zu dir der Flüchtling kommen, um die Nachricht zu Gehör zu bringen. (Hes 33,21)27 An jenem Tag, mit dem Flüchtling, wird sich dein Mund öffnen. Du wirst reden und nicht mehr stumm sein. So wirst du zu einem Mahnzeichen für sie und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. (Hes 3,26; Hes 12,6; Hes 33,22)