Hesekiel 11

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Dann nahm mich der Geist und brachte mich zum östlichen Tor des Tempelbezirks. Vor dem Tor standen 25 Männer. Unter ihnen erkannte ich Jaasanja Ben-Assur und Pelatja Ben-Benaja, führende Männer der Stadt.2 Jahwe sagte zu mir: „Du Mensch, das sind die Männer, die in der Stadt Unheil ersinnen und böse Pläne schmieden,3 die sagen: 'So schnell müssen wir keine Häuser bauen! Die Stadt ist der Topf, und wir sind das Fleisch darin!'[1]4 Darum tritt als Prophet gegen sie auf, Mensch, und weissage!“5 Da kam der Geist Jahwes über mich. Er sagte zu mir: „Sprich: 'So spricht Jahwe: Ich weiß, wie ihr redet und was eure Pläne sind.6 Ihr habt viele erschlagen, ihr habt die Straßen der Stadt mit Erschlagenen gefüllt!7 Darum spricht Jahwe, der Herr: Die Erschlagenen auf euren Straßen, die ihr hingestreckt habt, die sind das Fleisch im Topf der Stadt. Aber euch werde ich aus ihr vertreiben!8 Vor dem Schwert fürchtet ihr euch, durch das Schwert werdet ihr sterben, spricht Jahwe, der Herr.9 Und ich vertreibe euch aus der Stadt. Ich gebe euch in die Gewalt von Fremden und vollziehe so mein Strafgericht an euch!10 Durchs Schwert müsst ihr fallen, an Israels Grenze lasse ich euch hinrichten. Ihr sollt erkennen, dass ich Jahwe bin.11 Ihr bleibt nicht in der Stadt wie das Fleisch im Topf. An der Grenze Israels werde ich euch richten!12 Ihr werdet erkennen, dass ich Jahwe bin, dessen Ordnungen ihr nicht beachtet und dessen Gebote ihr nicht befolgt habt. Ihr habt ja nach den Gesetzen eurer Nachbarvölker gelebt.'“13 Während ich dies weissagte, starb Pelatja Ben-Benaja. Da warf ich mich nieder, das Gesicht auf dem Boden und rief laut: „Ach Herr, Jahwe! Willst du auch den Rest Israels vernichten?“14 Da kam das Wort Jahwes zu mir:15 „Du Mensch, von deinen Brüdern sagen die Bewohner Jerusalems, ja von deinen Brüdern und Verwandten und von allen Israeliten, die in die Verbannung geführt wurden: 'Sie sollen bleiben, wo sie sind, weit weg von Jahwe! Das Land gehört jetzt uns!'16 Darum sprich: 'So spricht Jahwe, der Herr: Ja, ich habe sie weit weg unter fremde Völker versprengt, aber ich bin ihnen doch zu einem kleinen Heiligtum geworden in den Ländern, in die sie gekommen sind.'17 Darum sprich: 'So spricht Jahwe, der Herr: Ich sammle euch aus den Völkern wieder ein, ich führe euch aus den Ländern, in die ihr zerstreut worden seid, wieder zusammen und gebe euch das Land Israel.18 Und wenn sie dorthin zurückkehren, werden sie alle seine abscheulichen Götzen beseitigen.19 Ich werde ihnen ein einiges Herz geben und einen neuen Geist, und ich entferne das versteinerte Herz aus ihrer Brust und gebe ihnen ein Herz aus Fleisch und Blut,20 damit sie nach meinen Weisungen leben und meine Gebote beachten und befolgen. Sie sollen mein Volk werden, und ich, ich werde ihr Gott sein.21 Doch jenen, die ihr Herz an ihre Götzen gehängt haben und die ihren Gräueln nachfolgen, lasse ich ihr Tun auf sie selbst zurückfallen', spricht Jahwe, der Herr.“22 Dann schwangen die Cherubim ihre Flügel, und die Räder erhoben sich mit ihnen. Über den Cherubim war die Herrlichkeit des Gottes Israels.23 So verließ die Herrlichkeit Jahwes die Stadt und stellte sich auf den Berg im Osten Jerusalems.24 Mich aber nahm der Geist Gottes und brachte mich zu den Verbannten nach Babylonien zurück. Dann verschwand die Vision,25 und ich berichtete den Verbannten alles, was Jahwe mich hatte sehen lassen.

Hesekiel 11

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Und Geist hob mich empor und brachte mich zum östlichen Tor am Haus des HERRN, das nach Osten weist. Und siehe, am Eingang des Tores waren fünfundzwanzig Männer. Ich sah in ihrer Mitte Jaasanja, den Sohn Asurs, und Pelatja, den Sohn Benajas, die führenden Männer des Volkes. (Hes 3,12; Hes 8,3; Hes 10,19; Hes 43,4)2 Er sagte zu mir: Menschensohn, das sind die Männer, die Unheil ersinnen und einen bösen Plan fassen in dieser Stadt.3 Sie sagen: In nächster Zeit braucht man keine Häuser zu bauen. Sie ist der Topf, wir das Fleisch.4 Darum prophezeie gegen sie, prophezeie, Menschensohn!5 Da fiel der Geist des HERRN auf mich und er sagte zu mir: Sag: So spricht der HERR: Das habt ihr gesagt, Haus Israel. Ich weiß sehr gut, was euch in den Sinn gekommen ist. (Hes 24,1)6 Ihr habt viele in dieser Stadt erschlagen lassen und ihre Gassen mit Erschlagenen gefüllt.7 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Eure Erschlagenen, die ihr mitten in der Stadt getötet habt, diese sind das Fleisch und sie ist der Topf. Euch aber führe ich heraus aus ihrer Mitte.8 Das Schwert fürchtet ihr; also bringe ich das Schwert über euch - Spruch GOTTES, des Herrn. (Hes 5,17; Hes 6,3; Hes 33,2)9 Ich führe euch heraus aus ihrer Mitte, ich gebe euch in die Hand von Fremden und vollstrecke an euch das Urteil. (2Kön 25,18; Hes 5,8)10 Durch das Schwert werdet ihr fallen. An Israels Grenze halte ich Gericht über euch. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.11 Die Stadt wird für euch nicht der Topf sein und ihr nicht das Fleisch darin. An Israels Grenze halte ich Gericht über euch.12 Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin, ihr, die ihr meinen Gesetzen nicht gefolgt seid und nach meinen Rechtsentscheiden nicht gehandelt habt. Stattdessen habt ihr nach den Rechtsentscheiden der Völker ringsum gehandelt. (Hes 5,7)13 Und es geschah, während ich prophezeite, da starb Pelatja, der Sohn Benajas. Da fiel ich nieder auf mein Gesicht, schrie laut auf und rief: Ach, Herr und GOTT, willst du dem Rest Israels ein Ende machen? (Hes 9,8)14 Das Wort des HERRN erging an mich:15 Menschensohn, deine Brüder, deine Brüder, deine Sippenangehörigen und das ganze Haus Israel, von ihnen sagen die Bewohner Jerusalems: Sie sind fern vom HERRN; uns ist das Land zum Besitz gegeben.16 Darum sag: So spricht GOTT, der Herr: Gewiss, ich habe sie weit weg unter die Völker entfernt; gewiss, ich habe sie in die Länder zerstreut. Doch bin ich ihnen ein wenig zu einem Heiligtum geworden in den Ländern, wohin sie gekommen sind. (Hes 6,8)17 Darum sag: So spricht GOTT, der Herr: Ich sammle euch aus allen Völkern und ich bringe euch zusammen aus den Ländern, in die ihr zerstreut worden seid, und ich gebe euch das Land Israel. (Jer 24,5; Jer 29,14; Hes 20,34; Hes 28,25; Hes 34,13; Hes 36,24; Hes 37,21; Hes 38,8; Hes 39,27)18 Und sie werden dorthin kommen und alle seine Scheusale und alle seine Gräuel aus dem Land entfernen.19 Ich gebe ihnen ein einmütiges Herz und einen neuen Geist gebe ich in euer Inneres. Ich entferne das Herz von Stein aus ihrem Fleisch und gebe ihnen ein Herz von Fleisch,[1] (Jer 24,7; Hes 18,31; Hes 36,26; 2Kor 3,3)20 damit sie meinen Satzungen folgen und meine Rechtsentscheide bewahren und sie erfüllen. Dann werden sie mir Volk sein und ich werde ihnen Gott sein. (Jer 24,7; Hes 14,11; Hes 34,24; Hes 36,28; Hes 37,23)21 Die aber, deren Herz an ihren Götzen und an ihren Gräueln hängt - Spruch GOTTES, des Herrn: Ihr Verhalten lasse ich auf sie selbst zurückfallen.22 Dann hoben die Kerubim ihre Flügel. Die Räder bewegten sich zugleich mit den Kerubim und die Herrlichkeit des Gottes Israels war über ihnen.23 Die Herrlichkeit des HERRN stieg empor, weg aus der Mitte der Stadt; und sie blieb stehen auf dem Berg im Osten der Stadt. (Hes 43,3)24 Und der Geist hob mich empor und brachte mich nach Chaldäa zu den Verbannten, in der Vision, im Gottesgeist. Und die Vision, die ich geschaut hatte, stieg auf, weg von mir. (Hes 1,1; Hes 3,12; Hes 8,3; Hes 40,2)25 Und ich sagte den Verbannten alle Worte des HERRN, die er mich hatte sehen lassen.