2.Chronik 20

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Einige Zeit danach zogen die Moabiter,[1] die Ammoniter[2] und einige von den Mëunitern[3] zum Krieg gegen Joschafat heran.2 Man meldete dem König: „Ein riesiges Heer ist gegen dich heraufgezogen. Sie kommen von der anderen Seite des ‹Toten› Meeres aus Edom[4] und stehen schon in Hazezon-Tamar.“ Das ist ein anderer Name für En-Gedi.[5]3 Da erschrak Joschafat. Er beschloss, sich an Jahwe zu wenden, und ließ ein Fasten in ganz Juda ausrufen.4 Die Leute von Juda kamen nach Jerusalem zusammen, um die Hilfe Jahwes zu erbitten, selbst aus den Städten kamen sie herzu.5 Die Bevölkerung von Juda und Jerusalem versammelte sich im Haus Jahwes vor dem neuen Vorhof. Joschafat stand auf6 und betete: „Jahwe, du Gott unserer Väter! Du bist doch der Gott im Himmel, du bist doch der Herrscher über alle Reiche der Welt! In deiner Hand sind Kraft und Macht, und niemand kann vor dir bestehen!7 Du, unser Gott, hast doch die früheren Bewohner dieses Landes vor deinem Volk Israel vertrieben und es den Nachkommen deines Freundes Abraham für immer gegeben!8 Sie haben sich darin niedergelassen und dort ein Heiligtum für deinen Namen gebaut. Sie sagten:9 Wenn ein Unglück über uns kommt, ein Krieg als Strafgericht, die Pest oder eine Hungersnot, und wir treten vor dieses Haus und so vor dich – denn dein Name wohnt in diesem Haus – und schreien zu dir aus unserer Not, dann wirst du uns hören und helfen.'10 Da stehen nun die Ammoniter und Moabiter und die vom Gebirge Seïr. Als Israel aus dem Land Ägypten kam, hast du nicht erlaubt, diese Völker anzugreifen. Israel musste ihnen ausweichen und hat sie nicht beseitigt.11 Zum Dank dafür kommen sie jetzt und wollen uns aus deinem Besitz vertreiben, den du uns zum Erbe gegeben hast.12 Unser Gott, willst du sie nicht richten? Denn in uns ist ja keine Kraft vor dieser riesigen Menge, die gegen uns marschiert. Wir wissen nicht, was wir tun sollen, und richten deshalb unsere Augen auf dich!“13 So standen die Judäer mit ihren Frauen und Kindern vor Jahwe.14 Mitten in der Versammlung kam der Geist Jahwes auf den Leviten Jachasiël Ben-Secharja aus der Sippe Asafs. Er war ein Enkel Benajas, dem Sohn von Jehiël Ben-Mattanja,15 und rief: „Hört her, ihr Judäer, ihr Einwohner von Jerusalem und du, König Joschafat! So spricht Jahwe zu euch: 'Habt keine Angst und erschreckt nicht vor dieser großen Masse! Denn das wird nicht euer Kampf sein, sondern es ist Gottes Sache!16 Zieht ihnen morgen entgegen! Passt auf, sie werden die Steigung von Ziz[6] heraufkommen. Am Ausgang des Tals vor der Wüste Jeruël[7] werdet ihr sie finden.17 Doch ihr müsst nicht kämpfen, Juda und Jerusalem. Stellt euch auf, tretet vor und schaut euch an, wie Jahwe euch rettet. Habt keine Angst und erschreckt nicht! Zieht ihnen morgen entgegen, und Jahwe wird bei euch sein!'“18 Da verneigte sich Joschafat tief gebeugt. Auch das ganze Volk von Juda und die Bewohner Jerusalems warfen sich vor Jahwe nieder und beteten ihn an.19 Danach standen die Leviten von der Sippe der Kehatiter und Korachiter auf und priesen Jahwe, den Gott Israels, mit mächtiger Stimme.20 Früh am nächsten Morgen brachen sie zur Wüste Tekoa auf. Bei ihrem Auszug trat Joschafat vor und rief: „Hört zu, ihr Judäer und ihr Jerusalemer! Glaubt an Jahwe, euren Gott, dann werdet ihr bestehen! Glaubt seinen Propheten, dann habt ihr Gelingen!“21 Nachdem er sich mit dem Volk beraten hatte, stellte er Sänger für Jahwe an die Spitze der Gerüsteten. Sie sangen in ihren heiligen Gewändern Loblieder. „Preist Jahwe, denn seine Güte hört niemals auf!“22 Und zu derselben Zeit, als sie mit dem Jubel und Lobgesang anfingen, legte Jahwe einen Hinterhalt gegen die nach Juda anrückenden Ammoniter, Moabiter und die vom Gebirge Seïr, was zu ihrer Vernichtung führte.23 Denn die Ammoniter und Moabiter kämpften auf einmal gegen die Bewohner vom Gebirge Seïr. Als sie diese vollständig vernichtet hatten, fielen sie übereinander her und brachten sich gegenseitig um.24 Als nun die Judäer an die Stelle kamen, von wo aus man die Wüste überblicken kann, und sich nach dem Heerhaufen umschauten, sahen sie nur noch Leichen auf dem Boden liegen. Niemand war davongekommen.25 Joschafat und seine Leute sammelten die Beute ein. Sie fanden bei den Gefallenen eine Menge Dinge, auch kostbare Gegenstände. Sie plünderten so viel für sich, dass sie es nicht mehr tragen konnten. Drei Tage brauchten sie, um die riesige Beute einzusammeln.26 Am vierten Tag versammelten sie sich im Beracha-Tal. Dort dankten und lobten sie Jahwe. Deshalb nennen sie es bis heute Beracha, Lobe-Tal.27 Schließlich kehrte die ganze Mannschaft von Juda und Jerusalem mit Joschafat an der Spitze wieder nach Jerusalem zurück. Sie waren voller Freude, denn Jahwe hatte ihnen Freude an ihren Feinden geschenkt.28 So zogen sie mit Harfen, Zithern und Trompeten in Jerusalem ein bis vor den Tempel.29 Der Schrecken Gottes fiel auf die umliegenden Königreiche, als sie hörten, dass Jahwe mit den Feinden Israels gekämpft hatte.30 Von da an konnte Joschafat in Ruhe regieren. Gott hatte ihm an allen Grenzen Ruhe verschafft.31 Joschafat war also König von Juda. Als er an die Herrschaft kam, war er 35 Jahre alt. Er regierte 25 Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Asuba und war eine Tochter von Schilhi.32 Er folgte konsequent dem Beispiel seines Vaters Asa, indem er tat, was Jahwe gefiel.33 Nur die Opferhöhen bestanden weiter, denn das Volk war noch nicht von Herzen auf den Gott seiner Väter ausgerichtet.34 Was sonst noch über Joschafat zu sagen ist, seine frühere und spätere Geschichte, findet man in der Chronik von Jehu Ben-Hanani, die ins Buch der Könige von Israel aufgenommen wurde.35 Einmal schloss König Joschafat von Juda eine Übereinkunft mit König Ahasja von Israel, der ein verwerfliches Leben führte.36 Sie beschlossen, in Ezjon-Geber[8] gemeinsam hochseetaugliche Handelsschiffe[9] zu bauen.37 Da sagte Eliëser Ben-Dodawa aus Marescha ein Prophetenwort gegen Joschafat: „Weil du dich mit Ahasja verbündet hast, wird Jahwe dein Werk zerstören.“ Die Flotte erlitt wirklich Schiffbruch und der Handel kam nie zustande.[10]

2.Chronik 20

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Danach zogen die Moabiter und Ammoniter mit einer Anzahl von Mëunitern zum Krieg gegen Joschafat heran.[1] (1Chr 4,41; 2Chr 26,7)2 Boten kamen und meldeten Joschafat: Ein großer Heerhaufen zieht von jenseits des Meeres, von Edom, gegen dich. Sie stehen schon in Hazezon-Tamar, das ist En-Gedi.[2]3 Joschafat geriet in Furcht; er beschloss, den HERRN zu befragen, und ließ in ganz Juda ein Fasten ausrufen. (1Kön 21,9; Jer 36,9)4 Die Judäer versammelten sich, um zum HERRN zu flehen. Auch aus allen Städten Judas kamen sie herbei, um zum HERRN zu flehen.5 Joschafat aber trat im Haus des HERRN, im neuen Vorhof, vor die Versammlung Judas und Jerusalems6 und betete: HERR, Gott unserer Väter, bist nicht du Gott im Himmel und Herrscher über alle Reiche der Völker? In deiner Hand liegen Kraft und Stärke; niemand kann dir widerstehen. (1Chr 29,11)7 Hast nicht du, unser Gott, die Bewohner dieses Landes vor deinem Volk Israel vertrieben und für alle Zeiten ihr Gebiet den Nachkommen Abrahams, deines Freundes, gegeben? (5Mo 4,38; Ps 44,3; Ps 78,55; Jes 41,8)8 Sie ließen sich darin nieder, bauten dir darin ein Heiligtum für deinen Namen und sagten:9 Wenn Unglück, Schwert, Gericht, Pest oder Hunger über uns kommen, wollen wir vor dieses Haus und vor dein Angesicht hintreten; denn dein Name ist gegenwärtig in diesem Haus. Wir wollen in unserer Not zu dir rufen und du wirst uns dann hören und wirst helfen. (2Chr 6,24)10 Und jetzt siehe die Ammoniter, Moabiter und die Bewohner des Berglands Seïr. Du hast den Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten nicht erlaubt, ihr Gebiet zu betreten. Sie haben sich von ihnen ferngehalten und sie nicht ausgerottet. (5Mo 2,19)11 Dafür erweisen sie uns nun Böses; sie kommen, um uns aus deinem Besitz zu vertreiben, den du uns verliehen hast.12 Wirst du, unser Gott, nicht über sie Gericht halten? Wir sind machtlos vor dieser gewaltigen Menge, die gegen uns zieht, und wissen nicht, was wir tun sollen. Nur auf dich sind unsere Augen gerichtet. (Ps 94,2)13 Während ganz Juda, mit Kindern, Frauen und Söhnen, vor dem HERRN stand,14 kam mitten in der Versammlung der Geist des HERRN über Jahasiël, den Sohn Secharjas, des Sohnes Benajas, des Sohnes Jëiëls, des Sohnes Mattanjas, einen Leviten von den Söhnen Asafs.15 Er rief: Ihr Judäer alle, ihr Einwohner Jerusalems und du, König Joschafat, merkt auf! So spricht der HERR zu euch: Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor diesem großen Heerhaufen; denn nicht eure, sondern Gottes Sache ist der Krieg. (2Mo 14,13; 1Chr 28,20)16 Zieht morgen gegen sie hinab! Sie werden die Steige von Ziz heraufkommen und ihr werdet am Ausgang des Tals vor der Wüste Jeruël auf sie stoßen.17 Doch werdet ihr nicht kämpfen müssen. Tretet an, bleibt aber stehen und seht zu, wie der HERR euch Rettung verschafft! Juda und Jerusalem, fürchtet euch nicht und habt keine Angst! Morgen sollt ihr vor ihren Augen ausrücken und der HERR wird mit euch sein. (4Mo 14,9; 5Mo 3,22)18 Da verneigte sich Joschafat mit dem Gesicht zur Erde. Auch alle Judäer und die Einwohner Jerusalems fielen vor dem HERRN nieder und beteten ihn an.19 Darauf erhoben sich von den Leviten die Nachkommen Kehats, und zwar die Nachkommen Korachs, um den HERRN, den Gott Israels, mit lauter und mächtiger Stimme zu preisen. (2Chr 29,30)20 Früh am nächsten Morgen zogen sie in die Wüste von Tekoa. Beim Aufbruch trat Joschafat hin und rief: Hört mir zu, Juda und ihr Einwohner Jerusalems! Vertraut auf den HERRN, euren Gott, dann werdet ihr bestehen! Vertraut auf seine Propheten, dann werdet ihr Erfolg haben! (Jes 7,9)21 Nachdem er sich mit dem Volk beraten hatte, stellte er Sänger für den HERRN auf, die in heiligem Schmuck dem kampfbereiten Heer voranzogen, Loblieder sangen und riefen: Dankt dem HERRN; denn seine Huld währt ewig! (1Chr 16,29; 2Chr 5,13; Ps 29,2; Ps 96,9; Ps 136,1)22 Während sie den Jubelruf und Lobpreis anstimmten, führte der HERR Feinde aus dem Hinterhalt gegen die Ammoniter, Moabiter und die Bewohner des Berglands Seïr, die gegen Juda gezogen waren, sodass sie geschlagen wurden.23 Darauf stellten sich die Ammoniter und Moabiter gegen die Bewohner des Berglands Seïr, vollzogen an ihnen den Bann und vernichteten sie. Nachdem sie die Bewohner Seïrs vollends aufgerieben hatten, gerieten sie selbst gegeneinander zu ihrem eigenen Verderben. (Ri 7,22)24 Als daher die Judäer an die Stelle kamen, von der aus man die Wüste überschauen konnte, und ihren Blick auf die feindlichen Scharen richteten, sahen sie nur Leichen am Boden liegen; keiner war entkommen.25 Da rückte Joschafat mit seinen Leuten an, um die Beute zu sammeln. Sie fanden bei ihnen eine Menge Waren, Kleider, kostbare Geräte und nahmen so viel an sich, dass sie es nicht mehr tragen konnten. Drei Tage plünderten sie; denn die Beute war reichlich.[3] (2Chr 14,12)26 Am vierten Tag sammelten sie sich im Tal Beracha und priesen dort den HERRN. Darum nennt man diese Gegend Tal Beracha, Tal des Preises, bis zum heutigen Tag.27 Darauf wandten sich alle Männer Judas und Jerusalems mit Joschafat an ihrer Spitze voller Freude zur Heimkehr nach Jerusalem; denn der HERR hatte ihnen Freude über ihre Feinde verliehen.28 Unter dem Spiel der Harfen, Zithern und Trompeten kamen sie nach Jerusalem zum Haus des HERRN.29 Der Schrecken Gottes aber erfasste alle Reiche der Länder, als sie hörten, dass der HERR gegen die Feinde Israels gekämpft habe. (2Chr 14,13)30 So hatte das Reich Joschafats Frieden und sein Gott verschaffte ihm ringsum Ruhe.31 Joschafat war König von Juda. Er war fünfunddreißig Jahre alt, als er König wurde, und regierte fünfundzwanzig Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Asuba und war eine Tochter Schilhis. (1Kön 22,42)32 Er folgte den Wegen seines Vaters Asa, ohne von ihnen abzuweichen, und tat, was dem HERRN gefiel.33 Nur die Kulthöhen verschwanden nicht. Das Volk hatte sein Herz noch nicht dem Gott seiner Väter zugewandt. (2Chr 15,17; 2Chr 17,3)34 Die übrige Geschichte Joschafats, die frühere und die spätere, ist aufgezeichnet in der Geschichte Jehus, des Sohnes Hananis, die in das Buch der Könige von Israel aufgenommen wurde. (2Chr 9,29)35 Danach verbündete sich Joschafat, der König von Juda, mit Ahasja, dem König von Israel, dessen Tun frevelhaft war. (2Chr 18,1; 2Chr 21,6)36 Joschafat schloss mit ihm ein Abkommen, um Schiffe zu bauen, die nach Tarschisch fahren sollten. Sie bauten die Schiffe in Ezjon-Geber. (1Kön 22,49; Jes 2,16; Jon 1,3)37 Doch Eliëser, der Sohn Dodawas aus Marescha, weissagte gegen Joschafat: Weil du dich mit Ahasja verbündet hast, wird der HERR dein Werk zerstören. So zerschellten denn die Schiffe und konnten nicht nach Tarschisch fahren.