von Karl-Heinz Vanheiden1Nun gab es dort einen ausgezeichneten Krieger namens Jiftach. Allerdings war er der Sohn einer Prostituierten mit einem Mann namens Gilead.2Dieser Gilead hatte auch Söhne von seiner Ehefrau. Als diese herangewachsen waren, vertrieben sie Jiftach: „Du hast keinen Anteil an unserem Familienbesitz“, sagten sie, „denn du stammst von einer anderen Frau.“3So war Jiftach von seinen Brüdern weggegangen und lebte im Land Tob.[1] Er sammelte Männer um sich, die nichts mehr zu verlieren hatten und ihm auf seinen Raubzügen folgten.4Einige Zeit später hatten die Ammoniter den Krieg mit Israel angefangen.5Da machten sich die führenden Männer von Gilead auf den Weg, um Jiftach aus dem Land Tob zurückzuholen.6„Komm, sei du unser Anführer gegen die Ammoniter!“, sagten sie zu ihm.7Doch Jiftach entgegnete: „Habt ihr mich nicht verachtet und aus dem Haus meines Vaters vertrieben? Und jetzt, wo ihr in Not seid, kommt ihr ausgerechnet zu mir?“8Doch die Ältesten von Gilead erwiderten: „Wir haben dich aufgesucht, damit du mit uns gegen die Ammoniter kämpfst. Du sollst unser Oberhaupt und Anführer aller Bewohner Gileads werden.“9„Ihr meint also, wenn Jahwe mir den Sieg über die Ammoniter schenkt, soll ich tatsächlich euer Oberhaupt werden?“, fragte Jiftach.10„Ja“, sagten die Ältesten, „wir schwören es vor Jahwe! So soll es geschehen!“11Da ging Jiftach mit den Ältesten von Gilead. Das Volk setzte ihn auch als Oberhaupt und Anführer ein. Und in Mizpa brachte Jiftach noch einmal alle seine Anliegen vor Jahwe.
Verhandlung mit dem König von Ammon
12Dann schickte Jiftach Boten zum König der Ammoniter und ließ ihm sagen: „Warum führst du Krieg gegen mein Land? Was ist zwischen uns passiert?“13Der König ließ ihm antworten: „Weil Israel mir mein Land genommen hat, als es aus Ägypten kam, das ganze Gebiet zwischen den Flüssen Arnon[2] und Jabbok[3] und im Westen bis an den Jordan. Gebt mir das Land jetzt freiwillig zurück!“14Da schickte Jiftach noch einmal Boten an den ammonitischen König15und ließ ihm sagen: „So spricht Jiftach: Israel hat weder das Land Moab noch das der Ammoniter an sich genommen.16Es war vielmehr so: Als Israel Ägypten verlassen hatte, durchquerte es die Wüste bis zum Schilfmeer und kam bis nach Kadesch.[4]17Von dort schickte Israel Boten zum König von Edom und bat ihn, durch sein Land ziehen zu dürfen. Doch der erlaubte es nicht. Auch zum König von Moab schickte Israel Boten. Aber auch der wollte nicht. So blieben die Israeliten in Kadesch.18Später umgingen sie das Land der Edomiter[5] und Moabiter auf dem Weg durch die Wüste und kamen dann von Osten wieder an die Grenze des Landes Moab, an den Arnon. Sie drangen jedoch nicht ins Land ein, sondern bezogen ihr Lager auf der anderen Seite des Arnon.19Dann schickten sie Boten zum Amoriterkönig Sihon nach Heschbon[6] und baten ihn, durch sein Land bis an ihren Bestimmungsort ziehen zu dürfen.20Doch Sihon glaubte nicht, dass Israel nur durch sein Land ziehen wollte, und rief alle seine Truppen nach Jahaz[7] zusammen und kämpfte gegen Israel.21Aber Jahwe, Israels Gott, gab Sihon und sein ganzes Heer in Israels Hand. So konnte es das Land der Amoriter in Besitz nehmen, denn die Amoriter wohnten damals22in diesem Gebiet, das vom Fluss Arnon bis an den Jabbok und von der Wüste bis an den Jordan reichte.23Jahwe, der Gott Israels, hat die Amoriter vor seinem Volk vertrieben, und da willst du uns wieder aus diesem Land verdrängen?24Wenn dein Gott Kemosch jemand vor dir vertreibt, dann nimmst du doch auch sein Land in Besitz. Und wenn unser Gott Jahwe irgendjemand vor uns vertreibt, machen wir es genauso. Wir nehmen sein Land in Besitz.25Glaubst du wirklich, dass du besser bist als Balak Ben-Zippor der König von Moab?[8] Hat er es vielleicht gewagt, einen Streit mit Israel anzufangen oder gar einen Krieg?26Dreihundert Jahre lang wohnte Israel in Heschbon und Aroër[9] und den dazugehörigen Ortschaften und in all den Städten am Arnon. Warum habt ihr uns diese in all den Jahren nicht weggenommen?27Ich habe dir kein Unrecht getan, sondern du tust Unrecht, wenn du ohne Ursache Krieg anfängst. Jahwe ist Richter! Er soll jetzt zwischen Israel und Ammon entscheiden.“28Doch der König von Ammon hörte nicht auf die Botschaft Jiftachs.
Sieg über die Ammoniter
29Da kam der Geist Jahwes über Jiftach. Er durchzog das ganze Gebiet von Gilead und Manasse, um seine Truppen zu sammeln, und kehrte dann nach Mizpa zurück. Von dort aus zog er in den Kampf gegen die Ammoniter.30Dabei gelobte er Jahwe: „Wenn du die Ammoniter wirklich in meine Hand gibst31und ich wohlbehalten zurückkehre, dann soll derjenige, der mir als Erster aus meinem Zuhause entgegenkommt, Jahwe gehören; ich werde ihn Jahwe als Brandopfer darbringen.“32Dann zog Jiftach in den Kampf gegen die Ammoniter. Und Jahwe gab sie in seine Gewalt.33Er besiegte sie von Aroër an bis nach Minnit[10] und eroberte zwanzig Städte bis nach Abel-Keramim.[11] Das war eine vernichtende Niederlage für die Ammoniter, und sie mussten sich vor den Israeliten beugen.34Dann kehrte Jiftach nach Mizpa zurück. Als er sich seinem Haus näherte, lief seine Tochter tanzend und das Tamburin schlagend heraus, ihm entgegen. Es war seine einzige; er hatte sonst kein Kind.35Als er sie sah, zerriss er vor Schmerz sein Gewand[12] und rief: „Ach, meine Tochter, du brichst mir das Herz! Dass gerade du es sein musst, die mich ins Unglück stürzt! Ich habe Jahwe mein Wort gegeben, und ich kann nicht zurück!“36Doch sie sagte zu ihm: „Mein Vater, wenn du Jahwe etwas versprochen hast, dann mach mit mir, was du gelobt hast! Jahwe hat dir ja auch den Sieg über deine Feinde, die Ammoniter, geschenkt.“37Dann fügte sie hinzu: „Nur eine Bitte habe ich: Gib mir noch zwei Monate Zeit. Ich möchte mit meinen Freundinnen in die Berge gehen und meine Jungfrauschaft betrauern.“38„Geh nur“, sagte ihr Vater und gab ihr zwei Monate Zeit. So ging sie mit ihren Freundinnen in die Berge und weinte darüber, nie verheiratet gewesen zu sein.39Als die zwei Monate um waren, kehrte sie zu ihrem Vater zurück, und er erfüllte sein Gelübde an ihr. Sie hatte nie mit einem Mann geschlafen. Daraus entstand in Israel der Brauch,40dass die jungen Frauen jedes Jahr vier Tage lang zusammen weggehen und die Tochter Jiftachs von Gilead besingen.
Richter 11
Библия, синодално издание
von Bulgarian Bible Society1Галаадецът Иефтай беше човек храбър; той беше син на блудница; Иефтай бе роден от Галаада. (Hebr 11,32)2И жената на Галаада му роди синове. Когато пораснаха синовете на жената, те изпъдиха Иефтая, като му казаха: ти не си наследник в бащиния ни дом, защото си син на друга жена. (1Mo 21,10)3Тогава Иефтай побягна от братята си и живя в земя Тов; и при Иефтая се събраха безделници и ходеха с него. (1Sam 22,2)4След няколко време амонитци излязоха на война против Израиля.5Във време на войната на амонитци с израилтяните дойдоха галаадските старейшини да вземат Иефтая от земя Тов,6и казаха на Иефтая: дойди, стани ни воевода, и ще се бием с амонитци.7Иефтай рече на галаадските старейшини: нали ме намразихте и изпъдихте из бащиния ми дом? Защо сте дошли при мене сега, когато сте в беда?8Галаадските старейшини отговориха на Иефтая: затова дойдохме сега при тебе, за да дойдеш с нас и да се биеш с амонитци и да бъдеш у нас началник на всички жители галаадски. (Ri 10,18)9И Иефтай рече на галаадските старейшини: ако ме върнете, за да се бия с амонитци, и Господ ми ги предаде, – ще остана ли у вас началник?10Галаадските старейшини отговориха на Иефтая: Господ да бъде свидетел между нас, че ще сторим според думата ти! (Mal 2,14)11След това Иефтай отиде с галаадските старейшини, и народът го постави за свой началник и воевода, и Иефтай изрече в Масифа всички свои думи пред лицето на Господа. (1Sam 12,11)12Иефтай изпрати пратеници при амонитския цар да кажат: какво искаш от мене, та си дошъл при мене да воюваш в земята ми? (5Mo 20,10)13Амонитският цар каза на Иефтаевите пратеници: когато Израил идеше от Египет, завзе земята ми от Арнон до Иавок и Иордан; затова върни ми я смиром (и аз ще отстъпя). (4Mo 21,13; 4Mo 21,24)14(И върнаха се пратениците при Иефтая.) Иефтай още веднъж изпрати пратеници при амонитския цар15да му кажат: тъй говори Иефтай: Израил не е завзимал земята Моавска и земята Амонитска; (5Mo 2,19)16защото, когато идеше из Египет, Израил отиде в пустинята при Червено море и дойде в Кадес;17оттам Израил прати пратеници при едомския цар да кажат: „позволи ми да мина през земята ти“; но едомският цар не склони; и при моавския цар праща, но и той се не съгласи; затова Израил остана в Кадес. (4Mo 20,14; 4Mo 20,17)18И тръгна през пустинята, заобиколи земята Едомска и земята Моавска, и дойде до източната граница на Моавската земя, и се разположи на стан отвъд Арнон; но не влиза в пределите Моавски, понеже Арнон е граница на Моав. (4Mo 21,13)19И изпрати Израил пратеници при Сихона, цар аморейски, цар есевонски, комуто Израил каза: позволи ни да минем през твоята земя за нашето място. (4Mo 21,21)20Но Сихон се не съгласи да пропусне Израиля през пределите си, и събра Сихон целия си народ, разположи се на стан в Иаац и се удари с Израиля.21И Господ, Бог Израилев, предаде Сихона и целия му народ в ръцете на Израиля, и той ги изби; и завладя Израил цялата земя на Аморея, който живееше в оная земя; (4Mo 21,24)22и те завладяха всички предели на Аморея от Арнон до Иавок и от пустинята до Иордан.23И тъй, Господ, Бог Израилев, прогони Аморея пред народа Си Израиля, а ти искаш да я завладееш? (Am 2,9)24Не владееш ли ти това, което ти е дал Хамос, твоят бог? И ние владеем всичко онова, което ни е дал за наследие Господ, Бог наш. (1Kön 11,7; 2Kön 23,13)25Нима ти си по-добър от Валака, Сепфоров син, цар моавски? Карал ли се е той с Израиля или воювал ли е с тях? (4Mo 22,2)26Израил живее вече триста години в Есевон и в подчинените нему градове, в Ароер и в подчинените нему градове, и във всички градове, които са близо до Арнон; защо през това време не (ги) отнехте?27Аз не съм виновен пред тебе, и ти ми правиш зло, като си излязъл на война против мене. Господ Съдия да бъде съдия между синовете Израилеви и амонитци! (1Mo 16,5)28Но амонитският цар не послуша думите на Иефтая, които той прати до него.29И върху Иефтая беше Дух Господен, и той премина Галаад и Манасия, премина Масифа Галаадска, и от Масифа Галаадска отиде при амонитци. (Ri 6,34; Ri 13,25; Lk 1,35)30И даде Иефтай оброк на Господа, като каза: ако предадеш амонитци в ръцете ми,31то като се върна с мир от амонитци, каквото излезе насреща ми от вратата на дома ми, ще бъде за Господа, и ще го принеса всесъжение.32И отиде Иефтай при амонитци, за да се срази с тях, и Господ ги предаде в ръцете му;33и им нанесе твърде голямо поражение, от Ароер до Минит, в двайсет града, и до Авел-Карамим, и се смириха амонитци пред синовете Израилеви. (5Mo 3,12)34И дойде Иефтай в Масифа, в дома си, и ето, дъщеря му излиза насреща му с тимпани и хора: тя му беше едничка; той нямаше още ни син, ни дъщеря. (2Mo 15,20; 1Sam 18,6; Ps 67,8)35Щом я видя, разкъса дрехата си и каза: ах, дъще моя! ти ме съсипа: и ти си между ония, които нарушиха покоя ми! Аз отворих (за тебе) устата си пред Господа и не мога да се отрека. (1Mo 37,29; 1Mo 37,34)36Тя му каза: татко! ти си отворил устата си пред Господа – прави с мене това, което са произнесли устата ти, щом като Господ е отмъстил чрез тебе на твоите врагове амонитци.37И каза на баща си: направи ми само ето що: пусни ме за два месеца; аз ще отида, ще се възкача на планините и ще оплача моминството си с моите дружки.38Той каза: иди. И я пусна за два месеца. Тя отиде с дружк ите си и оплак ва моминството си в планините.39След два месеца тя се върна при баща си, и той извърши над нея оброк а си, що даде, и тя не позна мъж. И стана обичай у Израиля,40щото всяка година дъщерите Израилеви да отиват и оплакват дъщерята на галаадеца Иефтая, четири дена всяка година.