1Am Pfingsttag[1] waren alle versammelt. (Le 23:15; De 16:9; Ac 1:14; Ac 20:16)2Plötzlich ertönte vom Himmel ein Brausen wie das Rauschen eines mächtigen Sturms und erfüllte das Haus, in dem sie versammelt waren. (Ac 4:31)3Dann erschien etwas, das aussah wie Flammen, die sich zerteilten, wie Feuerzungen, die sich auf jeden Einzelnen von ihnen niederließen.4Und alle Anwesenden wurden vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen[2] zu sprechen, wie der Heilige Geist es ihnen eingab. (Mr 16:17; Ac 4:31; Ac 10:44; Ac 19:6; 1Co 12:10; 1Co 13:1)5Damals lebten in Jerusalem gottesfürchtige Juden aus vielen verschiedenen Ländern.6Als sie das Brausen hörten, liefen sie herbei. Bestürzt hörte jeder von ihnen die Versammelten in seiner eigenen Sprache reden.7Außer sich vor Staunen riefen sie: »Wie kann das sein? Diese Leute stammen alle aus Galiläa, (Ac 1:11)8und doch hören wir sie in den Sprachen der Länder sprechen, in denen wir geboren wurden!9Da stehen wir – Parther, Meder, Elamiter, Leute aus Mesopotamien, Judäa, Kappadozien, Pontus, der Provinz Asien, (Ac 16:6; Ac 19:10; 1Pe 1:1)10Phrygien, Pamphylien, Ägypten und den Gebieten von Libyen aus der Gegend von Kyrene, Besucher aus Rom, Juden sowie zum Judentum Übergetretene, (Mt 27:32; Ac 13:13; Ac 16:6)11Kreter und Araber – und wir alle hören diese Leute in unseren eigenen Sprachen über die Taten Gottes reden.«12Erstaunt und verwirrt standen sie da. »Was mag das bedeuten?«, fragten sie einander.13Doch manche spotteten auch: »Die sind nur betrunken, das ist alles.« (1Co 14:23; Eph 5:18)
Petrus predigt zu der Menge
14Da trat Petrus mit den elf anderen Aposteln vor und rief der Menge zu: »Hört zu, ihr jüdischen Männer und ihr Einwohner Jerusalems! Ich will euch etwas sagen.15Manche von euch meinen, diese Leute seien betrunken. Das ist nicht wahr! Um neun Uhr morgens betrinkt man sich nicht.16Nein, was ihr heute Morgen seht, ist vor vielen hundert Jahren von dem Propheten Joel vorausgesagt worden:17›In den letzten Tagen, spricht Gott, werde ich meinen Geist über alle Menschen ausgießen. Eure Söhne und Töchter werden weissagen, eure jungen Männer werden Visionen haben und eure alten Männer prophetische Träume. (Joe 3:1)18In diesen Tagen werde ich meinen Geist sogar über alle meine Diener, ob Mann oder Frau, ausgießen, und sie werden weissagen. (Nu 11:29; 1Co 12:10)19Und ich werde Wunder oben am Himmel tun und Zeichen unten auf der Erde – Blut und Feuer und Rauchwolken.20Die Sonne wird finster werden und der Mond blutrot, ehe der große und herrliche Tag des Herrn anbricht. (Mt 24:29)21Und jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.‹[3] (Ro 10:13)22Hört zu, ihr Menschen aus Israel! Ihr alle wisst, dass Gott durch Jesus von Nazareth große Taten, Wunder und Zeichen wirkte und ihn dadurch vor euch allen bestätigte. (Joh 3:2)23Ihr aber habt ihn mit der Hilfe von Menschen, die das Gesetz Gottes nicht kennen, ans Kreuz nageln und ermorden lassen. Damit erfüllte sich, was bei Gott lang zuvor beschlossen war. (1Pe 1:20)24Doch Gott hat ihn aus den Schrecken des Todes befreit und wieder zum Leben auferweckt, denn der Tod konnte ihn nicht festhalten. (Ac 3:15)25David hat über ihn gesagt: ›Ich weiß, dass der Herr immer bei mir ist. Ich werde nicht mutlos, denn er ist an meiner Seite. (Ps 16:8; Ac 13:30)26Deshalb ist mein Herz voller Freude und mein Mund voller Lob! Mein Körper ruht in Hoffnung.27Denn du wirst meine Seele nicht bei den Toten[4] lassen, du wirst nicht zulassen, dass dein Heiliger im Grab verwest.28Du hast mir den Weg des Lebens gezeigt und wirst mir Freude schenken in deiner Gegenwart.‹[5]29Liebe Brüder, denkt einmal darüber nach! David starb ja und wurde begraben und sein Grab befindet sich noch heute hier. (1Ki 2:10; Ac 13:36)30Aber er war ein Prophet und wusste, was Gott ihm geschworen hatte: Einer der Nachkommen Davids würde auf dem Thron Davids sitzen. (2Sa 7:12; Ps 89:1; Ps 89:5)31David sah also in die Zukunft und sagte die Auferstehung des Christus voraus: Dieser würde nicht bei den Toten bleiben und sein Leib nicht im Grab verwesen. (Ps 16:10)32Diese Weissagung bezog sich auf Jesus, den Gott von den Toten auferweckt hat, was wir alle bezeugen können.33Jetzt sitzt er auf dem höchsten Ehrenplatz zur Rechten Gottes im Himmel. Und der Vater hat ihm, wie er es versprochen hat, den Heiligen Geist gegeben, damit dieser über uns ausgegossen wird. So habt ihr es heute selbst gesehen und gehört. (Joh 14:26; Ac 1:4; Eph 4:8; Php 2:9)34Denn David ist nie in den Himmel aufgefahren, und doch hat er gesagt: ›Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich auf den Ehrenplatz zu meiner Rechten, (Ps 110:1)35bis ich deine Feinde demütige und sie zum Schemel unter deinen Füßen mache.‹[6]36So soll nun jedermann in Israel sicher wissen, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat!« (Ac 5:30)37Was sie von Petrus hörten, traf sie ins Herz, und sie fragten ihn und die anderen Apostel: »Brüder, was sollen wir tun?« (Ac 16:30)38Petrus antwortete ihnen: »Kehrt euch ab von euren Sünden und wendet euch Gott zu. Lasst euch alle taufen im[7] Namen von Jesus Christus zur Vergebung eurer Sünden. Dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. (Mr 16:16; Ac 3:19; Ac 8:12; Ac 22:16)39Diese Zusage Gottes gilt euch und euren Kindern und auch denen, die fern von Gott sind – allen, die vom Herrn, unserem Gott, berufen werden.« (Isa 44:3; Isa 57:19; Eph 2:13)40Und Petrus predigte noch lange weiter und forderte seine Zuhörer immer wieder auf: »Rettet euch vor dieser Generation, die auf einem verkehrten Weg ist!« (De 32:5; Php 2:15)41Diejenigen, die glaubten, was Petrus gesagt hatte, wurden getauft und zur Gemeinde hinzugefügt – an diesem Tag etwa dreitausend Menschen.
Die erste Gemeinde
42Sie nahmen stetig an der Lehre der Apostel teil, an der Gemeinschaft, an den Mahlfeiern und an den Gebeten. (Ac 20:7)43Eine tiefe Ehrfurcht erfasste alle, und die Apostel vollbrachten viele Zeichen und Wunder.44Alle Gläubigen kamen regelmäßig zusammen und teilten alles miteinander, was sie besaßen. (Ac 4:32)45Sie verkauften ihren Besitz und teilten den Erlös mit allen, die bedürftig waren.46Gemeinsam beteten sie täglich im Tempel zu Gott, trafen sich zur Mahlfeier in den Häusern und nahmen gemeinsam die Mahlzeiten ein, bei denen es fröhlich zuging und großzügig geteilt wurde.47Sie hörten nicht auf, Gott zu loben, und waren bei den Leuten angesehen. Und jeden Tag fügte der Herr neue Menschen hinzu, die gerettet wurden. (Ac 4:4; Ac 6:7; Ro 14:18)