Apostelgeschichte 11

Neues Leben. Die Bibel

1 Es dauerte nicht lange, bis die Apostel und anderen Gläubigen[1] in Judäa hörten, dass Nichtjuden das Wort Gottes angenommen hatten.2 Als Petrus wieder in Jerusalem eintraf, kritisierten ihn daher einige der jüdischen Gläubigen.[2]3 »Du hast das Haus von Nichtjuden[3] betreten und mit ihnen gegessen!«, warfen sie ihm vor. (Apg 10,28; Gal 2,12)4 Da berichtete Petrus ihnen genau, was geschehen war.5 »Eines Tages in Joppe«, begann er, »hatte ich beim Beten eine Vision. Etwas wie ein großes Tuch wurde an den vier Zipfeln vom Himmel herabgelassen und kam direkt zu mir herunter. (Apg 10,9)6 Als ich hineinschaute, sah ich alle Arten von vierfüßigen und wilden Tieren, Schlangen und Vögeln.7 Und ich hörte eine Stimme sagen: ›Petrus, steh auf; schlachte sie und iss davon.‹8 ›Niemals, Herr‹, antwortete ich. ›In meinem ganzen Leben habe ich noch nie etwas gegessen, das unser jüdisches Gesetz uns verbietet[4].‹9 Doch die Stimme vom Himmel wiederholte: ›Wenn Gott sagt, dass etwas rein ist, dann sag du nicht, dass es unrein ist.‹10 Das wiederholte sich dreimal, dann wurde das Tuch mit dem, was darin war, wieder in den Himmel hinaufgeholt.11 In diesem Augenblick kamen drei Männer, die aus Cäsarea geschickt worden waren, an das Haus, in dem ich wohnte.12 Der Heilige Geist sagte mir, ich solle mit ihnen gehen und keine Bedenken haben. Diese sechs Brüder hier begleiteten mich, und bald kamen wir in das Haus des Mannes, der nach uns geschickt hatte. (Apg 10,23)13 Er berichtete uns, wie ein Engel ihm in seinem Haus erschienen war und gesagt hatte: ›Sende Boten nach Joppe, um Simon Petrus zu holen. (Apg 10,30)14 Er wird euch sagen, wie du und alle in deinem Haus gerettet werden können[5]!‹ (Apg 10,22; Apg 16,31)15 Als ich begann, zu ihnen zu reden, kam der Heilige Geist genauso auf sie, wie er am Anfang auf uns gekommen ist. (Apg 2,4)16 Da dachte ich daran, wie der Herr gesagt hatte: ›Johannes taufte mit[6] Wasser, ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden.‹ (Apg 1,5)17 Und wenn Gott diesen dieselbe Gabe geschenkt hat wie uns, als wir zum Glauben an den Herrn Jesus Christus gekommen waren: Wer war ich, dass ich Gott daran hätte hindern können?« (Apg 10,47)18 Als die anderen das hörten, beruhigten sie sich und fingen an, Gott zu loben. Sie sagten: »Also schenkt Gott allen Menschen die Möglichkeit zur Umkehr, damit sie leben können.« (Apg 13,48)19 Inzwischen waren die Gläubigen, die wegen der Verfolgung nach dem Tod des Stephanus aus Jerusalem geflohen waren, bis nach Phönizien, Zypern und Antiochia in Syrien gelangt. Jedoch verkündeten sie die gute Botschaft nur den Juden. (Apg 8,1; Apg 13,1; Apg 14,25; Apg 15,3)20 Aber einige der Gläubigen, die aus Zypern und Kyrene nach Antiochia gekommen waren, fingen an, auch den Nichtjuden[7] die Botschaft von Jesus, dem Herrn, zu erzählen.21 Die Kraft des Herrn war mit ihnen, und viele Nichtjuden glaubten und bekehrten sich zum Herrn. (Lk 1,66; Apg 2,41)22 Als die Gemeinde in Jerusalem erfuhr, was geschehen war, schickten sie Barnabas nach Antiochia. (Apg 4,36)23 Dort freute er sich sehr über die vielen sichtbaren Beweise von Gottes Handeln. Barnabas ermutigte die Gläubigen, dem Herrn treu zu bleiben. (Apg 13,43; Apg 14,26; Apg 15,40; Apg 20,24)24 Er war ein guter Mann, tief erfüllt vom Heiligen Geist und im Glauben verwurzelt. Viele Menschen wurden in dieser Zeit gläubig. (Apg 2,41)25 Dann reiste Barnabas nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen. (Apg 9,30)26 Als er ihn gefunden hatte, brachte er ihn nach Antiochia. Dort blieben sie ein ganzes Jahr bei der Gemeinde und lehrten eine große Anzahl Menschen. In Antiochia nannte man die Gläubigen[8] zum ersten Mal Christen.27 In jener Zeit kamen auch einige Propheten aus Jerusalem nach Antiochia. (Apg 13,1; Apg 15,32)28 Einer von ihnen, ein Mann mit Namen Agabus, stand in einer der Versammlungen auf und weissagte, getrieben vom Heiligen Geist, dass eine große Hungersnot über das ganze Römische Reich hereinbrechen würde. Diese Prophezeiung erfüllte sich in der Regierungszeit des Claudius.29 In Antiochia beschlossen sie deshalb, die Gläubigen in Judäa zu unterstützen; jeder sollte geben, so viel er konnte. (Röm 15,26)30 Das taten sie dann auch und vertrauten das gesammelte Geld Barnabas und Saulus an, die es den Ältesten der Jerusalemer Gemeinde überbringen sollten. (Apg 12,25; 1Petr 5,1)