1.Chronik 21

Neues Leben. Die Bibel

1 Ein Gegner[1] erhob sich gegen Israel und brachte David auf die Idee, eine Volkszählung anzuordnen. (2Sam 24,1)2 So befahl der König Joab und den führenden Männern des Volkes: »Zieht durch ganz Israel – von Beerscheba bis Dan – und zählt die Israeliten. Teilt mir dann das Ergebnis mit, damit ich weiß, wie viele es sind.« (1Chr 27,23)3 Doch Joab erwiderte: »Der HERR lasse das Volk noch hundertmal zahlreicher werden, als es jetzt schon ist! Sie alle, mein Herr und König, sind schon jetzt deine treuen Untertanen. Also warum, mein Herr, verlangst du so etwas? Warum soll Israel schuldig werden?« (5Mo 1,11)4 Doch der König bestand gegenüber Joab darauf, die Volkszählung durchzuführen, und so zog dieser durch das ganze Land Israel. Dann kehrte er nach Jerusalem zurück5 und meldete David das Ergebnis der Volkszählung. Es waren 1.100.000 wehrfähige Männer in Israel und 470.000 in Juda. (2Sam 24,9)6 Die Stämme Levi und Benjamin hatte Joab jedoch nicht mitgezählt, weil er das Vorgehen des Königs für falsch hielt. (1Chr 27,24)7 Gott missfiel diese Volkszählung und er bestrafte Israel dafür.8 Da sagte David zu Gott: »Ich habe eine große Sünde begangen. Vergib mir mein falsches Handeln.« (2Sam 12,13)9 Da sprach der HERR zu Gad, dem Seher Davids: (1Sam 9,9; 2Sam 24,11; 1Chr 29,29)10 »Geh und sag zu David: ›So spricht der HERR: Ich will dir die Wahl zwischen drei Strafen lassen. Entscheide dich für eine davon und ich werde sie vollstrecken!‹«11 Gad ging zu David und sagte: »So spricht der HERR: ›Du kannst dich entscheiden zwischen12 drei Jahren Hungersnot, drei Monaten Flucht vor deinen Feinden, die dich schließlich zum Kampf fordern werden oder drei Tagen, in denen eine schwere Plage, das Schwert des HERRN, in Israel wütet und der Engel des HERRN das ganze Land verwüstet.‹ Überleg es dir und lass mich wissen, welche Antwort ich dem geben soll, der mich gesandt hat.« (2Sam 24,13)13 »Das macht mir Angst!«, sagte David zu Gad. »Doch lieber möchte ich in die Hände des HERRN fallen, denn seine Barmherzigkeit ist groß. Lass mich nur nicht in die Hände von Menschen fallen!« (Ps 51,3; Ps 130,4)14 Da sandte der HERR eine Plage über Israel, an der 70.000 Menschen starben. (1Chr 27,24)15 Gott sandte seinen Engel nach Jerusalem, um es zu zerstören. Doch als der HERR sah, wie der Engel die Stadt vernichten wollte, hatte er Mitleid mit dem Volk, und er sprach zu dem Engel, der unter dem Volk wütete: »Halt! Es ist genug!« Der Engel des HERRN befand sich gerade auf der Tenne des Jebusiters Arauna[2]. (2Mo 32,14; 1Sam 15,11; Jon 3,10)16 David blickte auf und sah den Engel des HERRN zwischen Himmel und Erde stehen, das Schwert gezogen und über Jerusalem ausgestreckt. Da warfen sich David und die Ältesten Israels, die alle in Trauergewänder gehüllt waren, mit dem Gesicht zu Boden. (1Kön 21,27)17 Und David sagte zu Gott: »Ich habe die Volkszählung befohlen. Ich allein also habe gesündigt und Unrecht getan! Diese Leute aber – was haben sie getan? HERR, mein Gott, dein Zorn soll mich und meine Familie treffen, aber verschone dein Volk.« (2Sam 7,8; Ps 74,1)18 Da befahl der Engel des HERRN Gad, David zu sagen, dass er dem HERRN einen Altar auf der Tenne Araunas, des Jebusiters, errichten solle. (2Chr 3,1)19 David tat, was der HERR ihm durch Gad befohlen hatte und machte sich auf den Weg.20 Arauna, der gerade beim Dreschen des Weizens war, wandte sich um und sah den Engel. Seine vier Söhne, die bei ihm waren, versteckten sich.21 Als Arauna David kommen sah, verließ er die Tenne und warf sich vor ihm zu Boden.22 David sagte zu Arauna: »Ich möchte diese Tenne zum rechtmäßigen Preis von dir kaufen. Dann will ich dem HERRN hier einen Altar errichten, damit diese Plage aufhört.«23 »Nimm sie, mein Herr, und tue mit ihr, was immer du willst«, sagte Arauna zu David. »Hier sind Rinder für die Brandopfer und als Brennholz kannst du die Dreschschlitten und als Speiseopfer den Weizen nehmen. Ich schenke das alles.«24 Doch der König antwortete Arauna: »Nein, ich möchte dir auf jeden Fall den rechtmäßigen Preis dafür zahlen. Ich will nicht dein Eigentum nehmen und dem HERRN geben und Opfer darbringen, die mich nichts gekostet haben.«25 Und David gab Arauna 600 Goldschekel[3] als Preis für die Tenne.26 Dann errichtete er dem HERRN einen Altar und brachte Brand- und Friedensopfer dar. Als David betete, antwortete ihm der HERR. Er ließ Feuer vom Himmel auf den Brandopferaltar fallen. (3Mo 9,24; Ri 6,21)27 Dann sprach der HERR zu dem Engel und dieser steckte das Schwert wieder in die Scheide.28 Als David sah, dass der HERR sein Gebet erhört hatte, brachte er auf der Tenne des Jebusiters Arauna weitere Opfer dar.29 Zu dieser Zeit befanden sich das Heiligtum des HERRN, das Mose in der Wüste errichtet hatte, und der Brandopferaltar noch auf dem Hügel bei Gibeon. (1Kön 3,4; 1Chr 16,39)30 Doch David wagte nicht mehr, dorthin zu gehen, um Gott zu befragen, denn er hatte große Angst vor dem Schwert des Engels des HERRN.