Prediger 6

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Es gibt noch ein Unglück in der Welt, das die Menschen schwer belastet: (Pred 5,12)2 Manchen Menschen schenkt Gott Reichtum und Ehre. Sie haben alles, was ihr Herz begehrt, alles, was sie brauchen; aber Gott lässt es nicht zu, dass sie ihren Besitz genießen können, weil er irgendeinem Fremden in die Hände fällt! Das ergibt überhaupt keinen Sinn, ja, es ist ein schlimmes Unglück. (1Kön 3,13; Ps 17,15; Ps 73,7)3 Ein Mann mag hundert Kinder haben und sehr alt werden, sodass er auf viele Lebensjahre zurückblicken kann. Wenn er aber keine Zeit findet, sich an seinem Glück zu freuen, und wenn er nach seinem Tod nicht ordentlich begraben wird, muss ich sagen: Einer Fehlgeburt geht es besser als ihm! (Hi 3,16; Pred 4,3; Jes 14,20; Mt 26,24)4 Eine Fehlgeburt kommt als ein Nichts auf die Welt, verschwindet wieder in der Finsternis und bekommt nicht einmal einen Namen.5 Das Licht der Sonne hat sie nie gesehen – sie weiß nicht einmal, dass es so etwas wie eine Sonne gibt. Aber sie hat am Ende mehr Frieden als dieser Mann, der nie sein Glück genießen konnte,6 selbst wenn er 2000 Jahre leben würde. Nach dem Tod kommen sie doch beide an denselben Ort. (Pred 2,14)7 Der Mensch müht sich mit seiner Arbeit ab, damit er genug zu essen hat. Doch nie wird er richtig satt. (Spr 16,26)8 Aber was hat der Weise dem Dummkopf voraus? Was nützt es dem Armen zu wissen, wie man sich ordentlich zu verhalten hat? (Pred 2,15)9 Es ist besser, du bist mit dem zufrieden, was du hast, als wenn du immer nach noch mehr Dingen verlangst. Denn auch das ist sinnlos und wie der Versuch, den Wind einzufangen. (Pred 1,14; Pred 11,9)10 Alles, was hier auf der Welt geschieht, ist schon vor langer Zeit bestimmt worden. Auch das Schicksal eines jeden Menschen wird schon vor der Geburt festgelegt. Es hat keinen Sinn, mit dem zu streiten, der viel mächtiger ist als wir Menschen. (1Mo 3,17; Hi 9,32; Hi 40,2; Pred 1,9; Pred 3,15; Jes 45,9)11 Je mehr der Mensch versucht, ihn zu verklagen, desto größer wird nur die Sinnlosigkeit. Was bringt es dem Menschen?12 Wer weiß schon, was für den Menschen das Beste ist in den kurzen Tagen seines Lebens, das doch flüchtig ist wie ein Schatten? Denn wer kann dem Menschen sagen, was nach ihm kommen wird?

Prediger 6

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Es gibt ein Übel, das ich gesehen habe unter der Sonne, und schwer lastet es auf den Menschen: (5Mo 31,17; Est 8,6; Pred 5,12; Pred 5,15)2 Wenn Gott einem Menschen Reichtum, Schätze und Ehre gibt, sodass ihm gar nichts fehlt, wonach seine Seele begehrt, wenn ihm Gott aber nicht gestattet, davon zu genießen, sondern ein Fremder bekommt es zu genießen, so ist das nichtig und ein schweres Leid! (5Mo 28,30; 1Kön 3,13; Am 5,11)3 Wenn ein Mann hundert Kinder zeugte und viele Jahre lebte — so groß auch die Zahl seiner Lebenstage würde, wenn seine Seele nicht gesättigt wird von dem Guten und ihm kein Begräbnis zuteilwird, so sage ich: Eine Fehlgeburt ist glücklicher als er! (5Mo 5,33; 2Kön 9,35; Hi 3,11; Pred 4,3; Jes 14,18; Jer 22,19; Jer 36,30)4 Denn sie kam in Nichtigkeit und ging im Dunkel dahin, und ihr Name ist im Dunkel geblieben; (Ps 58,9)5 auch hat sie die Sonne nie gesehen noch gekannt; ihr ist wohler als jenem! (Hi 3,10)6 Und wenn er auch zweitausend Jahre lebte und [dabei] nichts Gutes sähe — geht denn nicht alles dahin an denselben Ort? (Ps 34,13; Pred 3,20; Pred 8,13)7 Alle Arbeit des Menschen ist für seinen Mund; die Seele aber wird nicht gesättigt! (Spr 16,26; Jes 55,2; Joh 4,13; Joh 6,27)8 Denn was hat der Weise vor dem Toren voraus, was der Demütige, der weiß, wie man vor den Lebenden wandeln soll? (1Kön 8,39; Ps 73,13; Pred 2,14)9 Besser das, was wir mit den Augen anschauen, als das, wonach die Seele umherschweift. Auch das ist nichtig und Haschen nach Wind. (Pred 1,17; Pred 11,9)10 Was immer entstanden ist, längst wurde es mit Namen genannt! Und es ist bekannt, was ein Mensch ist: er kann nicht rechten mit dem, der mächtiger ist als er; (Hi 9,4; Hi 9,32; Hi 13,3; Hi 13,19; Hi 40,2; Pred 1,9; Jes 45,9)11 denn wenn er auch viele Worte macht, so sind sie doch ganz nichtig; was hat der Mensch davon? (Pred 10,14)12 Denn wer weiß, was für den Menschen gut ist im Leben, während der gezählten Tage seines nichtigen Lebens, die er wie ein Schatten verbringt? Wer will dem Menschen sagen, was nach ihm sein wird unter der Sonne? (1Chr 29,15; Ps 144,4; Pred 2,3; Pred 8,7; Mi 6,8)