1Abraham war seiner Herkunft nach der Stammvater unseres jüdischen Volkes. Durch was wurde er nun gerettet?2Nahm Gott ihn etwa aufgrund seiner guten Taten an?[1] Wäre es so, dann hätte er Grund, stolz zu sein. Doch aus der Sicht Gottes hatte Abraham dazu keinen Anlass. (1Kor 1,31)3Denn was steht in der Schrift? »Abraham glaubte Gott; und Gott erklärte ihn wegen seines Glaubens für gerecht.«[2] (1Mo 15,1; Gal 3,6; Jak 2,23)4Wenn Menschen arbeiten, erhalten sie ihren Lohn nicht als Geschenk. Ein Arbeiter hat sich verdient, was er bekommt. (Röm 11,6; Gal 2,16)5Gerecht gesprochen aber wird ein Mensch aufgrund seines Glaubens, nicht aufgrund seiner Taten.6Das meinte auch David, als er die Freude eines Menschen beschrieb, der unverdient gerecht gesprochen wird:7»Glücklich ist der, dessen Ungehorsam[3] vergeben und dessen Schuld zugedeckt ist. (Ps 32,1; 2Kor 5,19)8Glücklich ist der, dem der Herr die Sünden nicht mehr anrechnet.«[4]9Ist nun dieses Glück nur für die Juden da oder auch für alle anderen? Wir haben gesagt, dass Abraham aufgrund seines Glaubens von Gott für gerecht erklärt wurde. (1Mo 15,6; Röm 3,30)10Doch auf welche Weise hat ihm sein Glaube geholfen? Wurde er erst gerecht gesprochen, nachdem er beschnitten worden war, oder schon vor seiner Beschneidung? Die Antwort lautet: Gott hat ihn angenommen, ehe er beschnitten wurde!11Die Beschneidung war ein Zeichen dafür, dass Abraham glaubte und Gott ihn angenommen und gerecht gesprochen hatte, als er noch unbeschnitten war. Damit ist Abraham der geistliche Vater all derer, die glauben, aber nicht beschnitten worden sind. Sie werden von Gott wegen ihres Glaubens gerecht gesprochen. (1Mo 17,10)12Und er ist auch der geistliche Vater all derer, die beschnitten worden sind und denselben Glauben haben, wie ihn Abraham schon vor seiner Beschneidung hatte.13Denn Gottes Zusage, Abraham und seinen Nachkommen die ganze Erde zu geben, beruhte nicht auf dem Gehorsam gegenüber dem Gesetz, sondern darauf, dass Abraham durch den Glauben vor Gott gerecht wurde. (1Mo 18,18; 1Mo 22,17; Gal 3,29)14Wer behauptet, diese Zusage Gottes gelte nur denen, die das Gesetz befolgen, der erklärt den Glauben für nutzlos, und die Zusage verliert ihre Gültigkeit. (Gal 3,18)15Denn die Übertretung des Gesetzes bewirkt Gottes Zorn; wo es aber kein Gesetz gibt, gibt es auch keine Übertretung. (Röm 3,20; Röm 7,12; 1Kor 15,55; Gal 3,10)16Deshalb ist der Glaube entscheidend, damit die Zusage Gottes ein Geschenk aus Gnade bleibt. Sie gilt allen: denen, die nach dem Gesetz leben und denen, die durch den Glauben leben, wie Abraham es tat. Denn er ist der Vater aller, die glauben. (Gal 3,7)17So heißt es in der Schrift: »Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht.«[5] Dies geschah, weil Abraham an den Gott glaubte, der die Toten zum Leben erweckt und ins Dasein ruft, was vorher nicht war. (1Mo 17,1; Jes 48,13; Joh 5,21; 1Kor 1,28)18Als Gott Abraham versprach, dass er zum Vater vieler Völker werden würde, glaubte Abraham ihm und hielt an der Hoffnung fest, obwohl es hoffnungslos schien. Gott hatte ihm versprochen: »Deine Nachkommen werden so zahlreich sein wie die Sterne.«[6] (1Mo 15,1)19Doch Abrahams Glaube blieb unerschüttert, obwohl er wusste, dass er mit fast hundert Jahren viel zu alt war, um noch Vater zu werden, und seine Frau Sara keine Kinder mehr bekommen konnte. (1Mo 17,17; 1Mo 18,11; Hebr 11,11)20Abraham zweifelte nicht und vertraute auf die Zusage Gottes. Ja, sein Glaube wuchs sogar noch, und damit ehrte er Gott.21Er war vollkommen überzeugt davon, dass Gott das, was er versprochen hat, auch tun kann.22Und wegen dieses Glaubens erklärte Gott ihn für gerecht. (1Mo 15,1; Röm 4,3)23Doch diese wunderbare Zusage – dass Gott ihn für gerecht erklärte – galt nicht nur für Abraham.24Sie wurde auch für uns in der Schrift festgehalten, denn Gott wird auch uns für gerecht erklären, wenn wir an ihn glauben, der Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt hat. (1Petr 2,21)25Wegen unserer Sünden musste Jesus sterben, und er wurde auferweckt, um uns vor Gott gerecht zu sprechen. (Jes 53,4; Röm 8,30; 1Kor 15,17; 2Kor 5,15; 1Petr 2,21)
Abraham als Vater derer, die durch Glauben gerecht werden
1Was wollen wir denn sagen, dass Abraham, unser Vater, nach dem Fleisch erlangt hat? (Jes 51,2)2Wenn nämlich Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott. (Röm 3,27; 1Kor 1,29)3Denn was sagt die Schrift? »Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet«.[1] (1Mo 15,6; Jak 2,23)4Wer aber Werke verrichtet, dem wird der Lohn nicht aufgrund von Gnade angerechnet, sondern aufgrund der Verpflichtung; (Röm 11,6)5wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. (Hab 2,4; Phil 3,9)6Ebenso preist auch David den Menschen glückselig, dem Gott ohne Werke Gerechtigkeit anrechnet: (Jer 23,6)7»Glückselig sind die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden zugedeckt sind; (Ps 32,1; Jes 44,22)8glückselig ist der Mann, dem der Herr die Sünde nicht anrechnet!«[2] (Ps 32,1; Jes 53,10; 1Petr 2,24; 1Petr 3,18)9Gilt nun diese Seligpreisung den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagen ja, dass dem Abraham der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet worden ist. (Gal 3,6)10Wie wurde er ihm nun angerechnet? Als er beschnitten oder als er noch unbeschnitten war? Nicht als er beschnitten, sondern als er noch unbeschnitten war! (1Mo 15,5)11Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er schon im unbeschnittenen Zustand hatte, damit er ein Vater aller unbeschnittenen Gläubigen sei, damit auch ihnen die Gerechtigkeit angerechnet werde; (1Mo 17,4; 1Mo 17,10; Gal 3,6)12und auch ein Vater der Beschnittenen, die nicht nur aus der Beschneidung sind, sondern die auch wandeln in den Fußstapfen des Glaubens, den unser Vater Abraham hatte, als er noch unbeschnitten war. (Lk 19,9; Joh 8,39)13Denn nicht durch das Gesetz erhielt Abraham und sein Same die Verheißung, dass er Erbe der Welt sein solle, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens. (1Mo 17,4; 1Mo 22,16; Ps 2,8; Apg 3,25)14Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube wertlos geworden und die Verheißung unwirksam gemacht. (Gal 3,18)15Das Gesetz bewirkt nämlich Zorn; denn wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. (Röm 5,20; 1Kor 15,56; 1Joh 3,4)16Darum ist es aus Glauben, damit es aufgrund von Gnade sei, auf dass die Verheißung dem ganzen Samen[3] sicher sei, nicht nur demjenigen aus dem Gesetz, sondern auch dem aus dem Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist (Gal 3,7; Gal 3,29; Eph 2,8)17wie geschrieben steht: »Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht«[4], vor Gott, dem er glaubte, der die Toten lebendig macht und dem ruft, was nicht ist, als wäre es da. (1Mo 17,5; Ps 33,9; Joh 5,21; Hebr 11,19)18Er hat da, wo nichts zu hoffen war, auf Hoffnung hin geglaubt, dass er ein Vater vieler Völker werde, gemäß der Zusage: »So soll dein Same sein!«[5] (1Mo 15,5; Hes 37,9)19Und er wurde nicht schwach im Glauben und zog nicht seinen Leib in Betracht, der schon erstorben war, weil er fast hundertjährig war; auch nicht den erstorbenen Mutterleib der Sara. (1Mo 17,17; Hebr 11,11)20Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab (2Sam 7,28; Joh 3,33)21und völlig überzeugt war, dass Er das, was Er verheißen hat, auch zu tun vermag. (Ps 115,3; Jer 32,17; Lk 1,37)22Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet. (Röm 4,3; Röm 4,6)23Es steht aber nicht allein um seinetwillen geschrieben, dass es ihm angerechnet worden ist, (Röm 15,4; 1Kor 9,10; 2Tim 3,16)24sondern auch um unsertwillen, denen es angerechnet werden soll, wenn wir an den glauben, der unseren Herrn Jesus aus den Toten auferweckt hat, (Apg 2,39; 1Kor 10,11; 1Petr 1,21)25ihn, der um unserer Übertretungen willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist. (Jes 53,5; 1Kor 15,17; 2Kor 5,21; Gal 3,13; Hebr 9,28)
Römer 4
Menge Bibel
1Was werden wir somit von unserm Stammvater Abraham sagen? Was hat er nach dem Fleisch[1] erlangt?2Wenn Abraham nämlich aufgrund von Werken gerechtfertigt worden ist, so hat er allerdings Grund, sich zu rühmen, freilich (auch dann) nicht vor[2] Gott.3Denn was sagt die Schrift? »Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.« (1.Mose 15,6)4Wenn nun jemand Werke verrichtet, so erhält er den Lohn nicht aus Gnade angerechnet, sondern (zugeteilt) nach Schuldigkeit;5wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet;6wie ja auch David die Seligpreisung über den Menschen ausspricht, dem Gott Gerechtigkeit ohne Rücksicht auf Werke anrechnet (Ps 32,1-2):7»Glückselig sind die, denen die Gesetzesübertretungen vergeben und deren Sünden zugedeckt worden sind;8glückselig ist der Mann, dem der Herr (die) Sünde nicht anrechnet.«9Gilt nun diese Seligpreisung nur den Beschnittenen[3] oder auch den Unbeschnittenen[4]? Wir behaupten ja doch: »Dem Abraham wurde sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet.«10Unter welchen Umständen hat denn diese Anrechnung stattgefunden? Als er schon beschnitten oder als er noch unbeschnitten war? Nun: nicht als er schon beschnitten, sondern als er noch unbeschnitten war;11und das äußere Zeichen der Beschneidung empfing er dann als Siegel für die Glaubensgerechtigkeit, die er im Zustande der Unbeschnittenheit[5] besessen hatte (1.Mose 17). So sollte er der Vater aller derer werden, die ohne Beschneidung glauben, damit ihnen die Gerechtigkeit angerechnet werde,12und (ebenso) der Vater der Beschnittenen, nämlich derer, die nicht nur infolge der (leiblichen) Beschneidung ihm angehören, sondern die auch in den Fußtapfen des Glaubens wandeln, den unser Vater Abraham schon in unbeschnittenem Zustande besessen[6] hat.13Denn die Verheißung, die Abraham oder sein Samen[7] empfangen hat, daß er der Erbe der Welt sein sollte, ist ihm nicht durch das Gesetz zuteil geworden, sondern durch die Glaubensgerechtigkeit.14Wenn nämlich die Gesetzesleute die Erben sind, so ist damit der Glaube entleert[8] und die Verheißung entkräftet[9];15denn das Gesetz bringt (nur) Zorn zustande; wo dagegen kein Gesetz ist, da gibt es auch keine Übertretung.16Deshalb ist es[10] an den Glauben gebunden – es soll ja ein Gnadengeschenk sein –, damit die Verheißung für die gesamte Nachkommenschaft Gültigkeit habe, und zwar nicht nur für die, welche es aufgrund des Gesetzes ist, sondern auch für die, welche wie Abraham glaubt, der ja unser aller Vater ist –17nach dem Schriftwort (1.Mose 17,5): »Zum Vater vieler Völker habe ich dich gesetzt[11]« – vor dem Gott, dem er geglaubt hat als dem, welcher die Toten lebendig macht und das noch nicht Vorhandene benennt[12], als wäre es schon vorhanden.18Abraham hat da, wo nichts zu hoffen war, doch hoffnungsvoll am Glauben festgehalten, damit er der Vater vieler Völker würde nach der Verheißung[13]: »So (unzählbar) soll deine Nachkommenschaft sein«;19und ohne im Glauben schwach zu werden, nahm er, der fast hundertjährige Mann, die Erstorbenheit seines eigenen Leibes und den schon erstorbenen Mutterschoß der Sara wahr.20Trotzdem ließ er sich im Hinblick auf die Verheißung Gottes nicht durch Unglauben irre machen, sondern vielmehr wurde er im Glauben immer stärker, indem er Gott die Ehre gab21und der festen Überzeugung lebte, daß Gott das, was er verheißen hatte, auch zu verwirklichen vermöge.22Darum ist es[14] ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet worden (1.Mose 15,6).23Aber nicht nur um seinetwillen steht geschrieben, daß es[15] ihm angerechnet worden ist,24sondern auch um unsertwillen; denn auch uns soll es[16] angerechnet werden, uns, die wir an den glauben, der unsern Herrn Jesus von den Toten auferweckt hat,25ihn, der um unserer Übertretungen willen in den Tod gegeben (Jes 53,4-5) und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist.