1HERR, warum bist du so fern? Warum verbirgst du dich, wenn ich dich am nötigsten habe? (Ps 13,2; Ps 22,2; Ps 55,2)2Stolz unterdrückt der Gottlose die Armen. Sie werden Opfer seiner Anschläge. (Ps 9,17; Ps 73,6)3Er prahlt damit, dass er so habgierig ist, und lästert und verflucht den HERRN. (Ps 49,7; Ps 94,3)4Der gottlose Mensch meint in seinem Stolz, Gott würde nicht danach fragen. Er denkt, Gott gibt es nicht. (Ps 14,1; Ps 36,2)5Alles, was er tut, gelingt ihm. Er sieht die Strafe nicht, die ihn erwartet, und verspottet seine Feinde. (Ps 28,5; Ps 52,9)6Er sagt sich: »Mir wird nichts geschehen und kein Unglück wird mir jemals zustoßen!« (Ps 30,7; Ps 49,12)7Mit seinem Mund flucht, lügt und droht er und was er redet, bringt Unrecht und Unheil. (Ps 59,13; Ps 73,8; Ps 140,4; Röm 3,14)8Er lauert im Hinterhalt und mordet die Unschuldigen. Unablässig sucht er sich hilflose Opfer. (Ps 11,2; Ps 94,6)9Er wartet im Hinterhalt wie ein Löwe im Dickicht und lauert auf eine Gelegenheit, seine Opfer zu überwältigen. Wie ein Jäger fängt er seine Opfer und schleppt sie in Netzen fort. (Ps 10,2; Ps 17,13; Ps 59,4; Ps 140,6)10Er stürzt sich auf die Schwachen und überwältigt sie. Sie erliegen seiner gewaltigen Kraft.11Er sagt sich: »Gott hat es vergessen, er sieht nicht hin und wird es nicht merken!« (Ps 10,4)12Erhebe dich, HERR! Bestrafe die Bösen, mein Gott! Vergiss die Hilflosen nicht! (Ps 9,13; Ps 17,7)13Warum dürfen die Bösen Gott fluchen? Wie können sie denken: »Gott wird uns schon nicht zur Rechenschaft ziehen«?14Du siehst Kummer und Leid, das sie anrichten. Du merkst es und du bestrafst sie. Die Hilflosen vertrauen auf dich. Du hilfst den Waisen. (Ps 9,13; Ps 22,10; Ps 37,5)15Zerbrich die Macht dieser gottlosen Menschen und bestrafe ihre Bosheit, damit sie aufhören! (Ps 37,17; Ps 140,12)16Der HERR ist König für immer und ewig! Wer andere Götter anbetet, soll aus seinem Land verschwinden. (5Mo 8,20; Ps 29,10)17HERR, du hörst das Verlangen der Hilflosen. Du schenkst ihnen Gewissheit und leihst ihnen dein Ohr. (Ps 9,19; Ps 34,16; Ps 145,19; Jes 29,20)18Du verhilfst Waisen und Unterdrückten zu ihrem Recht und machst aller Gewalt auf Erden ein Ende. (Ps 9,10; Ps 74,21; Ps 146,9; Jes 29,20)
Psalm 10
Schlachter 2000
von Genfer Bibelgesellschaft1HERR, warum stehst du so fern, verbirgst dich in Zeiten der Not? (Hi 10,2; Ps 13,2; Ps 89,47; Jer 15,18)2Vom Übermut des Gottlosen wird dem Elenden bange; mögen doch von der Arglist die betroffen werden, die sie ausgeheckt haben! (Ps 11,2; Ps 37,12; Ps 94,3)3Denn der Gottlose rühmt sich der Gelüste seines Herzens, und der Habsüchtige sagt sich los vom HERRN und lästert ihn. (Ps 74,10; Ps 74,18; Spr 14,31; Jak 4,16; 2Petr 2,12)4Der Gottlose sagt in seinem Hochmut: »Er wird nicht nachforschen!« Alle seine Gedanken sind: »Es gibt keinen Gott«! (Ps 10,13; Ps 14,1; Ps 36,2; Ps 53,2; Zef 1,12)5Seine Unternehmungen gelingen immer; hoch droben sind deine Gerichte, fern von ihm; er tobt gegen alle seine Gegner. (Ps 73,3; Ps 73,12)6Er spricht in seinem Herzen: »Ich werde niemals wanken; nie und nimmer wird mich ein Unglück treffen!« (1Thess 5,3; 2Petr 3,3)7Sein Mund ist voll Fluchen, Trug und Bedrückung; unter seiner Zunge verbirgt sich Leid und Unheil. (Ps 52,4; Jer 9,3; Röm 3,14; Jak 3,6)8Er sitzt im Hinterhalt in den Dörfern; im Verborgenen ermordet er den Unschuldigen; seine Augen spähen den Wehrlosen aus. (Spr 1,11)9Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe im dichten Gebüsch; er lauert, um den Elenden zu fangen; er fängt den Elenden und schleppt ihn fort in seinem Netz. (Ps 7,3; Ps 10,8; Ps 37,32; Kla 3,8; Mi 7,2; 1Petr 5,8)10Er duckt sich, kauert nieder, und durch seine starken Pranken fallen die Wehrlosen.11Er spricht in seinem Herzen: »Gott hat es vergessen, er hat sein Angesicht verborgen, er sieht es niemals!« (Hi 22,13; Ps 9,13; Ps 73,11; Jes 49,15; Am 8,7)12Steh auf, o HERR! Erhebe, o Gott, deine Hand! Vergiss die Elenden nicht! (Ps 9,20; Ps 10,11; Ps 17,13; Ps 74,19; Jes 26,11; Mi 5,8)13Warum soll der Gottlose Gott lästern und in seinem Herzen denken, dass du nicht danach fragst? (Ps 10,3)14Du hast es wohl gesehen! Denn du gibst auf Elend und Kränkung acht, um es in deine Hand zu nehmen; der Wehrlose überlässt es dir, der du der Helfer der Waisen bist! (Ps 31,8; Ps 33,13; Ps 146,9; Jes 40,27; Hos 14,4)15Zerbrich den Arm des Gottlosen und des Bösen, suche seine Gottlosigkeit heim, bis du nichts mehr von ihm findest! (Ps 9,6; Ps 37,17; Spr 10,7; Spr 10,25; Jer 23,15; Röm 1,18)16Der HERR ist König immer und ewig; die Heidenvölker sind verschwunden aus seinem Land. (Ps 44,3; Jer 10,10; Dan 4,34; Dan 7,13; 1Tim 1,17)17Das Verlangen der Elenden hast du, o HERR, gehört; du machst ihr Herz fest, leihst ihnen dein Ohr, (Ps 10,14; Jes 26,3; Hebr 13,9)18um der Waise Recht zu schaffen und dem Unterdrückten, damit der Mensch von der Erde nicht weiter Schrecken verbreite. (1Mo 6,6; 5Mo 10,18; Ps 8,5; Mt 10,17; Joh 3,19)
Psalm 10
Menge Bibel
1Warum, o HERR, stehst du so fern, verhüllst dir (das Auge) in Zeiten der Not?2Beim Hochmut der Gottlosen wird dem Bedrückten bange: möchten sie selbst sich fangen in den Anschlägen, die sie ersinnen!3Denn der Frevler rühmt sich jubelnd seiner frechen Gelüste, und der Wucherer gibt dem HERRN den Abschied, lästert ihn.4Der Frevler wähnt in seinem Stolz: »Gott fragt nicht danach!« »Es gibt keinen Gott!« – dahin geht all sein Denken.5Allezeit hat er ja Glück in seinem Tun, deine Strafgerichte bleiben himmelweit fern von ihm, alle seine Gegner – er bietet ihnen Hohn.6Er denkt im Herzen: »Nie komm’ ich zu Fall; nun und nimmer wird Unglück mich treffen!«7Sein Mund ist voll Fluchens, voll Täuschung und Gewalttat; unter seiner Zunge birgt sich Unheil und Frevel.8In (abgelegnen) Gehöften liegt er im Hinterhalt, ermordet den Schuldlosen insgeheim[1], nach dem Hilflosen spähen seine Augen.9Er lauert im Versteck wie der Löwe in seinem Dickicht, er lauert, den Elenden zu haschen; er hascht den Elenden, indem er ihn in sein Netz zieht;10er duckt sich, kauert nieder, und die Hilflosen[2] fallen ihm in die Klauen.11Er denkt in seinem Herzen: »Gott hat’s vergessen, hat sein Antlitz verhüllt: er sieht es nimmer!«12Steh auf, o HERR, erhebe, o Gott, deinen Arm, vergiß die Elenden nicht!13Warum darf der Frevler Gott lästern[3], darf denken in seinem Herzen: »Du fragst nicht danach«?14Du hast es wohl gesehn, denn auf Unheil und Herzeleid achtest du wohl, in deine Hand es zu nehmen; du bist’s, dem der Schwache es anheimstellt, der Waise bist du ein Helfer.15Zerschmettre den Arm des Frevlers und suche des Bösewichts gottloses Wesen heim, bis nichts mehr von ihm zu finden!16Der HERR ist König auf immer und ewig: verschwinden müssen die Heiden aus seinem Lande!17Das Verlangen der Elenden hörst du, o HERR; du stärkst ihren Mut, leihst ihnen dein Ohr,18um den Waisen und Bedrückten Recht zu schaffen: nicht soll ein Mensch, der zur Erde gehört, noch ferner schrecken[4].