1Hört das Wort des HERRN, ihr Israeliten! Der HERR führt einen Rechtsstreit mit den Bewohnern des Landes. Er wirft euch vor: »In eurem Land gibt es keine Treue, keine Mitmenschlichkeit und auch keine Gotteserkenntnis. (Jes 59,4; Jer 7,28; Hos 12,3; Mi 6,2)2Ihr flucht und lügt, mordet, stehlt und brecht die Ehe. Eine Bluttat reiht sich an die andere. (Hos 6,8; Hos 7,1; Hos 10,4)3Das ist die Ursache dafür, dass in eurem Land nichts mehr wächst. Das ganze Land trauert, und alles, was darin lebt, wird krank. Selbst die Tiere, Vögel und Fische verenden. (Jes 24,4; Jes 33,9; Zef 1,3)4Ihr sollt aber niemanden verklagen; versucht auch nicht, anderen die Schuld zu geben. Ihr Priester seid es, die ich anklage![1] (5Mo 17,12; Hes 3,26; Am 5,10)5Am hellen Tag sollt ihr zu Fall kommen, und die ganze Priesterschaft soll in der Nacht stürzen. Eure Mutter[2] aber soll umkommen. (Hes 14,3; Hos 5,5)6Mein Volk stirbt aus Mangel an Erkenntnis. Ihr Priester weigert euch mich zu kennen, deshalb will ich euch auch nicht mehr kennen. Weil ihr das Gesetz eures Gottes vergessen habt, will ich auch eure Kinder vergessen. Ihr dürft nicht mehr meine Diener sein! (Hos 4,14; Sach 11,8; Mal 2,7)7Je mehr Priester es wurden, desto abscheulicher wurde ihr Verhalten mir gegenüber. Sie tauschen die Ehre Gottes gegen die Schande von Götzen ein[3]. (Hos 10,1; Hos 13,6; Hab 2,16)8Die Priester gieren nach Sündopfern, weil sie sich mit ihnen den Bauch voll schlagen.9Darum soll es den Priestern genauso gehen wie dem Volk: Ich will sie für ihren Lebenswandel richten und sie sollen die gerechte Strafe für ihre bösen Taten bekommen. (Jes 24,2; Jer 5,31)10Obwohl sie essen, werden sie nicht satt; obwohl sie sich mit vielen Männern einlassen, bekommen sie keine Kinder. Denn sie fragen nicht mehr nach dem HERRN. Stattdessen beten sie lieber andere Götter an.11Alkohol und Prostitution haben mein Volk um den Verstand gebracht. (Jes 5,12; Jes 28,7)12Die Menschen fragen ein Stück Holz, was sie tun sollen! Sie glauben, dass ein Stock ihnen die Zukunft vorhersagen könnte! Der Geist der Hurerei hält sie zum Narren. Sie huren herum und wenden sich von Gott ab. (Jer 2,27)13Überall auf den Bergen opfern sie irgendwelchen Götzen. Sie steigen in die Hügel hinauf, um dort, im kühlen Schatten von Eichen, Pappeln und anderen Bäumen ihre Rauchopfer zu verbrennen. Deshalb werden eure Töchter zu Prostituierten, deshalb brechen eure Schwiegertöchter die Ehe. (Jer 2,20; Jer 3,6; Hes 6,13; Hos 2,15; Hos 11,2)14Aber ich will eure Töchter und Schwiegertöchter für ihre Prostitution und den Ehebruch nicht zur Rechenschaft ziehen. Gerade die Priester leben es ja vor: Sie lassen sich mit Prostituierten ein und feiern Opferrituale mit den Tempeldirnen. So kommt das uneinsichtige Volk zu Fall. (5Mo 23,18)15Israel treibt Götzenkult. Aber deshalb muss doch Juda nicht auch noch damit anfangen. Juda, wandere nicht nach Gilgal hinauf und geh nicht in die Heiligtümer von Bet-Awen[4]. Schwör auch nicht scheinheilig: ›So wahr der HERR lebt!‹16Israel gebärdet sich störrisch wie eine widerspenstige Kuh. Warum sollte der HERR sie auf einer weiten Wiese weiden lassen wie ein friedliches Lamm? (Ps 23,2; Ps 78,8; Jes 5,17; Jes 7,25)17Ephraim hat sich mit fremden Göttern eingelassen. Lasst ihnen doch ihr Vergnügen! (Ps 81,13)18Wenn sie ihr Saufgelage beendet haben, treiben sie sich mit Huren herum. Ihr Hang zur Schande ist größer als ihre Liebe zur Ehre[5].19Sie sollen vom Wind weggefegt werden, sodass sie mitsamt ihren Altären zugrunde gehen.« (Hos 12,2; Hos 13,15)
Hosea 4
Schlachter 2000
Gott geht mit dem abtrünnigen Volk ins Gericht
1Hört das Wort des HERRN, ihr Kinder Israels! Denn der HERR hat einen Rechtsstreit mit den Bewohnern des Landes, weil es keine Wahrheit, keine Liebe und keine Gotteserkenntnis im Land gibt. (Ps 81,9; Spr 2,3; Jes 3,13; Jer 2,9; Jer 11,7; Hos 4,6; Hos 5,1; Hos 6,6; Mi 6,2)2Fluchen und Lügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen hat überhandgenommen, und Blutschuld reiht sich an Blutschuld. (Jer 5,8)3Darum trauert das Land, und alle müssen verschmachten, die darin wohnen; die Tiere des Feldes und die Vögel des Himmels; und auch die Fische im Meer werden dahingerafft. (Jes 24,4; Am 5,16; Zef 1,3)4Doch niemand soll rechten, und keiner soll tadeln; denn dein Volk ist wie die, welche mit dem Priester rechten! (5Mo 17,12; Spr 3,12; Am 5,13)5Und so wirst du bei Tag straucheln, und auch der Prophet wird mit dir straucheln bei Nacht, und ich will deine Mutter vertilgen. (Jes 50,1; Jer 6,15; Mi 3,5)6Mein Volk geht zugrunde aus Mangel an Erkenntnis; denn du hast die Erkenntnis verworfen, darum will ich auch dich verwerfen, dass du nicht mehr mein Priester seist; und weil du das Gesetz deines Gottes vergessen hast, will auch ich deine Kinder vergessen! (Ps 18,27; Jer 2,8; Hos 4,1; Hos 4,11; Hos 9,17; Mal 2,1; Joh 4,10)7Je mehr sie wurden, desto mehr sündigten sie gegen mich; darum will ich ihre Ehre in Schande verwandeln. (5Mo 32,15; Mal 2,9)8Von der Sünde meines Volkes nähren sie sich und sind gierig nach ihren Missetaten. (Jes 56,11)9Aber es soll dem Volk ergehen wie dem Priester; ich werde ihren Wandel an ihnen heimsuchen und ihnen ihre Taten vergelten. (Spr 11,31; Jes 3,11; Jes 24,2)10Sie werden essen und nicht satt werden, Hurerei treiben und sich nicht vermehren; denn sie haben davon abgelassen, auf den HERRN zu achten. (Jer 9,12; Mi 6,14; Hag 1,6)11Hurerei, Wein und Most rauben den Verstand. (Spr 20,1; Spr 23,30; Jes 28,1; Jes 28,7)12Mein Volk befragt sein Holz, und sein Stab wahrsagt ihm; denn der Geist der Hurerei hat sie verführt, dass sie ihrem Gott durch Hurerei untreu geworden sind. (Jes 44,20; Jer 2,26; Hos 5,4; Hos 9,1; Hab 2,19; Offb 2,20)13Sie opfern auf den Berghöhen und räuchern auf den Hügeln, unter Eichen, Pappeln und Terebinthen; denn ihr Schatten ist angenehm. Darum treiben eure Töchter Hurerei und brechen eure Schwiegertöchter die Ehe. (Jes 57,5; Jes 57,7; Hes 6,13)14Ich werde es an euren Töchtern nicht heimsuchen, dass sie Hurerei treiben, noch an euren Schwiegertöchtern, dass sie die Ehe brechen; denn sie selbst[1] gehen mit Huren abseits und opfern mit den Tempeldirnen, und das unverständige Volk stürzt sich selbst ins Verderben. (4Mo 25,1; 5Mo 28,30; 2Kön 23,7; Jes 27,11)15Wenn du, Israel, Hurerei treibst, so soll sich doch Juda nicht versündigen! Geht doch nicht nach Gilgal, zieht nicht nach Beth-Awen hinauf und schwört nicht: »So wahr der HERR lebt!« (Jos 7,2; Jer 3,6; Hos 9,15; Hos 10,4; Hos 10,5; Hos 12,1; Hos 12,3; Am 4,4; Am 5,5; Zef 1,4)16Denn Israel ist widerspenstig geworden wie eine störrische Kuh; nun wird sie der HERR weiden wie ein Lamm in weiter Landschaft.[2] (Jer 31,18)17Ephraim ist an die Götzen gebunden; lass ihn in Ruhe! (Ps 81,12; Hos 11,2; Hos 11,7)18Ihr Saufgelage ist ausgeartet, sie haben sich der Hurerei hingegeben; ihre Beschützer haben die Schande geliebt. (Jes 1,23; Hos 4,11; Mi 3,11)19Der Wind hat sie mit seinen Flügeln erfasst, und sie werden zuschanden mit ihren Opfern. (Jes 1,29; Jer 4,11; Hos 10,5; Hos 13,15)
Hosea 4
Menge Bibel
II. Prophetischer Teil: Drohreden und Verheißungen für Israel (Kap. 4-14)
1Vernehmt das Wort des HERRN, ihr Kinder Israel! Denn der HERR erhebt eine Anklage gegen die Bewohner des Landes, weil keine Treue, keine Liebe[1] und keine Gotteserkenntnis im Lande mehr vorhanden ist:2man schwört (falsch) und lügt, man mordet und stiehlt, man treibt Ehebruch und verübt Gewalttaten, so daß Blutschuld sich an Blutschuld reiht.3Darob muß das Land trauern[2], und alles, was darin wohnt, welkt dahin bis zu den Tieren des Feldes und den Vögeln des Himmels; ja selbst die Fische im Meer vergehen!4»Doch niemand möge Beschuldigungen erheben und niemand spreche Tadel aus! Dein (ganzes) Volk gleicht ja den Priestern, gegen die sie Beschuldigungen erheben.5So wirst du (Priester) denn zu Fall kommen am hellen Tage, und auch die Prophetenschaft wird mit dir zu Fall kommen bei Nacht, und ich will deine Mutter vernichten,6und mein Volk fällt mit ihnen der Vernichtung anheim aus Mangel an Erkenntnis. Weil du, Priester, die Erkenntnis verworfen hast, verwerfe auch ich dich, daß du mir nicht mehr als Priester dienen sollst; und weil du das Gesetz[3] deines Gottes vergessen hast, will auch ich deine Kinder vergessen.7Je mehr ihrer wurden, desto mehr haben sie gegen mich gesündigt; darum will ich ihre Ehre in Schande verwandeln.8Die Sündopfer meines Volkes verzehren sie, und nach seinen Schuldopfern steht ihr Verlangen.9So soll es denn den Priestern ebenso ergehen wie dem Volke. Ich will sie für ihren Wandel büßen lassen und ihnen nach ihrem ganzen Tun vergelten:10wenn sie essen, sollen sie nicht satt werden; wenn sie der Wollust pflegen, sollen sie kinderlos bleiben; denn sie haben es aufgegeben, sich um den HERRN zu kümmern.«11»Unzucht[4], Wein und Most benehmen den Verstand.12Mein Volk befragt sein hölzernes Götzenbild, und sein Stab muß ihm Auskunft geben; denn der Geist der Abgötterei hat sie betört, daß sie ihren Gott treulos verlassen haben und Götzendienst treiben.13Auf den Höhen der Berge bringen sie Schlachtopfer dar und lassen Weihrauch aufsteigen auf den Hügeln, unter Eichen, Pappeln und Terebinthen, deren Schatten ja so lieblich ist! Daher kommt es, daß eure Töchter Unzucht treiben und eure jungen Frauen Ehebruch begehen.14An euren Töchtern will ich es nicht ahnden, daß sie Unzucht treiben, auch nicht an euren jungen Frauen, daß sie Ehebruch begehen; denn sie selbst (die Priester) gehen ja mit den Buhldirnen abseits und bringen mit den Tempelbuhlerinnen Schlachtopfer dar; so kommt denn das Volk, dem es an Einsicht gebricht, zu Fall!«15Magst du, Israel, auch Götzendienst treiben, so möge doch Juda sich nicht verschulden! Geht also nicht nach Gilgal und zieht nicht nach Beth-Awen hinauf und schwört nicht (in Beerseba): »So wahr der HERR lebt!«16Wenn Israel widerspenstig geworden ist wie eine störrige Kuh, kann der HERR sie da so weiden lassen wie ein Lamm auf weiter Trift?17Ein Götzengesell ist Ephraim, eine Gesellschaft von Zechern.18Ist ihr Zechgelage zu Ende, so geben sie sich der Unzucht hin: leidenschaftlich verliebt sind seine Schildträger[5] in Schande.19Der Sturmwind soll sie in seine Fittiche wickeln, so daß sie zuschanden werden ob ihren Altären!