1Wenn der Stamm Ephraim früher das Wort ergriff, zitterten die Menschen vor Angst, denn er war ein starker und mächtiger Stamm. Aber dann verfiel er dem Götzenkult für Baal – damit hat er seinen Untergang besiegelt. (Hos 2,10)2Jetzt sündigen sie munter weiter: Sie gießen sich Götzenbilder aus edlem Silber. Zwar legen sie ihre ganze Kunstfertigkeit in dieses Handwerk – aber es bleibt trotzdem ein Werk von Menschenhänden. Und dann rufen sie: »Opfert ihnen! Küsst unser Kalb!« (Jes 44,17; Jes 46,6; Jer 10,2)3Deshalb sollen sie so vergänglich sein wie der Morgennebel oder wie der Tau, der bei den ersten Strahlen der Sonne verdunstet. Sie sollen der Spreu gleichen, die der Wind von der Tenne in alle Winde verweht, oder wie Rauch, der aus einer Dachluke aufsteigt. (Ps 68,3; Jes 17,13; Dan 2,35; Hos 6,4)4»Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat. Du kennst keinen Gott außer mir, und einen anderen Retter als mich gibt es nicht. (2Mo 20,3; Jes 43,11; Jes 45,21)5Ich war es doch, der in der Wüste für dich gesorgt hat, in trockenem, dürrem Land. (5Mo 2,7; 5Mo 8,15; 5Mo 32,10)6Doch sobald du gegessen hattest und satt warst, bist du hochmütig geworden und hast mich vergessen. (Hos 2,15; Hos 4,6; Hos 8,14)7Deshalb falle ich dich an wie ein Löwe oder wie ein Leopard, der am Wegrand lauert.8Ich greife dich an wie eine Bärenmutter, der man ihre Jungen weggenommen hat. Ich reiße dich in Stücke und verschlinge dich wie ein hungriger Löwe; die wilden Tiere des Feldes sollen zerfleischen, was von dir noch übrig bleibt. (Ps 50,22)9Du wirst vernichtet, Israel, obwohl ich dein Retter bin.10Wo ist nun dein König, dass er dir hilft und deine Städte beschützt? Wo sind die führenden Männer des Landes? Du wolltest sie haben und hast gefordert: ›Gib mir einen König und Fürsten!‹ (2Kön 17,4; Hos 8,4)11Voller Zorn gab ich dir Könige, und voller Verärgerung habe ich sie dir wieder genommen. (1Sam 8,7; 1Kön 14,7)12Die Sünden Ephraims wurden sorgfältig aufbewahrt und alle seine bösen Taten sollen nicht vergessen sein. (5Mo 32,34; Röm 2,5)13Ephraim gleicht einem Baby im Mutterleib. Die Geburtswehen beginnen, aber es liegt quer und kann nicht geboren werden. (Mi 4,9)14Sollte ich sie aus der Gewalt des Totenreiches befreien? Sollte ich sie vor dem Tod retten? Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?[1] Ich habe kein Mitleid. (Jes 25,8; Hes 37,12; 1Kor 15,55; Phil 3,21)15Ephraim ist noch der fruchtbarste unter seinen Bruderstämmen, doch bald wird der Ostwind der Wüste aufkommen – ein Sturm des HERRN. Er wird über Ephraim hinwegfegen und seine Quellen und Brunnen werden durch den trockenen, heißen Wind austrocknen. Er wird alle Wertgegenstände und Schätze rauben.« (Jer 51,36; Hos 10,1)
Der Götzendienst als Ursache für Israels Verderben
1Wenn Ephraim redete, herrschte Schrecken; groß stand er da in Israel; als er sich aber mit dem Baal versündigte, da starb er. (Ri 8,1; Jes 7,8; Hos 2,10; Röm 6,23; Eph 2,3)2Und nun fahren sie fort zu sündigen und gießen sich Bildnisse aus ihrem Silber, Götzenbilder nach ihrer Erfindung, allesamt ein Machwerk von Künstlern; von ihnen sagen sie: »Die Menschen, die opfern, sollen die Kälber küssen!« (1Kön 19,18; Jes 44,12; Jer 8,4; Hos 8,4; Hos 10,1)3Darum werden sie sein wie eine Morgenwolke und wie der Tau, der früh vergeht, wie die Spreu, die von der Tenne verweht wird, und wie der Rauch aus dem Kamin! (Ps 1,4; Ps 68,3)4Ich aber bin der HERR, dein Gott, vom Land Ägypten her, und außer mir kennst du keinen Gott, und es gibt keinen Retter als mich allein! (2Mo 20,2; Jes 43,11; Jes 45,21; Hos 12,10)5Ich habe mich deiner angenommen in der Wüste, im dürren Land. (5Mo 8,15; 5Mo 32,10; Hes 16,4)6Als sie aber Weide fanden, wurden sie satt; und als sie satt wurden, überhob sich ihr Herz; darum vergaßen sie mich. (5Mo 32,15; Hos 8,14; Hos 10,1)7Da wurde ich gegen sie wie ein Löwe und lauerte wie ein Panther am Weg; (Hos 5,14)8ich überfiel sie wie eine Bärin, der man die Jungen geraubt hat, und zerriss ihnen den Brustkasten und fraß sie dort wie ein Löwe; die wilden Tiere zerrissen sie. (2Sam 17,8; Jer 15,3)9Das ist dein Verderben, Israel, dass du gegen mich, deine Hilfe, bist! (Hos 7,15; Hos 14,1)10Wo ist denn nun dein König, dass er dir helfe in allen deinen Städten, und wo sind deine Richter? Denn du hast ja gesagt: »Gib mir einen König und Fürsten!« (1Sam 8,4; 1Sam 8,7; Hos 10,3; Hos 10,15)11Ich gab dir einen König in meinem Zorn und nahm ihn [wieder] weg in meinem Grimm! (1Kön 11,31)
Die Schuld Ephraims und die Verheißung der zukünftigen Erlösung
12Ephraims Schuld ist zusammengebunden, seine Sünde ist aufbewahrt. (5Mo 32,34; Hi 14,17)13Geburtswehen werden ihn ankommen; er ist ein unverständiges Kind; denn er stellt sich nicht zur rechten Zeit ein zur Geburt! (2Kön 19,3; Jer 4,31)14Ich will sie erlösen aus der Gewalt des Totenreichs, vom Tod will ich sie loskaufen. Tod, wo ist dein Verderben? Totenreich, wo ist dein Sieg? Doch der Trost ist vor meinen Augen verborgen. (Jes 25,8; Hes 37,11; 1Kor 15,55)15Denn wenn er auch fruchtbar ist unter den Brüdern, so wird doch ein Ostwind kommen, ein Wind des HERRN von der Wüste herauf, sodass sein Brunnen vertrocknet und sein Quell versiegt. Er wird den Schatz aller kostbaren Geräte berauben. (1Mo 49,22; 5Mo 33,13; Jer 4,11; Jer 18,17; Jer 19,12)
Hosea 13
Menge Bibel
1Sooft Ephraim (nur) redete, herrschte Schrecken: hoch[1] stand es in Israel da; als es sich aber durch den Baalsdienst versündigte, starb es hin.2Und jetzt sündigen sie immer aufs neue: sie fertigen sich Gußbilder aus ihrem Silber an, Götzen nach ihrem Geschmack, allesamt Machwerke von Handwerkern[2]. »Ihnen«, sagen sie, »bringet Opfer dar!« Menschen sollen Stiere küssen!3»Darum sollen sie dem Morgengewölk gleich werden und dem Tau, der gar bald verschwindet, wie Spreu, die von der Tenne verweht wird, und wie Rauch, der durch die Gitteröffnung abzieht.4Ich aber bin der HERR dein Gott vom Lande Ägypten her; einen Gott außer mir kennst du nicht, und einen Helfer[3] außer mir gibt es nicht.«5»Ich habe mich deiner angenommen in der Wüste, (dich geweidet) im Lande der sengenden Gluten.6Als sie gute Weide hatten, wurden sie satt, und als sie satt geworden waren, überhob sich ihr Sinn; darum haben sie mich vergessen.7Da bin ich ihnen denn wie ein Löwe geworden, liege wie ein Panther auf der Lauer am Wege;8ich falle sie an wie eine Bärin, der die Jungen geraubt sind, und zerreiße ihnen den Verschluß ihres Herzens[4]; ich fresse sie dort wie eine Löwin; die wilden Tiere sollen sie zerfleischen!9Das ist dein Verderben gewesen, Israel, daß du von mir, deinem Helfer, nichts wissen willst.10Wo ist denn nun dein König, daß er dir in allen deinen Städten helfe? Und wo sind deine Richter[5] (, daß sie dir Recht schaffen)? Du hast ja doch von ihnen gesagt: ›Gib mir einen König und Fürsten!‹11Ich gebe dir einen König in meinem Zorn und nehme ihn wieder weg in meinem Grimm!« –12»Wohlverwahrt ist Ephraims Schuld, wohlgeborgen seine Sünde.13Geburtswehen kommen ihn an, aber er ist ein unverständiges Kind; denn zur rechten Zeit tritt er nicht zum Durchbruch in den Muttermund ein.14Aus der Gewalt des Totenreiches sollte ich sie befreien, vom Tode sie loskaufen? Nein, wo sind deine Seuchen, o Tod? Wo ist deine Pest, o Unterwelt[6]? Mitleid ist meinen Augen unbekannt!15Denn mag Ephraim auch wie Riedgras zwischen Wassern üppig sprossen – der Ostwind wird kommen, ein Sturm des HERRN aus der Steppe hereinbrechen; da wird sein Born versiegen und sein Quellgrund vertrocknen: der[7] wird die Schatzkammer aller kostbaren Kleinodien berauben.