Sprüche 7

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Befolge meinen Rat, mein Sohn, und beachte meine Gebote. (Spr 2,1; Spr 4,1)2 Gehorche ihnen und lebe! Behüte meine Lehre wie deinen kostbarsten Besitz[1]. (5Mo 32,10; Spr 4,4; Spr 9,11)3 Binde sie dir zur ständigen Erinnerung um deine Finger. Schreibe sie tief in dein Herz. (5Mo 6,8; Spr 3,3; Spr 6,21)4 Liebe die Weisheit wie eine Schwester und mach die Einsicht zu einem Mitglied deiner Familie.5 Das wird dich vor der fremden Frau bewahren, vor der Frau eines anderen, die dich mit ihren schmeichelnden Worten verführen will. (Spr 6,24)6 Eines Tages blickte ich aus dem Fenster meines Hauses7 und sah mitten in einer Gruppe junger Leute einen unerfahrenen jungen Mann, dem jeglicher Verstand zu fehlen schien. (Spr 1,22; Spr 6,32)8 Er überquerte die Straße vor dem Haus einer Frau und ging den Weg zu ihrem Haus entlang (Spr 7,12)9 zur Zeit der Dämmerung, als der Tag sich zum Abend neigte, als die Dunkelheit der Nacht anbrach. (Hi 24,15)10 Die Frau kommt ihm entgegen, verführerisch gekleidet und mit hinterlistigen Gedanken. (1Mo 38,14)11 Sie ist frech und hemmungslos, eine, die zu Hause keine Ruhe findet. (Spr 9,13)12 Man sieht sie oft in den Straßen und auf den Plätzen, wie sie an jeder Ecke steht und lauert. (Spr 23,28)13 Sie fällt ihm um den Hals, küsst ihn und sagt mit unverschämtem Blick:14 »Gerade habe ich meine Opfer dargebracht und meine Versprechen abgelegt.15 Ich habe dich gesucht! Ich bin ausgegangen, um dich zu finden, und nun habe ich dich gefunden!16 Auf meinem Bett liegen feinste bunte Leinendecken aus Ägypten. (Spr 31,22; Hes 27,7)17 Es duftet nach Myrrhe, Aloe und Zimt.18 Komm, wir wollen uns lieben bis zum Morgen und zärtlich zueinander sein,19 denn mein Mann ist nicht zu Hause. Er ist auf einer langen Reise.20 Er hat viel Geld mitgenommen, sodass er erst am Ende des Monats zurückkommen wird.«21 So verführt sie ihn mit ihrer Rede und lockt ihn mit ihren schmeichelnden Worten. (Spr 5,3; Spr 6,24)22 Er folgt ihr ahnungslos wie ein Ochse zum Schlachtplatz oder wie ein Hirsch, der in die Falle läuft,23 bis ihm ein Pfeil sein Herz durchbohrt. Er ist wie ein Vogel, der in ein Netz fliegt und nicht erkennt, dass es ihn das Leben kosten wird. (Pred 9,12)24 Meine Söhne, hört auf mich und achtet auf meine Worte. (Spr 4,1)25 Lasst euch nicht von ihr verführen und haltet euch von ihr fern, (Spr 5,8)26 denn sie hat bereits viele ins Verderben gestürzt; unzählige Männer fielen ihr zum Opfer.27 Ihr Haus führt direkt ins Totenreich, wer es betritt, betritt den Weg ins Grab. (Spr 2,18; Spr 9,18)

Sprüche 7

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Mein Sohn, bewahre meine Worte, / hüte meine Weisung wie einen Schatz!2 Bewahre meine Gebote, damit du lebst; / hüte sie wie deinen Augapfel.3 Binde sie um deine Finger, / schreibe sie tief in dein Herz!4 Nenn die Weisheit deine Schwester / und lass die Einsicht deine Freundin sein,5 dass sie dich bewahre vor der Frau eines andern, / vor der Fremden, die dir schöne Worte macht.6 Einmal stand ich am Fenster meines Hauses / und blickte durch das Gitter hinaus.7 Da bemerkte ich unter den Grünschnäbeln dort / einen jungen Burschen ohne Verstand.8 Er ging über die Straße, bog um die Ecke / und nahm den Weg zu ihrem Haus.9 Es war schon in der Dämmerung, / beim Einbruch der Nacht, wenn es dunkel wird.10 Schau, da kommt eine Frau ihm entgegen, / wie eine Hure aufgemacht, ihre Absicht versteckt.11 Leidenschaftlich ist sie und hemmungslos; / es hält sie nicht in ihrem Haus.12 Bald ist sie draußen, bald auf den Plätzen, / an allen Straßenecken lauert sie.13 Da greift sie ihn und küsst ihn ab / und spricht ihn herausfordernd an:14 „Ich musste heute ein Freudenopfer[1] bringen, / nun habe ich mein Versprechen erfüllt.15 Darum kam ich heraus, dir zu begegnen, / dich habe ich gesucht und gefunden.16 Ich habe mein Bett neu bezogen. / Es ist buntes ägyptisches Leinen,17 und ich habe es mit Myrrhe besprengt, / mit Aloë und Zimt.18 Komm, wir lieben uns die ganze Nacht, / wir berauschen uns an Liebeslust!19 Denn mein Mann ist nicht zu Hause, / er ist auf Reisen, sehr weit fort.20 Den Geldbeutel hat er mit sich genommen. / Zum Vollmondtag erst kommt er zurück.“21 Mit solchen Worten verleitet sie ihn, / verführt ihn mit schmeichelnden Lippen.22 Er folgt ihr sofort, / wie ein Ochse, den man zum Schlachten führt, / wie ein Hirsch, den das Fangseil umschlingt,23 bis ein Pfeil seine Leber zerreißt / und er wie ein Vogel im Fangnetz hängt. / Er weiß nicht, dass es um sein Leben geht.24 Hört mir zu, ihr jungen Männer! / Merkt euch gut, was ich sage!25 Lasst euch von solch einer Frau nicht verführen, / verirrt euch nicht auf ihre Spur!26 Denn sie hat schon viele gefällt und erschlagen, / die Zahl ihrer Todesopfer ist hoch!27 Ihr Haus ist ein Weg zum Scheol[2] hinab, / er führt in die Kammern des Todes.