1Als Jesus an jenem Tag den Tempel verließ, sagte einer seiner Jünger zu ihm: »Lehrer, sieh nur diese herrlichen Bauten! Welch gewaltige Steine sind in diesen Mauern!«2Jesus antwortete: »Diese prachtvollen Bauten werden so vollständig zerstört werden, dass nicht ein Stein auf dem anderen bleibt.« (Lk 19,44)3Später ließ Jesus sich an den Hängen des Ölbergs nieder, die gegenüber dem Tempel lagen. Da kamen Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas zu ihm und fragten:4»Wann wird das alles geschehen? Wird es vorher ein Zeichen dafür geben, wann sich das alles erfüllen wird?«5Jesus erwiderte: »Lasst euch von niemandem irremachen. (2Thess 2,3; 1Tim 4,1; 2Tim 3,13; 1Joh 4,6)6Viele Leute werden in meinem Namen auftreten und behaupten, der Christus zu sein.[1] Sie werden viele Menschen in die Irre führen. (Joh 5,43)7Ihr werdet von Kriegen und Kriegsgerüchten hören, aber habt keine Angst. Dies alles muss geschehen, aber das Ende ist noch nicht da.8Völker und Königreiche werden einander den Krieg erklären, und in vielen Teilen der Welt wird es Erdbeben und Hungersnöte geben. Doch das alles wird nur der Anfang der künftigen Schrecken sein. (2Chr 15,6; Jes 19,2)9Seid jedoch wachsam, wenn dies alles geschieht! Man wird euch vor Gericht zerren und in den Synagogen auspeitschen. Um meinetwillen werdet ihr euch vor Machthabern und Königen verantworten müssen. Das wird euch Gelegenheit geben, ihnen von mir zu erzählen.[2]10Die gute Botschaft muss zuerst allen Völkern verkündet werden. (Röm 10,18)11Doch wenn ihr verhaftet werdet und vor Gericht steht, macht euch keine Sorgen, was ihr zu eurer Verteidigung vorbringen sollt. Sagt einfach, was Gott euch in den Mund legt. Nicht ihr seid es, die dann reden, sondern der Heilige Geist. (Mt 10,19; Lk 12,11)12Ein Bruder wird den anderen verraten und dem Tod ausliefern, Väter werden ihre Kinder verraten und Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und schuld an ihrem Tod sein. (Mi 7,6)13Und alle werden euch um meines Namens willen hassen. Doch diejenigen, die bis zum Ende durchhalten, werden gerettet werden. (Mt 10,22; Joh 15,18)14Es wird die Zeit kommen, da werdet ihr das abscheuliche Götzenbild, das den heiligen Ort entweiht[3], an dem Platz stehen sehen, an dem es nicht stehen darf.« – Wer dies liest, der horche auf! – »Dann müssen alle, die in Judäa leben, in die Berge fliehen. (Dan 9,1; Dan 9,27; Mt 24,15; 2Thess 2,3)15Wer draußen vor dem Haus[4] ist, darf nicht ins Haus zurückgehen, um etwas mitzunehmen.16Wer auf dem Feld ist, darf nicht mehr heimgehen, und sei es nur, um einen Mantel zu holen.17Am schlimmsten wird es für die schwangeren Frauen und stillenden Mütter sein. (Lk 23,29)18Und betet, dass eure Flucht nicht im Winter geschieht.19Denn das werden schrecklichere Tage sein, als es sie je gab, seit Gott die Welt erschuf, und wie es sie danach auch nicht mehr geben wird. (Dan 9,26; Dan 12,1; Joe 2,2; Offb 7,14)20Hätte der Herr diese grauenvolle Zeit nicht verkürzt, dann würde die gesamte Menschheit zugrunde gehen. Doch um seiner Auserwählten willen hat er sie verkürzt.21Und wenn jemand zu euch sagt: ›Schaut her, da ist der Christus‹ oder: ›Dort ist er‹, dann achtet nicht auf ihn. (Lk 17,23)22Denn mancher falsche Christus und falsche Prophet wird auftreten und Zeichen und Wunder vollbringen, um, wenn möglich, sogar die Auserwählten Gottes in die Irre zu führen. (5Mo 13,2; 2Thess 2,9; Offb 13,13)23Seht euch vor! Ich habe euch gewarnt!24Wenn diese schrecklichen Tage endlich vorüber sind, wird sich die Sonne verfinstern, der Mond wird nicht mehr leuchten, (Jes 13,1; Jes 13,10; Hes 32,7; Joe 2,1; Joe 2,10; Offb 6,12; Offb 8,12)25die Sterne werden vom Himmel stürzen und die Kräfte des Himmels werden aus dem Gleichgewicht geraten.[5]26Dann werden alle den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit in den Wolken kommen sehen.[6] (Dan 7,13; Mt 16,27; Offb 1,7)27Und er wird seine Engel aussenden, um seine Auserwählten aus der ganzen Welt zu sammeln – von den äußersten Enden der Erde und des Himmels. (5Mo 30,4; Sach 2,10)28Lernt nun etwas vom Feigenbaum: Wenn seine Knospen weich werden und seine Blätter zu sprießen beginnen, wisst ihr, dass der Sommer vor der Tür steht, auch ohne dass man es euch sagt.29Genauso ist es, wenn ihr seht, dass diese Ereignisse geschehen. Dann könnt ihr sicher sein, dass seine Wiederkunft vor der Tür steht.30Ich versichere euch: Diese Generation[7] wird nicht untergehen, bevor all das eingetreten ist.31Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden ewig bleiben. (Mt 5,18; Lk 16,17)32Niemand kennt jedoch den Tag oder die Stunde, zu der all diese Dinge geschehen werden, nicht einmal die Engel im Himmel oder der Sohn selbst. Nur der Vater weiß es. (Apg 1,7)33Und weil ihr nicht wisst, wann dies alles geschieht, bleibt wachsam und seht euch vor.[8] (Mt 25,13; Lk 12,35; Röm 13,11; Eph 6,17; Kol 4,2; 1Thess 5,6)34Das Kommen des Menschensohnes lässt sich mit der Rückkehr eines Mannes vergleichen, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen. Er gab allen seinen Bediensteten Anweisungen, was sie arbeiten sollten, und wies den Türhüter an, in der Zwischenzeit nach ihm Ausschau zu halten.35Genauso sollt auch ihr wachsam sein! Denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses wiederkommt – ob am Abend, mitten in der Nacht, in der frühen Morgendämmerung oder bei Tagesanbruch.36Sorgt dafür, dass er euch nicht schlafend findet, wenn er ohne Vorwarnung kommt.37Was ich euch hier sage, das sage ich allen: Seid bis zu seiner Rückkehr wachsam!«
1Als Jesus den Tempel verließ, sagte einer seiner Jünger zu ihm: „Rabbi, sieh doch! Was für Steine sind das und was für Bauten!“2Jesus sagte zu ihm: „Du bewunderst diese großen Gebäude? Hier wird kein Stein auf dem anderen bleiben; es wird alles zerstört werden.“3Als er später auf dem Ölberg saß und zum Tempel hinüberblickte, kamen Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas zu ihm und fragten:4„Wann wird das alles geschehen? Gibt es ein Zeichen, an dem wir erkennen können, wann es sich erfüllen wird?“5„Gebt Acht, dass euch niemand irreführt!“, erwiderte Jesus.6„Viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich sagen: 'Ich bin es!' Damit werden sie viele verführen.7Erschreckt nicht, wenn ihr von Kriegen hört oder wenn Kriegsgefahr droht. Das muss so kommen, aber es ist noch nicht das Ende.8Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Staat den anderen angreifen. In vielen Teilen der Welt wird es Erdbeben und Hungersnöte geben. Doch das ist erst der Anfang der Wehen ‹wie bei einer Geburt›.9Und was euch angeht, so macht euch darauf gefasst, vor Gericht gestellt und in Synagogen ausgepeitscht zu werden. Weil ihr zu mir gehört, werdet ihr euch vor Machthabern und Königen verantworten müssen. Doch auch sie müssen ein Zeugnis von mir hören.10Aber zuerst muss die Freudenbotschaft unter allen Völkern bekanntgemacht werden.11Und wenn sie euch verhaften und vor Gericht stellen, dann macht euch vorher keine Sorgen, was ihr sagen sollt. Sagt einfach das, was euch dann eingegeben wird. Denn nicht ihr seid dann die Redenden, sondern der Heilige Geist.12Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder. Kinder werden sich gegen ihre Eltern stellen und sie in den Tod schicken.13Und weil ihr euch zu mir bekennt, werdet ihr von allen gehasst werden. Aber wer bis zum Ende standhaft bleibt, wird gerettet.14Wenn ihr aber das 'Scheusal der Verwüstung' stehen seht, wo es nicht stehen sollte – wer das liest, der merke auf! –, dann sollen die Einwohner Judäas in die Berge fliehen. (Dan 11,31)15Wer auf seiner Dachterrasse sitzt, soll keine Zeit damit verlieren, noch etwas aus dem Haus zu holen;16und wer auf dem Feld ist, soll nicht mehr zurücklaufen, um seinen Umhang zu holen.17Am schlimmsten wird es dann für schwangere Frauen und stillende Mütter sein.18Betet darum, dass das alles nicht im Winter geschieht!19Denn jene Tage werden so schrecklich sein, dass sie alles übertreffen, was je geschah, seit Gott die Welt geschaffen hat. Auch danach wird es eine solche Bedrängnis nie mehr geben.20Wenn der Herr diese Zeit nicht verkürzt hätte, würde kein Mensch gerettet werden. Seinen Auserwählten zuliebe aber hat er die Zeit verkürzt.21Wenn dann jemand zu euch sagt: 'Schaut her, da ist der Messias!' oder: 'Seht, er ist dort!', so glaubt es nicht!22Denn es werden falsche Messiasse und falsche Propheten auftreten. Sie werden sich durch Zeichen und Wundertaten ausweisen und würden sogar die Auserwählten verführen, wenn sie es könnten.23Gerade ihr müsst euch also vorsehen! Ich habe euch alles vorausgesagt.24Doch dann, nach dieser schrecklichen Zeit, wird sich die Sonne verfinstern und der Mond wird nicht mehr scheinen.25Die Sterne werden vom Himmel stürzen und die Kräfte des Himmels aus dem Gleichgewicht geraten.26Dann werden sie den Menschensohn in Wolken kommen sehen mit großer Macht und Herrlichkeit.27Und dann wird er die Engel in alle Richtungen senden, um seine Auserwählten vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels zusammenzubringen.28Der Feigenbaum soll euch ein Gleichnis sein: Wenn seine Knospen weich werden und die Blätter zu sprießen beginnen, wisst ihr, dass es bald Sommer wird.29Genauso ist es, wenn ihr seht, dass diese Dinge geschehen. Dann steht sein Kommen unmittelbar bevor.30Ich versichere euch: Dieses Geschlecht[1] wird nicht untergehen, bis das alles geschieht.31Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte gelten allezeit, sie vergehen nie.32Doch Tag und Stunde von diesen Ereignissen weiß niemand, nicht einmal die Engel im Himmel oder der Sohn selbst; nur der Vater weiß es.33Seht euch also vor und seid wachsam! Ihr wisst ja nicht, wann das alles geschieht.34Es ist wie bei einem Mann, der verreist. Er verlässt das Haus und überträgt die Verantwortung dafür seinen Bediensteten. Jedem teilt er seine Aufgabe zu, und dem Türhüter schärft er ein, besonders wachsam zu sein.35Darum seid auch ihr wachsam! Ihr wisst ja nicht, wann der Herr des Hauses kommt – ob am Abend, gegen Mitternacht, zum Hahnenschrei oder früh am Morgen.[2]36Sorgt dafür, dass er euch nicht im Schlaf überrascht.37Was ich euch hier sage, das sage ich allen: Seid wachsam!“