1»Ariel, Ariel[1], der Stadt, in der David lagerte, wird es schlecht ergehen. Fügt nur Jahr an Jahr und feiert die Feste. (2Sam 5,9)2Dennoch werde ich Ariel bedrängen und man wird weinen und klagen. Dann wird es ein rechter Ariel für mich sein. (Kla 2,5)3Ich werde dich ringsherum belagern und Türme und Bollwerke gegen dich errichten. (Lk 19,43)4Dann bist du gedemütigt. Du wirst aus der Erde sprechen und der Staub wird deine Stimme dämpfen. Sie wird wie eine Geisterstimme aus der Erde dringen; aus dem Staub wird sie flüstern. (Jes 8,19)5Doch deine vielen Feinde werden wie feiner Staub sein und die vielen Gewalttätigen wie Spreu umherwehen. Dann wird sich urplötzlich Folgendes zutragen: (Jes 17,13; Jes 41,15; 1Thess 5,3)6Ich, der HERR, der Allmächtige, werde mit Donner und Erdbeben und großem Lärm, mit Sturm, Unwetter und verzehrendem Feuer gegen sie vorrücken. (Mt 24,7; Mk 13,8; Lk 21,11; Offb 11,13; Offb 16,18)7Die Völkerscharen derer, die zum Krieg gegen Ariel auszogen, werden zusammen mit allen Festungen und Mitteln, die gegen die Stadt aufgefahren wurden, wie ein nächtliches Traumgesicht verschwinden. (Sach 12,9)8Wie ein Hungriger vom Essen träumt und doch hungrig aufwacht und wie ein Durstiger träumt, zu trinken und schwach vor Durst erwacht – so wird es all den Völkern ergehen, die gegen den Berg Zion zum Krieg ausziehen.« (Jes 54,17)9Haltet inne und staunt. Blendet euch selbst und erblindet. Sie sind betrunken, aber nicht vom Wein! Sie wanken, aber nicht vom Alkohol! (Jes 51,17)10Denn der HERR hat über sie einen Geist ausgegossen, der sie in einen tiefen Schlaf versetzt und ihre Augen verschließt. Er hat die Wahrnehmung der Propheten und ihrer Häupter, der Seher, verhüllt. (Röm 11,8; 2Thess 2,9)11Deshalb ist jede Weissagung für sie wie ein Buch in einer verschlüsselten Sprache geworden. Wenn sie dieses Buch jemandem geben und ihn bitten zu lesen, muss er eingestehen: »Ich kann es nicht lesen, denn es ist verschlüsselt.« (Dan 12,4; Mt 13,11)12Wenn sie Menschen bitten, es zu lesen, die nicht lesen können, dann sagen sie: »Wir können nicht lesen.«13Der HERR hat gesagt: »Dieses Volk sucht meine Nähe nur mit dem Mund und ehrt mich nur mit Lippenbekenntnissen. In seinem Herzen aber hält es einen weiten Abstand von mir. Seine Furcht vor mir erschöpft sich in auswendig gelernten Sprüchen. (Hes 33,31; Mk 7,6)14Deshalb will ich weiterhin auf wundersame Weise, rätselhaft und erstaunlich seltsam, mit diesem Volk verfahren. Ich will die Weisheit seiner Weisen zunichtemachen und seine Klugen ihrer Klugheit berauben.« (Jes 44,25; 1Kor 1,1)15Schlimmes steht denen bevor, die versuchen, ihre Pläne tief im Verborgenen vor dem HERRN zu verstecken, deren Treiben im Dunkeln geschieht und die sagen: »Wer sieht und erkennt uns schon?« (Ps 10,11; Jes 47,10)16Oh, ihr Tatsachenverdreher. Soll denn der Töpfer dem Ton gleichgestellt werden, dass ein Werk zu seinem Schöpfer sagen kann: »Er hat mich nicht gemacht« und das Gefäß zu dem, der es gemacht hat: »Er versteht nichts«? (Jes 45,9; Röm 9,20)17Wird es nicht schon sehr bald geschehen, dass der Libanonwald in einen Garten voller Früchte umgewandelt, andererseits der Frucht bringende Garten zum Waldgestrüpp wird?18Dann hören Taube Wörter, die aus einem Buch vorgelesen werden und Blinde können sogar bei Dunkelheit und Finsternis sehen. (Jes 32,3)19Die Erniedrigten werden wieder Freude am HERRN erleben. Die Armen unter den Menschen werden über den Heiligen Israels jubeln. (Jes 14,30; Mt 5,5; Jak 2,5)20Denn es gibt keine Gewalttäter mehr, und die Spötter sind verschwunden; und alle bösen Ränkeschmiede sind ausgerottet.21Mit den Wort- und Rechtsverdrehern und den falschen Zeugen ist es vorbei. (Am 5,10)22Deshalb spricht der HERR, der Abraham erlöst hat, zum Volk Israel[2]: »Mein Volk soll nicht mehr beschämt werden und nicht mehr erblassen. (Jes 41,8)23Vielmehr wird es, wenn es seine Kinder – und das, was ich unter ihnen getan habe – ansieht, meinen Namen als heilig verehren. Sie werden den Heiligen Israels ehren und Ehrfurcht vor dem Gott Israels bekommen.24Die im Irrtum gefangen waren, lernen Erkenntnis und die Unzufriedenen werden sich belehren lassen.« (Jes 30,21; Jes 41,20)
1Wehe dir Ariël, du Gottesherd,[1] / du Stadt, die David einst belagert hat. / Fügt nur Jahr an Jahr und feiert Fest um Fest! (Hes 43,15)2Ich werde Ariël bedrängen, dass es Stöhnen und Wehgeschrei gibt / und es mir wie ein Gottesherd[2] wird.3Ich umlagere dich in engem Ring, / ich schließe dich ein mit einem Wall / und umstelle dich mit Belagerungsgeschütz.4Dann wirst du auf dem Boden liegen / und reden in den Staub gebeugt, / dass deine Stimme dumpf erklingt. / Wie eine Geisterstimme aus der Totenwelt / wispert deine Rede aus dem Staub heraus.5Und die Menge deiner Feinde ist wie feiner Staub, / das Heer der Angreifer wie dahinfliegende Spreu. / Doch dann wird es ganz plötzlich geschehen, / in einem Augenblick:6Jahwe greift ein, der allmächtige Gott, / mit Donnern und Dröhnen und gewaltigem Krach, / mit Wind und Wirbelsturm / und wütenden Flammen und lodernder Glut.7Und die Horde der Völker, die gegen Ariël zieht, / es belagert und bestürmt, / ist nur noch wie ein böser Traum, / ein Bild in der Nacht.8Es wird sein, wie wenn ein Hungriger vom Essen träumt: / Wacht er auf, ist sein Magen immer noch leer. / Wenn ein Durstiger vom Trinken träumt und aufwacht, / ist er mit trockener Kehle völlig erschöpft. / So wird es dieser Völkermenge gehen, / die den Zionsberg bekriegt.9Starrt nur hin und werdet starr! / Bleibt verblendet und erblindet! / Ihr seid berauscht, doch nicht von Wein, / ihr taumelt hin und her, und das ganz ohne Bier.10Denn Jahwe hat einen Geist der Ohnmacht über euch gebracht. / Eure Augen – die Propheten – hat er zugedrückt / und eure Häupter – die Seher – hat er verhüllt.11Und jede Offenbarung ist für euch wie eine Schriftrolle versiegelt. Gibt man sie einem, der lesen kann, und sagt: „Hier, lies das!“, wird er antworten: „Das kann ich nicht, es ist versiegelt.“12Und gibt man sie mit der gleichen Bitte einem, der nicht lesen kann, wird er antworten: „Ich kann nicht lesen!“13Weiter hat der Herr gesagt: Dieses Volk ist nur mit dem Mund nah bei mir, / es ehrt mich mit den Lippen, aber sein Herz ist weit von mir weg.[3] / Ihre Gottesfurcht ist ja nur angelerntes Menschengebot. (Mt 15,8; Mk 7,6)14Deshalb will ich auch in Zukunft seltsam handeln an diesem Volk, / wunderlich und wundersam, / dass die Weisheit seiner Weisen vergeht / und der Verstand ihrer Verständigen verfliegt.[4] (1Kor 1,19)15Wehe denen, die ihre Pläne vor Jahwe verstecken, / damit ihre Werke im Dunkeln vor sich gehen! / Dann sagen sie noch: „Wer sieht uns denn? / Wer merkt schon, was wir tun?“16Wie verdreht ihr nur seid! / Ist der Töpfer denn nicht mehr wert als der Ton? / Kann das Werk von seinem Schöpfer sagen: „Er hat mich ja nicht gemacht!“? / Kann das Kunstwerk von dem Künstler sagen: „Er versteht doch nichts davon!“?17Nur noch eine kurze Zeit, dann wandelt sich der Libanon in einen Garten, / und der Garten wird zu einem Wald.18An dem Tag werden selbst die Tauben hören, was aus dem Buch gelesen wird, / und die Augen der Blinden werden Dunkel und Finsternis los.19Die Erniedrigten freuen sich wieder über Jahwe, / und die Armen jubeln über Israels heiligen Gott.20Dann ist der Unterdrücker nicht mehr da, / und mit dem Spötter ist es aus. / Dann sind alle beseitigt, die böse Absichten hatten,21die andere als Verbrecher verleumden, / die Richtern bei der Arbeit Fallen stellen / und den, der Recht sucht, aus seinem Recht verdrängen.22Darum sagt Jahwe, der Abraham gerettet hat, zu den Nachkommen Jakobs: / „Nun ist Jakob nicht mehr bloßgestellt, / sein Gesicht wird nicht mehr bleich.23Denn wenn er und seine Kinder sehen, was ich in ihrer Mitte tue, / geben sie meinem Namen die Ehre, / machen sie Jakobs Heiligen groß und fürchten Israels Gott.24Und die, deren Geist im Irrtum war, / bekommen Einsicht zurück, / die Murrenden nehmen Belehrung an.“