1Über die fremden Völker erhielt der Prophet Jeremia ebenfalls Botschaften des HERRN. (Jer 1,10; Hes 29,1)
Botschaften für Ägypten
2Im vierten Jahr der Herrschaft Jojakims[1], des Sohnes Josias und Königs von Juda, wurde das Heer des Pharaos Necho, des Königs von Ägypten, bei Karkemisch am Euphrat von Nebukadnezar vernichtend geschlagen. Da bekam Jeremia vom HERRN folgende Botschaft über Ägypten: (2Kön 23,29; 2Chr 35,20)3»Nehmt eure Schilde, die großen und die kleinen, und macht euch bereit für den Kampf! (Joe 4,9)4Spannt die Streitwagen an! Besteigt unverzüglich eure Pferde! Legt eure Rüstung an, setzt den Helm auf, schärft die Speere!5Was muss ich da sehen? Sie fliehen in heller Panik! Selbst die mutigsten Krieger halten nicht stand; selbst diese ergreifen die Flucht, ohne noch einen einzigen Blick zurückzuwerfen! Überall herrscht nur noch Grauen!«, spricht der HERR. (Jes 42,17; Jer 6,25; Jer 49,29; Hes 39,18)6»Doch nicht einmal den Schnellsten gelingt die Flucht; auch die Stärksten werden nicht entkommen. Im Norden, am Ufer des Euphrat, stolpern sie und fallen. (Jes 30,16; Dan 11,18)7Wer steigt denn da auf wie der Nil und wälzt sich wie ein breiter Strom über das Land?8Es ist Ägypten, es steigt herauf wie der Nil und wälzt sich wie wilde Wassermassen über das Land hinweg. Währenddessen prahlt es: ›Ich will aufsteigen, will die Erde vollständig bedecken und alle Städte samt ihren Einwohnern vernichten.‹ (Jes 10,13; Jes 37,24)9Bäumt euch auf, ihr Pferde! Ihr Streitwagen, prescht los! Ihr tapferen Krieger, stürzt euch doch in den Krieg! Ihr Soldaten aus Kusch und Libyen, ergreift die Schilde, ihr aus Lydien[2], spannt den Bogen! (Nah 2,5; Nah 3,9)10Aber dieser Tag gehört dem HERRN, dem Allmächtigen. Es ist ein Tag, an dem er an seinen Feinden Rache nimmt. An diesem Tag soll das Schwert fressen, bis es satt ist, ja, bis es völlig betrunken ist von eurem Blut! Der HERR, der Allmächtige, hält einen Schlachttag im Norden, am Euphrat. (Jes 31,8; Jes 34,6; Zef 1,7)11Geh hinauf nach Gilead und hol Wundsalbe, du jungfräuliche Tochter Ägyptens! Allerdings wird deine Mühe vergeblich sein: Egal, wie viel Salbe du auf die Wunde streichst, sie wird sich nicht mehr schließen. (Jer 8,22; Jer 30,13; Hes 30,21; Nah 3,19)12Die Völker haben von deiner Schande gehört, die Erde ist voll vom Geschrei deiner Klage. Denn ein Held stürzt über den anderen, gemeinsam fallen sie zu Boden.« (Jer 2,36; Nah 3,8)13Der HERR gab dem Propheten Jeremia folgende Botschaft, als der babylonische König Nebukadnezar nach Ägypten zog, um das Land anzugreifen: (Jes 19,1; Jer 43,10)14»Verkündet es in Ägypten! Ruft es in den Städten Migdol, Memfis und Tachpanhes[3]: Mach dich bereit zur Abwehr des Angriffs, denn der Kampf tobt schon rings um dich her. (Jer 44,1; Nah 2,14)15Warum sind deine heldenhaften Krieger gestürzt? Sie konnten nicht standhalten, weil der HERR selbst sie zu Boden gestoßen hat. (Ps 18,40; Ps 68,2)16Er lässt sie auch stolpern, sodass sie heillos übereinander stürzen und einander zurufen: ›Schnell, lasst uns fliehen! Wir kehren zurück in unser Heimatland und zu unserem Volk, bevor auch uns noch das mörderische Schwert frisst!‹ (3Mo 26,36; Jer 51,9)17Der Name des Pharaos, des Königs von Ägypten, soll ab jetzt der sein: ›Großmaul, das die passende Gelegenheit verschlafen hat.‹ (1Kön 20,10; Jes 19,11)18So wahr ich lebe«, spricht der König, dessen Name ›HERR, der Allmächtige‹ ist: »So wie der Tabor größer ist als alle Berge und so wie der Karmel das Meer mächtig überragt, so wird einer gegen euch heranziehen. (1Kön 18,42; Ps 89,13; Jer 48,15)19Richtet eure Sachen, die ihr in die Verbannung mitnehmen wollt, ihr Einwohner Ägyptens! Memfis wird vollständig zerstört werden. Dann bleibt nur noch eine Ruine, öde, abgebrannt und menschenleer. (Jes 20,4; Hes 30,13)20Ägypten ist wie eine prächtige junge Kuh – aber sie wird von Norden her von einer großen Viehbremse angegriffen.21Ägyptens Söldner sind wie gemästete Kälber. Auch sie wenden sich um und fliehen – sie können dem Angriff nicht standhalten. Denn dieser Tag ist ein Tag des Unheils für Ägypten. Die Zeit der Strafe ist gekommen.22Ägypten zischt wie eine Schlange, die flieht. Währenddessen rücken die Feinde mit großer Heeresmacht heran und überfallen Ägypten mit Äxten wie die Holzfäller.23Sie zerschlagen Ägypten wie ein Walddickicht, das man abholzt«, spricht der HERR, »denn sie fallen in Ägypten ein, zahlreich wie Heuschrecken, die niemand zählen kann.24Die Tochter Ägyptens fällt in Schande; sie fällt den Männern aus dem Norden in die Hände.«25Der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, spricht: »Ich rechne jetzt mit Amon, dem Gott Thebens[4], ab. Genauso strafe ich den Pharao und das ganze Ägypten mitsamt allen seinen Göttern und Herrschern. Ja, ich halte Abrechnung mit dem Pharao und allen, die sich auf ihn verlassen. (Jes 20,5; Jer 43,12; Hes 30,13)26Ich liefere sie der Gewalt ihrer Todfeinde aus: Das sind König Nebukadnezar von Babel und sein Heer. Aber danach soll das Land wieder besiedelt werden, so wie es früher war. Ich, der HERR, habe gesprochen! (Jer 44,30; Hes 29,8; Hes 32,11)27Aber fürchte dich nicht, Jakob, mein Knecht! Hab keine Angst, Israel! Du sollst die Gewissheit haben, dass ich dich aus den fernen Ländern zurückholen werde. Und deine Kinder will ich aus der Gefangenschaft befreien. Israel[5] soll heimkehren und ruhig und sicher wohnen. Keiner soll kommen, um sie zu erschrecken. (Jes 41,13; Jer 23,3; Jer 30,10; Jer 50,19)28Deshalb sollst du dich jetzt nicht fürchten, Jakob, mein Knecht«, spricht der HERR, »denn ich bin ja bei dir. Und alle Völker, unter die ich dich vertrieben habe, will ich vollständig vernichten. Dich aber will ich nicht gänzlich zerstören, sondern nur so bestrafen, wie es gerechtfertigt ist. Denn ich kann dich nicht ungestraft lassen.« (Ps 46,8; Jes 43,2; Jer 10,24; Am 9,8)
1Wort Jahwes, das zu dem Propheten Jeremia kam und gegen die Völker gerichtet war:2Über Ägypten: Gegen das Heer des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, das bei Karkemisch am Euphrat stand und das König Nebukadnezzar von Babylon geschlagen hat. Das geschah im vierten Regierungsjahr des Königs Jojakim Ben-Joschija von Juda.[1]3„Haltet die Rund- und Langschilde bereit! / Rückt heran zum Kampf!4Spannt die Pferde an, / sitzt auf, ihr Reiter! / Tretet an mit Helm / und schärft die Speere! / Legt die Panzer an!5– Weshalb muss ich das sehen? / Sie weichen bestürzt zurück. / Ihre Helden zerstreuen sich, / sie ergreifen die Flucht, / sehen sich nicht um. / 'Schrecken ringsum!', spricht Jahwe.6Auch der Schnellste kann nicht fliehen, / der Stärkste sich nicht retten. / Im Norden, am Ufer des Euphrat, / da sind sie gestürzt und gefallen.7Wer schwoll da an wie der Nil, / dessen Ströme das Land überfluten?8Ägypten schwoll an wie der Nil, / seine Wasser wogten wie Ströme. / Es sagte: 'Ich steige an und bedecke die Erde, / vernichte Städte und ihre Bewohner!'9Ihr Pferde, bäumt euch auf! / Stürmt los, ihr Wagen! / Ihr Helden, rückt aus: / Ihr Männer mit Schilden / aus Nubien und Libyen, / ihr Bogenschützen Afrikas.10Doch dieser Tag gehört Jahwe, / dem Herrn aller Heere. / Es ist ein Rachetag für ihn. / Er rächt sich an seinen Feinden. / Da frisst das Schwert sich satt, / betrinkt sich an ihrem Blut. / Denn ein Schlachtfest hält Jahwe, der Herr, / der allmächtige Gott, am Euphrat, / im Land des Nordens.11Geh nach Gilead und hol dir Salbe, / Tochter Ägypten, du unberührte junge Frau! / Doch vergeblich häufst du dir Heilmittel auf, / deine Wunde heilt nicht mehr zu!12Die Völker haben von deiner Schande gehört, / die Welt vernahm dein Klagegeschrei. / Ein Kriegsheld ist über den anderen gestürzt, / keiner kam mit dem Leben davon.“
Die Eroberung Ägyptens
13Als König Nebukadnezzar von Babylon anrückte, um Ägypten zu erobern, sprach Jahwe zum Propheten Jeremia:14„Sagt es den Ägyptern, / lasst es Migdol und Memphis / und Tachpanhes hören! / Sagt: Stell dich auf und mach dich bereit! / Denn schon frisst das Schwert alles um dich weg!15Warum sind deine Starken niedergestreckt? / Sie hielten nicht stand, / weil Jahwe sie zu Boden stieß.16Er hat viele stürzen lassen, / einer fiel über den anderen. / Da riefen sie einander zu: / Auf, zurück zu unserem Volk in unsere Heimat! / Nur weg aus diesem grausamen Kampf!17Gebt dem Pharao als neuen Namen: / 'Großmaul, dessen Zeit vorüber ist'!“18„So wahr ich lebe“, spricht der König, / er heißt Jahwe, der Allmächtige, / „wie der Tabor über den Bergen, / wie der Karmel über dem Meer, / so wird der sein, der gegen dich kommt!19Pack dein Fluchtgepäck, / du sesshafte Tochter Ägyptens! / Denn Memphis wird zur Wüste werden, / verbrannt und ohne Bewohner.“20„Ägypten ist wie eine prachtvolle Kuh, / die Bremse aus dem Norden fällt über sie her.21Auch seine Söldner sind wie gemästete Kälber, / auch sie ergreifen die Flucht, / keiner von ihnen hält stand. / Ihr Unglückstag ist gekommen, / die Zeit der Abrechnung ist da.22Ägypten zischt wie eine fliehende Schlange, / denn die Feinde ziehen mit Heeresmacht heran. / Sie kommen wie Holzfäller mit Äxten23und holzen den ganzen Wald ab“, spricht Jahwe, / „den Wald, der undurchdringlich ist. / Zahlreicher als Heuschrecken sind sie, / niemand kann sie zählen.24Ägypten erntet Verachtung, / es fällt dem Volk des Nordens in die Hände.“25Es spricht Jahwe, der allmächtige Gott Israels: „Seht, ich rechne ab mit Amon, dem Gott von Theben, mit Ägypten und seinen Göttern, mit dem Pharao und allen, die auf ihn vertrauen.26Ich liefere sie ihren Todfeinden aus: Nebukadnezzar, dem König von Babylon, und seinen Soldaten. Doch später soll Ägypten wieder bewohnt sein wie in alten Zeiten“, spricht Jahwe.
Trost für Israel
27„Habt keine Angst, ihr Nachkommen Jakobs, / Israel, lass dir nicht bange sein! / Denn seht, ich rette euch aus fernem Land, / eure Kinder aus dem Land, in dem sie Gefangene sind. / Jakob wird wieder Frieden und Sicherheit haben, / niemand schreckt ihn mehr auf.28Hab keine Angst, mein Diener Jakob!“, spricht Jahwe. / „Denn du stehst unter meinem Schutz! / Ja, ich vernichte alle Völker, unter die ich euch zerstreute. / Doch dich werde ich niemals vernichten. / Dich muss ich nur bestrafen, wie du es verdienst, / denn ungestraft kannst du nicht bleiben!“