1Während Jeremia noch im Wachhof gefangen gehalten wurde, hatte der HERR eine zweite Botschaft für ihn:2»So spricht der HERR, der die Erde geschaffen und fest gegründet hat[1] – und sein Name ist HERR: (2Mo 3,15; 2Mo 15,3)3›Ruf mich, dann will ich dir antworten und will dir gewaltige und unglaubliche Dinge zeigen, von denen du noch nie gehört hast. (Ps 50,15; Jes 48,6; Jes 55,6)4Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Ihr habt die Häuser dieser Stadt und sogar den Palast des Königs von Juda eingerissen. Das Baumaterial wolltet ihr dazu verwenden, die Feinde und ihre Belagerungswälle abzuwehren, (Jes 32,13)5aber die Babylonier fallen trotzdem ein. Die Stadt füllt sich mit Leichen, die ich in meinem furchtbaren Zorn und meiner Erbitterung erschlagen habe. Ich habe mich von dieser Stadt zurückgezogen, weil ihre Einwohner so viel Böses getan haben. (Jer 21,10)6Dennoch soll es geschehen, dass ich sie verbinden und ihre Wunden heilen werde. Ja, Jerusalem soll wieder heil werden, und ich will ihnen die Fülle von Frieden und Wohlstand zurückgeben. (Jes 66,12; Jer 17,14)7Ich will das Schicksal Judas und Israels wieder zum Guten wenden und sie so aufbauen, wie sie früher waren. (Ps 85,2; Jer 30,18; Jer 32,44; Am 9,14)8Ich will sie von all ihrer Schuld reinwaschen, mit der sie gegen mich gesündigt haben. Alle bösen Taten, mit denen sie sich gegen mich gewandt haben und durch die sie mir untreu geworden sind, will ich ihnen vergeben. (Ps 51,4; Jer 50,20; Hebr 9,11)9Dann wird mir diese Stadt Freude machen. Sie wird mir Ruhm und Ehre bei allen Völkern dieser Erde einbringen, wenn sie von all dem Guten hören werden, das ich an Jerusalem tue. Sie werden erschrecken und vor Furcht beben, weil ich Jerusalem Frieden und Wohltaten im Übermaß geben werde.‹« (Ps 40,4; Jes 62,2; Jer 16,19; Jer 24,6; Hos 3,5)10So spricht der HERR: »Noch bezeichnet ihr dieses Land als geplündert und verwüstet. Es wohnen keine Menschen und keine Tiere darin, sagt ihr. Doch in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems – die leer und öde sind, weil niemand mehr darin wohnt, weder Menschen noch Tiere – (Jes 35,10)11wird wieder fröhliches Lachen und lauter Jubel zu hören sein. Auch die Stimme des Bräutigams und der Braut werden wieder erklingen. Weitere Stimmen werden erschallen – es ist das Lob derer, die in den Tempel gehen, um Dankopfer darzubringen. Sie rufen: ›Lobt den HERRN, den Allmächtigen! Denn der HERR ist gut und seine unwandelbare Liebe währt bis in alle Ewigkeit!‹ Denn ich werde das Geschick dieses Landes zum Guten wenden, so wie es früher war«, spricht der HERR.12»So spricht der HERR, der Allmächtige: In diesem Land – das jetzt verlassen ist, aus dem Menschen und Tiere verschwunden sind – soll es wieder saftige Wiesen geben, auf denen Hirten ihre Herden weiden lassen. (Hes 34,12; Zef 2,6)13Ja, überall, in den Gebirgsstädten, den Städten im Küstengebiet, den Städten im Süden, auch im Land Benjamin, im Umland Jerusalems und in den Städten Judas werden wieder Herden vorüberziehen, beschützt von ihrem Hirten, der für sie sorgt[2]«, spricht der HERR. (3Mo 27,32; Jer 17,26; Lk 15,4)14»Es kommt die Zeit«, spricht der HERR, »da werde ich das Gute, das ich Israel und Juda versprochen habe zu tun, wahr machen. (Hag 2,6)15In jener Zeit will ich David einen Nachkommen geben, der als gerecht bezeichnet werden wird[3]. Er wird im ganzen Land Recht und Gerechtigkeit durchsetzen. (Ps 72,1; Jes 11,1)16In diesen Tagen soll Juda gerettet werden und Jerusalem in Sicherheit leben. Und die Stadt wird mit dem Namen genannt werden ›Der HERR ist unsere Gerechtigkeit!‹ (1Kor 1,30; 2Kor 5,21; Phil 3,9)17Denn so spricht der HERR: Stets wird es einen Nachkommen Davids geben, der auf dem Thron Israels sitzt. (1Kön 2,4; Ps 89,30)18Und stets soll es Priester aus dem Stamm Levi geben, die mir regelmäßig Brandopfer opfern, Speiseopfer in Rauch aufgehen lassen und Tiere für die Opfer schlachten.« (5Mo 18,1; Hes 44,15; Hebr 13,15)19Danach erhielt Jeremia die folgende Botschaft vom HERRN:20»Ich habe mit dem Tag und mit der Nacht einen Bund geschlossen, sodass sie immer zur rechten Zeit erscheinen. Diese Ordnung kann niemand aufheben. (2Sam 23,5; 2Chr 21,7; Ps 104,19; Jes 54,9)21In der gleichen Weise kann auch der Bund, den ich mit David geschlossen habe und in dem ich ihm versichert habe, dass immer ein Nachkomme von ihm als König regieren soll, nicht gebrochen werden; ebenso wenig der Bund, den ich mit den Priestern, den Leviten, geschlossen habe.22Wie die Zahl der Sterne am Himmel nicht zu bestimmen ist oder der Sand des Meeres nicht gewogen werden kann, so zahlreich will ich die Nachkommen Davids, meines Knechts, machen. Und genauso will ich die Leviten, die mir dienen, zahlreich machen.« (1Mo 22,17)23Der HERR sprach ein weiteres Mal zu Jeremia:24»Hast du nicht gehört, was dieses Volk sagt? ›Der HERR hat Juda und Israel zwar zuerst erwählt, jetzt aber verstoßen!‹ Voller Verachtung sehen sie auf mein Volk herab und behaupten, es sei in ihren Augen gar nicht mehr würdig, ein Volk genannt zu werden. (Neh 3,34; Ps 44,14; Jes 11,13; Hes 36,2)25Darauf antwortet der HERR: ›Erst wenn der Bund, den ich mit dem Tag und der Nacht geschlossen habe, nicht mehr bestünde, erst wenn die Ordnung des Himmels und der Erde aufgehoben wäre, (Ps 74,16)26erst dann könnte ich die Nachkommen Jakobs und meines Knechts Davids verstoßen, sodass ich nicht mehr von seinen Kindern Herrscher erwählte über die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich will das Schicksal meines Volkes zum Guten wenden und Erbarmen mit ihm haben.‹« (Hos 2,25)
1Als Jeremia im Wachthof eingeschlossen war, kam das Wort Jahwes noch ein zweites Mal zu ihm.2So spricht Jahwe, der alles geschaffen, Jahwe, der alles geformt und eingerichtet hat, Jahwe ist sein Name:3„Rufe mich an, dann antworte ich dir und teile dir große, unfassbare Dinge mit, von denen du nichts weißt.“4Denn so spricht Jahwe, der Gott Israels, über die Häuser dieser Stadt und die Paläste der Könige von Juda, die abgebrochen werden, um sie gegen die Sturmwälle und für andere Kriegszwecke zu verwenden:5„Man kommt nur, um gegen die Chaldäer zu kämpfen und die Häuser mit den Leichen der Menschen zu füllen, die ich in meiner Zornglut erschlug, weil ich mich wegen der Bosheit dieser Stadt von ihr abgewandt habe:6Seht, ich lasse eine Haut über ihre Wunde wachsen und bringe ihr Heilung. Ich stelle sie wieder her und bringe ihr echten, dauerhaften Frieden.7Ich wende das Schicksal Judas und Israels und baue sie auf wie am Anfang.8Ich reinige sie von all ihren Sünden, die sie gegen mich begingen, und vergebe ihnen die bösen Taten ihrer Auflehnung gegen mich.9Dann werde ich mich über Jerusalem freuen, denn diese Stadt wird mir bei allen Völkern der Welt Ruhm und Ehre einbringen. Sie werden von Ehrfurcht überwältigt sein, wenn sie hören, wie viel Gutes und welchen Frieden ich dieser Stadt schenke.“10So spricht Jahwe: „An diesen Ort, von dem ihr sagt: Er ist verwüstet, ohne Menschen und Vieh, ‹sage ich›: In die Städte Judas und die Straßen Jerusalems, die menschenleer sind, in denen man kein Tier mehr findet,11dorthin kehren Jubel und Freude zurück. Man wird den Ruf von Bräutigam und Braut wieder hören und das Lob von denen, die ins Haus Jahwes einziehen und sagen: 'Preist Jahwe, den Allmächtigen, denn Jahwe ist gütig und seine Gnade besteht ewig!' Denn ich werde das Schicksal des Landes wenden, und es wird sein wie am Anfang“, spricht Jahwe.12So spricht Jahwe, der Allmächtige: „An diesem Ort, der verwüstet ist, wo es keinen Menschen und kein Tier mehr gibt, und in allen umliegenden Städten wird es wieder Weideland geben, auf dem die Hirten mit ihren Herden lagern.13Auch die Städte im Bergland und in der Schefela, im Land Benjamin, in der Umgebung von Jerusalem und in ganz Juda sehen wieder Herden vorüberziehen, die von den Hirten gezählt werden“, spricht Jahwe.14„Es kommt eine Zeit“, spricht Jahwe, „da lasse ich das gute Wort in Erfüllung gehen, das ich über Israel und Juda geredet habe.15In diesen Tagen, zu dieser Zeit werde ich aus der Nachkommenschaft Davids einen gerechten Mann hervorkommen lassen. Er wird im Land für Recht und Gerechtigkeit sorgen.16Dann ist Juda und Jerusalem frei und sicher. Jerusalem wird dann den Namen tragen: 'Jahwe, unsere Gerechtigkeit'.“17Denn so spricht Jahwe: „Nie soll es dem Haus Davids an einem Mann fehlen, der auf dem Thron Israels sitzt.18Auch den Priestern aus dem Stamm Levi soll es nie an einem Mann fehlen, der mir Brandopfer bringt, der das Speisopfer in Rauch aufgehen lässt und das Freudenopfer schlachtet.“19Das Wort Jahwes kam zu Jeremia.20So spricht Jahwe: „Wenn ihr meinen Bund mit Tag und Nacht brechen könnt, sodass Tag und Nacht nicht mehr zu ihrer Zeit eintreten werden,21dann könnte auch mein Bund mit meinem Diener David gebrochen werden, dass er keinen Nachkommen mehr hätte, der als König regiert. Ebenso ist es mit meinen Dienern, den levitischen Priestern.22So, wie man die Sterne am Himmel nicht zählen und den Sand am Meer nicht messen kann, so werde ich die Nachkommen meines Dieners David und die Leviten zahlreich machen, die mir dienen.“23Das Wort Jahwes kam zu Jeremia:24„Hast du gehört, was die Leute sagen? 'Jahwe hat die beiden Stammesverbände verstoßen, die er doch selbst erwählt hatte.' So verachten sie mein Volk, als hätte es aufgehört, ein Volk zu sein.“25So spricht Jahwe: „Wenn ich meinen Bund mit Tag und Nacht und die Gesetze von Himmel und Erde nicht mehr bestehen ließe,26dann würde ich auch die Nachkommen Jakobs und die meines Dieners David verwerfen, sodass niemand mehr aus Davids Familie über die Nachkommen von Abraham, Isaak und Jakob herrscht. Denn ich werde Erbarmen mit ihnen haben und ihr Schicksal wenden.“