Hiob 17

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Meine Lebenskraft[1] ist gebrochen, ich sehe dem Tod ins Auge. Auf mich wartet nur noch das Grab. (Ps 88,4)2 Von allen Seiten werde ich verspottet und angegriffen, sodass meine Augen in der Nacht keine Ruhe finden[2].3 Verbürge du dich für mich, Gott, denn es wird kein anderer für mich einstehen. (Ps 119,122)4 Du hast ihnen Einsicht vorenthalten, überlasse ihnen nun nicht den Triumph!5 Sie verraten ihre Freunde, um sich zu bereichern, deshalb werden ihre eigenen Kinder Hunger leiden.6 Gott hat mich dem Gespött der Leute ausgesetzt, und man spuckt mir ins Gesicht. (Hi 30,9)7 Der Kummer hat meine Augen trübe gemacht, ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst.8 Aufrichtige Menschen wundern sich, wenn sie mich sehen. Der Unschuldige empört sich über den vermeintlich Gottlosen.9 Doch der Gerechte hält an seinem Kurs fest, und wer reine Hände hat, gewinnt neue Kraft. (Hi 22,30)10 Kommt alle zurück, versucht es noch einmal! Ich werde ja doch keinen Weisen unter euch finden. (Hi 12,2)11 Meine Tage sind abgelaufen. Meine Pläne sind zerstört, alle meine Herzenswünsche haben sich in nichts aufgelöst. (Hi 7,6)12 Meine Freunde erklären meine Nacht zum Tag, angeblich nähert sich das Licht, während ich nur Finsternis sehe.[3]13 Doch meine einzige Erwartung ist das Totenreich[4]. Finsternis wird meine Wohnung sein, darum bereite ich mir dort jetzt schon mein Bett vor.[5] (Hi 3,13)14 Dann rufe ich dem Grab zu: ›Du bist mein Vater‹, und zu den Würmern sage ich: ›Ihr seid meine Mutter und meine Schwestern.‹ (Hi 21,26)15 Worauf soll ich denn noch hoffen? Wer sieht noch eine Hoffnung für mich? (Hi 7,6)16 Nein, meine Hoffnung steigt mit mir zusammen in das Totenreich. Sie wird gemeinsam mit mir im Staub beerdigt.« (Hi 3,17; Hi 21,33)

Hiob 17

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 „Mein Geist ist gebrochen, / meine Tage gelöscht, / das Grab wartet auf mich.2 Nichts als Spott begleitet mich, / die ganze Nacht verfolgt mich ihr Gezänk.3 Sei du selbst mein Bürge bei dir! / Wer sonst würde die Hand für mich geben?4 Ihr Herz hast du ja der Einsicht verschlossen, / darum erlaubst du ihnen keinen Triumph.5 Gibt jemand seine Freunde preis, / werden die Augen seiner Kinder verdorren.6 Zum Spott für die Leute stellt er mich hin / als einen, dem man ins Angesicht spuckt.7 Mein Auge ist trüb vor Gram, / meine Glieder sind wie ein Schatten.8 Die Aufrechten sind darüber entsetzt, / und der Schuldlose empört sich über den Bösen.9 Doch der Gerechte hält fest an seinem Weg, / wer reine Hände hat, gewinnt an Kraft.10 Kommt alle nur wieder heran, / ich finde doch keinen Weisen bei euch.“11 „Meine Tage sind vorbei, / zunichte meine Pläne / und das, was in meinem Herzen war.12 Die Nacht machen sie zum Tag, / Licht soll im Dunkeln sein.13 Ich hoffe nichts mehr, / bei den Toten bin ich zu Hause, / in der Finsternis mache ich mir das Bett.14 Zum Grab sage ich: 'Du bist mein Vater!', / und zum Gewürm: 'Mutter und Schwester!'15 Wo ist nun meine Hoffnung? / Wer kann sie denn sehen?16 Sie steigt mit mir zu den Toten hinab / und sinkt mit mir in den Staub.“