Hesekiel 3

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Er sagte: »Menschenkind, iss, was ich dir gebe – iss diese Rolle! Und dann geh und sprich zum Volk der Israeliten.«2 Ich öffnete den Mund und er gab mir die Rolle zu essen. (Jer 25,17)3 »Iss sie auf und fülle deinen Bauch mit dieser Rolle, die ich dir gebe«, sagte er. Ich aß sie und sie schmeckte so süß wie Honig. (Jer 6,11; Jer 15,16; Offb 10,9)4 Dann sagte er: »Menschenkind, geh zum Volk der Israeliten und überbringe ihm meine Botschaft.5 Ich schicke dich nicht zu einem Volk, dessen Sprache schwierig ist und dessen Worte du nicht verstehst, sondern zum Volk der Israeliten. (Jon 1,2; Jon 3,2; Apg 26,17)6 Nein, nicht zu den vielen Völkern mit schwierigen Sprachen, deren Worte du nicht verstehst, sollst du gehen[1] – wenn ich dich zu ihnen schicken würde, würden sie dir zuhören.7 Aber das Volk der Israeliten wird dir nicht zuhören wollen, denn es will mir nicht zuhören. Das ganze Volk ist störrisch und hat ein hartes Herz. (Joh 15,20)8 Doch ich gebe dir die gleiche Hartnäckigkeit, die sie besitzen, und mache dich so stark, dass du dich ihnen entgegenstellen kannst.[2] (Jer 1,18)9 Ich mache dich hart wie Diamant, härter als einen Kieselstein. Deshalb fürchte dich nicht vor ihnen und hab keine Angst, denn sie sind ein widerspenstiges Volk.«10 Und er fügte hinzu: »Menschenkind, nimm dir alles, was ich dir sage, zu Herzen und hör mir aufmerksam zu. (Hi 22,22)11 Dann geh zu den Verbannten, den Angehörigen deines Volkes, und sag zu ihnen: ›So spricht Gott, der HERR!‹, ganz gleich, ob sie dir zuhören wollen oder nicht.«12 Dann hob der Geist mich hoch, und während die Herrlichkeit des HERRN sich von ihrem Platz erhob, hörte ich ein lautes Dröhnen hinter mir.[3] (Hes 8,3; Apg 2,2; Apg 8,39)13 Die Flügel der lebendigen Wesen, die einander berührten, rauschten, die Räder unter ihnen dröhnten und ein gewaltiges Donnern war zu hören. (2Sam 5,24; Hes 1,15; Hes 10,5)14 Der Geist hob mich hoch und trug mich weg. Ich war aufgewühlt und verbittert und litt unter der Last, die der HERR mir auferlegt hatte. (Hes 8,1)15 Ich gelangte zu den Verbannten in Tel-Abib am Fluss Kebar. Ich setzte mich zu ihnen und saß sieben Tage lang bei ihnen, starr vor Entsetzen.16 Am Ende der sieben Tage erhielt ich eine Botschaft vom HERRN. Er sagte:17 »Menschenkind, ich habe dich zum Wächter für das Volk der Israeliten ernannt. Wann immer ich dir eine Botschaft gebe, sollst du die Menschen in meinem Namen warnen. (Jes 52,8; Jes 58,1; Jes 62,6; Jer 6,17; Hes 33,7)18 Wenn ich zum Gottlosen sage: ›Du musst sterben‹, und du gibst diese Warnung nicht an ihn weiter und redest nicht mit ihm, um ihn von seinen bösen Taten abzubringen, damit er am Leben bleibt, dann wird er wegen seiner Sünde sterben, doch ich werde dich für seinen Tod zur Verantwortung ziehen[4]. (Hes 33,6)19 Wenn du ihn aber warnst und er sich trotzdem nicht von seiner Gottlosigkeit und seinem schlimmen Lebenswandel abbringen lässt, dann wird er wegen seiner Sünden sterben, während du dein Leben gerettet hast. (2Kön 17,13; Hes 33,3; Apg 18,6)20 Wenn ein Gerechter sein rechtschaffenes Leben aufgibt und etwas Böses tut, dann bringe ich ihn zu Fall, und er wird sterben, wenn du ihn nicht warnst. Wegen seiner Sünden wird er sterben und seine guten Taten von früher werden ihm nicht helfen. Doch ich werde dich für seinen Tod zur Verantwortung ziehen. (Jer 6,21; Hes 18,24; Hes 33,18; Zef 1,6)21 Wenn du ihn aber davor warnst, weiter zu sündigen und er hört auf, Böses zu tun, wird er am Leben bleiben, weil er die Warnung beherzigt hat, und auch du hast dein Leben gerettet.« (Apg 20,31)22 Dann legte der HERR seine Hand auf mich und sagte zu mir: »Steh auf, geh hinaus ins Tal, dort werde ich mit dir reden.« (Apg 9,6)23 Ich stand auf und ging hinaus, und dort im Tal sah ich die Herrlichkeit des HERRN, genau so, wie ich sie am Fluss Kebar gesehen hatte. Und ich warf mich zu Boden. (Hes 1,1; Apg 7,55)24 Da erfüllte mich Gottes Kraft und stellte mich auf die Füße. Er sagte zu mir: »Geh und schließe dich in deinem Haus ein. (Hes 2,2)25 Ja, Menschenkind, man wird dir Stricke anlegen und dich fesseln, damit du nicht mehr hinaus unters Volk gehen kannst. (Hes 4,8)26 Ich werde dir die Zunge am Gaumen kleben lassen, sodass du verstummst und sie nicht mehr ermahnen kannst, denn sie sind ein widerspenstiges Volk. (Lk 1,20)27 Wenn ich jedoch eine Botschaft für dich habe, werde ich dir den Mund öffnen, und du sollst zu ihnen sagen: ›So spricht Gott, der HERR!‹ Wer es hören will, soll zuhören, wer es nicht hören will, soll es bleiben lassen, denn sie sind ein widerspenstiges Volk. (Hes 33,22)

Hesekiel 3

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Da sagte er zu mir: „Nimm diese Schriftrolle, Mensch, und iss sie auf! Dann geh los und rede zu den Leuten von Israel!“2 Ich öffnete den Mund, und er gab mir die Rolle zu essen.3 Dabei sagte er: „Füll deinen Magen mit dieser Schriftrolle, Mensch, und iss sie ganz auf!“ Ich aß die Rolle. Sie schmeckte süß wie Honig.4 Dann sagte er zu mir: „Geh nun zu den Israeliten und gib ihnen meine Worte weiter.5 Ich schicke dich ja nicht zu einem Volk mit fremder und schwieriger Sprache, sondern zu Israel.6 Wenn ich dich zu Völkern mit fremden und schwierigen Sprachen schicken würde – sie würden auf dich hören!7 Aber die Leute von Israel werden nicht auf dich hören wollen, weil sie mich nicht hören wollen, denn sie haben eine harte Stirn und ein verstocktes Herz.8 Doch ich mache dein Gesicht ebenso hart wie ihres und deine Stirn wie ihre Stirn,9 ja noch härter als Diamant und Kieselstein. Hab keine Angst vor ihnen und erschrick nicht vor ihren Mienen. Sie sind ein stures Volk.“10 Weiter sagte er zu mir: „Hör mir gut zu, Mensch, und nimm dir meine Worte zu Herzen!11 Nun auf mit dir! Geh zu den Verschleppten aus deinem Volk und sag zu ihnen – ob sie es hören wollen oder nicht –: 'So spricht Jahwe, der Herr!'“12 Da hob mich der Geist hoch. Hinter mir hörte ich ein starkes Rucken und dann: „Gepriesen sei die Herrlichkeit Jahwes von seiner Wohnung her!“13 Ich vernahm das Rauschen der Flügel dieser Lebewesen, die einander berührten, und das Sausen der Räder neben ihnen. Es war ein gewaltiges Getöse.14 Der Geist hob mich also hoch und nahm mich weg. Jahwes Hand lag hart auf mir, und ich fuhr dahin, erbittert und tief innerlich erregt.15 So kam ich zu den Verschleppten, die in Tel-Abib am Fluss Kebar wohnten. Sieben Tage lang saß ich verstört unter ihnen.16 Nach diesen sieben Tagen kam das Wort Jahwes zu mir. Er sagte:17 „Du Mensch, ich habe dich zum Wächter für die Leute von Israel bestellt. Wenn du eine Botschaft von mir bekommst, musst du sie in meinem Auftrag warnen!18 Wenn ich also zu dem Schuldigen sage: 'Du musst sterben!', und du hast ihn nicht gewarnt, ihn nicht von seinen schlimmen Wegen abgebracht, du hast ihm nichts gesagt, um sein Leben zu retten – dann wird er zwar sterben, wie er es verdient hat, aber dich ziehe ich für seinen Tod zur Rechenschaft!19 Warnst du den Schuldigen und er bekehrt sich nicht von seiner Gottlosigkeit und seinem unrechten Tun – dann wird er wegen seiner Schuld sterben, aber du hast dein Leben gerettet.20 Und wenn ein Mensch, der gottgefällig lebt, sich davon abwendet und anfängt, Unrecht zu tun, weil ich ihn auf die Probe gestellt habe, dann muss er sterben. Alles Gute, was er vorher getan hat, zählt dann nicht mehr. Hast du ihn nicht gewarnt, muss er wegen seiner Sünde sterben, aber dich ziehe ich für seinen Tod zur Rechenschaft!21 Doch wenn du den Gerechten gewarnt hast, dass er sich bewährt und nicht sündigt, dann bleibt er am Leben, weil er sich warnen ließ, und auch du hast dein Leben gerettet.“22 Dann legte sich die Hand Jahwes auf mich. Er befahl mir: „Steh auf und geh in die Ebene hinaus! Dort will ich mit dir reden!“23 Ich stand auf und ging. Als ich in die Ebene kam, sah ich die Herrlichkeit Jahwes dort stehen, so wie ich sie schon am Fluss Kebar gesehen hatte. Da stürzte ich zu Boden auf mein Gesicht.24 Aber dann kam der Geist in mich und stellte mich wieder auf die Füße. Jahwe sagte zu mir: „Geh in dein Haus und schließ dich ein!25 Du wirst dort mit Stricken gefesselt sein, so dass du nicht mehr zu ihnen hinausgehen kannst.26 Ich lasse dir die Zunge am Gaumen kleben und mache dich stumm. Du sollst kein Strafprediger mehr für sie sein, denn sie sind ein trotziges Volk.27 Wenn ich aber mit dir rede, werde ich deine Zunge lösen. Dann sollst du ihnen sagen: 'So spricht Jahwe, der Herr!' Wer es hören will, mag hören, wer es lassen will, mag es lassen! Sie sind ein stures Volk.“