Gottes Zurechtweisung ist ein Zeichen seiner Liebe
1Da wir von so vielen Zeugen umgeben sind, die ein Leben durch den Glauben geführt haben, wollen wir jede Last ablegen, die uns behindert, besonders die Sünde, in die wir uns so leicht verstricken. Wir wollen den Wettlauf bis zum Ende durchhalten, für den wir bestimmt sind. (1Kor 9,24; Phil 3,12)2Dies tun wir, indem wir unsere Augen auf Jesus gerichtet halten, von dem unser Glaube vom Anfang bis zum Ende abhängt[1]. Er war bereit, den Tod der Schande am Kreuz zu sterben, weil er wusste, welche Freude ihn danach erwartete. Nun sitzt er an der rechten Seite von Gottes Thron im Himmel! (Ps 110,1; Phil 2,8; Hebr 2,9; 1Petr 1,11)3Denkt an alles, was er durch die Menschen, die ihn anfeindeten, ertragen hat, damit ihr nicht müde werdet und aufgebt.4Immerhin habt ihr im Kampf gegen die Sünde noch nicht euer Leben opfern müssen. (Hebr 10,32)5Und habt ihr die ermutigenden Worte völlig vergessen, die Gott zu euch sprach? »Mein Sohn, lehne dich nicht dagegen auf, wenn der Herr dich zurechtweist und lass dich dadurch nicht entmutigen! (Spr 3,11)6Denn der Herr weist die zurecht, die er liebt, und er straft jeden, den er als seinen Sohn annimmt.«[2] (Offb 3,19)7Wenn ihr Schweres ertragen müsst, dann erkennt darin die Zurechtweisung Gottes; denkt daran, dass Gott euch als seine Kinder[3] behandelt. Wer hätte je von einem Sohn gehört, der nie bestraft wurde? (5Mo 8,5; 2Sam 7,14)8Wenn Gott euch nicht zurechtweist, wie er es doch bei allen Menschen tut, dann heißt das, dass ihr nicht seine rechtmäßigen Kinder seid. (1Petr 5,9)9Unsere leiblichen Väter erzogen uns mit Strafe, und wir hatten trotzdem Achtung vor ihnen. Sollten wir uns da nicht umso bereitwilliger der Erziehung unseres himmlischen Vaters unterordnen, damit wir leben? (Jes 38,16)10Denn unsere leiblichen Väter haben uns eine Zeit lang erzogen, so gut sie es konnten. Aber Gottes Erziehung ist immer richtig und gut für uns, weil sie bedeutet, dass wir Anteil an seiner Heiligkeit erhalten. (2Petr 1,4)11Keine Strafe ist angenehm, und während wir sie erleiden, ist sie immer schmerzlich! Doch danach werden diejenigen, die auf diese Weise geformt werden, inneren Frieden und ein Leben in der Gerechtigkeit gewinnen. (Jak 3,17)12Stärkt also eure müde gewordenen Hände und stellt euch fest auf eure zitternden Knie! (Jes 35,3)13Schafft gerade Wege für eure Füße. Dann werden alle, auch wenn sie schwach und lahm sind, nicht stolpern und fallen, sondern stark werden. (Spr 4,26)
Eine Aufforderung, auf Gott zu hören
14Versucht, mit allen Menschen in Frieden zu leben, und bemüht euch, ein heiliges Leben nach dem Willen Gottes zu führen, denn wer nicht heilig ist, wird den Herrn nicht sehen. (Röm 14,19)15Achtet aufeinander, damit niemand die Gnade Gottes versäumt. Seht zu, dass keine bittere Wurzel unter euch Fuß fassen kann, denn sonst wird sie euch zur Last werden und viele durch ihr Gift verderben. (5Mo 29,16; Hebr 4,1)16Sorgt dafür, dass niemand wie Esau ein unzüchtiges oder gottloses Leben führt. Er verkaufte sein Geburtsrecht als Ältester für eine einzige Mahlzeit! (1Mo 25,29)17Und als er dann später den Segen seines Vaters wollte, wurde er abgewiesen. Da war es zu spät zur Umkehr, obwohl er bittere Tränen vergoss. (1Mo 27,30)18Ihr seid nicht zu einem sichtbaren, greifbaren Berg gekommen, zu einem Ort voller Feuerflammen, Finsternis und Sturm wie die Israeliten am Berg Sinai, als Gott ihnen seine Gesetze gab. (2Mo 19,16; 2Mo 20,18; 5Mo 4,11; 5Mo 5,22)19Denn sie hörten den Schall einer Posaune und eine so furchtbare Stimme, dass sie darum baten, sie möge nicht weitersprechen.20Sie wichen zurück, als sie hörten: »Wenn auch nur ein Tier den Berg berührt, soll es zu Tode gesteinigt werden.«[4] (2Mo 19,1)21Selbst Mose war bei diesem Anblick so erschüttert, dass er sagte: »Ich zittere vor Angst.«[5] (5Mo 9,19)22Nein, ihr seid zum Berg Zion gekommen, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, wo Tausende von Engeln sich zu einem Fest versammelt haben. (Gal 4,26; Offb 5,11; Offb 21,2)23Ihr seid zur Gemeinde der erstgeborenen Kinder Gottes gekommen, deren Namen im Himmel aufgeschrieben sind. Ihr seid zu Gott selbst gekommen, dem Richter aller Menschen. Und ihr seid zu den Geretteten im Himmel gekommen, die nun im Geist bei Gott angekommen und vollkommen gemacht sind. (1Mo 18,25; Phil 3,12)24Ihr seid zu Jesus gekommen, dem Vermittler des neuen Bundes zwischen Gott und Menschen, und seid durch sein Blut von Schuld gereinigt worden. Und sein Blut verkündet etwas viel Besseres als das Blut Abels. (1Mo 4,10; Hebr 9,19; Hebr 10,22)25Weist Gott nicht zurück, der zu euch redet! Die Israeliten entkamen der Strafe nicht, als sie sich weigerten, auf Mose zu hören, der ihnen Gottes Wort weitersagte. Wie viel schlimmer wird es uns ergehen, wenn wir den ablehnen, der vom Himmel zu uns spricht! (Hebr 2,1; Hebr 10,28)26Als Gott vom Berg Sinai sprach, erschütterte seine Stimme die Erde, aber nun hat er uns eine andere Zusage gegeben: »Noch einmal werde ich nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel erschüttern.«[6] (2Mo 19,18; Hag 2,6)27Das deutet auf eine Verwandlung der ganzen Schöpfung, die erschüttert wird, damit nur das Ewige bleibt. (2Petr 3,10)28Da wir also ein Reich empfangen, das nicht zerstört werden kann, wollen wir dankbar sein und Gott Freude machen, indem wir ihn in Ehrfurcht vor seiner Heiligkeit anbeten! (Dan 2,44)29Denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.
1Wir sind also von einer ganzen Wolke von Zeugen umgeben. Deshalb wollen auch wir den Wettkampf bis zum Ende durchhalten und jede Last ablegen, die uns behindert, besonders die Sünde, die uns so leicht umschlingt.2Und dabei wollen wir auf Jesus schauen. Er hat gezeigt, wie der Glaubenslauf beginnt und wie er zum Ziel führt. Weil er wusste, welche Freude auf ihn wartete, hat er das Kreuz und die Schande dieses Todes auf sich genommen. Nun sitzt er an Gottes rechter Seite auf dem Thron.3Schaut euch an, wie er die Anfeindung sündiger Menschen ertragen hat. Dann werdet auch ihr nicht müde und verliert nicht den Mut.4Immerhin habt ihr im Kampf gegen die Sünde noch nicht das Leben lassen müssen.5Trotzdem habt ihr schon vergessen, was Gott zu euch als seinen Kindern sagt: „Mein Sohn, achte die strenge Erziehung des Herrn nicht gering, werde nicht müde, wenn er dich korrigiert!6Denn es ist so: Wen der Herr liebt, den erzieht er streng, und wen er als Sohn annimmt, dem gibt er auch Schläge.“[1] (Spr 3,11)7Was ihr ertragen müsst, dient also eurer Erziehung. Gott behandelt euch so wie ein Vater seine Söhne. Oder habt ihr je von einem Sohn gehört, der nie bestraft wurde?8Wenn Gott euch nicht mit strenger Hand erziehen würde, wie er das bei allen macht, dann hätte er euch nicht als Kinder anerkannt.9Auch unsere menschlichen Väter hatten uns streng erzogen. Trotzdem achteten wir sie. Müssen wir uns da nicht viel mehr dem himmlischen Vater unterordnen und leben?10Unsere Väter haben uns ja nur für kurze Zeit in Zucht genommen, und zwar so, wie es ihren Vorstellungen entsprach. Unser himmlischer Vater aber weiß wirklich, was zu unserem Besten dient. ‹Er erzieht uns›, damit wir Anteil an seiner Heiligkeit bekommen.11Jede Bestrafung tut weh. Sie ist zunächst alles andere als eine Freude. Später jedoch trägt sie reiche Frucht: Menschen, die durch diese Schule gegangen sind, führen ein friedfertiges und gerechtes Leben.12Stärkt also eure müden Hände und die zitternden Knie,13und geht auf geraden Wegen, damit lahm gewordene Füße nicht auch noch verrenkt, sondern vielmehr geheilt werden!14Bemüht euch ernstlich um Frieden mit allen und um ein geheiligtes Leben, ohne das niemand den Herrn sehen wird.15Achtet aufeinander, damit niemand sich von Gottes Gnade ausschließt! Lasst nicht zu, dass eine bittere Wurzel zur Giftpflanze wird, durch die dann viele von euch zu Schaden kommen!16Achtet auch darauf, dass keiner von euch ein ausschweifendes Leben führt oder mit heiligen Dingen so geringschätzig umgeht wie Esau, der für eine einzige Mahlzeit sein Erstgeburtsrecht verkaufte!17Ihr wisst ja, wie es ihm später erging, als er den Segen von seinem Vater bekommen wollte: Er wurde verworfen und fand keine Möglichkeit mehr, das rückgängig zu machen, obwohl er sich unter Tränen darum bemühte.18Ihr seid nicht ‹wie die Israeliten damals› zu einem Berg gekommen, den man berühren konnte, auf dem ein Feuer loderte und der in Wolkendunkel gehüllt war. Es herrschte Finsternis und es tobte ein Sturm. (2Mo 19,16; 2Mo 20,18; 5Mo 5,22)19Es dröhnte wie eine riesige Posaune, und dann erschallte eine so gewaltige Stimme, dass sie dringend darum baten, kein weiteres Wort mehr hören zu müssen.20Sie wichen zurück, als Gott anordnete: „Wenn auch nur ein Tier den Berg berührt, soll es gesteinigt werden.“ (2Mo 19,13)21Das ganze Geschehen war so Furcht erregend, dass selbst Mose sagte: „Ich zittere vor Angst.“ (5Mo 9,19)22Ihr dagegen seid zum Berg Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes gekommen, zu dem Jerusalem im Himmel, wo sich unzählbare Engelscharen zu einem Fest versammelt haben.23Ihr seid zur Gemeinde der erstgeborenen Kinder Gottes gekommen, deren Namen im Himmel aufgeschrieben sind. Ihr seid zu Gott selbst gekommen, dem Richter von allen, und zu den Gerechten, die schon am Ziel sind, denn ihr Geist ist bei Gott.24Ihr seid zu Jesus gekommen, dem Vermittler eines neuen Bundes, und zu dem Reinigungsblut, das viel besser redet als das Blut Abels.25Hütet euch also davor, den abzuweisen, der zu euch spricht! Schon die Israeliten entkamen ihrer Strafe nicht, als sie den abwiesen, der von einem Ort auf der Erde zu ihnen sprach. Wie viel schlimmer wird es uns ergehen, wenn wir den ablehnen, der vom Himmel her zu uns spricht.26Damals erschütterte seine Stimme die Erde, aber jetzt hat er versprochen: „Noch einmal werde ich alles erschüttern, nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel.“ (Hag 2,6)27Die Worte „noch einmal“ zeigen, dass bei dieser Erschütterung die ganze geschaffene Welt umgewandelt werden soll; bleiben wird nur das, was nicht erschüttert werden kann.28Auf uns wartet also ein unerschütterliches Reich. Deshalb wollen wir dankbar sein, denn dadurch dienen wir Gott, wie es ihm gefällt: in Ehrfurcht und heiliger Scheu.29Denn auch unser Gott ist ein vernichtendes Feuer.