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Daniel 2

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag

Nebukadnezars Traum

1 Im zweiten Jahr seiner Herrschaft[1] hatte Nebukadnezar nachts einen Traum, der ihn so sehr verstörte, dass er nicht mehr schlafen konnte. (1Mo 40,5; 1Mo 41,1; Est 6,1; Hi 33,15; Dan 6,19) 2 Er ließ seine Zauberer, Zeichendeuter, Wahrsager und Astrologen[2] rufen, damit sie ihm erzählten, was er geträumt hatte. Als sie alle vor ihm versammelt waren, 3 sagte er: »Ich hatte einen Traum, der mich sehr beunruhigt. Ich möchte wissen, was er bedeutet.« (Dan 4,2) 4 Da antworteten die Astrologen dem König auf Aramäisch: »Der König lebe ewig! Erzähle uns, deinen Dienern, den Traum. Dann wollen wir dir sagen, was er bedeutet.« (Esr 4,7; Jes 36,11; Dan 3,9; Dan 5,10) 5 Doch der König erwiderte diesen Männern: »Nein, ich habe den festen Beschluss gefasst, dass ihr mir sowohl den Traum als auch seine Deutung mitteilen sollt. Sonst werdet ihr in Stücke gerissen und eure Häuser in Trümmer gelegt! (Esr 6,11; Dan 2,12; Dan 3,29) 6 Könnt ihr mir aber sagen, was ich geträumt habe und auch, was mein Traum bedeutet, werde ich euch mit kostbaren Gaben beschenken und euch viel Ehre erweisen. Sagt mir also, was ich geträumt habe und was mein Traum bedeutet.« (Dan 2,48; Dan 5,7) 7 Sie baten ein zweites Mal: »Der König möge uns den Traum erzählen, dann werden wir ihm sagen können, was er bedeutet.« 8 Doch der König antwortete: »Nun bin ich mir ganz sicher! Ihr versucht Zeit zu schinden, weil ihr wisst, dass ich meine Drohungen wahr machen werde. 9 Wenn ihr mir nicht sagt, was ich geträumt habe, werdet ihr verurteilt. Ihr habt euch fest vorgenommen, mir eine Traumdeutung zu geben, die nichts als eine gemeine Lüge ist, in der Hoffnung, mich damit hinhalten zu können. Wenn ihr mir dagegen erzählen könnt, was ich geträumt habe, weiß ich, dass auch eure Deutung richtig ist.« (Est 4,11; Jes 41,23) 10 Da erwiderten ihm die Astrologen: »Auf der ganzen Erde gibt es keinen Menschen, der in der Lage wäre, dem König seinen Traum zu erzählen! Und noch nie hat ein König, egal, wie groß und mächtig er auch war, so etwas je von einem seiner Zauberer, Wahrsager oder Astrologen verlangt! (Dan 2,27) 11 Was du von uns forderst, ist nicht zu erfüllen. Es ist auch kein anderer in der Lage, dem König seinen Traum zu erzählen. Nur die Götter können das, aber die wohnen ja nicht bei den sterblichen Menschen.« (1Mo 41,39; 2Mo 29,45; Jes 57,15; Dan 5,11) 12 Als der König das hörte, wurde er wütend. Voller Zorn gab er den Befehl, alle weisen Männer Babels hinzurichten. (Ps 76,12; Dan 2,5; Dan 3,13) 13 Als nun der Erlass ergangen war, alle Weisen zu töten, suchte man auch Daniel und seine Freunde, um sie zu töten. (Dan 1,19) 14 Als Daniel davon erfuhr, wandte er sich an Arjoch, den Oberbefehlshaber der königlichen Wache, der beauftragt worden war, den Befehl auszuführen. Voller Einsicht und Klugheit (Dan 2,24) 15 fragte er Arjoch, den Bevollmächtigten des Königs: »Wie kommt der König dazu, einen solch strengen Befehl zu erlassen?« Arjoch berichtete ihm daraufhin, was geschehen war. 16 Da ging Daniel zum König und bat ihn um eine Verlängerung der Frist; dann wolle er dem König sagen, was der Traum bedeute. 17 Danach eilte er nach Hause und berichtete seinen Freunden Hananja, Mischaël und Asarja, was geschehen war. 18 Er forderte sie auf, den Gott des Himmels zu bitten, dass er Erbarmen mit ihnen habe und ihnen das Geheimnis offenlege, damit sie nicht mit den anderen königlichen Beratern hingerichtet werden würden. (1Mo 18,28; Jes 37,4; Jer 33,3; Hes 36,27; Dan 2,23) 19 In der Nacht wurde Daniel in einer Vision gezeigt, was es mit dem Geheimnis auf sich hatte. Da rühmte er den Gott des Himmels mit den Worten: (4Mo 12,6; 2Kön 6,8; Hi 33,15; Dan 7,2) 20 »Gelobt sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Er allein ist weise und mächtig. (1Chr 29,11; Hi 12,13; Ps 103,1; Ps 113,2; Dan 2,21) 21 Er ist es, der die Gewalt über Zeiten und Veränderungen hat. Er setzt Könige ab und setzt andere als Könige ein. Den Weisen schenkt er Weisheit und den Verständigen ihren Verstand. (1Kön 3,9; 1Kön 4,9; Hi 12,18; Ps 75,6; Dan 7,25; Jak 1,5) 22 Er enthüllt, was unergründlich ist und in der Tiefe ruht; er weiß, was im Dunkeln ist, denn wo er wohnt, ist alles Licht. (Hi 12,22; Hi 26,6; Ps 139,12; Jes 45,7; Jer 23,24; Dan 2,19; Jak 1,17; 1Joh 1,5) 23 Ich danke dir, Gott meiner Vorfahren, und preise dich, weil du mir Weisheit und Kraft geschenkt hast. Du hast unsere Gebete erhört und hast mich wissen lassen, was wir uns von dir erbaten: Du hast uns das Geheimnis des Königs enthüllt.« (1Mo 31,42; Dan 2,21) 

Daniel deutet den Traum

24 Daraufhin ging Daniel zu Arjoch, der vom König beauftragt worden war, alle Weisen Babels hinzurichten. Er trat ein und bat ihn: »Töte die königlichen Berater nicht. Führ mich zum König; ich kann ihm sagen, was sein Traum bedeutet.« (Dan 2,12; Apg 27,24) 25 Da führte Arjoch Daniel sofort vor den König und sagte: »Ich habe unter den Weggeführten von Judäa einen Mann gefunden, der dem König sagen kann, was sein Traum bedeutet!« (1Mo 41,14; Dan 1,6; Dan 5,13; Dan 6,14) 26 Da wandte sich der König an Daniel, der auch Beltschazar genannt wurde, und fragte: »Stimmt das? Kannst du mir tatsächlich sagen, was ich geträumt habe und was mein Traum bedeutet?« 27 Daniel erwiderte dem König: »Das Geheimnis, nach dem der König fragt, kann von keinem einzigen Weisen, Zauberer, Zeichendeuter oder Wahrsager aufgedeckt werden. (Dan 2,2; Dan 5,7) 28 Aber es gibt einen Gott im Himmel, der das Verborgene ans Licht bringt. Und er hat dir, König Nebukadnezar, enthüllt, was in fernster Zukunft geschehen wird. Dein Traum und die Vision, die sich dir eröffnete, als du auf deinem Bett lagst, waren folgende: (1Mo 40,8; 1Mo 41,16; Dan 2,22) 29 Du, König, lagst auf deinem Bett und hast dir Gedanken darüber gemacht, was wohl nach dieser Zeit geschehen würde. Da zeigte dir derjenige, der Geheimnisse offen legt, was die Zukunft bringen wird. 30 Dass ich das Geheimnis deines Traums kenne, liegt nicht daran, dass ich klüger wäre als alle anderen lebenden Menschen. Aber es sollte dir die Deutung deines Traumes mitgeteilt werden, damit du die Gedanken deines Herzens verstehst. (1Mo 41,16; Ps 139,2; Jes 43,3; Dan 1,17) 31 Du, König, hattest eine Vision. Im Mittelpunkt dieser Vision befand sich ein großes Standbild. Es war sehr groß und hatte einen ungewöhnlichen Glanz, und seine Erscheinung war Furcht erregend. (Hab 1,7) 32 Der Kopf des Standbildes war aus feinstem Gold, Brust und Arme aus Silber, der Bauch und die Hüften aus Bronze. 33 Die Beine waren aus Eisen, die Füße dagegen bestanden zum einen Teil aus Eisen, zum anderen aus Ton. 34 Während du noch in die Betrachtung versunken warst, löste sich auf übernatürliche Weise ein Stein aus einem Berg. Er schlug gegen die Füße des Standbildes, die ja aus Eisen und Ton bestanden, und zerschmetterte sie. (Dan 8,25; Sach 4,6) 35 Da wurden auf einen Schlag Eisen, Ton, Bronze, Silber und Gold zertrümmert. Die Stücke wurden vom Wind verweht, so wie im Sommer die Spreu auf der Tenne vom Wind davongetragen wird, und es blieb nichts von der Statue übrig. Der Stein aber, der die Vernichtung des Standbildes verursacht hatte, wurde zu einem großen Berg, der schließlich die ganze Erde ausfüllte. (Ps 1,4; Ps 37,10; Jes 17,13; Hos 13,3) 36 Das war der Traum; jetzt werden wir dem König erklären, was er bedeutet. 37 Dir, König der Könige, hat der Gott des Himmels Herrschaft, Macht, Stärke und Ruhm geschenkt. (Jes 10,8; Jes 47,5; Jer 27,6; Hes 26,7; Hos 8,10) 38 Er hat dir Gewalt über die Menschen, die wilden Tiere auf dem Feld und die Vögel am Himmel gegeben – überall dort, wo Menschen wohnen. Du bist der goldene Kopf. (Ps 50,10) 39 Doch nach dir wird ein anderes Reich kommen, und es wird geringer sein als deines. Diesem wird ein drittes Königreich folgen, aus Bronze, und dieses wird über die ganze Welt herrschen. 40 Danach kommt ein viertes Reich, so hart wie Eisen. Genauso, wie Eisen alles zerschmettert und zertrümmert, wird dieses Reich alle anderen Reiche zertrümmern und zermalmen. (Dan 7,7) 41 Die Füße und Zehen, die du gesehen hast, die teils aus Eisen und teils aus Ton waren, bedeuten, dass dieses Reich geteilt sein wird. Zum einen wird es etwas von der Härte des Eisens haben. Deshalb auch die Mischung von Ton und Eisen. 42 Dass aber die Zehen der Füße teils aus Eisen und teils aus Ton waren, weist darauf hin, dass das Reich zwar zu einem Teil stark, zum anderen Teil aber zerbrechlich sein wird. 43 Die Mischung aus Eisen und Ton deutet aber auch darauf hin, dass die Reiche versuchen werden, durch Heirat Bündnisse zu schließen. Diesen wird allerdings kein dauerhafter Erfolg beschieden sein, sie werden nicht zueinanderhalten – genauso, wie sich auch Eisen und Ton nicht richtig mischen lassen. 44 Aber in den Tagen der Herrschaft dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich errichten, das für alle Ewigkeit Bestand hat. Kein anderes Volk wird je die Gewalt über dieses Reich an sich reißen können. Es wird alle jene Königreiche zerschmettern und vernichten, selbst aber für immer bestehen bleiben, (Ps 2,9; Ps 145,13; Jes 9,5; Jes 60,12; Hes 37,25; Mi 4,7) 45 wie du es auch in deinem Traum gesehen hast: Aus dem Berg brach ein Stein, ohne dass ein Mensch etwas damit zu tun gehabt hätte, und zermalmte das Eisen, die Bronze, den Ton, das Silber und das Gold. Ein großer Gott hat dem König gezeigt, was die Zukunft bringen wird. Der Traum sagt die Wahrheit, und seine Deutung ist zuverlässig.« (1Mo 41,28; 5Mo 10,17; 2Sam 7,22; Dan 2,29; Offb 22,6) 

Nebukadnezar belohnt Daniel

46 Da warf sich König Nebukadnezar vor Daniel mit dem Gesicht zu Boden nieder und verneigte sich tief vor ihm. Er befahl seinen Dienern, Daniel mit Opfergaben zu ehren und süßes Räucherwerk vor ihm zu verbrennen. (3Mo 26,31; Apg 10,25; Apg 14,13; Offb 19,10; Offb 22,8) 47 Dann wandte er sich zu Daniel und sagte: »Es stimmt, dein Gott ist wirklich der Gott über alle Götter und der Herr über alle Könige. Er kann alles, was verborgen ist, ans Licht bringen, denn du konntest mir dieses Geheimnis enthüllen.« (5Mo 10,17; Am 3,7) 48 Der König erwies Daniel daraufhin die höchsten Ehren und machte ihm viele kostbare Geschenke. Er setzte Daniel zum Statthalter über die ganze Provinz Babel und machte ihn zum Obersten aller königlichen Ratgeber Babels. (1Mo 41,39) 49 Auf Daniels Bitte hin erklärte er Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu Verwaltern der Provinz Babel; Daniel selbst aber blieb am Königshof. (Est 2,19; Am 5,15) 

Neues Leben. Die Bibel © der deutschen Ausgabe 2002 / 2006 / 2024 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Max-Eyth-Str. 41, 71088 Holzgerlingen

www.scm-brockhaus.de, E-Mail: [email protected]

Daniel 2

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden

Nebukadnezzars Traum

1 Im zweiten Jahr seiner Regierung[1] hatte Nebukadnezzar einen Traum, der ihn so beunruhigte, dass es mit seinem Schlaf vorbei war. 2 Da ließ der König die Magier, die Geisterbeschwörer, die Orakelpriester und die Astrologen zu sich rufen. Sie sollten ihm Aufschluss über seinen Traum geben. Als sie sich beim König versammelt hatten, 3 sagte der König zu ihnen: „Ich habe einen Traum gehabt, der mich sehr beunruhigt. Ich will wissen, was es damit auf sich hat.“[2] 4 Da sagten die Astrologen zum König auf Aramäisch:[3] „Der König lebe ewig! Möge er seinen Dienern den Traum erzählen, dann wollen wir ihn deuten.“ 5 Doch der König erwiderte: „Nein, ich habe unwiderruflich entschieden, dass ihr mir auch den Traum mitteilen müsst, nicht nur seine Deutung. Wenn ihr das nicht tut, lasse ich euch in Stücke hauen und eure Häuser in Schutt und Asche legen. 6 Sagt mir also den Traum und die Deutung dazu! Dann werde ich euch reich beschenken und euch hohe Ehre erweisen. Also los, sagt es mir!“ 7 Die Berater sagten noch einmal: „Der König möge seinen Dienern den Traum erzählen, dann werden wir ihn deuten!“ 8 Da fuhr der König sie an: „Ihr macht nur Ausflüchte und wollt Zeit gewinnen! Ihr habt genau verstanden, wie ich die Sache entschieden habe! 9 Wenn ihr mir nicht sagt, was ich geträumt habe, lasse ich das Urteil vollstrecken. Denn ihr habt euch verabredet, mir weiter nichts als Lug und Trug aufzutischen, bis die Zeit sich geändert hat.[4] Darum sagt mir den Traum! Dann weiß ich auch, ob ihr ihn überhaupt deuten könnt.“ 10 Da entgegneten die Astrologen: „Kein Mensch auf der ganzen Welt kann tun, was der König verlangt! Und noch nie hat ein König von irgendeinem Magier, Geisterbeschwörer oder Astrologen so etwas verlangt. 11 Was du uns zumutest, ist für Menschen unmöglich! Nur die Götter könnten es dem König offenbaren; aber sie wohnen nicht unter den Menschen.“ 12 Über diese Antwort wurde der König so wütend, dass er befahl, alle Weisen von Babel töten zu lassen. 13 Und tatsächlich erging der Befehl: „Die Weisen sollen getötet werden!“ Auch Daniel und seine Freunde waren davon betroffen. Man suchte sie, um sie töten zu lassen. 14 Als Arjoch, der Befehlshaber der königlichen Leibwache, zu Daniel kam, stellte dieser ihm eine gut überlegte kluge Frage: 15 „Warum hat der König diesen strengen Befehl gegeben?“ Arjoch berichtete ihm, wie es dazu gekommen war. 16 Sofort ging Daniel zum König und bat sich eine Frist aus, um ihm die Deutung verkünden zu können. 17 Dann ging er in sein Haus und berichtete es Hananja, Mischaël und Asarja. 18 Sie sollten den Gott des Himmels wegen dieses Traumproblems um Gnade bitten, damit er und seine Freunde nicht mit den anderen Weisen umkämen. 19 Darauf wurde ihm das Geheimnis in einer nächtlichen Vision enthüllt. Da rühmte Daniel den Gott des Himmels. 20 Er sagte: „In alle Ewigkeit soll der Name Gottes gepriesen werden! Ihm gehören Weisheit und Macht. 21 Er bestimmt den Wechsel der Zeiten, er setzt Könige ab und setzt Könige ein. Er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Klugen ihren Verstand. 22 Er offenbart auch das, was tief verborgen ist, und weiß, was in der Finsternis wohnt. Doch ihn selbst umstrahlt das Licht. 23 Dich, Gott meiner Väter, rühme und lobe ich! Denn du hast mir Weisheit und Kraft geschenkt. Und jetzt hast du mich wissen lassen, was wir von dir erbaten. Du hast uns den Traum des Königs enthüllt.“ 24 Daraufhin ging Daniel zu Arjoch, der den Befehl hatte, die Weisen Babylons zu töten, und sagte zu ihm: „Bring die Weisen Babylons nicht um! Führ mich zum König, damit ich ihm die Deutung angeben kann!“ 25 Arjoch brachte ihn sofort zum König und meldete: „Ich habe unter den Deportierten aus Judäa einen Mann gefunden, der dem König die Deutung seines Traumes mitteilen kann.“ 26 Der König fragte Daniel, der jetzt Beltschazzar genannt wurde: „Kannst du mir wirklich sagen, was ich im Traum gesehen habe, und mir mitteilen, was es bedeutet?“ 27 Daniel begann vor dem König zu sprechen: „Das Geheimnis, nach dem der König verlangt“, sagte er, „können Magier, Geisterbeschwörer, Orakelpriester und Astrologen dem König nicht verkündigen. 28 Aber es gibt einen Gott im Himmel, der das Verborgene enthüllt. Er wollte dir zeigen, König Nebukadnezzar, was am Ende der von Gott bestimmten Zeit geschehen wird. Dein Traum, die Schau, die du auf deinem Lager hattest, war folgende: 29 Auf deinem Lager kamen dir, König, Gedanken über das, was künftig geschehen wird. Und der, der die Geheimnisse offenbart, hat dich wissen lassen, was geschehen wird. 30 Auch mir ist dieses Geheimnis nicht offenbar gemacht worden, weil ich weiser als alle anderen Menschen wäre, sondern nur, damit der König die Deutung erfährt und die Gedanken seines Herzens erfasst. 31 Du, König, sahst auf einmal eine gewaltige Statue vor dir. Es war eine furchterregende Erscheinung, denn sie war riesig groß und ihr Glanz blendete. 32 Der Kopf der Statue bestand aus gediegenem Gold. Brust und Arme waren aus Silber, Bauch und Lenden aus Bronze, 33 die Schenkel aus Eisen und ihre Füße zum Teil aus Eisen und zum Teil aus Ton. 34 Während du sie noch anschautest, brach auf einmal ohne Zutun einer Menschenhand ein Stein los. Er traf die Füße der Statue, die aus Eisen und Ton bestanden, und zerschmetterte sie. 35 Da wurden Eisen und Ton, Bronze, Silber und Gold miteinander zu Staub zermalmt. Auf einmal waren sie wie die Spreu auf dem Dreschplatz im Sommer. Der Wind trug sie fort, und es war keine Spur mehr davon übrig. Aber der Stein, der die Statue zerschlagen hatte, wuchs zu einem riesigen Berg, der die ganze Erde ausfüllte. 36 Das war der Traum. Und nun wollen wir dem König sagen, was er bedeutet. 37 Du, König, bist der König der Könige. Der Gott des Himmels hat dir Herrschaft und Macht, Stärke und Ehre geschenkt. 38 Und überall, wo Menschen wohnen, hat er dir auch die Landtiere und die Vögel in die Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie alle eingesetzt. Du bist der Kopf aus Gold.[5] 39 Auf dein Reich wird ein anderes folgen, das geringer als deins sein wird.[6] Dann folgt ein drittes Reich – das aus Bronze –, das über die ganze Erde herrschen wird.[7] 40 Das vierte Reich[8] wird hart wie Eisen sein – Eisen zerschlägt und zermalmt ja alles – und es wird wie Eisen alles zerschmettern, was sich ihm in den Weg stellt. 41 Dass du aber die Füße und Zehen, teils aus Töpferton und teils aus Eisen bestehend, gesehen hast, bedeutet: Das Reich wird geteilt sein, aber es wird etwas von der Härte des Eisens in sich haben. Darum hast du das Eisen mit Ton vermischt gesehen. 42 Und dass die Zehen teils von Eisen und teils von Ton sind, bedeutet: Das Reich wird zum Teil stark und zum Teil zerbrechlich sein. 43 Das Nebeneinander von Eisen und Ton bedeutet: Sie werden versuchen, sich durch Heiraten miteinander zu verbinden, aber ihre Verbindung wird keinen Bestand haben, so wie sich Eisen eben nicht mit Ton verbinden lässt. 44 In der Zeit dieser Königreiche wird der Gott des Himmels ein Reich errichten, das niemals untergehen wird. Dieses Reich wird nie einem anderen Volk überlassen werden, im Gegenteil: Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zum Verschwinden bringen, selbst aber ewig bestehen. 45 Das hast du in dem Stein gesehen, der ohne menschliches Zutun losbrach und Eisen, Bronze, Ton, Silber und Gold zermalmte. ‹Der› große Gott hat den König wissen lassen, was nach dieser Zeit geschehen wird. Der Traum sagt die Wahrheit und seine Deutung ist zuverlässig.“ 46 Da warf König Nebukadnezzar sich vor Daniel nieder, das Gesicht auf dem Boden. Er befahl seinen Dienern, ihm Opfer und Weihrauch darzubringen, 47 und sagte zu Daniel: „Euer Gott ist wirklich der Gott aller Götter und der Herr aller Könige. Er enthüllt Geheimnisse, denn du konntest ja dieses Geheimnis offenbar machen.“ 48 Dann machte der König Daniel groß: Er beschenkte ihn reich und ernannte ihn zum Statthalter der Provinz Babylon. Außerdem machte er ihn zum obersten Vorgesetzten für alle Weisen Babylons. 49 Auf Daniels Bitte hin betraute der König Schadrach, Meschach und Abed-Nego mit der Verwaltung über die Provinz Babylon. Daniel selbst blieb am Hof des Königs. 

© 2025 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 2025.06)
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