Apostelgeschichte 6

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Doch als die Zahl der Gläubigen[1] immer größer wurde, kam es auch zu Auseinandersetzungen. Diejenigen aus den griechischsprachigen Gebieten beschwerten sich bei den Hebräern, weil sie glaubten, dass ihre Witwen bei der täglichen Versorgung benachteiligt würden. (Apg 2,45; Apg 4,35; 1Tim 5,3)2 Deshalb beriefen die Zwölf eine Versammlung aller Gläubigen ein. »Wir Apostel sollten unsere Zeit dazu nutzen, das Wort Gottes zu predigen und zu lehren, und uns nicht mit der Organisation der Mahlzeiten oder Ähnlichem beschäftigen«, sagten sie.3 »Deshalb, Freunde[2], wählt unter euch sieben Männer mit gutem Ruf aus, die vom Heiligen Geist erfüllt sind und Weisheit besitzen. Ihnen wollen wir die Verantwortung für diese Aufgabe übertragen. (1Tim 3,7)4 Auf diese Weise haben wir Zeit für das Gebet und die Verkündigung von Gottes Wort.« (Apg 1,14)5 Dieser Vorschlag gefiel allen, und sie wählten folgende Männer: Stephanus – ein Mann voller Glauben und erfüllt vom Heiligen Geist, Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus aus Antiochia, der zum jüdischen Glauben übergetreten und jetzt Christ geworden war. (Apg 21,8)6 Diese sieben wurden den Aposteln vorgestellt, und sie legten ihnen die Hände auf und beteten für sie. (4Mo 8,10; Apg 1,24; Apg 13,3; 1Tim 4,14)7 Gottes Botschaft breitete sich immer weiter aus. Die Zahl der Gläubigen in Jerusalem nahm weiter zu und auch viele jüdische Priester schlossen sich dem neuen Glauben an.[3] (Apg 12,24; Apg 19,20; Apg 21,20)8 Stephanus, ein Mann, bei dem die Gnade und Kraft Gottes in ganz besonderer Weise spürbar war, wirkte erstaunliche Wunder und Zeichen unter den Menschen.9 Doch eines Tages fingen einige Männer aus der Synagoge der Freigelassenen[4] Streit mit ihm an. Es waren Juden aus Kyrene, Alexandrien, Zilizien und der Provinz Asien. (Mt 27,32)10 Aber keiner von ihnen hatte der Weisheit und dem Geist des Stephanus etwas entgegenzusetzen. (Lk 21,15)11 Deshalb überredeten sie einige Männer, Lügen über Stephanus zu verbreiten: »Wir haben gehört, wie er gegen Mose und sogar gegen Gott gelästert hat.« (Mt 26,59)12 Damit versetzten sie das Volk, die Ältesten und die Schriftgelehrten in Aufruhr. Stephanus wurde verhaftet und dem Hohen Rat vorgeführt.13 Die falschen Zeugen logen: »Dieser Mann redet ständig abfällig über den Tempel und über das Gesetz Moses. (Apg 7,48; Apg 21,28)14 Wir haben gehört, dass er gesagt hat, dieser Jesus von Nazareth werde den Tempel zerstören und die Ordnungen ändern, die Mose uns überliefert hat.« (Joh 2,19; Apg 21,21)15 Und alle im Hohen Rat Versammelten richteten die Augen auf Stephanus, weil sein Gesicht plötzlich so strahlend wurde wie das eines Engels.

Apostelgeschichte 6

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Damals, als die Zahl der Jünger ständig wuchs, gab es auch Unzufriedenheit in der Gemeinde. Die Hellenisten[1] beschwerten sich nämlich über die Hebräer,[2] weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen wurden.2 Da riefen die Zwölf die ganze Versammlung der Jünger zusammen und sagten: „Es ist nicht richtig, dass wir die Verkündigung des Wortes Gottes vernachlässigen und uns um die Verteilung der Lebensmittel kümmern.3 Seht euch deshalb nach sieben Männern unter euch um, Brüder, denen wir diese Aufgabe übertragen können. Sie müssen einen guten Ruf haben und mit dem Heiligen Geist und mit Weisheit erfüllt sein.4 Wir selbst werden uns weiterhin dem Gebet und der Verkündigung widmen.“5 Mit diesem Vorschlag waren alle einverstanden. Sie wählten Stephanus, einen glaubensvollen und mit dem Heiligen Geist erfüllten Mann, dann Philippus, Prochorus und Nikanor, Timon und Parmenas und Nikolaus, einen Mann aus Antiochia, der zum Judentum übergetreten war.6 Diese sieben stellten sie vor die Apostel, die für sie beteten und ihnen die Hände auflegten.7 Das Wort Gottes breitete sich immer weiter aus, und die Zahl der Jünger in Jerusalem vermehrte sich stark. Selbst eine große Zahl von Priestern gehorchte jetzt dem Glauben.8 Stephanus war besonders begnadet. Gott hatte ihn mit einer Kraft erfüllt, in der er Wunder und erstaunliche Zeichen unter den Menschen wirkte.9 Doch eines Tages verwickelten ihn Leute, die zur Synagoge der Freigelassenen[3] gehörten, in ein Streitgespräch. Es waren Juden aus Zyrene und Alexandria, Zilizien und der Asia.[4]10 Doch sie waren der Weisheit, mit der Stephanus redete, und dem Geist, der aus ihm sprach, nicht gewachsen.11 Da hetzten sie heimlich ein paar Männer auf, die das Gerücht verbreiten sollten: „Wir haben gehört, wie er Mose und Gott gelästert hat.“12 Damit brachten sie das Volk, die Ratsältesten und die Gesetzeslehrer gegen ihn auf. Sie fielen über ihn her und schleppten ihn vor den Hohen Rat.13 Dort ließen sie falsche Zeugen auftreten, die aussagten: „Dieser Mensch greift in seinen Reden immer wieder unseren heiligen Tempel und das Gesetz an.14 Wir haben ihn selbst sagen hören: 'Der Jesus von Nazaret wird diesen Tempel hier niederreißen und die Gebräuche verändern, die Mose uns im Auftrag Gottes übergeben hat.'“15 Alle im Rat blickten gespannt auf Stephanus und sahen sein Gesicht leuchten wie das eines Engels.