1Etwa um diese Zeit begann König Herodes Agrippa[1], einigen Gläubigen in der Gemeinde Schaden zuzufügen.2Er ließ den Apostel Jakobus, den Bruder von Johannes, mit dem Schwert hinrichten. (Mt 4,21; Mt 20,23)3Als Herodes sah, dass diese Entscheidung den führenden Männern des jüdischen Volkes gefiel, ließ er Petrus während der Passah-Feierlichkeiten[2] verhaften4und ins Gefängnis werfen. Vier Einheiten zu je vier Soldaten waren beauftragt, ihn zu bewachen. Herodes plante, Petrus nach dem Passahfest in einer öffentlichen Verhandlung vor das Volk zu stellen. (Apg 5,18)5Doch während Petrus im Gefängnis saß, betete die Gemeinde inständig für ihn zu Gott. (Eph 6,18)
Petrus kann auf wunderbare Weise fliehen
6In der Nacht vor der Verhandlung schlief Petrus angekettet zwischen zwei Soldaten. Vor dem Gefängnistor hielten weitere Soldaten Wache.7Plötzlich erschien ein strahlendes Licht in der Zelle, und ein Engel des Herrn stand vor Petrus. Der Engel stieß ihm in die Seite, um ihn zu wecken, und sagte: »Schnell! Steh auf!« Und die Ketten fielen von seinen Handgelenken. (Apg 5,19)8Dann sagte der Engel zu ihm: »Zieh dich an und schnüre deine Sandalen.« Das tat Petrus. »Und nun nimm deinen Mantel und folge mir«, befahl der Engel.9Petrus verließ die Zelle und folgte dem Engel in dem Glauben, er habe eine Vision. Ihm war nicht bewusst, dass das Ganze tatsächlich geschah. (Apg 9,10)10Sie passierten die erste und die zweite Wache und erreichten das Eisentor zur Straße, das sich wie von selbst vor ihnen öffnete. Sie traten hindurch und gingen eine Gasse hinunter, als der Engel ihn plötzlich verließ. (Apg 5,19; Apg 16,26)11Da begriff Petrus, was geschehen war. »Es ist wirklich wahr!«, sagte er. »Der Herr hat seinen Engel gesandt, mich vor Herodes gerettet und vor dem, was die Juden mit mir vorhatten!« (Ps 34,8; Dan 3,28; Dan 6,23; 2Petr 2,9)12Er überlegte und ging dann zum Haus von Maria, der Mutter des Johannes Markus. Dort waren viele Menschen zusammengekommen, um zu beten. (Apg 12,25; Apg 15,37; Kol 4,10; 1Petr 5,13)13Er klopfte an die Tür im Hofeingang, und eine Dienerin mit Namen Rhode kam, um zu öffnen.14Als sie seine Stimme erkannte, war sie so durcheinander vor Freude, dass sie, ohne die Tür zu öffnen, wieder zu den anderen zurücklief. »Petrus steht vor der Tür!«, rief sie.15»Du bist von Sinnen«, meinten die anderen. Und als sie darauf beharrte, kamen sie zu dem Schluss: »Es muss wohl sein Engel sein.« (Mt 18,10)16Petrus hatte weiter geklopft. Als sie schließlich die Tür öffneten und ihn sahen, waren sie außer sich vor Staunen.17Mit einer Handbewegung bedeutete er ihnen, ruhig zu sein, und erzählte ihnen dann, was geschehen war und wie der Herr ihn aus dem Gefängnis herausgeführt hatte. »Berichtet Jakobus und den anderen Brüdern, was passiert ist«, sagte er. Dann ging er hinaus und zog weiter an einen anderen Ort. (Apg 15,13; Apg 21,18)18Beim Morgengrauen herrschte große Bestürzung unter den Soldaten, die sich fragten, was mit Petrus geschehen war.19Herodes Agrippa erteilte Befehl, alles gründlich nach ihm zu durchsuchen. Als er nicht aufzufinden war, verhörte Herodes die Wachen und ließ sie abführen und hinrichten. Danach verließ Herodes Judäa und blieb für längere Zeit in Cäsarea. (Apg 8,40; Apg 16,27)
Herodes Agrippa stirbt
20Nun war Herodes sehr zornig über die Einwohner von Tyrus und Sidon. Gemeinsam schickten sie deshalb Gesandte, die um Frieden bitten sollten, denn die Versorgung ihrer Städte hing von seinem Land ab. Es gelang ihnen, Blastus, den Kämmerer des Königs, für sich zu gewinnen.21Als dann der Tag der Aussöhnung gekommen war, legte Herodes seine königlichen Gewänder an, bestieg seinen Thron und hielt eine öffentliche Rede.22Das Volk applaudierte begeistert und rief: »Das ist die Stimme eines Gottes, nicht die eines Menschen.« (Hes 28,2)23In diesem Augenblick schlug ein Engel des Herrn Herodes mit einer Krankheit, weil er zugelassen hatte, dass das Volk ihn anbetete, statt Gott die Ehre zu geben. Und von Würmern zerfressen starb er. (1Sam 25,38; 2Sam 24,16; 2Kön 19,35; Dan 5,20)24Doch Gottes Botschaft verbreitete sich weiter, und immer mehr Menschen fanden zum Glauben. (Apg 6,7; Apg 19,20)25Als Barnabas und Saulus ihren Auftrag in Jerusalem erfüllt hatten, kehrten sie nach Antiochia zurück und nahmen Johannes Markus mit. (Apg 11,29)
1Um diese Zeit ging König Herodes[1] gegen Mitglieder der Gemeinde vor und ließ sie misshandeln.2Jakobus, den Bruder von Johannes, ließ er enthaupten.3Als er merkte, dass das den Juden gefiel, ließ er auch Petrus festnehmen. Das geschah während des Festes der ungesäuerten Brote.[2]4Er ließ ihn ins Gefängnis schaffen und von vier Gruppen zu je vier Soldaten bewachen. Nach dem Passafest wollte er ihn vor dem Volk aburteilen.5Während Petrus streng bewacht im Gefängnis saß, betete die Gemeinde inständig für ihn zu Gott.6In der Nacht vor der von Herodes geplanten Verurteilung schlief Petrus zwischen zwei Soldaten. Er war an jeden mit einer Kette gefesselt, während zwei andere vor der Tür seiner Zelle Wache hielten.7Plötzlich stand ein Engel des Herrn vor ihm und ein helles Licht erfüllte die Zelle. Er stieß Petrus in die Seite, um ihn zu wecken. „Steh schnell auf!“, sagte er. Sofort fielen ihm die Ketten von den Handgelenken ab.8„Binde den Gürtel um und zieh deine Sandalen an!“, befahl der Engel. Petrus tat es. Dann sagte der Engel: „Wirf den Mantel über und komm!“9Und Petrus folgte ihm hinaus. Doch er wusste nicht, ob es Wirklichkeit war, was er mit dem Engel erlebte. Er meinte zu träumen.10Sie gingen an der ersten Wache vorbei, dann an der zweiten und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führte. Das öffnete sich ihnen von selbst. Sie traten hinaus und gingen eine Gasse hinunter. Da verschwand der Engel neben ihm plötzlich.11Jetzt kam Petrus zu sich. „Nun weiß ich wirklich, dass der Herr seinen Engel geschickt hat“, sagte er. „Er hat mich vor Herodes gerettet und vor dem, was die Juden sich erhofften.“12Als ihm das klar geworden war, ging er zum Haus der Maria, der Mutter von Johannes Markus.[3] Dort waren viele zusammengekommen, um zu beten.13Als Petrus an die Tür im Hofeingang klopfte, kam eine Dienerin und wollte nachsehen, wer da wäre. Sie hieß Rhode.14Als sie die Stimme des Petrus erkannte, lief sie gleich ins Haus und rief: „Es ist Petrus! Petrus steht vor dem Tor!“ Vor lauter Freude hatte sie vergessen, das Tor zu öffnen.15„Du bist wohl nicht ganz bei Verstand“, sagten sie zu ihr. Doch sie behauptete steif und fest, dass es Petrus sei. Da meinten sie: „Dann ist es sein Engel.“16Aber Petrus klopfte unaufhörlich weiter, bis sie schließlich aufmachten. Als sie ihn sahen, gerieten sie vor Staunen außer sich.17Doch er brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen und erzählte ihnen dann, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis herausgeführt hatte. „Berichtet das auch Jakobus[4] und den Brüdern!“, bat er sie. Dann ging er hinaus und verließ die Stadt.18Als es Tag wurde, gerieten die Soldaten in große Bestürzung. Keiner wusste, was mit Petrus geschehen war.19Und als Herodes ihn holen lassen wollte, war er nirgends zu finden. Da verhörte er die Wachen und befahl, sie abzuführen. Anschließend begab er sich von Judäa wieder in seine Residenzstadt Cäsarea.
Tod von Herodes Agrippa I.
20Damals lag Herodes im Streit mit den Bewohnern von Tyrus und Sidon.[5] Nun schickten sie gemeinsam eine Abordnung zu ihm, nachdem es ihnen gelungen war, Blastus, den königlichen Palastverwalter, als Fürsprecher zu gewinnen. So baten sie um Frieden, weil ihr Gebiet von den Lebensmittellieferungen des königlichen Landes abhängig war.21An einem bestimmten Tag ‹sollte die Beilegung des Streits verkündet werden›. Herodes legte ein königliches Prachtgewand an und nahm auf der Tribüne ‹des Theaters› Platz. Dann hielt er eine feierliche Ansprache.22Das versammelte Volk aber schrie begeistert: „So spricht ein Gott und nicht ein Mensch!“23In diesem Augenblick schlug ihn ein Engel des Herrn, weil er sich als Gott verehren ließ. Und von Würmern zerfressen verendete er.24Immer mehr Menschen hörten das Wort Gottes und kamen zum Glauben.25Nachdem Barnabas und Saulus ihre Aufgabe in Jerusalem erfüllt hatten, kehrten sie in Begleitung von Johannes Markus ‹nach Antiochia› zurück.