4.Mose 14

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Da schrien alle Israeliten laut auf und weinten die ganze Nacht hindurch.2 Sie murrten gegen Mose und Aaron und klagten: »Wären wir doch bloß in Ägypten oder hier in der Wüste gestorben! Ach, wären wir doch schon tot! (2Mo 15,24; 2Mo 16,3; 4Mo 11,1; 4Mo 16,13; 4Mo 20,4; 4Mo 21,5)3 Warum hat uns der HERR in dieses Land gebracht? Etwa nur, damit wir hier in der Schlacht getötet werden und unsere Frauen und Kinder als Sklaven verschleppt werden? Wäre es da nicht das Beste für uns, nach Ägypten zurückzukehren?« (2Mo 5,21; 2Mo 16,3; 4Mo 14,31; 5Mo 1,39)4 Und sie sagten zueinander: »Lasst uns einen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren!«5 Da warfen sich Mose und Aaron vor der versammelten israelitischen Gemeinschaft zu Boden. (4Mo 16,22; 4Mo 17,10)6 Zwei der Spione – Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes – zerrissen ihre Kleider7 und sagten zu den Israeliten: »Das Land, das wir durchwandert und ausgekundschaftet haben, ist sehr gut. (4Mo 13,27; 5Mo 1,25)8 Und wenn der HERR uns gut gesinnt ist, wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben: Es ist ein Land, in dem Milch und Honig überfließen. (2Mo 3,8; 4Mo 13,27)9 Aber lehnt euch nicht gegen den HERRN auf und habt keine Angst vor den Bewohnern des Landes. Sie werden eine leichte Beute für uns sein! Sie haben keinen Schutz, aber mit uns ist der HERR! Habt also keine Angst vor ihnen!« (5Mo 1,21; 5Mo 7,18; 5Mo 9,7)10 Die ganze Gemeinschaft wollte Josua und Kaleb steinigen. Doch da erschien allen Israeliten die Herrlichkeit des HERRN am Zelt Gottes. (2Mo 16,7; 2Mo 17,4; 2Mo 24,16; 2Mo 32,9; 3Mo 9,23)11 Und der HERR sprach zu Mose: »Wie lange wird mich dieses Volk noch verachten? Wie lange noch wollen sie mir nicht vertrauen trotz all der Wunder, die ich unter ihnen getan habe?12 Ich will sie verstoßen und durch eine Seuche umkommen lassen. Dich aber will ich zu einem Volk machen, das größer und mächtiger ist als sie.« (2Mo 32,10; 3Mo 26,25; 5Mo 28,21)13 »Aber die Ägypter werden davon hören«, gab Mose dem HERRN zu bedenken. »Durch deine Macht hast du dieses Volk aus ihrer Mitte befreit. (2Mo 9,28; 2Mo 32,12)14 Und auch die Bewohner dieses Landes werden dies erfahren. Sie haben gehört, dass du, HERR, mit diesem Volk bist, dem du dich für alle sichtbar zeigst. Sie wissen, dass deine Wolke über ihnen steht und dass du bei Tag in einer Wolkensäule und bei Nacht in einer Feuersäule vor ihnen her ziehst. (2Mo 13,21; 2Mo 33,11; 5Mo 5,4)15 Wenn du nun das ganze Volk auf einen Schlag tötest, werden die Völker, die von dir gehört haben, sagen:16 ›Der HERR konnte dieses Volk nicht in das Land bringen, das er ihnen mit einem Eid versprochen hatte, deshalb hat er sie in der Wüste getötet.‹ (2Mo 32,12; 5Mo 9,28; Jos 7,7)17 Herr, deine Macht soll so groß sein, wie du gesagt hast, als du sprachst:18 ›Ich bin der HERR. Meine Geduld, meine Liebe und Treue sind groß. Ich vergebe Sünde und Unrecht. Und trotzdem lasse ich die Sünde nicht ungestraft, sondern kümmere mich bei den Kindern um die Sünden ihrer Eltern, bis in die dritte und vierte Generation.‹19 Vergib diesem Volk doch seine Sünden aus deiner beständigen Liebe heraus, so wie du ihm immer und immer wieder vergeben hast, seit es Ägypten verließ.« (2Mo 34,9; Ps 106,45)20 Da antwortete ihm der HERR: »Ich werde ihnen vergeben, wie du gebeten hast. (Ps 106,23; Mi 7,18)21-22 Aber so wahr ich lebe und so wahr die Erde erfüllt wird von meiner Herrlichkeit,23 soll keiner dieser Menschen das Land, das ich ihren Vorfahren mit einem Eid versprochen habe, jemals sehen. Sie haben meine Herrlichkeit und die Wunder, die ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, miterlebt und mich trotzdem immer und immer wieder herausgefordert, indem sie meine Anweisungen nicht befolgten. Keiner von denen, die mich verachtet haben, soll das Land sehen. (4Mo 26,65; 4Mo 32,11)24 Mein Diener Kaleb dagegen ist anders: Er hat stets treu zu mir gehalten. Ihn will ich in das Land bringen, das er schon betreten hat, und seine Nachkommen sollen es erobern. (4Mo 32,12; Jos 14,6)25 Die Amalekiter und Kanaaniter bleiben im Tal wohnen. Morgen sollt ihr wieder umkehren und in die Wüste ziehen, in Richtung Rotes Meer.« (4Mo 13,29)26 Dann sprach der HERR zu Mose und Aaron:27 »Wie lange soll mir dieses böse Volk noch Vorwürfe machen? Ich habe ihre Klagen gehört.28 Richte ihnen Folgendes aus: ›So wahr ich lebe, werde ich euch genau das antun, mit dem ihr mir in den Ohren gelegen habt, spricht der HERR. (4Mo 14,21; Hebr 3,17)29 Ihr alle sollt hier in der Wüste sterben! Weil ihr euch gegen mich aufgelehnt habt, soll keiner von euch, der 20 Jahre oder älter ist und gemustert wurde[1], (4Mo 1,17; 4Mo 26,2)30 seinen Fuß in das Land setzen, das ich euch mit einem Eid zugesagt habe. Nur Kaleb, der Sohn Jefunnes, und Josua, der Sohn Nuns, sollen davon ausgenommen sein. (4Mo 14,24)31 Aber eure Kinder, von denen ihr gesagt habt, sie würden von euren Feinden verschleppt werden, bringe ich sicher in das Land. Sie werden dieses Land kennenlernen, das ihr ausgeschlagen habt. (4Mo 14,3)32 Eure Leichen werden jedoch in der Wüste verwesen. (4Mo 26,65; 4Mo 32,13; 1Kor 10,5)33 Und eure Kinder müssen die Folgen eurer Treulosigkeit tragen. Sie sollen 40 Jahre lang als Hirten durch die Wüste wandern, bis auch der Letzte von euch in der Wüste gestorben ist. (5Mo 2,7; 5Mo 8,2)34 Weil die Männer 40 Tage das Land erkundet haben, sollt ihr 40 Jahre lang die Folgen eurer Sünde tragen: ein Jahr für jeden Tag. Ihr sollt erfahren, wie es ist, mich zum Feind zu haben.35-36 Ich, der HERR, habe gesprochen! Jedem dieser bösen Menschen, die sich in der Wüste gegen mich aufgelehnt haben, werde ich dies antun. Jeder von ihnen wird hier umkommen!‹« (4Mo 13,4)37 Die Männer jedoch, die Mose als Spione in das Land geschickt hatte, tötete der HERR auf der Stelle. Denn sie hatten die übrigen Israeliten nach ihrer Rückkehr durch ihre negativen Berichte veranlasst sich gegen den HERRN aufzulehnen.38 Von den Männern, die das Land erkundet hatten, blieben nur Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, am Leben.39 Nachdem Mose den Israeliten diese Worte ausgerichtet hatte, waren die Menschen sehr traurig. (2Mo 33,4)40 Am nächsten Morgen standen sie früh auf, um in das Bergland hinaufzuziehen. »Ja, wir haben Schuld auf uns geladen«, sprachen sie, »aber jetzt wollen wir in das Land ziehen, das der HERR uns versprochen hat.« (5Mo 1,41)41 Doch Mose sagte: »Warum setzt ihr euch schon wieder über den Befehl des HERRN hinweg? Euer Vorhaben wird nicht gelingen.42 Zieht nicht in das Land, denn der HERR ist nicht bei euch. Sonst werdet ihr von euren Feinden geschlagen werden.43 Wenn ihr den Amalekitern und Kanaanitern in der Schlacht gegenübersteht, werdet ihr durchs Schwert umkommen. Der HERR wird euch nicht helfen, denn ihr habt den HERRN verlassen.«44 Doch die Israeliten waren so vermessen, trotzdem in das Bergland hinaufzuziehen, obwohl weder Mose noch die Bundeslade des HERRN das Lager verließen. (4Mo 10,33; 4Mo 31,6)45 Da kamen ihnen die Amalekiter und die Kanaaniter, die im Gebirge lebten, entgegen, schlugen sie und verfolgten sie bis nach Horma. (4Mo 21,3; Ri 1,17)

4.Mose 14

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Da fing die ganze Volksgemeinschaft an, laut zu schreien. Und sie weinten die ganze Nacht.2 Alle Israeliten beklagten sich über Mose und Aaron, und die ganze Menge sagte zu ihnen: „Wären wir doch im Land Ägypten gestorben oder hier in der Wüste.3 Wozu bringt uns Jahwe in dieses Land? Sollen wir jetzt im Kampf umkommen, sollen unsere Frauen und unsere kleinen Kinder zur Beute werden? Wäre es nicht besser für uns, nach Ägypten zurückzukehren?“4 Schon sagten einige zueinander: „Lasst uns einen neuen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren!“5 Da warfen sich Mose und Aaron vor den Augen der ganzen Versammlung Israels nieder, das Gesicht auf dem Boden.6 Doch Josua Ben-Nun und Kaleb Ben-Jefunne von den Kundschaftern rissen entsetzt ihre Obergewänder ein[1]7 und sagten der ganzen Menge Israels: „Das Land, das wir erkundet haben, ist sehr, sehr gut.8 Wenn Jahwe Gefallen an uns hat, wird er uns in dieses Land bringen, ein Land, das von Milch und Honig überfließt.9 Lehnt euch doch nicht gegen ihn auf! Und habt doch keine Angst vor dem Volk dieses Landes! Wir werden sie verschlingen wie Brot, denn ihr Schutz ist von ihnen gewichen und Jahwe ist mit uns! Fürchtet euch doch nicht vor ihnen!“10 Schon sprach die ganze Menge davon, sie zu steinigen, da erschien die Herrlichkeit Jahwes allen Israeliten am Offenbarungszelt.11 Jahwe sagte zu Mose: „Wie lange will mich dieses Volk noch verachten? Wie lange noch wollen sie mir nicht glauben, obwohl ich ihnen so viele Zeichen meiner Macht und Fürsorge gab?12 Ich will sie mit der Pest schlagen und beseitigen. Aber dich werde ich zu einem Volk machen, größer und stärker als sie.“13 Doch Mose sagte zu Jahwe: „Aber das werden die Ägypter hören. Denn aus ihrer Mitte hast du dieses Volk durch deine Kraft herausgeführt.14 Und sie werden zu den Bewohnern dieses Landes sagen, sie hätten gehört, dass du, Jahwe, bei diesem Volk bist, dass du ihnen Auge in Auge erscheinst, dass deine Wolke über ihnen steht und du in einer Wolkensäule vor ihnen hergehst bei Tag und in einer Feuersäule bei Nacht.15 Wenn du nun dieses Volk auf einen Schlag tötest, werden die Völker, die von deinen Taten gehört haben, sagen:16 Weil Jahwe dieses Volk nicht in das Land bringen konnte, das er ihnen mit Eid zugesichert hatte, schlachtete er sie in der Wüste ab.'17 Gerade jetzt möge die Kraft Jahwes sich als groß erweisen, wie du gesagt hast:18 Jahwe ist sehr geduldig und gnädig, er vergibt Schuld und Vergehen, lässt aber keineswegs ungestraft. Er verfolgt die Schuld der Väter bis in die dritte und vierte Generation.'19 Vergib doch die Schuld dieses Volkes, wie es deiner großen Gnade entspricht und wie du diesem Volk von Ägypten an bis hierher immer wieder vergeben hast!“20 Da sagte Jahwe: „Ich vergebe nach deinem Wort!21 Aber so gewiss ich lebe und die ganze Erde von der Herrlichkeit Jahwes erfüllt werden wird:22 Alle Männer, die meine Herrlichkeit und meine Wunderzeichen gesehen haben, die ich in Ägypten und in der Wüste tat, und die mich nun zehnmal auf die Probe gestellt und nicht auf mich gehört haben,23 sie werden das Land nicht sehen, das ich ihren Vorfahren unter Eid zugesagt habe. Alle, die mich verachten, werden es nicht sehen.24 Aber meinen Diener Kaleb, in dem ein anderer Geist war und der treu zu mir gehalten hat, ihn werde ich in das Land bringen, das er schon betreten hat, und seine Nachkommen werden es in Besitz nehmen,25 während die Amalekiter und Kanaaniter in der Ebene wohnen bleiben. Brecht also morgen auf und zieht durch die Wüste in Richtung Schilfmeer.“26 Jahwe sagte zu Mose und Aaron:27 „Wie lange soll es mit dem Murren dieser bösen Versammlung von Israeliten noch weitergehen? Ich habe wohl gehört, wie sie gegen mich murren.28 Sag zu ihnen: 'So wahr ich lebe, spricht Jahwe, ich werde genau das mit euch machen, was ihr vor mir gesagt habt:29 In dieser Wüste werden eure Leichen zerfallen. Das betrifft alle wehrfähigen Männer, die zwanzig Jahre und älter sind, und es geschieht, weil ihr gegen mich gemurrt habt.30 Niemals werdet ihr in das Land kommen, das ich euch mit Eid zugesichert habe. Ausgenommen sind nur Kaleb Ben-Jefunne und Josua Ben-Nun.31 Aber eure kleinen Kinder, von denen ihr gesagt habt, sie würden zur Beute werden, sie werde ich hinbringen, sie sollen das Land kennenlernen, das ihr verschmäht habt.32 Doch eure Leichen werden hier in der Wüste zerfallen.33 Und eure Kinder werden vierzig Jahre lang in der Wüste Hirten sein und eure Hurereien tragen müssen, bis eure Leichen in der Wüste vollzählig sind.34 Nach der Zahl der Tage, die ihr das Land erkundet habt, werdet ihr nun vierzig Jahre, für jeden Tag ein Jahr, eure Schuld tragen müssen. Ihr sollt merken, wie es ist, wenn ich mich abwende!'35 Ich, Jahwe, habe es gesagt. Das werde ich dieser ganzen bösen Gemeinschaft antun, die sich gegen mich zusammengerottet hat! Hier in dieser Wüste werden sie umkommen, hier sollen sie sterben!“36 Die Männer, die Mose geschickt hatte, um das Land zu erkunden, und die nach ihrer Rückkehr die ganze Menge dazu gebracht hatten, gegen ihn aufzubegehren, indem sie ein böses Gerücht über das Land verbreiteten,37 diese Männer starben auf einen Schlag vor Jahwe.38 Von den Kundschaftern blieben nur Josua Ben-Nun und Kaleb Ben-Jefunne am Leben.39 Mose brachte allen Israeliten die Antwort Jahwes, und das Volk trauerte sehr.40 Früh am anderen Morgen aber rüsteten sie sich, um zum Kamm des Gebirges hinaufzuziehen. Sie sagten: „Jetzt sind wir bereit. Wir ziehen zu dem Ort hinauf, von dem Jahwe geredet hat. Ja, wir haben gesündigt.“41 Aber Mose sagte zu ihnen: „Warum wollt ihr den Befehl Jahwes schon wieder übertreten? Es wird euch nicht gelingen!42 Zieht nicht hinauf, sonst werdet ihr von euren Feinden geschlagen, denn Jahwe ist nicht bei euch!43 Dort stehen euch die Amalekiter und Kanaaniter entgegen, und ihr werdet im Kampf umkommen. Jahwe wird nicht mit euch sein, denn ihr habt euch von ihm abgekehrt.“44 Aber sie hatten es sich in den Kopf gesetzt, zum Kamm des Gebirges hinaufzuziehen. Doch Mose und die Lade des Bundes mit Jahwe verließen das Lager nicht.45 Die Amalekiter und Kanaaniter, die das Gebirge bewohnten, griffen die Israeliten von oben her an, schlugen sie in die Flucht und versprengten sie bis Horma.[2]