von SCM Verlag1Das war der Anfang eines langen Krieges zwischen den Anhängern Sauls und den Anhängern Davids. Mit der Zeit wurde David immer mächtiger, während das Königshaus Sauls immer schwächer wurde. (1Kön 14,30)
Die Söhne Davids in Hebron
2Dies waren die Söhne, die David in Hebron geboren wurden: Der älteste war Amnon, seine Mutter war Ahinoam aus Jesreel. (1Sam 25,43; 2Sam 13,1; 1Chr 3,1)3Der zweite war Kilab, seine Mutter war Abigajil, die Witwe Nabals aus Karmel. Der dritte war Absalom, seine Mutter war Maacha, die Tochter von Talmai, dem König von Geschur. (1Sam 25,42; 1Chr 3,2)4Der vierte war Adonija, seine Mutter war Haggit. Der fünfte war Schefatja, seine Mutter war Abital. (1Chr 3,2)5Der sechste war Jitream, seine Mutter war Davids Frau Egla. Alle diese Söhne wurden David in Hebron geboren. (1Chr 3,3)
Abner läuft zu David über
6Der Krieg zwischen den Anhängern Sauls und den Anhängern Davids ging weiter. Abner wurde zum mächtigen Anführer derer, die dem Königshaus Sauls treu geblieben waren.7Nun hatte Saul eine Nebenfrau gehabt namens Rizpa, eine Tochter Ajas. Eines Tages beschuldigte Isch-Boschet Abner: »Warum hast du mit der Nebenfrau meines Vaters geschlafen?« (2Sam 21,8)8Über diese Frage Isch-Boschets wurde Abner sehr zornig. »Bin ich vielleicht ein judäischer Hund?«, schrie er. »Dies nach allem, was ich bis heute für die Familie deines Vaters Saul, seine Verwandten und Freunde getan habe. Ich habe dich davor bewahrt, dass du David in die Hände fällst, und du beschimpfst mich wegen dieser Frau? (1Sam 24,15; 2Sam 9,8; 2Sam 16,9)9Gott soll mich strafen, wenn ich David nicht helfe, alles zu bekommen, was der HERR ihm zugesagt hat! (1Sam 15,28)10Deshalb werde ich David Sauls Königreich übergeben und ihn zum König über Israel und Juda von Dan bis Beerscheba machen.«11Isch-Boschet wagte aus Angst vor Abner kein Wort mehr zu sagen.12Daraufhin schickte Abner Boten zu David und ließ ihm sagen: »Wem gehört das Land? Lass uns einen Bund schließen, und ich will dir dazu verhelfen, dass sich dir ganz Israel zuwendet.«13»Gut«, antwortete David, »ich schließe einen Bund mit dir, aber unter einer Bedingung: Ich verhandle nicht mit dir, wenn du mir nicht meine Frau Michal, Sauls Tochter, mitbringst.« (1Sam 18,20)14Zugleich schickte David Boten zu Isch-Boschet, dem Sohn Sauls, und ließ ihm ausrichten: »Gib mir meine Frau Michal zurück, denn ich habe sie mit dem Leben von 100 Philistern erkauft.« (1Sam 18,25)15Da ließ Isch-Boschet Michal von ihrem Ehemann Paltiël[1], dem Sohn Lajischs, wegholen. (1Sam 25,44)16Paltiël folgte ihr weinend bis nach Bahurim, dann sagte Abner zu ihm: »Geh nach Hause!« Da erst kehrte Paltiël um. (2Sam 16,5)17In der Zwischenzeit hatte Abner sich mit den Ältesten Israels beraten und zu ihnen gesagt: »Schon seit einiger Zeit wolltet ihr David zu eurem König machen.18Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Handeln gekommen! Denn der HERR hat über ihn gesagt: ›Ich habe meinen Diener David dazu erwählt, mein Volk vor den Philistern und allen seinen anderen Feinden zu retten.‹« (1Sam 9,16; 1Sam 15,28)19Er sprach auch mit den Ältesten des Stammes Benjamin. Dann ging er nach Hebron, um David mitzuteilen, was Israel und der ganze Stamm Benjamin beschlossen hatten. (1Sam 10,20; 1Chr 12,30)20Als Abner zusammen mit 20 Männern nach Hebron kam, gab David für sie ein Festmahl.21Da sagte Abner zu David: »Lass mich gehen und das Volk Israel an deine Seite rufen. Es wird einen Bund mit dir schließen und du wirst über das ganze Land König sein, wie du es ersehnt hast.« Da entließ David Abner und er machte sich unbehelligt auf den Weg. (1Kön 11,37)
Joab ermordet Abner
22Kurz darauf kehrte Joab mit Davids Männern von einem Streifzug zurück. Sie hatten reiche Beute gemacht. Abner befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bei David in Hebron; dieser hatte ihn verabschiedet und er war unbehelligt fortgegangen. (1Sam 27,8)23Als nun Joab mit dem ganzen Heer, das bei ihm war, ankam, berichtete man ihm: »Abner, der Sohn Ners, ist zum König gekommen und der hat ihn unbehelligt wieder ziehen lassen.«24Da eilte Joab zum König. »Was hast du getan?«, fragte er. »Abner ist zu dir gekommen und du hast ihn einfach wieder gehen lassen? (1Sam 29,3)25Du kennst doch Abner, Ners Sohn, und weißt genau, dass er nur gekommen ist, um dich zu betrügen. Er will dich ausspionieren und deine Pläne in Erfahrung bringen!«26Dann verließ Joab David und schickte Boten hinter Abner her. Sie holten ihn bei der Zisterne von Sira ein und brachten ihn zurück. Von all dem wusste David nichts.27In Hebron nahm Joab Abner gleich am Stadttor beiseite, als wolle er etwas Vertrauliches mit ihm besprechen. Doch dort stieß er Abner einen Dolch in den Bauch, sodass er starb. Joab tötete Abner aus Rache, weil dieser seinen Bruder Asaël getötet hatte. (2Sam 2,22; 2Sam 20,8; 1Kön 2,5)28Als David davon erfuhr, sagte er: »Ich schwöre beim HERRN, dass mich und mein Königtum keine Schuld trifft an diesem Verbrechen gegen Abner, den Sohn Ners.29Joab und seine Familie tragen dafür die Verantwortung. So soll es unter seinen Nachkommen immer welche geben, die offene Geschwüre oder Aussatz[2] haben, an Krücken gehen, durch das Schwert sterben oder um Nahrung betteln!« (3Mo 13,45; 5Mo 21,7; 1Kön 2,31)30So töteten Joab und sein Bruder Abischai Abner, weil Abner in der Schlacht bei Gibeon ihren Bruder Asaël umgebracht hatte. (2Sam 2,23)
David trauert um Abner
31David sagte zu Joab und den anderen, die bei ihm waren: »Zerreißt eure Kleider, zieht das Trauergewand an und haltet die Totenklage um Abner.« Und König David selbst ging hinter der Bahre her. (1Mo 37,34; Ri 11,35)32Sie begruben Abner in Hebron, und der König und das ganze Volk weinten an seinem Grab. (Spr 24,17)33Dann sang der König dieses Klagelied für Abner: »Musste Abner sterben, wie ein Gottloser stirbt?34Deine Hände waren nicht gebunden, deine Füße nicht in Ketten gelegt. Nein, du wurdest ermordet, bist Verbrechern in die Hände gefallen.« Und wieder weinte das ganze Volk um Abner.35Später baten die Leute David, doch etwas zu essen. Aber David schwor: »Gott soll mich strafen, wenn ich vor Sonnenuntergang etwas esse.« (2Sam 1,12; 2Sam 12,17)36Das machte beim Volk großen Eindruck. Es gefiel ihnen, wie überhaupt alles, was der König tat.37Und so wusste jedermann in ganz Israel, dass David keine Schuld an Abners Tod traf.38Dann sagte der König zu seinen Dienern: »Wisst ihr denn nicht, dass heute in Israel ein großer und bedeutender Mann gefallen ist?39Und obwohl ich zum König gesalbt bin, bin ich noch zu schwach und diese beiden Söhne der Zeruja, Joab und Abischai, sind zu stark für mich. Deshalb soll der HERR diese Männer für ihre bösen Taten bestrafen.« (2Sam 19,6)
2.Samuel 3
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz Vanheiden1Der Krieg zwischen den Anhängern Sauls und dem Königshaus Davids zog sich lange hin. David wurde dabei fortwährend stärker, während das Haus Sauls immer schwächer wurde.
Davids Frauen und Söhne in Hebron
2In Hebron wurden David folgende Söhne geboren: Sein Ältester war Amnon von seiner Frau Ahinoam aus Jesreel,3sein zweiter Kilab von Abigajil, der Witwe Nabals aus Karmel, sein dritter Abschalom, den ihm Maacha, die Tochter von König Talmai aus Geschur,[1] geboren hatte.4Der vierte war Adonija, Sohn der Haggit, der fünfte Schafatja, Sohn der Abital,5und der sechste Jitream von Davids Frau Egla. Diese Söhne wurden David in Hebron geboren.
David und Abner
6Solange der Krieg zwischen den Königshäusern Saul und David dauerte, wurde Abner immer mächtiger im Hause Sauls.7Saul hatte eine Nebenfrau gehabt, Rizpa Bat-Aja. Eines Tages stellte Isch-Boschet Abner zur Rede und sagte: „Warum hast du mit der Nebenfrau meines Vaters geschlafen?“8Über diese Frage wurde Abner so wütend, dass er Isch-Boschet anfuhr: „Bin ich denn so ein Hundskopf von Juda!? Bis heute kämpfe ich mit aller Kraft für das Haus deines Vaters, für seine Brüder und Freunde, und bewahrte es davor, in die Hand Davids zu fallen, und da wirfst du mir diese Frauengeschichte vor?9Jahwe soll mir alles Mögliche antun, wenn ich jetzt nicht genau das tue, was Jahwe David geschworen hat.10Er wird nämlich das Königtum vom Haus Sauls wegnehmen und Davids Thron über Israel und Juda von Dan bis Beerscheba[2] aufrichten.“11Isch-Boschet konnte Abner kein Wort mehr erwidern, solche Angst hatte er vor ihm.12Darauf schickte Abner in eigener Sache Boten zu David und ließ ihm sagen: „Wem steht denn das Land zu? Ich schlage vor: Schließ einen Bund mit mir, und ich werde alles für dich tun, dass ganz Israel zu dir übergeht.“13David antwortete ihm: „Gut, ich schließe einen Bund mit dir, aber nur unter einer Bedingung: Du musst Michal, die Tochter Sauls, mitbringen. Sonst brauchst du dich nicht bei mir sehen lassen.“14Gleichzeitig schickte David Boten zu Isch-Boschet Ben-Saul und ließ ihm sagen: „Gib mir meine Frau Michal heraus, für die ich als Brautpreis hundert Vorhäute der Philister bezahlt habe.“15Da ließ Isch-Boschet sie von ihrem Mann Paltiël Ben-Lajisch wegholen.16Ihr Mann ging mit ihr. Er lief laut weinend hinter ihr her bis nach Bahurim.[3] Schließlich sagte Abner zu ihm: „Geh nun, kehr um!“ Da kehrte er zurück.17Zuvor hatte sich Abner mit den Ältesten Israels getroffen und ihnen gesagt: „Ihr wolltet doch schon lange, dass David euer König wird.18Jetzt könnt ihr es haben. Denn Jahwe hat von David gesagt: 'Durch meinen Diener David will ich mein Volk Israel aus der Gewalt der Philister und aller seiner Feinde retten.'“19Auch zu den Leuten des Stammes Benjamin hatte Abner so gesprochen. Dann ging er nach Hebron, um David alles vorzutragen, was die Israeliten und Benjaminiten für gut hielten.20Als Abner nun von zwanzig Männern begleitet nach Hebron kam, gab David ein Festessen für sie.21Dann sagte Abner zu David: „Ich gehe jetzt und werde ganz Israel zu meinem Herrn und König versammeln, damit sie einen Bund mit dir schließen und du König über alles bist, wonach du Verlangen hast.“ David verabschiedete Abner, und er zog in Frieden weg.
Abners Tod
22Inzwischen kamen die Leute Davids mit Joab von einem Streifzug und brachten viel Beute mit. Abner befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bei David in Hebron. David hatte ihn verabschiedet, und er war in Frieden weggezogen.23Kaum war Joab mit dem Heer angekommen, berichtete man ihm: „Abner Ben-Ner ist zum König gekommen, und der hat ihn in Frieden ziehen lassen.“24Da ging Joab zum König und sagte: „Was hast du da getan? Abner ist zu dir gekommen, und du hast ihn ungehindert wieder ziehen lassen?25Du kennst doch Abner Ben-Ner! Er ist nur gekommen, um dich zu beschwatzen und zu erfahren, was du vorhast.“26Joab ging von David weg und schickte Abner Boten nach. Die holten ihn bei der Zisterne von Sira ein und ließen ihn umkehren. David wusste nichts davon.27Als Abner wieder nach Hebron kam, führte ihn Joab beiseite in eine der Torkammern, als wollte er ungestört mit ihm reden. Dort stach er ihn in den Bauch, sodass er starb. So rächte er seinen Bruder Asaël.28Als David später davon hörte, sagte er: „Vor Jahwe trifft mich und mein Königtum auf ewig keine Schuld am Blut von Abner Ben-Ner!29Sie falle auf Joab und seine Familie zurück! In Joabs Familie soll immer jemand an krankhaften Ausflüssen leiden oder Aussatz haben, an Krücken gehen, gewaltsam umkommen oder hungern müssen!“30Joab und Abischai hatten Abner umgebracht, weil er ihren Bruder Asaël in der Schlacht bei Gibeon getötet hatte.31David befahl Joab und allen seinen Männern: „Zerreißt eure Kleider, legt den Trauersack an und haltet die Totenklage im Trauerzug! Ihr geht vor Abner her!“ Der König selbst ging hinter der Bahre.32Sie bestatteten Abner in Hebron. Der König weinte laut an seinem Grab, und das ganze Volk weinte mit.33Dann sang der König ein Klagelied für Abner:
„Musste Abner sterben wie ein Dummkopf stirbt?34Deine Hände waren nicht gebunden, / deine Füße nicht in Ketten gelegt. / Du bist gefallen wie man durch Verbrecher fällt!“
Da weinte das Volk noch mehr über ihn.35Dann kamen die Leute, um David Brot zu reichen, weil der Tag noch nicht zu Ende war. Doch David schwor: „Gott möge mir dies und jenes antun, wenn ich vor Sonnenuntergang auch nur einen Bissen Brot oder sonst etwas esse!“36Alle Leute nahmen das zur Kenntnis und es gefiel ihnen gut, wie überhaupt alles, was der König tat. Es hatte den Beifall des ganzen Volkes.37An diesem Tag erkannten alle, die dabei waren, und ganz Israel, dass der König nichts mit dem Mord an Abner zu tun gehabt hatte.38Der König sagte zu seinen Dienern: „Es ist euch doch klar, dass heute ein Fürst, ein bedeutender Mann, in Israel gefallen ist?39Ich bin, obwohl zum König gesalbt, heute noch zu schwach und diesen Söhnen der Zeruja nicht gewachsen. Sie sind härter als ich. Möge Jahwe dem, der Böses tut, seine Bosheit vergelten!“