2.Mose 2

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Zu jener Zeit heirateten ein Mann und eine Frau aus dem Stamm Levi. (2Mo 6,20; 4Mo 26,59)2 Die Frau wurde schwanger und bekam einen Sohn. Als sie sah, was für ein schönes Kind es war, hielt sie es drei Monate lang versteckt. (Apg 7,20; Hebr 11,23)3 Schließlich konnte die Frau ihren Sohn nicht länger verstecken. Da nahm sie einen kleinen Korb aus Schilfrohr, dichtete ihn mit Erdharz und Pech ab und legte das Kind in den Korb. Dann setzte sie diesen ins Schilf am Nilufer. (1Mo 6,14; Jes 18,2)4 Die Schwester des Jungen blieb in einiger Entfernung stehen, um zu erfahren, was mit ihm geschehen würde. (2Mo 15,20; 4Mo 26,59)5 Da kam die Tochter des Pharaos zum Fluss und wollte baden. Ihre Dienerinnen spazierten währenddessen am Flussufer entlang. Die Tochter des Pharaos entdeckte den Korb im Schilf und befahl einer ihrer Dienerinnen, ihn ihr zu holen. (2Mo 7,15; 2Mo 8,20; Apg 7,21)6 Als die Tochter des Pharaos den Korb öffnete, sah sie den weinenden Jungen darin. Sie bekam Mitleid und sagte: »Das muss eines der hebräischen Kinder sein.«7 Da fragte die Schwester des Jungen die Tochter des Pharaos: »Soll ich eine Hebräerin holen, die das Kind für dich stillt?«8 »Ja, tu das«, antwortete die Tochter des Pharaos. Das Mädchen lief nach Hause und holte die Mutter des Jungen.9 »Nimm dieses Kind mit nach Hause und stille es für mich«, sagte die Tochter des Pharaos zu ihr. »Ich werde dich für deine Hilfe bezahlen.« Da nahm die Mutter ihren Sohn mit nach Hause und stillte ihn.10 Als der Junge groß genug war, brachte sie ihn der Tochter des Pharaos, die ihn als ihren eigenen Sohn annahm. Die Tochter des Pharaos sagte: »Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen«, und nannte ihn Mose[1]. (1Sam 1,20; 2Sam 22,17)11 Als Mose erwachsen geworden war, ging er zu seinen Landsleuten und sah, wie hart sie arbeiten mussten. Dabei beobachtete er auch, wie ein Ägypter einen Hebräer schlug. (Apg 7,23; Hebr 11,24)12 Mose schaute sich nach allen Seiten um. Und als er sich vergewissert hatte, dass niemand in der Nähe war, erschlug Mose den Ägypter und verscharrte ihn im Sand. (Apg 7,24)13 Am nächsten Tag ging Mose wieder hinaus und sah, wie zwei Hebräer miteinander stritten. »Warum schlägst du einen Mann aus deinem eigenen Volk?«, fragte er denjenigen, der im Unrecht war. (Apg 7,26)14 »Wer hat dich denn zu unserem Aufseher und Richter ernannt?«, entgegnete der Mann. »Willst du mich etwa auch umbringen wie den Ägypter?« Mose erschrak und dachte: »Nun ist die Sache doch herausgekommen!« (Apg 7,27)15 Als der Pharao davon erfuhr, wollte er Mose töten lassen. Mose jedoch floh vor dem Pharao in das Land Midian. Dort setzte er sich an einen Brunnen. (Apg 7,29)16 Der Priester von Midian hatte sieben Töchter. Sie kamen zu diesem Brunnen und schöpften Wasser, um die Tränkrinnen für die Tiere ihres Vaters zu füllen. (1Mo 24,11; 2Mo 3,1; 2Mo 18,1)17 Da kamen andere Hirten und wollten sich vordrängen. Mose kam jedoch den Mädchen zu Hilfe und tränkte ihre Herde. (1Mo 29,10)18 Als die Mädchen zu ihrem Vater Reguël[2] heimkamen, fragte er sie: »Warum kommt ihr heute so früh nach Hause?« (4Mo 10,29)19 »Ein Ägypter hat uns gegen die Hirten verteidigt«, erzählten sie ihm. »Er hat sogar das Wasser für uns geschöpft und die Herde getränkt.«20 »Und wo ist er jetzt?«, fragte ihr Vater. »Warum habt ihr ihn nicht mitgebracht? Ladet ihn doch zum Essen ein!« (1Mo 18,5)21 Mose entschloss sich dann, bei ihm zu bleiben. Reguël gab ihm seine Tochter Zippora zur Frau. (2Mo 4,25; 2Mo 18,2; Apg 7,29)22 Als sie einen Sohn bekam, nannte Mose ihn Gerschom[3]. Denn er sagte: »Ich bin ein Gast in einem fremden Land geworden.« (1Mo 23,4; Hebr 11,13)23 Nach vielen Jahren starb der König von Ägypten. Aber die Israeliten seufzten noch immer unter der harten Arbeit. Sie schrien um Hilfe und ihr Schreien drang zu Gott. (2Mo 6,5; Apg 7,34)24 Er hörte ihr Schreien und erinnerte sich an den Bund, den er mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hatte. (1Mo 22,16; 1Mo 26,2; 1Mo 28,13; Ps 105,10)25 Er sah die Israeliten und kümmerte sich um sie.

2.Mose 2

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Ein Mann von den Nachkommen Levis heiratete eine Frau aus demselben Stamm.2 Sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt. Als sie sah, wie schön der Junge war, hielt sie ihn drei Monate lang versteckt.3 Länger konnte sie ihn nicht verbergen. Deshalb nahm sie ein Kästchen[1] aus Papyrusrohr, dichtete es mit Erdharz und Pech ab und legte das Kind hinein. Dann setzte sie es im Schilf am Nilufer aus.4 Seine Schwester blieb in der Nähe stehen, um zu sehen, was mit ihm geschehen würde.5 Da kam die Tochter des Pharao an den Nil, um zu baden. Ihre Dienerinnen gingen am Ufer hin und her. Auf einmal sah sie das Kästchen mitten im Schilf und schickte eine Dienerin hin, um es zu holen.6 Als sie es öffnete, fand sie einen weinenden Jungen darin. Mitleidig rief sie: „Das ist ja eins von den Kindern der Hebräer!“7 Da sagte seine Schwester zur Tochter des Pharao: „Soll ich eine hebräische Frau holen, die das Kind für dich stillen kann?“8 „Ja, hole sie!“, sagte die Tochter des Pharao. Da holte das Mädchen die Mutter des Kindes.9 Die Tochter des Pharao trug ihr auf: „Nimm dieses Kind und stille es für mich! Ich werde dich dafür bezahlen.“ Da nahm die Frau das Kind zu sich und stillte es.10 Als der Junge größer geworden war, übergab sie ihn der Tochter des Pharao, die ihn als ihren Sohn annahm. Sie nannte ihn Mose und sagte: „Ich habe ihn ja aus dem Wasser gezogen.“[2]11 Als Mose erwachsen war, ging er einmal zu seinen Brüdern hinaus und schaute ihnen bei ihren Lastarbeiten zu. Da wurde er Zeuge, wie ein ägyptischer Mann einen von seinen Stammesbrüdern misshandelte.[3]12 Mose schaute sich nach allen Seiten um, und als er sah, dass niemand in der Nähe war, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sand.13 Am nächsten Tag ging er wieder hinaus. Da sah er zwei Hebräer miteinander streiten. Er sagte zu dem, der im Unrecht war: „Warum schlägst du einen Mann aus deinem eigenen Volk?“14 „Wer hat dich denn zum Aufseher und Richter über uns eingesetzt?“, erwiderte dieser. „Willst du mich auch umbringen wie den Ägypter?“ Da erschrak Mose. „Also ist es herausgekommen“, dachte er.15 Als der Pharao davon hörte, wollte er Mose töten lassen. Mose aber entkam ihm und hielt sich im Land Midian[4] auf. Eines Tages saß er dort an einem Brunnen.16 Da kamen die sieben Töchter des Priesters von Midian zu dem Brunnen, um das Kleinvieh[5] ihres Vaters zu tränken. Als sie gerade die Tränkrinnen voll Wasser geschöpft hatten,17 kamen Hirten und trieben sie weg. Da stand Mose auf und half ihnen, ihre Herde zu tränken.18 Als sie zu ihrem Vater Reguël[6] zurückkamen, fragte er: „Warum seid ihr heute so früh gekommen?“19 „Ein ägyptischer Mann hat uns gegen die Hirten verteidigt“, erwiderten sie. „Er hat uns sogar beim Tränken geholfen und auch selbst Wasser geschöpft.“20 „Und wo ist er?“, fragte er seine Töchter. „Warum habt ihr den Mann draußen gelassen? Ladet ihn zum Essen ein!“21 Mose willigte dann ein, bei dem Mann zu bleiben. Dieser gab ihm später seine Tochter Zippora zur Frau.22 Als sie einen Sohn zur Welt brachte, nannte Mose ihn Gerschom, Gast in der Öde, und sagte: „Ich bin Gast in einem fremden Land geworden.“23 Jahre später starb der König von Ägypten. Die Israeliten stöhnten unter der Zwangsarbeit und schrien um Hilfe. Ihr Schreien wegen der Arbeit drang zu Gott.24 Gott hörte ihr Stöhnen und dachte an den Bund, den er mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hatte.25 Gott sah also nach den Israeliten und kümmerte sich um sie.