1Nach seinem Gespräch mit Saul fühlte sich Jonatan mit David tief verbunden und er liebte ihn wie sein eigenes Leben. (1Mo 44,30; 2Sam 1,26; 2Sam 9,1)2Von diesem Tag an behielt Saul David bei sich und ließ ihn nicht mehr nach Hause zurückkehren.3Jonatan schloss mit David einen Freundschaftsbund, weil er ihn liebte wie sein eigenes Leben,4und besiegelte ihn, indem er ihm sein Gewand, seine Rüstung, sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel schenkte. (1Mo 41,42; Est 6,8)
Saul wird eifersüchtig auf David
5David zog für Saul in den Kampf und war erfolgreich in allem, was Saul ihm auftrug. Schließlich machte Saul ihn zum Heerführer, eine Wahl, die den Beifall des Volkes und auch der Diener Sauls fand.6Als das Heer nach dem Sieg Davids über den Philister nach Hause zurückkehrte, kamen die Frauen aus allen Städten König Saul entgegen. Sie sangen und tanzten vor Freude und spielten auf Tamburinen und Zimbeln[1]. (2Mo 15,20; Ri 11,34; Ps 68,26; Ps 149,3)7Sie sangen: »Saul hat Tausende getötet, aber David Zehntausende!« (1Sam 21,12; 1Sam 29,5)8Saul wurde sehr zornig, weil ihm das Lied ganz und gar nicht gefiel. Er dachte: »Sie sagen, David habe Zehntausende getötet, und ich nur Tausende. Als Nächstes werden sie ihn zu ihrem König machen!« (1Sam 15,28)9Und von da an war Saul eifersüchtig auf David.10Am nächsten Tag wurde Saul von einem bösen Geist Gottes befallen, sodass er wie ein Wahnsinniger in seinem Haus tobte. David begann, auf der Harfe zu spielen, wie er es immer tat. Doch Saul hatte einen Speer in der Hand (1Sam 16,14)11und schleuderte ihn nach David in der Absicht, ihn an die Wand zu spießen. David aber konnte dem Speer zweimal ausweichen. (1Sam 19,10)12Da fürchtete sich Saul vor David, weil der HERR ihn verlassen hatte und jetzt mit David war.13Schließlich verbannte Saul David aus seiner Nähe und gab ihm den Oberbefehl über tausend Mann, die David immer wieder in die Schlacht führte. (2Sam 5,2)14Und David hatte Erfolg bei allem, was er unternahm, denn der HERR war mit ihm. (1Mo 39,3)15Als Saul das erkannte, fürchtete er sich noch mehr vor David.16Doch ganz Israel und Juda liebte David, weil er seine Truppen so erfolgreich in die Schlacht führte.
David heiratet eine Tochter Sauls
17Eines Tages sagte Saul zu David: »Ich bin bereit, dir meine ältere Tochter Merab zur Frau zu geben. Zuerst musst du dich jedoch als tapferer Kämpfer bewähren, indem du für den HERRN kämpfst und seine Kriege führst.« Dabei dachte Saul aber: »Ich will ihn nicht töten, sondern die Philister sollen es tun.« (1Sam 17,25; 1Sam 25,28)18»Wer bin ich, und welche Stellung hat meine Familie in Israel, dass gerade ich der Schwiegersohn des Königs werden sollte?«, rief David aus. (1Sam 9,21; 2Sam 21,8)19Aber als der Tag der Hochzeit von David mit Merab gekommen war, verheiratete Saul seine Tochter mit Adriël, einem Mann aus Mehola. (Ri 7,22; 2Sam 21,8)20Inzwischen hatte sich jedoch Sauls Tochter Michal in David verliebt, und Saul war hocherfreut, als er das hörte. (1Sam 18,28)21»Ich will sie ihm zur Frau geben, aber sie soll ihm zum Verhängnis werden, sodass er den Philistern in die Hände fällt«, dachte er. Zu David aber sagte er: »Ich gebe dir noch einmal die Möglichkeit, mein Schwiegersohn zu werden!«22Dann wies Saul seine Männer an, David beiseitezunehmen und zu ihm zu sagen: »Der König schätzt dich sehr und auch alle seine Diener haben dich gern. Also werde doch sein Schwiegersohn.«23Als Sauls Männer das zu David sagten, entgegnete der: »Wie soll ein armer und einfacher Mann einfach so der Schwiegersohn des Königs werden?« (1Mo 29,20; 1Mo 34,12)24Die Männer richteten dem König diese Antwort aus25und Saul befahl ihnen: »Sagt David, dass der König als Brautpreis lediglich die Vorhäute von 100 Philistern verlange! Er solle ihn an seinen Feinden rächen.« In Wirklichkeit hoffte er, dass David in der Schlacht gegen die Philister fallen würde.26Die Diener richteten die Worte Sauls David aus und erfreut nahm dieser das Angebot an, der Schwiegersohn des Königs zu werden. Noch bevor die festgesetzte Frist abgelaufen war,27zogen er und seine Männer in die Schlacht. Sie töteten 200 Philister und David überbrachte ihre Vorhäute dem König, um sein Schwiegersohn zu werden. Da gab Saul ihm seine Tochter Michal zur Frau. (2Sam 3,14)28Als Saul erkannte, dass der HERR mit David war und seine Tochter Michal David liebte,29fürchtete er sich noch mehr vor ihm, und er wurde für den Rest seines Lebens zu seinem Feind.30Immer, wenn das Heer der Philister angriff, kämpfte David erfolgreicher als alle anderen Truppenführer Sauls. Auf diese Weise wurde sein Name berühmt.
1Nach diesem Gespräch fühlte sich Jonatan innerlich stark mit David verbunden. Er gewann ihn so lieb wie sein eigenes Leben.2Und Saul nahm David von diesem Tag an ganz zu sich und ließ ihn nicht mehr zu seiner Familie zurückkehren.3Und Jonatan schloss einen Freundschaftsbund mit David, weil er ihn liebte wie sein eigenes Leben.4Dabei zog er Mantel und Rüstung aus und bekleidete David damit. Er schenkte ihm sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.
Sauls Eifersucht auf David
5David zog für Saul in den Kampf und hatte bei allem, was dieser ihm auftrug, Erfolg. Saul setzte ihn an die Spitze seiner Truppe. Beim ganzen Volk war David beliebt, auch bei den Dienern Sauls.6Schon als die Männer heimkehrten, nachdem David den Philister erschlagen hatte, zogen Frauen aus allen Städten Israels mit Reigentänzen und Gesang König Saul entgegen. Sie hatten Tamburine und Triangeln bei sich und jubelten ihm zu.7Tanzend und singend riefen sie:
„Saul hat tausend Mann erschlagen, / David aber zehnmal tausend.“8Da wurde Saul ganz heiß vor Zorn, denn diese Worte missfielen ihm sehr. „David haben sie Zehntausend gegeben und mir nur Tausend“, sagte er, „jetzt fehlt ihm nur noch das Königtum.“9Seit diesem Tag blickte Saul mit Argwohn auf David.10Am nächsten Tag kam der böse Geist, den Gott geschickt hatte, über Saul und er redete begeistert wie ein Prophet in seinem Haus. David begann wie gewöhnlich auf der Zither zu spielen. Plötzlich hatte Saul einen Speer in der Hand11und warf ihn nach David. Er wollte ihn an die Wand spießen. Doch David wich ihm zweimal aus.12Da begann Saul sich vor David zu fürchten, weil Jahwe auf dessen Seite stand. Ihn aber hatte er verlassen.13Darum entfernte er David aus seiner Umgebung und machte ihn zum Befehlshaber einer Tausendschaft. An ihrer Spitze unternahm David seine Streifzüge.14Bei allen Unternehmungen hatte er Erfolg, denn Jahwe stand ihm bei.15Als Saul den großen Erfolg von David sah, bekam er Angst vor ihm.16Aber in ganz Israel und Juda war David beliebt, denn er zog ihnen ‹im Kampf› voran und kehrte ‹siegreich› zurück.17Saul sagte zu David: „Pass auf! Ich bin bereit, dir meine älteste Tochter Merab zur Frau zu geben. Dafür sollst du mir als tapferer Kämpfer dienen und die Kriege führen, die Jahwe befiehlt!“ Im Stillen dachte er: „Ich selbst will mich nicht an ihm vergreifen. Das sollen die Philister tun!“18David erwiderte: „Wer bin ich schon, dass ich Schwiegersohn des Königs werden soll? Und was hat meine Familie und die Sippe meines Vaters in Israel schon zu bedeuten?“19Als es dann aber so weit war, dass Merab, die Tochter Sauls, mit David verheiratet werden sollte, wurde sie stattdessen Adriël aus Mehola[1] zur Frau gegeben.20Aber Michal, Sauls jüngere Tochter, liebte David. Als man Saul davon berichtete, kam ihm das gerade recht.21Er sagte sich: „Ich will sie ihm geben, damit sie zur Falle für ihn wird und er den Philistern in die Hände fällt.“ Zu David sagte er: „Ich biete dir heute noch einmal an, mein Schwiegersohn zu werden.“22Er hatte seine Leute angewiesen, David heimlich folgende Botschaft zuzuspielen: „Du weißt, dass der König große Stücke auf dich hält und auch alle seine Diener haben dich gern. Willst du nicht sein Schwiegersohn werden?“23Die Leute Sauls redeten in diesem Sinn mit David, aber der sagte: „Haltet ihr es denn für eine Kleinigkeit, Schwiegersohn des Königs zu sein? Ich bin nur ein armer und geringer Mann.“24Die Männer meldeten es Saul,25und dieser wies sie an, David beizubringen: „Der König will keine andere Heiratsgabe als die Vorhäute von 100 Philistern, um sich so an seinen Feinden zu rächen.“ Saul hoffte nämlich, dass David im Kampf gegen die Philister umkommen würde.26Als die Diener das Angebot Sauls David überbrachten, war es ihm recht, auf diese Weise Sauls Schwiegersohn zu werden. Und noch war Zeit dazu.27David brach mit seinen Leuten auf und erschlug 200 Philister. Er kehrte mit deren Vorhäuten zurück und lieferte sie dem König vollzählig ab, um dessen Schwiegersohn werden zu können. Da gab Saul ihm seine Tochter Michal zur Frau.28Saul sah und wusste jetzt, dass Jahwe auf der Seite Davids stand und dass Michal, seine Tochter, ihn liebte.29Da fürchtete er sich noch mehr vor David und wurde für immer zu seinem Feind.30Die Fürsten der Philister zogen immer wieder gegen Israel. Aber sooft es zum Kampf kam, hatte David mehr Erfolg als alle anderen Heerführer Sauls. Sein Name wurde sehr berühmt.