1Wieder taten die Israeliten Böses in den Augen des HERRN, und der HERR lieferte sie für sieben Jahre den Midianitern aus. (4Mo 22,4; 4Mo 25,15; 4Mo 31,1)2Die Unterdrückung durch die Midianiter war so hart, dass die Israeliten sich in den Bergen Befestigungen bauten, in die sie sich zurückziehen konnten. Diese bestanden aus Wassergräben, aber auch aus Höhlen und Felsenhöhen, die ihnen als Burgen dienten.3Jedes Mal, wenn die Israeliten Getreide aussäten, fielen die Midianiter und Amalekiter bei ihnen ein. Auch die Völker aus dem Osten griffen Israel an, (Jes 11,14)4belagerten das Land und vernichteten die Ernte bis nach Gaza. Sie ließen den Israeliten nichts zu essen übrig und nahmen ihnen alle Schafe, Rinder und Esel weg.5Denn zahlreich wie die Heuschrecken fielen sie mit ihrem Vieh und ihren Zelten bei ihnen ein. Sie und ihre Kamele waren so viele, dass man sie nicht zählen konnte, und sie blieben, bis das Land geplündert war. (Ri 7,12)6Auf diese Weise machten die Midianiter Israel arm. Da schrien die Israeliten zum HERRN um Hilfe. (5Mo 28,43)7Als sie wegen Midian zum HERRN um Hilfe schrien,8schickte der HERR den Israeliten einen Propheten. Er sagte: »So spricht der HERR, der Gott von Israel: ›Ich selbst habe euch aus Ägypten herausgeführt und aus dem Sklavenhaus befreit (2Mo 18,9; Ri 2,1)9und euch vor den Ägyptern und allen anderen Unterdrückern gerettet. Ich habe eure Feinde vor euch her vertrieben und euch ihr Land gegeben.10Ich habe euch gesagt: Ich bin der HERR, euer Gott. Die Götter der Amoriter, in deren Land ihr lebt, dürft ihr nicht verehren. Doch ihr habt nicht auf mich gehört.‹« (Jos 24,15)11Dann kam der Engel des HERRN und setzte sich unter die geweihte Eiche bei Ofra. Sie gehörte Joasch aus der Sippe Abiëser. Gideon, der Sohn von Joasch, drosch gerade Weizen unten in der Kelter, um ihn vor den Midianitern in Sicherheit zu bringen. (Ri 13,3; Hebr 11,32)12Der Engel des HERRN erschien ihm und sagte: »Der HERR ist mit dir, tapferer Held!«13»Ach, Herr«, entgegnete Gideon, »wenn der HERR mit uns ist, warum ist uns dann all das passiert? Wo bleiben die Wunder, von denen unsere Vorfahren uns erzählten? Sagten sie nicht: ›Der HERR hat uns aus Ägypten herausgeführt‹? Jetzt hat der HERR uns verlassen und an die Midianiter ausgeliefert.« (5Mo 31,17; Ps 44,2)14Da wandte sich der HERR zu ihm und sagte: »Geh mit der Kraft, die du hast, und rette Israel vor den Midianitern. Ich sende dich aus!«15»Aber mein Herr«, antwortete Gideon, »womit kann ich Israel retten? Meine Sippe ist die schwächste im ganzen Stamm Manasse und ich bin der Jüngste in meiner Familie!« (2Mo 3,11)16Der HERR sagte zu ihm: »Ich werde mit dir sein. Du wirst Midian vernichten, als wäre es nur ein einziger Mann.«17Gideon wandte ein: »Wenn ich Gnade vor dir gefunden habe, gib mir ein Zeichen, das beweist, dass du, HERR, es bist, der zu mir spricht. (Jes 38,7)18Geh nicht fort, ehe ich zurück bin und dir meine Gabe herausbringe und sie dir vorsetze.« Der HERR antwortete: »Ich werde hier warten, bis du wiederkommst.«19Gideon ging ins Haus. Er bereitete einen jungen Ziegenbock zu und backte ungesäuerte Brote aus einem Efa[1] Mehl. Er legte das Fleisch in einen Korb und goss die Brühe in einen Topf. Dann brachte er die Speisen hinaus unter die geweihte Eiche und bot sie dem Engel an. (1Mo 18,6)20Der Engel Gottes sagte zu ihm: »Leg das Fleisch und das ungesäuerte Brot auf diesen Felsen da und gieß die Brühe darüber[2].« Gideon tat es.21Der Engel des HERRN berührte Fleisch und Brot mit dem Stab in seiner Hand, und aus dem Felsen flammte Feuer empor und verzehrte alles, was Gideon gebracht hatte. Dann verschwand der Engel des HERRN. (3Mo 9,24)22Als Gideon erkannte, dass es der Engel des HERRN gewesen war, schrie er auf: »Allmächtiger HERR, ich bin verloren[3], denn ich habe den Engel des HERRN von Angesicht zu Angesicht gesehen!« (1Mo 32,31; 2Mo 33,20; Ri 13,21)23»Friede sei mit dir«, erwiderte der HERR. »Hab keine Angst. Du wirst nicht sterben.«24Gideon baute dem HERRN an diesem Ort einen Altar und nannte ihn Jahwe Schalom[4]. Der Altar steht bis heute in Ofra, der Stadt der Sippe Abiëser.25In dieser Nacht sprach der HERR zu Gideon: »Nimm den Stier deines Vaters und zwar den zweiten, der sieben Jahre alt ist. Reiß den Altar ein, den dein Vater dem Baal errichtet hat, und haue den Ascherapfahl um, der danebensteht. (2Mo 34,13; 5Mo 7,5)26Dann bau dem HERRN, deinem Gott, hier auf der Höhe dieser Befestigung einen Altar und bereite ihn für ein Opfer vor. Bring dann den siebenjährigen Stier als Brandopfer auf dem Altar dar. Als Feuerholz gebrauche das Holz des Ascherapfahls, den du umgehauen hast.«27Gideon nahm zehn von seinen Knechten und befolgte die Anweisungen des HERRN. Er tat es jedoch nicht am Tag, sondern in der Nacht, denn er hatte Angst vor seiner Familie und vor den Leuten in der Stadt.28Früh am nächsten Morgen, als die Bewohner der Stadt aufstanden, entdeckten sie, dass der Altar des Baal eingerissen, der Ascherapfahl daneben verschwunden und ein Stier[5] auf einem neu erbauten Altar geopfert worden war.29Die Leute sagten zueinander: »Wer hat das getan?« Sie fragten herum und forschten nach, und schließlich fanden sie heraus, dass es Gideon, der Sohn von Joasch, gewesen war.30»Gib deinen Sohn heraus«, verlangten sie da von Joasch. »Er soll sterben, weil er den Altar von Baal zerstört und den Ascherapfahl umgehauen hat.«31Aber Joasch erwiderte allen, die um ihn herumstanden: »Wollt ihr Baal etwa verteidigen? Wollt ihr ihn retten? Wer für ihn kämpft, soll noch an diesem Morgen sterben! Wenn Baal tatsächlich ein Gott ist, wird er sich selbst dafür rächen, dass jemand seinen Altar eingerissen hat!«32Von da an wurde Gideon Jerubbaal genannt, das bedeutet: »Möge Baal sich selbst rächen«, weil er den Altar des Baal eingerissen hatte.33Bald danach versammelten sich die Heere von Midian und Amalek und den Völkern des Ostens und vereinten sich zu einem Bündnis gegen Israel. Sie überquerten den Jordan und schlugen ihr Lager im Tal von Jesreel auf. (Jos 17,16)34Da kam der Geist des HERRN über Gideon. Mit einem Widderhorn rief er zu den Waffen, und die Männer aus der Sippe Abiëser schlossen sich seiner Truppe an. (Ri 3,10)35Dann schickte er Boten nach Manasse und ließ die Männer zum Kampf einberufen. Er sandte ebenfalls Boten nach Asser, Sebulon und Naftali, und auch sie schlossen sich ihm an. (Ri 7,23)36Gideon sagte zu Gott: »Wenn du Israel wirklich durch mich retten willst, wie du es gesagt hast, (Ri 6,14)37dann gib mir ein Zeichen: Ich werde heute Abend geschorene Wolle auf die Tenne legen. Wenn die Wolle morgen früh feucht vom Tau und der Boden rundherum trocken ist, weiß ich, dass du Israel durch mich retten willst, wie du es zugesagt hast.«38Und genau so geschah es. Als Gideon früh am nächsten Morgen aufstand, drückte er die geschorene Wolle aus und es kam eine ganze Schale voll Tau heraus.39Da sagte Gideon zu Gott: »Ich möchte nicht deinen Zorn erregen, wenn ich jetzt noch einmal eine Bitte ausspreche. Aber ich möchte es nur noch dieses eine Mal mit der Wolle versuchen. Bitte lass diesmal die Wolle trocken sein, während der Boden vom Tau rundherum nass ist.« (1Mo 18,32)40In der Nacht tat Gott, worum Gideon ihn gebeten hatte: Nur die geschorene Wolle blieb trocken, während auf dem Boden rundherum Tau lag.
1The Israelites did what was evil in the sight of the LORD. So for seven years he handed them over to the people of Midian.2The Midianites treated the Israelites very badly. That’s why they made hiding places for themselves. They hid in holes in the mountains. They also hid in caves and in other safe places.3Each year the people planted their crops. When they did, the Midianites came into the country and attacked it. So did the Amalekites and other tribes from the east.4They camped on the land. They destroyed the crops all the way to Gaza. They didn’t spare any living thing for Israel. They didn’t spare sheep or cattle or donkeys.5The Midianites came up with their livestock and tents. They came like huge numbers of locusts. It was impossible to count the men and their camels. They came into the land to destroy it.6The Midianites made the Israelites very poor. So they cried out to the LORD for help.7They cried out to the LORD because of what the Midianites had done.8So he sent a prophet to Israel. The prophet said, ‘The LORD is the God of Israel. He says, “I brought you up out of Egypt. That is the land where you were slaves.9I saved you from the power of the Egyptians. I saved you from all those who were treating you badly. I drove out the Canaanites to make room for you. I gave you their land.10I said to you, ‘I am the LORD your God. You are now living in the land of the Amorites. Do not worship their gods.’ But you have not listened to me.” ’11The angel of the LORD came. He sat down under an oak tree in Ophrah. The tree belonged to Joash. He was from the family line of Abiezer. Gideon was threshing wheat in a winepress at Ophrah. He was the son of Joash. Gideon was threshing in a winepress to hide the wheat from the Midianites.12The angel of the LORD appeared to Gideon. He said, ‘Mighty warrior, the LORD is with you.’13‘Pardon me, sir,’ Gideon replied, ‘you say the LORD is with us. Then why has all this happened to us? Where are all the wonderful things he has done? Our people of long ago told us about them. They said, “Didn’t the LORD bring us up out of Egypt?” But now the LORD has deserted us. He has handed us over to Midian.’14The LORD turned to Gideon. He said to him, ‘You are strong. Go and save Israel from the power of Midian. I am sending you.’15‘Pardon me, sir,’ Gideon replied, ‘but how can I possibly save Israel? My family group is the weakest in the tribe of Manasseh. And I’m the least important member of my family.’16The LORD answered, ‘I will be with you. So you will strike down the Midianites. You will leave no one alive.’17Gideon replied, ‘If you are pleased with me, give me a special sign. Then I’ll know that it’s really you talking to me.18Please don’t go away until I come back. I’ll bring my offering and set it down in front of you.’ The LORD said, ‘I will wait until you return.’19Gideon went inside and prepared a young goat. From 15 kilograms of flour he made bread without using yeast. He put the meat in a basket. In a pot he put soup made from the meat. Then he brought all of it and offered it to the LORD under the oak tree.20The angel of God said to Gideon, ‘Take the meat and the bread. Place them on this rock. Then pour out the soup.’ So Gideon did it.21The angel of the LORD had a walking stick in his hand. With the tip of the stick he touched the meat and the bread. Fire blazed out of the rock. It burned up the meat and the bread. Then the angel of the LORD disappeared.22Gideon realised it was the angel of the LORD. He cried out, ‘Oh no, my LORD and King, I have seen the angel of the LORD face to face!’23But the LORD said to him, ‘May peace be with you! Do not be afraid. You are not going to die.’24So Gideon built an altar there to honour the LORD. He called it The LORD Is Peace. It still stands in Ophrah to this day. Ophrah is in the territory that belongs to the family line of Abiezer.25That same night the LORD spoke to Gideon. He said, ‘Get the second bull from your father’s herd. Get the one that is seven years old. Tear down the altar your father built to honour the god named Baal. Cut down the pole beside it. The pole is used to worship the female god named Asherah.26Then build the right kind of altar. Build it to honour the LORD your God. Build it on top of this hill. Then use the wood from the Asherah pole you cut down. Sacrifice the second bull as a burnt offering.’27So Gideon went and got ten of his servants. He did just as the LORD had told him. But he was afraid of his family. He was also afraid of the people in the town. So he did everything at night instead of during the day.28In the morning the people in the town got up. They saw that Baal’s altar had been torn down. The Asherah pole beside it had been cut down. And the second bull had been sacrificed on the new altar that had been built.29They asked each other, ‘Who did this?’ They looked into the matter carefully. Someone told them, ‘Gideon, the son of Joash, did it.’30The people in the town spoke to Joash. They ordered him, ‘Bring your son out here. He must die. He has torn down Baal’s altar. He has cut down the Asherah pole beside it.’31But Joash replied to the angry crowd around him. He asked, ‘Are you going to stand up for Baal? Are you trying to save him? Those who stand up for him will be put to death by morning! Is Baal really a god? If he is, he can stand up for himself when someone tears down his altar.’32That’s why they gave Gideon the name Jerub-Baal on that day. Gideon had torn down Baal’s altar. So they said, ‘Let Baal take his stand against him.’33All the Midianites and Amalekites gathered their armies together. Other tribes from the east joined them. All of them went across the River Jordan. They camped in the Valley of Jezreel.34Then the Spirit of the LORD came on Gideon. So Gideon blew a trumpet to send for the men of Abiezer. He told them to follow him.35He sent messengers all through Manasseh’s territory. He called for the men of Manasseh to fight. He also sent messengers to the men of Asher, Zebulun and Naphtali. So all those men went up to join the others.36Gideon said to God, ‘You promised you would use me to save Israel.37Please do something for me. I’ll put a piece of wool on the threshing-floor. Suppose dew is only on the wool tomorrow morning. And suppose the ground all around it is dry. Then I will know that you will use me to save Israel. I’ll know that your promise will come true.’38And that’s what happened. Gideon got up early the next day. He squeezed the dew out of the wool. The water filled a bowl.39Then Gideon said to God, ‘Don’t be angry with me. Let me ask you for just one more thing. Let me use the wool for one more test. But this time make the wool dry. And let the ground be covered with dew.’40So that night God did it. Only the wool was dry. The ground all around it was covered with dew.