Richter 21

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Die Israeliten hatten in Mizpa geschworen: »Niemand von uns darf seine Tochter jemals mit einem Mann aus dem Stamm Benjamin verheiraten.« (Ri 21,7)2 Nun zogen sie nach Bethel und saßen dort in der Gegenwart Gottes bis zum Abend und klagten und weinten bitterlich: (Ri 20,18)3 »O HERR, Gott Israels, warum ist das in Israel geschehen? Nun hat Israel einen Stamm verloren.«4 Früh am nächsten Morgen errichteten sie einen Altar und brachten darauf Brand- und Friedensopfer dar. (5Mo 12,5; 2Sam 24,25)5 Dann sagten sie: »Welcher Stamm von Israel war nicht dabei, als wir in Mizpa unsere Versammlung vor dem HERRN abhielten?« Damals hatten sie vor dem HERRN einen feierlichen Eid geschworen, dass jeder, der nicht kommen würde, unbedingt sterben sollte.6 Nun hatten die Israeliten Mitleid mit Benjamin und sagten: »Heute haben wir einen ganzen Stamm von Israel verloren.7 Wo sollen wir Frauen für die wenigen Überlebenden hernehmen, wo wir doch beim HERRN geschworen haben, sie niemals mit unseren Töchtern zu verheiraten?«8 Darum fragten sie: »Hat einer von den Stämmen Israels gefehlt, als wir nach Mizpa vor den HERRN zogen?« Und sie stellten fest, dass niemand aus Jabesch-Gilead ins Lager zur Versammlung gekommen war.9 Denn eine nähere Untersuchung des Volkes hatte ergeben, dass keiner der Einwohner von Jabesch-Gilead da war.10 Also schickten sie 12.000 Krieger nach Jabesch-Gilead mit dem Befehl: »Tötet sämtliche Einwohner von Jabesch-Gilead, auch die Frauen und Kinder. (4Mo 31,17)11 Folgendes sollt ihr tun: Erschlagt[1] alle Männer und jede Frau, die keine Jungfrau mehr ist.«12 Unter den Einwohnern von Jabesch-Gilead fanden sie 400 junge Frauen, die noch unberührt und mit keinem Mann zusammen gewesen waren. Diese brachten sie in ihr Lager bei Silo im Land Kanaan.13 Nun schickte die Versammlung der Israeliten eine Gesandtschaft zu den Männern von Benjamin, die beim Fels Rimmon lebten, und bot ihnen Frieden an. (5Mo 20,10)14 Daraufhin kehrten die Männer von Benjamin aus der Wüste in ihren Landbesitz zurück, und die 400 Frauen aus Jabesch-Gilead, die verschont worden waren, wurden mit ihnen verheiratet. Doch es waren nicht genügend Frauen für alle.15 Das Volk hatte Mitleid mit Benjamin, denn der HERR hatte eine Lücke in die Stämme von Israel gerissen.16 Deshalb überlegten die Ältesten der Israeliten: »Wie können wir Frauen für die übrigen Männer finden, wo doch alle Frauen vom Stamm Benjamin tot sind?17 Durch die Überlebenden soll Benjamin ein Erbbesitz erhalten bleiben, damit nicht ein ganzer israelitischer Stamm für immer ausgelöscht ist.18 Aber unsere eigenen Töchter können wir ihnen nicht als Frauen geben, denn wir als Volk der Israeliten haben feierlich geschworen: ›Verflucht sei jeder, der Benjamin eine Frau gibt.‹«19 Da fiel ihnen ein: »Es wird doch alljährlich ein Fest für den HERRN in Silo gefeiert, zwischen Lebona und Bethel, östlich der Straße von Bethel nach Sichem.« (Jos 18,1; Ri 18,31; 1Sam 1,3)20 Sie gaben den Männern von Benjamin die Anweisung: »Geht und versteckt euch in den Weinbergen.21 Wenn ihr seht, dass die Frauen von Silo zum Reigentanz herauskommen, dann müsst ihr aus den Weinbergen hervorbrechen. Jeder von euch muss sich eine von den Frauen aus Silo packen und sie als seine Frau mit ins Land Benjamin nehmen! (2Mo 15,20; Ri 11,34)22 Und wenn ihre Väter und Brüder zu uns kommen und sich beklagen, werden wir zu ihnen sagen: ›Bitte habt Verständnis, denn wir konnten im Kampf gegen Jabesch-Gilead nicht genug Frauen bekommen. Und ihr macht euch nicht schuldig, denn ihr habt sie ihnen ja nicht selbst gegeben.‹«23 Die Männer von Benjamin befolgten diese Anweisung. Sie entführten von dem Tanz so viele Frauen, wie sie brauchten, und brachten sie in das Land, das ihnen als Erbbesitz gehörte. Dort bauten sie ihre Städte wieder auf und wohnten darin. (Ri 20,48)24 Und auch die Versammlung der Israeliten löste sich auf, und jeder kehrte zu seinem Stamm und zu seiner Sippe zurück. So zogen sie alle nach Hause in das Land, das ihnen als Erbbesitz gehörte.25 Damals hatte Israel noch keinen König, deshalb tat jeder, was er für richtig hielt.

Richter 21

New International Reader’s Version

von Biblica
1 The men of Israel had made a promise at Mizpah. They had said, ‘Not one of us will give his daughter to be married to a man from Benjamin.’2 The people went to Bethel. They sat there until evening in front of God. They wept loudly and bitterly.3 ‘LORD, you are the God of Israel,’ they cried. ‘Why has this happened to Israel? Why is one tribe missing from Israel today?’4 Early the next day the people built an altar. They brought burnt offerings and friendship offerings.5 Then the Israelites asked, ‘Has anyone failed to come here in front of the LORD? Is anyone missing from all the tribes of Israel?’ The people had made a promise. They had said that anyone who failed to come to Mizpah in front of the LORD must be put to death.6 The Israelites were very sad because of what had happened to the tribe of Benjamin. After all, they were their fellow Israelites. ‘Today one tribe has been cut off from Israel,’ they said.7 ‘How can we provide wives for the men who are left? We’ve made a promise in front of the LORD. We’ve promised not to give any of our daughters to be married to them.’8 Then they asked, ‘Has any tribe of Israel failed to come here to Mizpah in front of the LORD?’ They discovered that no one from Jabesh Gilead had come. No one from there had gathered together with the others in the camp.9 They counted the people. They found that none of the people of Jabesh Gilead had come to Mizpah.10 So the community sent 12,000 fighting men to Jabesh Gilead. They instructed them to take their swords and kill those living there. That included the women and children.11 ‘Here is what you must do,’ they said. ‘Kill every male. Also kill every woman who is not a virgin.’12 They found 400 young women in Jabesh Gilead who had never slept with a man. So they took them to the camp at Shiloh in Canaan.13 Then the whole community sent an offer of peace to the men of Benjamin. The men were at the rock of Rimmon.14 So the men of Benjamin returned at that time. They were given the women of Jabesh Gilead who had been spared. But there weren’t enough women for all of them.15 The people were very sad because of what had happened to the tribe of Benjamin. The LORD had left a gap in the tribes of Israel. They weren’t complete without Benjamin.16 The elders of the community spoke up. They said, ‘All the women of Benjamin have been wiped out. So how will we find wives for the men who are left?17 The men of Benjamin who are still alive need to have children,’ they said. ‘If they don’t, a tribe of Israel will be wiped out.18 But we can’t give them our daughters to be their wives. We Israelites have made a promise. We’ve said, “May anyone who gives a wife to a man from Benjamin be under the LORD’s curse.”19 Look, a feast is celebrated every year in Shiloh to honour the LORD. Shiloh is north of Bethel. It’s east of the road that goes from Bethel to Shechem. It’s south of Lebonah.’20 So they told the men of Benjamin what to do. They said, ‘Go. Hide in the vineyards21 and watch. The young women of Shiloh will come out. They’ll join in the dancing. When they do, run out of the vineyards. Each of you grab a young woman from Shiloh to be your wife. Then return to the land of Benjamin.22 Their fathers or brothers might not be happy with what we’re doing. If they aren’t, we’ll say to them, “Do us a favour. Help the men of Benjamin. We didn’t get wives for them during the battle. You aren’t guilty of doing anything wrong. After all, you didn’t give your daughters to them. Your daughters were stolen from you.” ’23 So that’s what the men of Benjamin did. While the young women were dancing, each man caught one. He carried her away to be his wife. Then the men returned to their own share of land. They built the towns again. They made their homes in them.24 At that time the Israelites also left. They went home to their tribes and family groups. Each one went to his own share of land.25 In those days Israel didn’t have a king. The people did anything they thought was right.