1Eines Tages ging Simson in die Philisterstadt Gaza. Dort sah er eine Prostituierte und verbrachte die Nacht mit ihr. (Jos 15,47)2Schon bald sprach es sich in Gaza herum: »Simson ist hier!« Und die Leute streiften suchend umher und lauerten ihm die ganze Nacht am Stadttor auf. Sie verhielten sich jedoch ruhig und sagten zueinander: »Wenn das Morgenlicht durchbricht, werden wir ihn umbringen.« (Ps 118,10)3Aber Simson schlief nur bis Mitternacht. Dann stand er auf, packte die beiden Flügel des Stadttors und riss es samt Pfosten und Riegel aus dem Boden. Er legte es sich über die Schultern und trug es bis auf den Gipfel des Berges, der Hebron gegenüberliegt.
Simson und Delila
4Einige Zeit später verliebte sich Simson in eine Frau namens Delila. Delila lebte im Tal Sorek.5Die Fürsten der Philister gingen zu ihr und sagten: »Bring Simson dazu[1] dir zu verraten, was ihn so stark macht und wie wir ihn überwältigen und fesseln können. Dafür erhältst du von jedem von uns 1100 Schekel[2] Silber.« (Ri 14,15)6Also bat Delila Simson: »Bitte verrate mir doch, was dich so stark macht und wie man dich fesseln und besiegen kann.«7Simson antwortete: »Wenn man mich mit sieben neuen Bogensehnen fesselt, die noch nicht getrocknet sind, werde ich so schwach wie alle anderen Menschen.«8Da brachten die Philisterfürsten Delila sieben neue Bogensehnen, die noch nicht getrocknet waren, und sie fesselte Simson damit.9Einige Männer hatten sich in einem Zimmer ihres Hauses versteckt, und nun rief sie: »Achtung, Simson! Die Philister kommen!« Aber Simson zerriss die Bogensehnen, als wären es angesengte Bindfäden. Das Geheimnis seiner Kraft blieb trotzdem unentdeckt.10Delila sagte zu Simson: »Du hast mich zum Narren gehalten und belogen! Jetzt verrate mir aber, wie man dich wirklich fesseln kann!«11Simson antwortete: »Wenn man mich mit neuen Seilen fesselt, die noch unbenutzt sind, werde ich so schwach wie alle anderen Menschen.« (Ri 15,13)12Da nahm Delila neue Seile und fesselte ihn damit. Die Männer hielten sich wieder in dem Zimmer versteckt und Delila rief: »Achtung, Simson! Die Philister kommen!« Aber Simson zerriss die Seile an seinen Armen, als wären es dünne Fäden.13Da sagte Delila: »Bisher hast du deinen Spott mit mir getrieben und mich belogen! Willst du mir nicht endlich sagen, wie man dich fesseln kann?« Simson antwortete: »Wenn du meine sieben Haarlocken in das Gewebe auf deinem Webstuhl webst und mit dem Webkamm andrückst[3], werde ich so schwach wie alle anderen Menschen.« Also webte Delila, während er schlief, seine sieben Locken in das Gewebe14und drückte sie mit dem Webkamm an. Wieder rief sie: »Achtung, Simson! Die Philister kommen!« Simson erwachte und riss den Webkamm samt Gewebe aus dem Webstuhl heraus und befreite sein Haar.15Da warf ihm Delila vor: »Wie kannst du sagen, dass du mich liebst, wenn du mir nicht vertraust[4]? Du hast mich jetzt dreimal getäuscht und mir noch immer nicht gesagt, was dich so stark macht.« (Ri 14,16)16Und sie lag ihm Tag für Tag mit ihren Vorwürfen in den Ohren und bedrängte ihn, bis er es nicht mehr aushielt.17Darum vertraute Simson ihr schließlich sein ganzes Geheimnis[5] an und sagte zu ihr: »Mein Haar ist noch nie geschnitten worden, denn seit meiner Geburt bin ich Gott als Nasiräer geweiht. Wenn man meine Haare abschneiden würde, würde mich meine Kraft verlassen und ich wäre so schwach wie alle anderen Menschen.« (4Mo 6,2; Ri 13,5)18Delila merkte, dass er ihr diesmal die Wahrheit gesagt hatte. Sie schickte jemanden zu den Philisterfürsten und ließ ihnen sagen: »Kommt noch ein einziges Mal, denn jetzt hat er mir sein ganzes Geheimnis anvertraut.« Die Philisterfürsten kamen und brachten ihr das Geld mit.19Delila ließ Simson auf ihrem Schoß einschlafen, rief einen Mann herein und schnitt Simson die sieben Haarlocken ab. Und tatsächlich, sie bezwang ihn und seine Stärke verließ ihn.20Dann rief sie: »Achtung, Simson! Die Philister kommen!« Er erwachte und dachte: »Ich werde mich befreien und meine Fesseln abschütteln wie die übrigen Male.« Denn er wusste nicht, dass der HERR ihn verlassen hatte. (1Sam 16,14; 1Sam 18,12)21Da packten ihn die Philister und stachen ihm die Augen aus. Dann brachten sie ihn nach Gaza, wo er in Bronzeketten gelegt wurde und im Gefängnis den Mühlstein drehen musste.22Aber es dauerte nicht lange, und sein Haar begann wieder zu wachsen.
Simsons Sieg
23Eines Tages versammelten sich die Fürsten der Philister, um ihrem Gott Dagon ein Opfer darzubringen. Es wurde ein großes Freudenfest daraus, und sie sagten: »Unser Gott hat uns den Sieg über unseren Feind Simson geschenkt!« (1Sam 5,2)24Alle Leute, die Simson sahen, lobten ihren Gott und sagten: »Unser Gott hat unseren Feind in unsere Hände gegeben – ihn, der so viele von uns getötet und unser Land verheert hat!«25In ihrer ausgelassenen Stimmung riefen sie schließlich nach Simson, weil sie ihren Spaß mit ihm haben wollten. Simson wurde aus dem Gefängnis herbeigeholt und machte für sie Späße. Sie stellten ihn zwischen die Säulen des Tempels.26Da sagte Simson zu dem Jungen, der ihn an der Hand führte: »Lass mich los und lege meine Hände an die Säulen, die das Haus tragen. Ich möchte mich dort anlehnen.«27Der Tempel war aber voller Menschen. Alle Fürsten der Philister waren da, und auf dem Dach drängten sich 3000 Leute, Männer und Frauen, die Simson bei seinen Späßen zusahen.28Da rief Simson den HERRN an und sagte: »Allmächtiger HERR, erinnere dich an mich. O Gott, gib mir noch ein einziges Mal Kraft, damit ich, o Gott, mich an den Philistern für den Verlust meiner Augen rächen kann.« (Ri 15,18)29Dann umfasste Simson die beiden Mittelsäulen, auf denen das Haus ruhte, die eine mit seinem rechten, die andere mit seinem linken Arm, und stemmte sich dagegen.30»Lass mich mit den Philistern sterben!«, rief er. Er stemmte mit aller Kraft, und da stürzte der Tempel über den Fürsten der Philister und allen anderen Anwesenden ein. Auf diese Weise tötete Simson im Sterben mehr Menschen als in seinem ganzen Leben.31Später kamen seine Brüder und die ganze Familie seines Vaters, um seinen Leichnam zu holen. Sie brachten ihn nach Hause und begruben ihn zwischen Zora und Eschtaol im Grab seines Vaters Manoach. Simson war 20 Jahre lang Richter in Israel gewesen. (Ri 15,20)
1One day Samson went to Gaza. There he saw a prostitute. He went in to spend the night with her.2The people of Gaza were told, ‘Samson is here!’ So they surrounded the place. They hid and waited for him at the city gate all night long. They didn’t make any move against him during the night. They said, ‘Let’s wait until the sun comes up. Then we’ll kill him.’3But Samson stayed there only until the middle of the night. Then he got up. He took hold of the doors of the city gate. He also took hold of the two doorposts. He tore them loose, together with their metal bar. He picked them up and put them on his shoulders. Then he carried them to the top of the hill that faces Hebron.4Some time later, Samson fell in love again. The woman lived in the Valley of Sorek. Her name was Delilah.5The rulers of the Philistines went to her. They said, ‘See if you can get him to tell you the secret of why he’s so strong. Find out how we can overpower him. Then we can tie him up. We can bring him under our control. Each of us will give you 13 kilograms of silver.’6So Delilah said to Samson, ‘Tell me the secret of why you are so strong. Tell me how you can be tied up and controlled.’7Samson answered her, ‘Let someone tie me up with seven new bowstrings. They must be strings that aren’t completely dry. Then I’ll become as weak as any other man.’8So the Philistine rulers brought seven new bowstrings to her. They weren’t completely dry. Delilah tied Samson up with them.9Men were hiding in the room. She called out to him, ‘Samson! The Philistines are attacking you!’ But he snapped the bowstrings easily. They were like pieces of string that had come too close to a flame. So the secret of why he was so strong wasn’t discovered.10Delilah spoke to Samson again. ‘You have made me look foolish,’ she said. ‘You told me a lie. Come on. Tell me how you can be tied up.’11Samson said, ‘Let someone tie me tightly with new ropes. They must be ropes that have never been used. Then I’ll become as weak as any other man.’12So Delilah got some new ropes. She tied him up with them. Men were hiding in the room. She called out to him, ‘Samson! The Philistines are attacking you!’ But he snapped the ropes off his arms. They fell off just as if they were threads.13Delilah spoke to Samson again. ‘All this time you have been making me look foolish,’ she said. ‘You have been telling me lies. This time really tell me how you can be tied up.’ He replied, ‘Weave the seven braids of my hair into the cloth on a loom. Then tighten the cloth with a pin. If you do, I’ll become as weak as any other man.’ So while Samson was sleeping, Delilah took hold of the seven braids of his hair. She wove them into the cloth on a loom.14Then she tightened the cloth with a pin. Again she called out to him, ‘Samson! The Philistines are attacking you!’ He woke up from his sleep. He pulled up the pin and the loom, together with the cloth.15Then she said to him, ‘How can you say, “I love you”? You won’t even share your secret with me. This is the third time you have made me look foolish. And you still haven’t told me the secret of why you are so strong.’16She continued to pester him day after day. She nagged him until he was sick and tired of it.17So he told her everything. He said, ‘My hair has never been cut. That’s because I’ve been a Nazirite since the day I was born. A Nazirite is set apart to God. If you shave my head, I won’t be strong anymore. I’ll become as weak as any other man.’18Delilah realised he had told her everything. So she sent a message to the Philistine rulers. She said, ‘Come back one more time. He has told me everything.’ So the rulers returned. They brought the silver with them.19Delilah got Samson to go to sleep on her lap. Then she called for someone to shave off the seven braids of his hair. That’s how she began to bring Samson under her control. And he wasn’t strong anymore.20She called out, ‘Samson! The Philistines are attacking you!’ He woke up from his sleep. He thought, ‘I’ll go out just as I did before. I’ll shake myself free.’ But he didn’t know that the LORD had left him.21Then the Philistines grabbed him. They poked his eyes out. They took him down to Gaza. They put bronze chains around him. Then they made him grind corn in the prison.22His head had been shaved. But the hair on it began to grow again.
Samson dies
23The rulers of the Philistines gathered together. They were going to offer a great sacrifice to their god Dagon. They were going to celebrate. They said, ‘Our god has handed our enemy Samson over to us.’24When the people saw Samson, they praised their god. They said, ‘Our god has handed our enemy over to us. Our enemy has destroyed our land. He has killed large numbers of our people.’25After they had drunk a lot of wine, they shouted, ‘Bring Samson out. Let him put on a show for us.’ So they called Samson out of the prison. He put on a show for them. They stood him near the temple pillars.26Then he spoke to the servant who was holding his hand. He said, ‘Put me where I can feel the pillars. I’m talking about the ones that hold up the temple. I want to lean against them.’27The temple was crowded with men and women. All the Philistine rulers were there. About 3,000 men and women were on the roof. They were watching Samson put on a show.28Then he prayed to the LORD. Samson said, ‘LORD and King, show me that you still have concern for me. Please, God, make me strong just one more time. Let me pay the Philistines back for what they did to my two eyes. Let me do it with only one blow.’29Then Samson reached towards the two pillars that were in the middle of the temple. They were the ones that held up the temple. He put his right hand on one of them. He put his left hand on the other. He leaned hard against them.30Samson said, ‘Let me die together with the Philistines!’ Then he pushed with all his might. The temple came down on the rulers. It fell on all the people in it. So Samson killed many more Philistines when he died than he did while he lived.31Then his brothers went down to get him. So did his father’s whole family. All of them brought Samson back home. They buried him in the tomb of his father Manoah. It’s between Zorah and Eshtaol. Samson had led Israel for 20 years.