1Für den Chorleiter: Ein Psalm der Nachkommen Korachs.2Gott, wir haben es mit eigenen Ohren gehört – unsere Vorfahren haben uns erzählt, was du vor langer Zeit getan hast: (2Mo 12,26)3Du hast die anderen Völker vertrieben und das Land unsren Vorfahren geschenkt. Du hast ihre Feinde vernichtet und unsere Väter befreit, damit unser Volk sich ausbreiten konnte. (Ps 78,55; Ps 80,9)4Sie haben das Land nicht mit ihren Schwertern erobert und nicht aus eigener Kraft gesiegt. Deine große Macht war es, die ihnen zum Sieg verhalf, weil du auf ihrer Seite warst und deine Liebe bei ihnen war.[1] (5Mo 4,37; Jos 24,12; Ps 77,16)5Du bist mein König und mein Gott. Auf dein Wort hin erringt dein Volk[2] den Sieg. (Ps 74,12)6Nur mit dir können wir unsere Feinde schlagen, und nur in deinem Namen können wir sie besiegen. (Ps 60,14)7Ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen und vertraue nicht auf mein Schwert, dass es mir hilft.8Du bist es, der uns den Sieg über unsere Feinde schenkt und die umkommen lässt, die uns hassen. (Ps 53,6; Ps 136,24)9Gott, alle Tage wollen wir dich loben und deinem Namen unaufhörlich danken. (Ps 30,13; Ps 34,3)10Doch jetzt hast du uns verstoßen und beschämt. Du führst unser Heer nicht mehr in die Schlacht. (Ps 43,2; Ps 60,12; Ps 74,1)11Du lässt uns vor unseren Feinden fliehen und gestattest ihnen, unser Land zu plündern. (Jos 7,8; Ps 89,42)12Du gabst uns hin wie Schafe zur Schlachtung und hast uns unter die Völker zerstreut. (5Mo 4,27; 5Mo 28,64; Ps 106,27; Hes 20,23)13Du hast uns, dein kostbares Volk, für einen Hungerlohn verkauft, mit dem du nicht den kleinsten Gewinn gemacht hast. (Jes 52,3)14Du hast zugelassen, dass unsere Nachbarn uns verlachen. Den Völkern um uns herum sind wir zum Spott geworden. (Ps 79,4; Ps 80,7)15Du hast uns zum Spott werden lassen, sodass die ganze Welt über uns lacht. (Ps 109,25; Jer 24,9)16Jeden Tag habe ich meine Schande vor Augen und Scham steht mir ins Gesicht,17wenn ich den Hohn unserer Spötter höre und die rachedurstigen Feinde sehe.18Dies alles geschah, obwohl wir dir treu waren und deinen Bund nicht verletzt haben. (Ps 119,61)19Unsere Herzen haben dich nicht verlassen. Wir sind nicht von deinem Weg abgewichen. (Hi 23,11; Ps 119,51)20Dennoch hast du uns in der Wüste niedergestreckt[3] und uns mit Dunkelheit und Tod bedeckt. (Hi 3,5; Ps 51,10)21Hätten wir Gott vergessen oder unsere Hände im Gebet zu fremden Göttern erhoben, (Ps 81,10)22hättest du es gleich gewusst, denn du kennst die Geheimnisse unserer Herzen.23Aber weil wir an dir festhalten, werden wir jeden Tag getötet und wie Schafe geschlachtet. (Jes 53,7; Röm 8,36)24Herr, wach auf! Warum schläfst du? Erhebe dich! Verstoße uns nicht für immer! (Ps 7,7; Ps 77,8; Ps 78,65)25Warum wendest du dich von uns ab? Warum verschließt du deine Augen vor unserem Leid und unserer Unterdrückung? (Hi 13,24; Ps 42,10; Ps 88,15)26Wir werden in den Staub gedrückt und liegen am Boden. (Ps 119,25)27Erhebe dich! Komm und hilf uns! Rette uns um deiner Gnade willen!
1Für den Dirigenten[1]. Von den Korachitern[2]. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[3]. (Ps 4,1; Ps 32,1; Ps 42,1)2Gott, mit eigenen Ohren haben wir es vernommen, unsere Vorfahren haben uns davon erzählt: Großes hast du zu ihrer Zeit vollbracht, in weit zurückliegenden Tagen.3Du allein, du hast mit deiner Hand ganze Völker aus dem Land herausgerissen und an ihrer Stelle unsere Vorfahren eingepflanzt. Du selbst hast Nationen vernichtet, damit unsere Väter sich ausbreiten konnten.4Nicht etwa durch ihr Schwert haben sie das Land in Besitz genommen, nicht ihre eigene Kraft[4] hat ihnen geholfen. Nein, deine Hand und dein starker Arm stand ihnen bei; du hast ihnen dein Angesicht freundlich zugewandt[5], weil du Gefallen an ihnen hattest.5Du bist mein König, o Gott! So gib doch erneut Befehl zur Rettung Israels[6]! (Ps 14,7)6Durch deine Hilfe werden wir die Feinde, die uns bedrängen, zu Boden stoßen. In deinem Namen wollen wir alle in den Staub treten, die sich gegen uns erheben.7Nicht auf meinen Bogen will ich mich verlassen, mein Schwert wird mir nicht den Sieg schenken.8Du ´allein` wirst uns retten vor unseren Feinden, und alle, die uns hassen, stürzt du in Schande.9Jeden Tag rühmen wir voller Stolz unseren Gott, ja, deinen Namen wollen wir ewig preisen. //[7] (Ps 3,3)10Und doch hast du uns nun verstoßen und Schande über uns gebracht, du bist nicht mit unseren Truppen gegen den Feind gezogen.11Du ließt uns vor dem Gegner die Flucht ergreifen, und Menschen, die uns hassen, konnten uns nach Belieben ausplündern.12Wie man Schlachtvieh weggibt, so hast du uns unserem Schicksal überlassen, unter die anderen Völker hast du uns zerstreut.13Dein eigenes Volk hast du für einen Spottpreis verkauft, ja, du hast für uns so gut wie nichts verlangt!14Du machtest uns zum Gespött unserer Nachbarvölker, wir ernten nur Hohn und Schmach von allen rings um uns.15Für die anderen Völker ist unser Unglück zum Sprichwort geworden – dafür hast du gesorgt. Sie schütteln nur noch den Kopf über uns.16Tagaus, tagein habe ich meine Schande vor Augen, die Scham ist mir ins Gesicht geschrieben.17Denn ich höre die verletzenden Worte der Spötter, und ich sehe die rachsüchtigen Feinde.18Dieses Unheil ist über uns gekommen, obwohl wir dich nicht vergessen haben. Auch haben wir den Bund nicht gebrochen, den du mit uns geschlossen hast.19Unser Herz hat sich nicht von dir abgewendet, mit keinem Schritt sind wir von deinem Weg abgewichen.20´Das also kann nicht der Grund dafür sein`, dass du uns zerschlagen hast an einem wüsten Ort, wo die Schakale hausen, dass du dunkle Schatten des Todes auf uns hast fallen lassen.21Hätten wir nicht mehr an unseren Gott gedacht[8] oder gar unsere Hände im Gebet zu einem anderen Gott ausgestreckt,22hätte unser Gott das nicht längst durchschaut? Denn wer kennt die verborgenen Winkel unseres Herzens, wenn nicht er?23Nein, deinetwegen sind wir ständig vom Tod bedroht[9]; man behandelt uns wie Schafe, die zum Schlachten bestimmt sind.24Wach auf, Herr, warum schläfst du? Wach auf, verstoße uns nicht für immer!25Warum nur verbirgst du dein Angesicht? Weshalb vergisst du unser Elend und die Bedrängnis, in der wir leben müssen?26Denn wir sind gebeugt worden, bis wir im Staub lagen[10], wir kriechen am Boden und kommen nicht mehr hoch.27Erhebe dich und eile uns zu Hilfe, erlöse uns aus all unserer Not um deiner Güte willen!