1Ein Psalm Davids. HERR, stelle dich meinen Feinden entgegen, kämpfe mit denen, die mich angreifen! (Ps 56,2; Jes 49,25)2Greife zu Schild und Waffen und komm mir zu Hilfe! (Ps 62,3; Ps 91,4)3Nimm deinen Speer und verstell meinen Verfolgern den Weg. Versprich mir: »Ich werde dich retten!«4Die mich töten wollen, sollen zum Spott werden. Fliehen müssen sie und sich schämen. (Ps 40,15; Ps 70,3)5Wie Spreu sollen sie vom Wind verweht werden, wenn der Engel des HERRN sie verjagt. (Hi 21,18; Ps 1,4; Ps 83,14; Jes 29,5)6Mach ihren Weg dunkel und glatt, und der Engel des HERRN verfolge sie. (Ps 73,18; Jer 23,12)7Ohne Grund haben sie mir einen Hinterhalt gelegt. Ohne Grund haben sie mir eine Grube gegraben. (Ps 69,5; Ps 109,3)8Deshalb soll sie der Untergang ganz unerwartet ereilen! Sie sollen sich in den Fallen verfangen, die sie mir stellten, und darin umkommen! (Ps 9,16; Jes 47,11; 1Thess 5,3)9Dann will ich mich im HERRN freuen und will froh sein, weil er mich rettet. (Jes 61,10; Lk 1,47)10Ich will ihn von ganzem Herzen loben: »HERR, niemand ist wie du, der du den Schwachen vor dem Starken beschützt und die Armen vor denen, die sie ausrauben wollen.« (2Mo 15,11; Ps 18,18; Ps 37,14)11Falsche Zeugen sagen gegen mich aus und legen mir Dinge zur Last, die ich nie begangen habe. (Ps 27,12)12Sie vergelten mir das Gute, das ich tue, mit Bösem. Ich bin krank vor Verzweiflung. (Ps 38,21; Joh 10,32)13Als einer von ihnen krank war, sorgte ich mich um ihn. Ich übte Verzicht und fastete. Was ich gebetet habe, beschäftigt mich immer noch.[1] (Hi 30,25; Ps 69,11)14Ich verhielt mich so, als ob er mein Freund oder Bruder wäre. Ich trauerte um ihn, als beweinte ich meine eigene Mutter.15Doch jetzt freuen sie sich darüber, dass ich in Not bin, und verbünden sich gegen mich. Menschen ziehen über mich her, die ich nicht einmal kenne, und hören nicht auf, mich zu verleumden.16Spötter sind es, die mich verhöhnen und verfluchen und mit den Zähnen gegen mich knirschen. (Kla 2,16)17Wie lange noch, Herr, willst du all dem untätig zusehen? Rette mich vor ihren Anschlägen und beschütze mein Leben vor diesen jungen Löwen! (Ps 13,2; Ps 22,21; Hab 1,13)18Dann will ich dir vor der ganzen Gemeinde danken und dich vor dem ganzen Volk loben. (Ps 22,24)19Lass nicht zu, dass meine Feinde sich über mein Unglück freuen und dass die, die mich ohne Grund hassen, schadenfroh über mich lachen. (Ps 13,5; Ps 38,17; Ps 69,5; Joh 15,25)20Sie stiften nicht Frieden, und Unschuldige verleumden sie,21Sie schreien, als hätten sie mich Böses tun sehen. »Haha, da haben wir es!« (Ps 22,14; Ps 40,16)22HERR, du weißt es. Schweige nicht länger dazu! Herr, verlass mich nicht! (2Mo 3,7; Ps 10,14)23Greif doch endlich ein und nimm dich meiner an, mein Gott und Herr.24HERR, mein Gott, sprich mich frei von jeder Schuld nach deiner Gerechtigkeit[2]. Dann können meine Feinde nicht länger über mich lachen. (Ps 9,5; Ps 43,1)25Sie sollen niemals sagen dürfen: »Wir haben erreicht, was wir wollten. Wir haben ihn vernichtet!« (Kla 2,16)26Mögen die, die sich über meine Not freuen, bloßgestellt und verstoßen werden. Mögen die, die jetzt über mich triumphieren, in Scham und Schande versinken. (Ps 38,17; Ps 40,15)27Denen aber, die zu mir hielten, schenke Freude, damit sie immer wieder sagen: »Groß ist der HERR, der seinem Diener mit Freuden zu Hilfe kommt.« (Ps 40,17; Ps 70,5; Ps 149,4)28Dann will ich allen Menschen von deiner Gerechtigkeit und Güte erzählen und dich den ganzen Tag loben. (Ps 51,16)
1Von David. Streite für mich, HERR, gegen meine streitsüchtigen Feinde, bekämpfe du alle, die Krieg gegen mich führen!2Greife zum kleinen und zum großen Schild und steh auf, um mir zu helfen!3Nimm den Speer zur Hand und versperre meinen Verfolgern den Weg[1]! Sprich zu mir[2]: »Ich bin deine Rettung.«4Alle, die mir nach dem Leben trachten, sollen in Schande geraten und sich schämen. Gedemütigt sollen sich die zurückziehen, die unheilvolle Pläne gegen mich schmieden.5Wie Spreu im Wind sollen sie werden, und der Engel des HERRN stoße sie fort.6Ihr Weg soll finster und rutschig sein, und der Engel des HERRN verfolge sie.7Denn ohne Grund haben sie mir eine Falle gestellt, ohne Anlass eine Grube gegraben, um mich zu fangen.[3]8Wenn mein Feind nicht damit rechnet, soll das Unheil über ihn hereinbrechen! Die Falle, die er gestellt hat, schnappe über ihm selbst zu, möge er ins Verderben stürzen!9Dann werde ich von ganzem Herzen über den HERRN jubeln[4], mich freuen über seine Rettung.10Mit Leib und Seele werde ich dich preisen[5]: HERR, wer ist wie du? Du rettest die Wehrlosen vor ihren übermächtigen Feinden, die Hilflosen und Notleidenden bewahrst du vor ihren raubgierigen Verfolgern.11Aber noch treten verlogene Zeugen gegen mich auf. Sie stellen mir Fragen, auf die ich keine Antwort weiß.12Diese Leute vergelten mir Gutes mit Bösem. Ich bin einsam – von aller Welt verlassen.[6]13Als es ihnen schlecht ging, zog ich Trauerkleidung an, fastete aus echtem Mitgefühl und betete mit tief gesenktem Kopf[7].14Ich nahm Anteil, als ginge es um einen Freund oder Bruder. Tief gebeugt ging ich umher wie in Trauer um die eigene Mutter.15Doch jetzt, wo das Unglück mich zu Fall bringen will, laufen sie zusammen, voller Schadenfreude! Und unter sie mischt sich hergelaufenes Pack[8] – Leute, die ich vorher nicht kannte, schließen sich ihnen an. Sie zerreißen sich das Maul über mich und hören nicht mehr auf.[9]16Gehässig zeigen sie mir die Zähne, wie man das von gottlosem Gesindel kennt.[10]17Herr, wie lange willst du dir das ansehen? Ich habe nun schon viel Schlimmes von ihnen hinnehmen müssen – rette mich aus der Gewalt dieser gefährlichen Löwen![11]18Ich will dich preisen, wenn die Gemeinde sich vor dir versammelt, umgeben von vielen Menschen will ich dich loben.19Lass nicht zu, dass meine Feinde sich noch länger über mich freuen! Sie, die mich ohne Grund hassen, sollen nicht mehr hämisch die Augen verdrehen.20Was sie reden, dient ja keineswegs dem Frieden; im Gegenteil, wer Ruhe im Land liebt, gegen den gehen sie vor mit Verleumdung und Betrug.21Gegen mich reißen sie ihren Mund auf und sagen: »Na also, da sehen wir dein Unglück doch mit eigenen Augen!«22Doch du, HERR, du selbst hast das alles gesehen – schweige nicht dazu! Herr, bleib nicht fern von mir!23Wach auf, mach dich auf und stell mein Recht wieder her, mein Gott und mein Herr, setze dich für mein Anliegen ein!24Verhilf mir zu meinem Recht, HERR, mein Gott, denn du bist gerecht! Lass nicht zu, dass meine Feinde über mich triumphieren!25Sie sollen nicht selbstzufrieden[12] sagen können: »Na bitte, genau wie wir’s wollten!« Und auch nicht: »Wir haben ihn kleingekriegt!«26In Grund und Boden schämen sollen sich alle, die sich über mein Unglück freuen. Schimpf und Schande über alle, die so hochmütig gegen mich auftreten!27Alle aber, die wünschen, dass mir Gerechtigkeit zuteil wird, mögen jubeln und sich freuen. Immer wieder sollen sie sagen können: »Hoch gelobt sei der HERR, der seinem Diener Frieden schenken will.«28Und ich will erzählen, wie gerecht du bist, den ganzen Tag will ich dich loben.