1Lobe nicht den morgigen Tag, denn du weißt nicht, was er bringen wird. (Lk 12,19; Jak 4,13)2Lobe dich nicht selbst, lass das andere tun! (Spr 25,27; 2Kor 10,12)3Ein Stein ist schwer und Sand wiegt viel, aber noch schwerer wiegt der Ärger über einen Narren.4Zorn ist grausam und Wut ist wie eine Flut, aber wer kann sich vor der vernichtenden Gewalt der Eifersucht retten? (Spr 6,34)5Ein offener Tadel ist besser als verborgene Liebe! (Spr 25,12)6Wunden, die ein Freund geschlagen hat, sind besser als Küsse von einem Feind. (Ps 141,5; Mt 26,49)7Wer satt ist, dem schmeckt auch der Honig nach nichts, dem Hungrigen aber schmeckt sogar bittere Speise süß.8Ein Mensch, der von daheim wegläuft, ist wie ein Vogel, der aus dem Nest flieht.9Der ehrliche Rat eines Freundes ist so angenehm wie Öl oder Weihrauch.10Lass niemals einen Freund im Stich – weder deinen eigenen noch den deines Vaters. Dann wirst du, wenn du selbst in Not bist, nicht deine Verwandten um Hilfe bitten müssen. Es ist besser, zu einem Nachbarn zu gehen als zu einem Verwandten, der weit entfernt lebt. (1Kön 12,6; 2Chr 10,6; Spr 17,17; Spr 18,24)11Mein Sohn, wie werde ich mich freuen, wenn du klug und weise wirst! Dann werde ich dem, der mich verspottet, mutig entgegentreten können. (Spr 10,1; Spr 23,15)12Ein kluger Mensch sieht die Gefahr voraus und bringt sich in Sicherheit; die Unerfahrenen stolpern blindlings dahin und müssen die Folgen tragen. (Spr 22,3)13Wer für einen Fremden bürgt, von dem verlange Sicherheiten; behalte ein Pfand von ihm, wenn er für einen, der fremd ist, bürgt. (Spr 20,16)14Wenn du deinen Nachbarn allzu früh am Morgen schon freundlich grüßt, wird er das als einen Fluch empfinden!15Eine nörgelnde Frau lässt sich mit einem undichten Dach vergleichen, durch das es ununterbrochen tropft. (Spr 19,13)16Wer ihre Vorwürfe beschwichtigen will, gleicht einem, der dem Wind Einhalt gebieten oder mit fettigen Händen einen Gegenstand festhalten will.17Eisen schärft Eisen, ebenso schärft ein Mensch einen anderen.18Wer einen Feigenbaum pflegt, darf seine Früchte essen. So werden auch die Arbeiter, die ihren Herrn schützen, belohnt. (Lk 12,42; 1Kor 9,7; 2Tim 2,6)19So wie sich ein Gesicht im Wasser spiegelt, spiegelt das Herz den Menschen.20So wie Tod und Zerstörung[1] niemals genug haben, so sind die Augen des Menschen unersättlich. (Spr 30,15; Pred 1,8; Hab 2,5)21Die Reinheit von Gold und Silber wird im Feuer geprüft, doch ein Mensch wird auf die Probe gestellt, wenn er gelobt wird. (Spr 17,3; Sach 13,9; Lk 6,26)22Du kannst einem Narren die Dummheit nicht austreiben, selbst wenn du ihn mit Mörser und Stößel mahlst wie Korn. (Spr 23,35; Spr 26,11; Jer 5,3)23Du sollst den Zustand deiner Herden kennen und dich mit Leib und Seele ihrer Pflege widmen, (Hes 34,12; Joh 10,3)24denn Reichtum ist nicht von ewiger Dauer, so wie eine Krone vielleicht schon der nächsten Generation nicht mehr sicher ist.25Wenn das Heu eingebracht ist, das neue Korn gereift und die Kräuter der Berge eingesammelt sind,26geben deine Schafe Wolle für neue Kleider und deine Ziegen werden für den Preis eines Ackers verkauft.27Und du wirst genügend Ziegenmilch für dich, deine Familie und deine Mägde haben.
Sprüche 27
Lutherbibel 2017
1Rühme dich nicht des morgigen Tages; denn du weißt nicht, was der Tag bringt. (Jak 4,13)2Lass dich von einem andern loben und nicht von deinem Mund, von einem Fremden und nicht von deinen eignen Lippen.3Stein ist schwer, und Sand ist Last; aber der Ärger über einen Toren ist schwerer als beide.4Zorn ist ein wütig Ding, und Grimm ist ungestüm; aber wer kann vor der Eifersucht bestehen?5Offene Zurechtweisung ist besser als Liebe, die verborgen bleibt. (3Mo 19,17)6Die Schläge des Freundes meinen es gut; aber die Küsse des Hassers sind trügerisch. (Ps 141,5; Mt 26,49)7Ein Satter tritt Honigseim mit Füßen; aber einem Hungrigen ist alles Bittre süß.8Wie ein Vogel, der aus seinem Nest flüchtet, so ist ein Mann, der aus seiner Heimat flieht.9Das Herz freut sich an Salbe und Räucherwerk, und süß ist der Freund, der wohlgemeinten Rat gibt.10Deinen Freund und deines Vaters Freund verlass nicht. Geh nicht ins Haus deines Bruders, wenn dir’s übel geht. Ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne. (Spr 18,24)11Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, so kann ich antworten dem, der mich schmäht.12Ein Kluger sieht das Unglück kommen und verbirgt sich; aber die Unverständigen laufen weiter und müssen büßen. (Spr 22,3)13Nimm dem sein Kleid, der für einen andern Bürge wurde, und pfände ihn anstelle des Fremden.14Wenn einer seinen Nächsten des Morgens früh mit lauter Stimme segnet, so wird ihm das für einen Fluch gerechnet.15Ein zänkisches Weib und ein stetig tropfendes Dach, wenn’s sehr regnet, lassen sich miteinander vergleichen: (Spr 19,13)16Wer sie aufhalten will, der will den Wind aufhalten und will Öl mit der Hand fassen.17Ein Messer wetzt das andre und ein Mann den andern.18Wer seinen Feigenbaum pflegt, der isst Früchte davon, und wer seinem Herrn treu dient, wird geehrt.19Wie sich im Wasser das Angesicht spiegelt, so ein Mensch im Herzen des andern.20Unterwelt und Abgrund werden niemals satt, und der Menschen Augen sind auch unersättlich. (Pred 1,8)21Ein Mann bewährt sich in seinem Ruf wie das Silber im Tiegel und das Gold im Ofen.22Wenn du den Toren im Mörser zerstießest mit dem Stampfer wie Grütze, so ließe doch seine Torheit nicht von ihm.23Auf deine Schafe hab acht und nimm dich deiner Herden an;24denn Vorräte währen nicht ewig, und auch eine Krone währt nicht für und für.25Ist das Gras abgeweidet und wiederum Grünes nachgewachsen und ist das Futter auf den Bergen gesammelt,26dann kleiden dich die Lämmer, und die Böcke geben dir das Geld, einen Acker zu kaufen;27du hast Ziegenmilch genug zu deiner Speise, zur Speise deines Hauses und zur Nahrung deiner Mägde.