1Eines Tages, als Simson nach Timna hinabging, fiel ihm bei den Philistern ein Mädchen auf.2Er kehrte nach Hause zurück und erzählte seinem Vater und seiner Mutter davon: »In Timna habe ich bei den Philistern eine junge Frau gesehen. Die möchte ich gern heiraten.« (1Mo 21,21)3Sein Vater und seine Mutter wandten ein: »Gibt es denn keine Frau in unserem Stamm oder unter den Israeliten, die du heiraten kannst? Warum musst du dir ausgerechnet bei den unbeschnittenen Philistern eine Frau suchen?« Aber Simson sagte zu seinem Vater: »Gib mir die und keine andere zur Frau, denn sie gefällt mir.« (4Mo 7,3)4Sein Vater und seine Mutter merkten nicht, dass hier der HERR am Werk war und einen Anlass suchte, gegen die Philister vorzugehen, die damals über Israel herrschten. (Jos 11,20)5Als Simson und seine Eltern nach Timna hinabreisten, wurde Simson in der Nähe der Weinberge von Timna von einem jungen Löwen angegriffen.6Da kam der Geist des HERRN über ihn und er zerriss den Löwen mit seinen bloßen Händen, als wäre es ein junger Ziegenbock. Seinem Vater und seiner Mutter sagte er nichts von dem, was er getan hatte. (Ri 13,25; 1Sam 17,34)7Er ging dann nach Timna hinab und sprach mit der Frau, und sie gefiel ihm sehr.8Einige Zeit später ging er wieder nach Timna, um die Frau zu heiraten. Er verließ den Weg, denn er wollte nach dem Kadaver des Löwen sehen – und da fand er im Körper des Löwen einen Bienenschwarm und Honig.9Simson holte sich mit den Händen etwas Honig heraus und aß ihn unterwegs. Er gab auch seinem Vater und seiner Mutter davon, und sie aßen ebenfalls. Aber er erzählte ihnen nicht, dass er den Honig aus dem Kadaver des Löwen geholt hatte.10Sein Vater ging zu Simsons Braut hinab, und Simson veranstaltete in Timna ein Fest, wie es damals Brauch unter den jungen Männern war.11Als man ihn dort sah, schickte man ihm 30 Brautbegleiter, die mit ihm feiern sollten.12Simson sagte zu ihnen: »Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr das Rätsel innerhalb der sieben Festtage löst, schenke ich euch 30 Unterkleider und 30 Festkleider. (1Mo 29,27; Hes 17,2)13Könnt ihr es nicht lösen, müsst ihr mir 30 Unterkleider und 30 Festkleider geben.« »Gut«, stimmten sie zu, »lass uns dein Rätsel hören.«14Er sagte: »Aus dem, der frisst, kam Nahrung; aus dem Starken kam Süßes.« Drei Tage lang schafften sie es nicht, das Rätsel zu lösen.15Am vierten[1] Tag sagten sie schließlich zu Simsons Frau: »Überrede[2] deinen Mann, uns die Lösung zu verraten, oder wir brennen das Haus deines Vaters nieder und dich gleich mit! Oder habt ihr uns vielleicht zu dem Fest eingeladen, um uns arm zu machen?« (Ri 15,6; Ri 16,5)16Da ging die Frau weinend zu Simson und sagte: »Du liebst mich nicht; du hasst mich! Du hast meinen Leuten ein Rätsel aufgegeben und verrätst mir die Antwort nicht.« »Nicht einmal meinem Vater oder meiner Mutter habe ich die Antwort verraten«, antwortete er. »Warum sollte ich sie dir sagen?«17Aber sie weinte ständig, wenn sie bei ihm war, das ganze Fest über. Zuletzt, am siebten Tag, hielt er es nicht mehr aus und verriet ihr die Antwort, und sie sagte sie den jungen Männern.18Am siebten Tag, vor Sonnenuntergang, kamen die Männer der Stadt mit der Antwort zu Simson: »Was ist süßer als Honig? Was ist stärker als ein Löwe?« Simson antwortete: »Wenn ihr nicht mit meiner Kuh gepflügt hättet, hättet ihr die Lösung meines Rätsels nie gefunden!«19Da kam der Geist des HERRN über ihn, und er ging hinunter in die Stadt Aschkelon, erschlug dort 30 Männer, nahm ihnen die Kleider weg und gab sie den Männern, die sein Rätsel gelöst hatten. Dann kehrte er wütend zum Haus seines Vaters zurück. (Ri 3,10)20Seine Frau aber wurde mit dem Mann verheiratet, der bei der Hochzeit sein Brautführer gewesen war. (Joh 3,29)
Richter 14
Lutherbibel 2017
Simsons Rätsel
1Simson ging hinab nach Timna und sah eine Frau in Timna unter den Töchtern der Philister. (Jos 19,43)2Und als er heraufkam, sagte er’s seinem Vater und seiner Mutter und sprach: Ich hab eine Frau gesehen in Timna unter den Töchtern der Philister; nehmt mir nun diese zur Frau.3Sein Vater und seine Mutter sprachen zu ihm: Ist denn nun keine Frau unter den Töchtern deiner Brüder und in deinem ganzen Volk, dass du hingehst und willst eine Frau nehmen von den Philistern, die unbeschnitten sind? Simson sprach zu seinem Vater: Nimm mir diese, denn sie gefällt meinen Augen. (1Mo 34,14; 2Mo 34,16)4Aber sein Vater und seine Mutter wussten nicht, dass es von dem HERRN kam; denn er suchte einen Anlass gegen die Philister. Die Philister aber herrschten zu der Zeit über Israel.5So ging Simson hinab mit seinem Vater und seiner Mutter nach Timna. Und als sie kamen an die Weinberge von Timna, siehe, da kam ein junger Löwe brüllend ihm entgegen.6Und der Geist des HERRN geriet über ihn, und er zerriss ihn, wie man ein Böcklein zerreißt, und hatte doch gar nichts in seiner Hand. Er sagte aber seinem Vater und seiner Mutter nicht, was er getan hatte. (Ri 13,25; 1Sam 17,34)7Als er nun hinkam, redete er mit der Frau, und Simson hatte Gefallen an ihr.8Und nach einigen Tagen kam er wieder, um sie zu holen, und bog vom Wege ab, um nach dem Aas des Löwen zu sehen. Siehe, da war ein Bienenschwarm in dem Leibe des Löwen und Honig.9Und er nahm davon in seine Hände und aß im Gehen und kam zu seinem Vater und zu seiner Mutter und gab ihnen, dass sie auch aßen. Er sagte ihnen aber nicht, dass er den Honig aus dem Leibe des Löwen genommen hatte.10Und als sein Vater hinkam zu der Frau, machte Simson dort ein Hochzeitsgelage, wie es die jungen Leute zu tun pflegen.11Und als sie ihn sahen, gaben sie ihm dreißig Gesellen, die bei ihm sein sollten.12Simson aber sprach zu ihnen: Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr mir das erratet und trefft in diesen sieben Tagen des Gelages, so will ich euch dreißig Hemden geben und dreißig Feierkleider. (1Mo 29,27; 1Kön 10,1; Hes 17,2)13Könnt ihr’s aber nicht erraten, so sollt ihr mir dreißig Hemden und dreißig Feierkleider geben. Und sie sprachen zu ihm: Gib dein Rätsel auf, lass uns hören!14Er sprach zu ihnen: Speise ging aus vom Fresser und Süßigkeit vom Starken. Und sie konnten in drei Tagen das Rätsel nicht erraten.15Am vierten Tage sprachen sie zu Simsons Frau: Überrede deinen Mann, dass er uns des Rätsels Lösung sagt, oder wir werden dich und deines Vaters Haus mit Feuer verbrennen. Habt ihr uns hierher geladen, um uns arm zu machen? (Ri 16,5)16Da weinte Simsons Frau vor ihm und sprach: Du bist mir gram und hast mich nicht lieb. Du hast meinen Leuten ein Rätsel aufgegeben und hast mir’s nicht gesagt. Er aber sprach zu ihr: Siehe, ich hab’s meinem Vater und meiner Mutter nicht gesagt und dir sollte ich’s sagen?17Und sie weinte vor ihm die sieben Tage, die sie feierten; aber am siebenten Tage sagte er es ihr, denn sie drang in ihn. Sie aber sagte des Rätsels Lösung ihren Leuten weiter. (Ri 16,16)18Da sprachen die Männer der Stadt zu ihm am siebenten Tage, ehe die Sonne unterging: Was ist süßer als Honig? Was ist stärker als der Löwe? Aber er sprach zu ihnen: Wenn ihr nicht mit meinem Kalb gepflügt hättet, so hättet ihr mein Rätsel nicht getroffen.19Und der Geist des HERRN geriet über ihn, und er ging hinab nach Aschkelon und erschlug dreißig Mann unter ihnen und nahm ihre Gewänder und gab Feierkleider denen, die das Rätsel erraten hatten. Und sein Zorn entbrannte und er ging hinauf in seines Vaters Haus. (Ri 3,10)20Aber Simsons Frau wurde seinem Gesellen gegeben, der sein Brautführer gewesen war. (Ri 15,2)