Psalm 88

Neues Leben. Die Bibel

1 Für den Chorleiter: Ein Psalm der Nachkommen Korachs. Eine Unterweisung des Esrachiters Heman.2 HERR, Gott, mein Retter, Tag und Nacht rufe ich zu dir. (Ps 22,3; Lk 18,7)3 Höre mein Gebet, vernimm mein Schreien. (Ps 18,7; Ps 86,1)4 Denn mein Leben besteht aus Schmerzen und Leid, ich bin dem Tode nah. (Ps 107,18; Ps 116,3)5 Ich werde zu denen gerechnet, die dem Tode nahe sind, wie ein starker Mann, den die Kraft verlassen hat. (Ps 28,1)6 Sie haben mich dem Tod überlassen, wie ein Erschlagener, der im Grab liegt, selbst du hast mich vergessen und ich bin von deiner Hilfe verlassen. (Ps 31,13; Jes 53,8)7 Du hast mich in die tiefste Grube geworfen, in die finsterste Tiefe. (Ps 32,4; Ps 69,16; Ps 143,3; Kla 3,55)8 Schwer lastet dein Zorn auf mir, Welle um Welle bricht über mich herein. (Ps 42,8)9 Du hast mich meinen Freunden fremd werden lassen, voller Abscheu haben sie sich von mir abgewandt. Ich bin gefangen und sehe keinen Ausweg. (Hi 19,19; Hi 30,10; Ps 31,12)10 Meine Augen sind schon ganz blind vor Tränen. Jeden Tag rufe ich dich um Hilfe, HERR, ich erhebe meine Hände im Gebet zu dir. (Hi 11,13; Ps 6,8; Ps 22,3)11 Was nützen deine Wunder den Toten? Stehen sie etwa auf und loben dich? (Ps 6,6)12 Verkündet man im Grab deine Gnade, wird bei den Toten deine Treue gerühmt?13 Kann die Finsternis deine Wunder erzählen oder wird etwa im Land des Vergessens deine Gerechtigkeit gelobt? (Hi 10,20)14 HERR, ich aber rufe zu dir. Schon am Morgen flehe ich dich an. (Ps 5,4; Ps 119,147)15 HERR, warum hast du mich verworfen? Warum wendest du dich von mir ab? (Hi 13,24; Ps 13,2)16 Von Jugend an war ich krank und dem Tode nah. Ratlos stehe ich vor deinem schrecklichen Handeln. (Hi 6,4)17 Dein erbitterter Zorn hat mich niedergeworfen und deine Schrecken haben mich vernichtet.18 Jeden neuen Tag umgeben sie mich wie Wasserfluten und schließen mich ein. (Ps 22,13)19 Du hast mir meine Freunde und Verwandten genommen; alles, was mir jetzt noch bleibt, ist Finsternis. (Hi 19,13; Ps 31,12; Ps 38,12)

Psalm 88

Lutherbibel 2017

1 Ein Psalmlied der Korachiter, vorzusingen, zum Reigentanz im Wechsel, eine Unterweisung Hemans, des Esrachiters. (1Chr 6,18)2 HERR, Gott, mein Heiland, ich schreie Tag und Nacht vor dir.3 Lass mein Gebet vor dich kommen, neige deine Ohren zu meinem Schreien.4 Denn meine Seele ist übervoll an Leiden, und mein Leben ist nahe dem Totenreich.5 Ich bin denen gleich geachtet, die in die Grube fahren, ich bin wie ein Mann, der keine Kraft mehr hat.6 Ich liege unter den Toten verlassen, wie die Erschlagenen, die im Grabe liegen, derer du nicht mehr gedenkst und die von deiner Hand geschieden sind.7 Du hast mich hinunter in die Grube gelegt, in die Finsternis und in die Tiefe.8 Dein Grimm drückt mich nieder, du bedrängst mich mit allen deinen Fluten. Sela.9 Meine Freunde hast du mir entfremdet, du hast mich ihnen zum Abscheu gemacht. Ich liege gefangen und kann nicht heraus, (Ps 38,12)10 mein Auge vergeht vor Elend. HERR, ich rufe zu dir täglich; ich breite meine Hände aus zu dir.11 Wirst du an den Toten Wunder tun, oder werden die Verstorbenen aufstehen und dir danken? Sela. (Ps 6,6; Jes 38,18)12 Wird man im Grabe erzählen deine Güte und deine Treue bei den Toten?13 Werden denn deine Wunder in der Finsternis erkannt oder deine Gerechtigkeit im Lande des Vergessens?14 Aber ich schreie zu dir, HERR, und mein Gebet kommt frühe vor dich:15 Warum verstößt du, HERR, meine Seele und verbirgst dein Antlitz vor mir?16 Ich bin elend und dem Tode nahe von Jugend auf; ich erleide deine Schrecken, dass ich fast verzage.17 Dein Grimm geht über mich, deine Schrecken vernichten mich.18 Sie umgeben mich täglich wie Fluten und umringen mich allzumal.19 Meine Freunde und Nächsten hast du mir entfremdet, und mein Vertrauter ist die Finsternis.