1Eines Tages rief Jesus seine zwölf Apostel zu sich und gab ihnen Vollmacht, Dämonen auszutreiben und Krankheiten zu heilen.2Dann sandte er sie mit dem Auftrag aus, allen Menschen vom Kommen des Reiches Gottes zu erzählen und die Kranken gesund zu machen.3»Nehmt für unterwegs nichts mit«, wies er sie an, »keinen Wanderstab, kein Gepäck, keine Verpflegung und kein Geld, kein zweites Hemd. (Lk 10,4; Lk 22,25)4Wenn ihr in eine Ortschaft kommt, seid nur in einem einzigen Haus zu Gast. (Lk 10,10; Apg 13,51)5Wenn die Einwohner eure Botschaft nicht hören wollen, dann schüttelt beim Fortgehen den Staub von euren Füßen als Zeichen, dass ihr diesen Ort dem Gericht überlasst.«6So begannen sie durch die Dörfer in der Umgebung zu ziehen, verkündeten die gute Botschaft und heilten die Kranken.
Herodes fragt nach Jesus
7Als Herodes Antipas[1] von den Wundern hörte, die Jesus vollbrachte, war er beunruhigt und verunsichert zugleich, denn manche Leute meinten: »Er ist Johannes der Täufer, der von den Toten auferstanden ist.«8Andere sagten: »Es ist Elia oder ein anderer Prophet, der von den Toten auferstanden ist.« (Mt 11,14)9»Ich selbst habe Johannes enthaupten lassen«, sagte Herodes. »Wer ist dann dieser Mann, von dem ich all diese seltsamen Geschichten höre?« Und er wollte ihn gern kennenlernen. (Lk 23,8)
Mehr als fünftausend Menschen werden satt
10Als die Apostel zurückkehrten, berichteten sie Jesus über alles, was sie getan hatten. Danach zog er sich mit ihnen in die Nähe der Stadt Betsaida zurück.11Doch die Leute fanden heraus, wohin er gegangen war, und folgten ihm. Da wandte er sich ihnen zu, erzählte ihnen vom Reich Gottes und heilte die Kranken unter ihnen.12Am späten Nachmittag kamen die zwölf Jünger zu ihm und sagten: »Schick die Leute fort in die nahe gelegenen Dörfer und Höfe, dann können sie etwas zu essen und eine Unterkunft für die Nacht finden. Denn hier, in dieser verlassenen Gegend, gibt es nichts zu essen.«13Doch Jesus sagte: »Gebt ihr ihnen zu essen.« Sie protestierten: »Unmöglich! Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische. Oder erwartest du von uns, dass wir gehen und für diese vielen Menschen Essen kaufen?«14Es waren etwa fünftausend Männer. »Sie sollen sich in Gruppen zu je fünfzig niederlassen«, erwiderte Jesus.15Da setzten sie sich alle hin.16Jesus nahm die fünf Brote und die beiden Fische, blickte zum Himmel auf und erbat Gottes Segen für das Essen. Dann brach er die Brote in Stücke und reichte sie den Jüngern, damit sie alles an die Leute austeilten.17Alle aßen, so viel sie wollten, und am Schluss sammelten sie noch zwölf Körbe mit Resten ein! (2Kön 4,44)
Das Bekenntnis des Petrus – Jesus kündigt seinen Tod an
18Jesus hatte sich zum Gebet zurückgezogen und nur die Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: »Für wen halten die Leute mich?«19»Nun«, erwiderten sie, »manche sagen, du seist Johannes der Täufer, andere halten dich für Elia und wieder andere behaupten, du seist einer der alten Propheten, der von den Toten auferstanden ist.« (Lk 9,7)20Da fragte er sie: »Und für wen haltet ihr mich?« Petrus erwiderte: »Du bist der von Gott gesandte Christus!« (Joh 6,68)21Jesus schärfte ihnen ein, es niemandem zu sagen.22»Denn der Menschensohn muss viel Schlimmes erleiden«, sagte er. »Er wird von den führenden Männern des jüdischen Volkes, den obersten Priestern und den Schriftgelehrten verurteilt werden. Sie werden ihn töten, doch drei Tage später wird er von den Toten auferstehen.«23Dann sagte er zu der Menge: »Wenn einer von euch mit mir gehen will, muss er sich selbst verleugnen, jeden Tag aufs Neue sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen. (Mt 10,38; Lk 14,27)24Wer versucht, sein Leben zu retten, wird es verlieren. Aber wer sein Leben für mich aufgibt, wird es retten. (Mt 10,39; Lk 17,33; Joh 12,25)25Was nützt es, die ganze Welt zu gewinnen, aber dabei an der eigenen Seele Schaden zu nehmen oder sie zu verlieren[2]?26Wer sich meiner oder meiner Botschaft schämt, dessen wird sich der Menschensohn auch schämen, wenn er in seiner Herrlichkeit und in der Herrlichkeit seines Vaters und der heiligen Engel wiederkommt. (Mt 10,33; Lk 12,9; 2Tim 2,12)27Und ich sage euch: Einige von denen, die jetzt hier stehen, werden nicht sterben, ehe sie das Reich Gottes gesehen haben.«
Die Verklärung
28Etwa acht Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit auf einen Berg, um zu beten.29Während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichts, und seine Kleider wurden strahlend weiß.30Dann erschienen zwei Männer, Mose und Elia, und begannen mit Jesus zu sprechen.31Auch sie waren von herrlichem Glanz umgeben. Sie sprachen darüber, wie er bald in Jerusalem sterben würde, um damit seinen Auftrag zu erfüllen. (2Petr 1,15)32Petrus und die anderen Jünger waren sehr müde gewesen und eingeschlafen. Nun wachten sie auf und sahen den strahlenden Anblick von Jesus und den beiden Männern, die neben ihm standen.33Als Mose und Elia sie verlassen wollten, rief Petrus schnell – und ohne zu wissen, was er sagte: »Meister, wie wunderbar ist das! Lass uns drei Hütten[3] bauen – eine für dich, eine für Mose und eine für Elia.«34Doch er hatte kaum ausgeredet, da zog eine Wolke auf; und als die Wolke sie einhüllte, hatten sie große Angst.35Aus der Wolke drang eine Stimme: »Dies ist mein Sohn, mein Auserwählter.[4] Hört auf ihn.« (5Mo 18,15; Ps 2,7; Jes 42,1; Mt 3,17; 2Petr 1,17)36Als die Stimme verhallt war, stand Jesus wieder allein da. Lange Zeit erzählten sie niemandem, was sie gesehen hatten.
Jesus heilt einen besessenen Jungen
37Am nächsten Tag, als sie wieder vom Berg herabgestiegen waren, strömten die Menschen zu Jesus.38Ein Mann in der Menge rief ihm zu: »Meister, sieh meinen Sohn an, mein einziges Kind. (Lk 7,12)39Ein böser Geist ergreift immer wieder von ihm Besitz. Dann schreit er, stürzt zu Boden, windet sich und hat Schaum vor dem Mund. Ständig schlägt und verletzt er ihn und lässt ihm keine Ruhe.40Ich habe deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie konnten es nicht.«41»Ihr uneinsichtigen, ungläubigen Menschen«, sagte Jesus, »wie lange muss ich denn noch bei euch sein und euch ertragen? Bringt ihn her.«42Als der Junge nach vorn kam, warf der Dämon ihn zu Boden, sodass er sich heftig wand und krümmte. Aber Jesus bedrohte den bösen Geist und heilte den Jungen. Dann schickte er ihn zu seinem Vater zurück.
Jesus kündigt erneut seinen Tod an
43Die Leute wurden von Angst und Ehrfurcht ergriffen, als sie dieses sichtbare Wirken der Macht Gottes sahen. Während die Menschen noch über die Wunder staunten, die er tat, sagte Jesus zu seinen Jüngern: (2Petr 1,16)44»Hört mir zu und denkt an das, was ich euch jetzt sage. Der Menschensohn wird in die Hände der Menschen gegeben und verraten werden.« (Lk 18,32)45Doch sie begriffen nicht, was er damit meinte. Die Bedeutung seiner Worte blieb ihnen verborgen, sodass sie sie nicht verstehen konnten, und sie wagten nicht, ihn danach zu fragen. (Mk 9,32; Lk 18,34)
Der Größte im Reich Gottes
46Einmal kam es unter den Jüngern zu einem Streit darüber, wer von ihnen der Größte sei.47Jesus wusste, was sie dachten. Er stellte ein kleines Kind neben sich (Mt 9,4)48und sagte zu ihnen: »Jeder, der ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt meinen Vater auf, der mich gesandt hat. Wer der Geringste unter euch ist, der ist der Größte.« (Mt 10,40; Lk 10,16)
Im Namen von Jesus Wunder tun
49Johannes sagte zu Jesus: »Meister, wir haben gesehen, wie einer in deinem Namen Dämonen austrieb, und haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er nicht zu uns gehört.«50Doch Jesus entgegnete ihm: »Hindert ihn nicht! Wer nicht gegen euch ist, ist für euch.« (Mt 12,30; Lk 11,23)
Widerstand von den Samaritanern
51Als die Zeit seiner Rückkehr in den Himmel näher kam, machte Jesus sich auf den Weg nach Jerusalem. (Mk 16,19; Lk 13,22; Lk 17,11; Lk 18,31; Lk 19,28)52Er schickte Boten voraus in ein Dorf in Samarien, um seine Ankunft vorzubereiten.53Doch sie wurden abgewiesen. Weil Jesus auf dem Weg nach Jerusalem war, wollten sie ihn nicht aufnehmen.54Als Jakobus und Johannes das hörten, sagten sie zu Jesus: »Herr, sollen wir Feuer vom Himmel regnen lassen und sie verbrennen[5]?« (2Kön 1,10)55Doch Jesus drehte sich um und wies sie zurecht.[6]56Dann zogen sie weiter in ein anderes Dorf.
Der Preis der Nachfolge
57Unterwegs sagte einer der Jünger zu Jesus: »Ich will mit dir gehen, wohin du auch gehst.«58Aber Jesus hielt ihm entgegen: »Füchse haben ihren Bau und Vögel haben Nester, doch der Menschensohn hat keinen Ort, an dem er sich ausruhen kann.«59Zu einem anderen sagte er: »Komm, folge mir nach.« Dieser jedoch antwortete: »Herr, lass mich zuerst noch nach Hause gehen und meinen Vater begraben.«60Jesus erwiderte: »Lass die Menschen, die nicht nach Gott fragen, für ihre Toten sorgen.[7] Deine Aufgabe ist es hinzugehen und das Kommen des Reiches Gottes zu verkündigen.« (Mt 3,2)61Ein anderer sagte: »Ja, Herr, ich will mit dir gehen, aber lass mich zuerst noch von meiner Familie Abschied nehmen.« (1Kön 19,20)62Doch Jesus sagte: »Wer eine Hand an den Pflug legt und dann zurückschaut, ist nicht geeignet für das Reich Gottes.« (Phil 3,13)
Lukas 9
Lutherbibel 2017
Die Aussendung der Zwölf
1Er rief aber die Zwölf zusammen und gab ihnen Gewalt und Macht über alle Dämonen und dass sie Krankheiten heilen konnten (Mt 10,1; Mt 10,5; Mk 6,7; Lk 10,1)2und sandte sie aus, zu predigen das Reich Gottes und zu heilen die Kranken.3Und er sprach zu ihnen: Ihr sollt nichts mit auf den Weg nehmen, weder Stab noch Tasche noch Brot noch Geld; es soll auch einer nicht zwei Hemden haben. (Lk 22,35)4Und wo ihr in ein Haus geht, da bleibt und von dort zieht weiter.5Und wenn sie euch nicht aufnehmen, dann geht fort aus dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen zum Zeugnis gegen sie. (Lk 10,11; Apg 13,51)6Und sie gingen hinaus und zogen von Dorf zu Dorf, predigten das Evangelium und heilten an allen Orten.
Herodes Antipas und Jesus
7Es kam aber vor Herodes, den Landesfürsten, alles, was geschah; und er wurde unruhig, weil von einigen gesagt wurde: Johannes ist von den Toten auferweckt worden; (Mt 14,1; Mk 6,14; Lk 9,19)8von einigen aber: Elia ist erschienen; von anderen aber: Einer von den alten Propheten ist auferstanden. (Mal 3,23; Mk 9,11; Sir 48,10)9Und Herodes sprach: Johannes, den habe ich enthauptet; wer ist aber dieser, über den ich solches höre? Und er begehrte ihn zu sehen. (Mt 14,10; Mk 6,27; Lk 3,20; Lk 23,8)
Die Rückkehr der Zwölf. Die Speisung der Fünftausend
10Und die Apostel kamen zurück und erzählten Jesus, wie große Dinge sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich und zog sich mit ihnen allein in eine Stadt zurück, die heißt Betsaida. (Mt 14,13; Mk 6,30; Joh 6,1)11Als die Menge das merkte, zog sie ihm nach. Und er ließ sie zu sich und sprach zu ihnen vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften.12Aber der Tag fing an, sich zu neigen. Da traten die Zwölf zu ihm und sprachen: Lass das Volk gehen, dass sie hingehen in die Dörfer und Höfe ringsum und Herberge und Essen finden; denn wir sind hier an einer einsamen Stätte. (Lk 24,29)13Da sprach er zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen. Sie aber sprachen: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische, es sei denn, dass wir hingehen sollen und für dieses ganze Volk Essen kaufen. (2Kön 4,42)14Denn es waren etwa fünftausend Männer. Er sprach aber zu seinen Jüngern: Lasst sie sich lagern in Gruppen zu je fünfzig.15Und sie taten das und ließen alle sich lagern.16Da nahm er die fünf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel und segnete sie, brach die Brote und gab sie den Jüngern, dass sie dem Volk austeilten. (Lk 22,19; Lk 24,30)17Und sie aßen und wurden alle satt; und es wurde aufgesammelt, was ihnen an Brocken übrig blieb, zwölf Körbe voll.
Das Bekenntnis des Petrus. Die erste Leidensankündigung
18Und es begab sich, als Jesus allein betete, waren seine Jünger bei ihm; und er fragte sie und sprach: Wer, sagen die Leute, dass ich sei? (Mt 16,13; Mk 8,27; Joh 6,67)19Sie antworteten und sprachen: Sie sagen, du seiest Johannes der Täufer; andere aber, du seiest Elia; andere aber, es sei einer der alten Propheten auferstanden. (Mal 3,23; Sir 48,10)20Er aber sprach zu ihnen: Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei? Da antwortete Petrus und sprach: Du bist der Christus Gottes! (Joh 11,27)21Er aber bedrohte sie und gebot ihnen, dass sie das niemandem sagen sollten,22und sprach: Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen. (Lk 18,31)
Von der Nachfolge
23Da sprach er zu allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. (Mt 16,24; Mk 8,34; Lk 14,27)24Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s erhalten. (Mt 10,39; Lk 17,33; Joh 12,25)25Denn welchen Nutzen hätte der Mensch, wenn er die ganze Welt gewönne und verlöre sich selbst oder nähme Schaden an sich selbst?26Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Menschensohn auch schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel. (Mt 10,33; Lk 12,8; Röm 1,16; 2Tim 1,8)27Ich sage euch aber wahrlich: Einige von denen, die hier stehen, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes sehen. (Lk 19,11)
Die Verklärung Jesu
28Und es begab sich etwa acht Tage nach diesen Reden, dass er mit sich nahm Petrus, Johannes und Jakobus und ging auf einen Berg, um zu beten. (Mt 17,1; Mk 9,2; Lk 8,51)29Und als er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts ein anderes, und sein Gewand wurde weiß und glänzte. (2Mo 34,29)30Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm; das waren Mose und Elia.31Die erschienen in himmlischer Klarheit und redeten von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. (Lk 2,9)32Petrus aber und die mit ihm waren, waren voller Schlaf. Als sie aber aufwachten, sahen sie seine Klarheit und die zwei Männer, die bei ihm standen.33Und es begab sich, als sie von ihm schieden, sprach Petrus zu Jesus: Meister, hier ist für uns gut sein! Lasst uns drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Er wusste aber nicht, was er redete.34Als er aber dies redete, kam eine Wolke und überschattete sie; und sie erschraken, als sie in die Wolke hineinkamen. (2Mo 24,15)35Und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dies ist mein auserwählter Sohn; den sollt ihr hören! (5Mo 18,15; Ps 2,7; Lk 3,22)36Und als die Stimme geschah, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen und verkündeten in jenen Tagen niemandem, was sie gesehen hatten.
Die Heilung eines besessenen Knaben
37Es begab sich aber am nächsten Tag, als sie von dem Berg herabkamen, da kam ihm eine große Menge entgegen. (Mt 17,14; Mk 9,14)38Und siehe, ein Mann aus der Menge rief: Meister, ich bitte dich, sieh doch nach meinem Sohn; denn er ist mein einziger Sohn.39Siehe, ein Geist ergreift ihn, und plötzlich schreit er, und er reißt ihn hin und her, dass er Schaum vor dem Mund hat, und lässt kaum von ihm ab und reibt ihn ganz auf.40Und ich habe deine Jünger gebeten, dass sie ihn austrieben, und sie konnten es nicht.41Da antwortete Jesus und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein und euch erdulden? Bring deinen Sohn her!42Und da er zu ihm kam, riss ihn der Dämon zu Boden und zerrte ihn hin und her. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist und machte den Knaben gesund und gab ihn seinem Vater wieder. (Lk 7,15)
Die zweite Leidensankündigung
43Und sie entsetzten sich alle über Gottes große Macht. Als sie sich aber alle verwunderten über alles, was er tat, sprach er zu seinen Jüngern: (Mt 17,22; Mk 9,31)44Lasst diese Worte in eure Ohren dringen; denn der Menschensohn wird überantwortet werden in die Hände der Menschen. (Lk 18,31; Lk 22,1)45Sie aber verstanden dieses Wort nicht, und es war vor ihnen verborgen, sodass sie es nicht begriffen. Und sie fürchteten sich, ihn nach diesem Wort zu fragen. (Lk 2,50; Lk 24,25; Lk 24,45)
Rangstreit unter den Jüngern
46Es kam aber unter ihnen der Gedanke auf, wer von ihnen der Größte wäre. (Mt 18,1; Mk 9,33; Lk 22,24)47Da aber Jesus den Gedanken ihres Herzens erkannte, nahm er ein Kind und stellte es neben sich48und sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß. (Mt 10,40; Lk 10,16)
Ein fremder Wundertäter
49Da antwortete Johannes und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb Dämonen aus in deinem Namen; und wir wehrten ihm, denn er folgt dir nicht nach mit uns. (Mk 9,38)50Und Jesus sprach zu ihm: Wehret ihm nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch. (Lk 11,23; Phil 1,18)
Aufbruch nach Jerusalem. Ablehnung Jesu in einem samaritanischen Dorf
51Es begab sich aber, als die Zeit erfüllt war, dass er in den Himmel aufgenommen werden sollte, da wandte er das Angesicht, entschlossen, nach Jerusalem zu wandern. (Mk 10,32; Lk 13,22; Lk 17,11; Lk 18,31; Lk 19,11; Lk 19,28; Lk 24,51; Apg 1,2)52Und er sandte Boten vor sich her; die gingen hin und kamen in ein Dorf der Samariter, ihm Herberge zu bereiten.53Und sie nahmen ihn nicht auf, weil er sein Angesicht gewandt hatte, nach Jerusalem zu wandern. (Joh 4,9)54Als aber das die Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: Herr, willst du, so wollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und sie verzehre. (2Kön 1,10)55Er aber wandte sich um und bedrohte sie.56Und sie gingen in ein anderes Dorf.
Vom Ernst der Nachfolge
57Und als sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wohin du gehst. (Mt 8,19)58Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege.59Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. (Tob 4,3; Tob 6,15)60Er aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!61Und ein andrer sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, dass ich Abschied nehme von denen, die in meinem Hause sind. (1Kön 19,20; Lk 5,11)62Jesus aber sprach zu ihm: Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. (Phil 3,13)