Joel 2

Neues Leben. Die Bibel

1 Blast die Trompeten[1] in Zion! Erhebt eure Stimme auf meinem heiligen Berg! Alle Bewohner des Landes sollen zittern vor Furcht, denn der Tag des HERRN ist nahe. (Zef 1,16)2 Es ist ein Tag voll Finsternis und Dunkelheit, ein Tag voll dunkelster Wolken. Es kommt über uns wie sonst die ersten Sonnenstrahlen über die Berge: ein mächtiges Heer, ein so riesiges hat noch niemand gesehen, und auch später wird es so etwas niemals mehr geben – bis in die fernsten Generationen. (Dan 9,12)3 Seine Vorboten sind Feuer und es hinterlässt verbrannte Erde. Wo früher fruchtbares Land wie in Eden war, bleiben nur wüste Felder zurück; nichts und niemand kann entkommen. (1Mo 2,8; Ps 105,34; Jes 51,3)4 Sie sehen aus wie Pferde und sind auch so schnell wie diese. (Offb 9,7)5 Es klingt wie das Rasseln von Kampfwagen, wenn sie die Berge überziehen, wie das Prasseln des Feuers, das das Gras verzehrt. Sie sind wie ein mächtiges Heer mit klirrenden Waffen, bereit zum Kampf. (Jes 5,24; Jes 30,30; Offb 9,9)6 Ganze Völker erzittern vor ihnen, sie versetzen die Menschen in glühende Angst. (Jes 13,8; Jer 30,6)7 Wie wilde Krieger erstürmen sie Mauern, durch nichts lassen sie sich beirren. Unaufhaltsam rücken sie vor, man kann sich ihnen nicht in den Weg stellen. (Jes 5,26)8 Sie drängeln nicht, sie gehen geordnet und stetig ihren furchtbaren Gang. Sie durchbrechen jede Abwehr und ihr Zug nimmt kein Ende.9 Sie überrennen die Stadt und klettern über ihre Mauern. Wie ein schleichender Dieb dringen sie durch die Fenster in die Häuser ein. (2Mo 10,6; Jer 9,20; Joh 10,1)10 Das Land erzittert vor ihnen und der Himmel bebt. Die Sonne wird finster, der Mond wird nicht mehr leuchten und die Sterne nicht mehr strahlen. (Jes 13,10; Nah 1,5; Mt 24,29; Mt 27,51; Mk 13,24)11 Der HERR befehligt mit donnernder Stimme sein Heer. Es ist mächtig und groß; es führt seinen Willen aus. Seine Kriegsmacht ist gewaltig, denn der Tag des HERRN ist ein furchtbarer, schrecklicher Tag. Wer kann ihn ertragen?12 Doch auch jetzt noch spricht der HERR: »Kommt zu mir zurück! Schenkt mir eure Herzen, kommt zu mir mit Fasten, Weinen und Klagen! (5Mo 4,29)13 Aber zerreißt nicht nur äußerlich eure Kleider, sondern zerreißt eure Herzen!« Kehrt zum HERRN, eurem Gott, zurück, denn er ist gnädig und barmherzig. Er gerät nicht schnell in Wut und ist voller Liebe. Es tut ihm leid, wenn er jemanden bestraft. (2Mo 34,6; Am 7,2)14 Wer weiß? Vielleicht lässt er sich erneut erweichen und bringt den Segen zurück statt des Unheils. Vielleicht wird er euch so viel geben, dass ihr dem HERRN, eurem Gott, wie früher Korn und Wein darbringen könnt! (Hag 2,19)15 Blast die Trompeten in Zion! Ordnet ein heiliges Fasten an und ruft die Einwohner des Landes zu einer Gebetsversammlung zusammen! (4Mo 10,3; Joe 2,1)16 Holt die Alten und die Kinder und sogar die Säuglinge vom Stillen. Ruft die Eheleute aus ihren Zimmern, selbst wenn sie Hochzeitsnacht feiern!17 Die Priester, die in der Gegenwart des HERRN Dienst tun, sollen weinend zwischen dem Volk und dem Altar stehen und beten: »Verschone dein Volk, HERR! Lass nicht zu, dass dein Eigentum zum Gespött der Heiden wird. Verhindere, dass sie höhnen: ›Wo ist nun euer Gott?‹« (Ps 44,14; Ps 79,10; Jes 37,20)18 Da erfasste den HERRN Leidenschaft für sein Land und er erbarmte sich seines Volkes. (Jes 60,10; Sach 1,14)19 So antwortete der HERR seinem Volk: »Seht her! Ich bin es, der euch Korn, Wein und Öl gibt. Ihr sollt satt werden! Dem Spott der Völker werde ich euch nicht weiter aussetzen. (Hes 34,29; Hes 36,15; Hos 2,23)20 Ich werde den Feind aus dem Norden vertreiben und ihn in ein dürres Land verstoßen, seine Vorboten lasse ich im Toten Meer und seine Nachhut im Mittelmeer[2] ertrinken. Sie sollen verfaulen und stinken. Ihr Gestank soll über dem Land liegen, denn sie haben Furchtbares getan.« (5Mo 11,24; Jer 1,14; Sach 14,8)21 Fürchte dich nicht, Ackerland! Sei froh und freue dich, denn der HERR hat Großes getan.22 Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes! Eure Weiden werden bald wieder grün sein. Die Bäume werden wieder Früchte tragen, Feigenbäume und Weinstöcke geben wieder vollen Ertrag. (Ps 65,13)23 Freut euch, ihr Einwohner von Jerusalem! Freut euch am HERRN, eurem Gott! Denn er schickt euch den Regen nach seiner Gerechtigkeit[3]. Herbstregen und Frühjahrsregen werden wieder einsetzen. (Ps 149,2; Hos 6,3; Sach 10,1)24 Auf den Dreschplätzen wird sich das Korn wieder häufen, die Keltern werden von Wein und Olivenöl überfließen.25 Der HERR spricht: »Ich will euch zurückgeben, was die Heuschrecken, die Grashüpfer, die Raupen und Käfer gefressen haben[4]. Ich selbst habe euch dieses große Heer geschickt.26 Ihr sollt wieder essen und satt werden und ihr werdet den HERRN, euren Gott, der diese Wunder für euch tut, loben. Nie mehr soll mein Volk sich schämen müssen. (Ps 67,6; Jes 45,17)27 Dann werdet ihr erkennen, dass ich mitten unter meinem Volk Israel wohne und dass ich allein der HERR, euer Gott, bin. Nie wieder soll mein Volk sich schämen müssen.« (3Mo 26,11; Jes 45,5; Joe 4,17)

Joel 2

Lutherbibel 2017

1 Blast die Posaune zu Zion, ruft laut auf meinem heiligen Berge! Erzittert, alle Bewohner des Landes! Denn der Tag des HERRN kommt und ist nahe, (Joe 1,15)2 ein finsterer Tag, ein dunkler Tag, ein wolkiger Tag, ein nebliger Tag! Gleichwie die Morgenröte sich ausbreitet über die Berge, so kommt ein großes und mächtiges Volk, desgleichen vormals nicht gewesen ist und hinfort nicht sein wird auf ewige Zeiten für und für. (2Mo 10,13; Joe 1,6; Am 5,18; Zef 1,15)3 Vor ihm her geht ein verzehrendes Feuer und hinter ihm eine brennende Flamme. Das Land ist vor ihm wie der Garten Eden, aber nach ihm wie eine wüste Einöde, und niemand wird ihm entgehen.4 Sie sind gestaltet wie Pferde und rennen wie die Rosse.5 Sie sprengen daher über die Höhen der Berge, wie die Wagen rasseln und wie eine Flamme prasselt im Stroh, wie ein mächtiges Volk, das zum Kampf gerüstet ist.6 Völker entsetzen sich vor ihm, und jedes Angesicht erbleicht. (Nah 2,11)7 Sie laufen wie Helden und ersteigen die Mauern wie Krieger; ein jeder geht stracks seinen Weg, weicht nicht von seinen Pfaden.8 Keiner drängt den andern, sondern ein jeder zieht auf seinem Weg daher; sie durchbrechen die feindlichen Waffen und dabei reißt ihr Zug nicht ab.9 Sie stürzen sich auf die Stadt, laufen auf der Mauer, in die Häuser steigen sie ein, wie ein Dieb kommen sie durch die Fenster.10 Vor ihm erzittert das Land und bebt der Himmel, Sonne und Mond werden finster, und die Sterne halten ihren Schein zurück. (Jes 13,10; Joe 3,4; Joe 4,16)11 Und der HERR lässt seinen Donner vor seinem Heer erschallen. Denn sein Heer ist sehr groß; denn es ist mächtig und richtet seinen Befehl aus. Ja, der Tag des HERRN ist groß und voller Schrecken, wer kann ihn ertragen?12 Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! (Hes 33,11)13 Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und es reut ihn bald die Strafe. (2Mo 34,6; Neh 9,17; Ps 86,15; Ps 103,8; Ps 145,8; Jon 4,2)14 Wer weiß, ob er nicht umkehrt und es ihn reut und er Segen zurücklässt, sodass ihr opfern könnt Speisopfer und Trankopfer dem HERRN, eurem Gott. (Jon 3,9)15 Blast die Posaune zu Zion, sagt ein heiliges Fasten an, ruft einen Feiertag aus! (Joe 1,14)16 Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde, sammelt die Ältesten, bringt zusammen die Kinder und die Säuglinge! Der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach!17 Lasst die Priester, des HERRN Diener, weinen zwischen Vorhalle und Altar und sagen: HERR, schone dein Volk und lass dein Erbteil nicht zuschanden werden, dass Völker über sie herrschen! Warum willst du unter den Völkern sagen lassen: Wo ist nun ihr Gott? (Ps 79,10; Mi 7,10)18 Da eiferte der HERR um sein Land und verschonte sein Volk.19 Und der HERR antwortete und sprach zu seinem Volk: Siehe, ich will euch Getreide, Wein und Öl die Fülle schicken, dass ihr genug daran haben sollt, und will euch nicht mehr unter den Völkern zuschanden werden lassen.20 Und ich will den Feind aus Norden von euch wegtreiben und ihn in ein dürres und wüstes Land verstoßen, seine Spitze in das östliche Meer und sein Ende in das westliche Meer; er soll verfaulen und stinken, denn er hat Großes getan.21 Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der HERR hat Großes getan.22 Fürchtet euch nicht, ihr Tiere auf dem Felde; denn die Auen in der Steppe grünen, und die Bäume bringen ihre Früchte, und die Feigenbäume und Weinstöcke tragen reichlich.23 Und ihr, Kinder Zions, freut euch und seid fröhlich im HERRN, eurem Gott, der euch den Lehrer zur Gerechtigkeit gibt und euch herabsendet Regen, Frühregen und Spätregen wie zuvor, (Jer 5,24)24 dass die Tennen voll Korn werden und die Keltern Überfluss an Wein und Öl haben.25 Und ich will euch die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken, Larven, Geschmeiß und Raupen gefressen haben, mein großes Heer, das ich unter euch schickte.26 Ihr sollt genug zu essen haben und den Namen des HERRN, eures Gottes, preisen, der Wunder unter euch getan hat, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden. (5Mo 8,10)27 Und ihr sollt’s erfahren, dass ich mitten unter Israel bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin, und sonst keiner mehr, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden.