Jesaja 63

Neues Leben. Die Bibel

1 Wer zieht da aus Edom heran, aus Bozra, in leuchtend roter Kleidung? Wer schreitet in prächtigen Kleidern stolz und kraftvoll daher? »Ich bin es und ich verkündige Gerechtigkeit! Ich bin es, der mächtig genug ist, Rettung zu schaffen!« (Jer 49,13; Am 1,12; Zef 3,17)2 Warum sind deine Gewänder so rot, deine Kleider, als hättest du Trauben getreten? (Offb 19,13)3 »Ich habe ganz allein die Weinpresse getreten; niemand aus den Völkern war bei mir. In meinem Zorn habe ich sie zertreten, sie in meinem Grimm zerstampft. Ihr Blut spritzte an meine Kleider und befleckte meine Gewänder. (Jes 22,5; Mi 7,10)4 Denn ich hatte mir einen Tag der Rache vorgenommen, das Jahr der Erlösung, die ich vollbringe, war gekommen. (Jer 51,6)5 Ich sah mich um, aber niemand kam zur Hilfe. Ich war erstaunt, aber da war niemand, der mich unterstützte. Da half mir mein Arm und mein Zorn stand mir bei. (Jes 52,10; Jes 59,16)6 Ich zertrat die Völker in meinem Zorn, ließ sie taumeln und stürzen in meinem Grimm, ihr Blut ließ ich auf die Erde fließen.«7 Ich will von der Gnade, die der HERR uns erwiesen hat, erzählen und der lobenswerten Taten des HERRN gedenken. Denn in allem hat er uns nach dem Maßstab seiner Gnade behandelt. Er hat dem Haus Israel viel Gutes erwiesen, genauso, wie es seiner vollkommenen Barmherzigkeit und seinem großen Erbarmen entspricht. (1Kön 8,66; Ps 25,6; Ps 86,5; Eph 2,4)8 Er sagte: »Sie sind ja mein Volk, meine echten Kinder.« Und er wurde ihr Retter: (2Mo 6,7)9 In all ihren Bedrängnissen fühlte er sich selbst bedrängt. Und der Engel, in dem sich Gottes Angesicht zeigt, rettete sie. Er selbst erlöste sie, weil er sie liebte und Mitleid mit ihnen hatte. Er hob sie auf und trug sie seit Urzeiten unablässig. (2Mo 23,20)10 Doch sie lehnten sich gegen ihn auf und betrübten seinen Heiligen Geist. Deshalb wurde er ihnen zum Feind und kämpfte gegen sie. (Ps 78,40; Apg 7,51; Eph 4,30)11 Da dachte sein Volk an die vergangenen Zeiten mit Mose und rief: »Wo ist der, der den Hirten seines Volkes aus dem Nil[1] zog? Wo ist der, der ihm seinen Heiligen Geist ins Herz gab? (4Mo 11,17; Jes 51,9)12 Der Mose mit seinem mächtigen Arm zur Seite stand, der das Meer vor ihnen teilte, um sich damit ewigen Ruhm zu erwerben? (2Mo 6,6; 2Mo 14,21)13 Der sie über den Meeresboden geleitete wie Pferde durch die Steppe, sodass sie nicht strauchelten? (Jer 31,9)14 Wie das Vieh, das ins Tal zieht, schenkte der Geist des HERRN ihnen Ruhe. So hast du, HERR, dein Volk geleitet, um deinen Namen groß zu machen.« (Jos 21,44)15 HERR, blick vom Himmel, deiner heiligen, herrlichen Wohnung, herab. Wo sind dein leidenschaftlicher Eifer und deine Macht? Warum hältst du dein Mitgefühl uns gegenüber zurück, deine Gnade und Barmherzigkeit, mit der du für uns eingetreten bist? (Ps 80,15)16 Du bist unser Vater! Abraham weiß nichts von uns, und Israel will uns nicht kennen. Du bist unser Vater! Dein Name heißt von Urzeiten her »unser Erlöser«. (Jes 41,8; Jer 31,20)17 HERR, warum lässt du uns von deinem Weg abweichen? Warum hast du unsere Herzen verstockt, sodass wir dich nicht mehr fürchten? Kehre doch zurück, denn wir sind deine Diener und die Stämme deines Eigentums. (4Mo 10,36; Jes 29,13)18 Für kurze Zeit war dein heiliges Volk im Besitz seines Erbes. Doch dann haben unsere Bedränger dein Heiligtum zertreten. (Ps 74,3)19 Es geht uns so, als hättest du nie über uns geherrscht, als sei dein Name niemals über uns genannt worden. Tritt doch aus dem Himmel hervor, komm herab und lass die Berge in deiner Gegenwart zittern. (2Mo 19,18; Ri 5,5; Kla 3,43; Nah 1,5)

Jesaja 63

Lutherbibel 2017

1 Wer ist der, der von Edom kommt, mit rötlichen Kleidern von Bozra, der so geschmückt ist in seinen Kleidern und einherschreitet in seiner großen Kraft? »Ich bin’s, der in Gerechtigkeit redet, und bin mächtig zu helfen.« (Jes 34,6)2 Warum ist denn dein Gewand so rotfarben, sind deine Kleider wie die eines Keltertreters? (Offb 19,13)3 »Ich trat die Kelter allein, und niemand unter den Völkern war mit mir. Ich habe sie gekeltert in meinem Zorn und zertreten in meinem Grimm. Da ist ihr Blut auf meine Kleider gespritzt, und ich habe mein ganzes Gewand besudelt. (Joe 4,13; Offb 14,20)4 Denn ich hatte einen Tag der Rache mir vorgenommen; das Jahr, die Meinen zu erlösen, war gekommen. (Jes 13,9; Jes 34,8; Jes 61,2)5 Und ich sah mich um, aber da war kein Helfer, und ich war bestürzt, dass niemand mir beistand. Da musste mein Arm mir helfen, und mein Zorn stand mir bei.6 Und ich habe die Völker zertreten in meinem Zorn und habe sie trunken gemacht in meinem Grimm und ihr Blut auf die Erde geschüttet.« (Jes 51,17)7 Ich will der Gnade des HERRN gedenken und der Ruhmestaten des HERRN in allem, was uns der HERR getan hat, und der großen Güte an dem Hause Israel, die er ihnen erwiesen hat nach seiner Barmherzigkeit und großen Gnade.8 Denn er sprach: Sie sind ja mein Volk, Söhne, die nicht falsch sind. Darum ward er ihr Heiland (5Mo 32,5; 5Mo 32,20)9 in aller ihrer Not. Nicht ein Engel und nicht ein Bote, sondern sein Angesicht half ihnen. Er erlöste sie, weil er sie liebte und Erbarmen mit ihnen hatte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her. (2Mo 33,14)10 Aber sie waren widerspenstig und betrübten seinen heiligen Geist; darum ward er ihr Feind und stritt wider sie.11 Da gedachte man wieder an die vorigen Zeiten, an Mose und sein Volk: Wo ist denn nun, der sie aus dem Meer heraufführte samt den Hirten seiner Herde? Wo ist, der seinen heiligen Geist in sie gab? (2Mo 2,5; 4Mo 11,17)12 Der seinen herrlichen Arm zur Rechten des Mose gehen ließ? Der die Wasser spaltete vor ihnen her, auf dass er sich einen ewigen Namen machte? (2Mo 14,29)13 Der sie führte durch die Fluten wie Rosse, die in der Wüste nicht straucheln?14 Wie Vieh, das ins Tal hinabsteigt, so brachte der Geist des HERRN uns zur Ruhe. So hast du dein Volk geführt, auf dass du dir einen herrlichen Namen machtest.15 So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht? Deine große, herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich. (5Mo 26,15)16 Bist du doch unser Vater; denn Abraham weiß von uns nichts, und Israel kennt uns nicht. Du, HERR, bist unser Vater; »Unser Erlöser«, das ist von alters her dein Name. (5Mo 32,6)17 Warum lässt du uns, HERR, abirren von deinen Wegen und unser Herz verstocken, dass wir dich nicht fürchten? Kehr zurück um deiner Knechte willen, um der Stämme willen, die dein Erbe sind! (Jes 57,17)18 Kurze Zeit haben sie dein heiliges Volk vertrieben, unsre Widersacher haben dein Heiligtum zertreten. (Ps 79,1)19 Wir sind geworden wie solche, über die du niemals herrschtest, wie Leute, über die dein Name nie genannt wurde. Ach dass du den Himmel zerrissest und führest herab, dass die Berge vor dir zerflössen,