1Jeremia schickte einen Brief aus Jerusalem an die Gefangenen in Babel. Er schrieb an die Überlebenden der Ältesten, an die Priester, Propheten und an alle vom Volk, die Nebukadnezar von Jerusalem in die Gefangenschaft nach Babel geführt hatte.2Sie waren alle aus Jerusalem fortgebracht worden: König Jechonja, die Königinmutter, der gesamte Hofstaat, die führenden Minister Judas und Jerusalems und die fähigsten Handwerker. (2Kön 24,12; Jer 22,18; Jer 24,1)3Der Brief wurde durch Elasa überbracht, den Sohn Schafans, und durch Gemarja, den Sohn Hilkijas, die von Zedekia, dem König von Juda, als Gesandte zum babylonischen König Nebukadnezar nach Babel reisten. Jeremia schrieb in seinem Brief:4»Der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, schickt allen Verbannten, die er von Jerusalem weg nach Babel in die Gefangenschaft hat führen lassen, folgende Botschaft:5›Baut Häuser und richtet euch dort zum Wohnen ein. Legt Äcker und Gärten an und freut euch an den Früchten, die ihr erntet.6Heiratet und zeugt Söhne und Töchter. Sucht für eure Söhne Frauen und verheiratet eure Töchter, damit sie Söhne und Töchter zur Welt bringen. Euer Volk soll wachsen und nicht kleiner werden. (Jer 16,1)7Setzt euch ein für den Frieden und das Wohlergehen Babels, wohin ich euch als Verbannte geschickt habe. Betet für das Wohlergehen der Stadt – denn wenn die Stadt, in der ihr gefangen gehalten werdet, Frieden hat, habt ihr auch Frieden.‹ (Esr 6,10; Dan 4,24; 1Tim 2,1)8Der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, spricht: ›Lasst euch von den Propheten, die mit euch nach Babel geführt worden sind, und von den Wahrsagern nicht täuschen. Schenkt auch euren Träumen, die ihr euch erträumt, keinen Glauben. (Jer 14,14; Jer 23,21; Jer 25,27)9Sie geben vor, in meinem Auftrag zu sprechen, aber ihre Weissagungen sind nur Lügen: Ich habe sie nicht gesandt‹, spricht der HERR. (Jer 27,15; Jer 29,31)10›Denn so spricht der HERR: Erst wenn 70 Jahre vergangen sind, werde ich mich wieder liebevoll um euch bemühen. Dann will ich das Gute, das ich euch versprochen habe, in Erfüllung gehen lassen und werde euch wieder in euer Land zurückbringen. (2Chr 36,21; Jer 24,6; Dan 9,2; Zef 2,7; Sach 7,5)11Denn ich weiß genau, welche Pläne ich für euch gefasst habe‹, spricht der HERR. ›Mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung. (Ps 40,6; Jes 40,9; Jer 23,5; Jer 30,9)12Wenn ihr dann zu mir rufen werdet, will ich euch antworten; wenn ihr zu mir betet, will ich euch erhören. (Ps 145,19; Jer 33,3)13Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden; ja, wenn ihr ernsthaft, mit ganzem Herzen nach mir verlangt, (5Mo 4,29; 1Chr 22,19; 2Chr 22,9; Jer 24,7)14werde ich mich von euch finden lassen‹, spricht der HERR. ›Ich will euer Geschick wenden und euch aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch vertrieben habe, zusammenbringen‹, spricht der HERR. ›Ich will euch wieder dorthin zurückbringen, von wo ich euch fortgejagt habe.‹ (5Mo 30,1; Jes 43,5; Jer 12,15; Jer 16,14; Jer 30,3)15Ihr sagt zwar: ›Wir haben hier in Babel auch Propheten, die im Auftrag des HERRN weissagen.‹16[1] Aber über den König, der ein Nachkomme Davids ist, und den Rest des Volkes, der noch in Jerusalem lebt – eure Verwandten, die nicht wie ihr nach Babel verschleppt wurden – (Jer 38,2)17spricht der HERR, der Allmächtige: ›Ich will Krieg, Hungersnot und Pest über sie bringen, dass sie genauso werden wie verfaulte Feigen: ungenießbar. (Jer 24,3)18Ja, ich will sie verfolgen mit Krieg, Hungersnot und Pest. Sie sollen zum abschreckenden Beispiel für alle Königreiche der Erde werden. Überall, wohin ich diese Menschen vertreiben werde, wird man sich über sie entsetzen, sie verspotten und verhöhnen und ihren Namen als Fluchwort gebrauchen. (Jes 65,15; Jer 25,9; Jer 42,18; Kla 2,15)19Denn sie wollten nicht auf mich hören, obwohl ich immer wieder, unermüdlich, meine Propheten zu ihnen gesandt habe. Aber sie haben nicht gehört‹, spricht der HERR. (Jer 6,19; Jer 26,5)20Deshalb hört doch ihr jetzt auf die Worte des HERRN, ihr Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel vertrieben habe. (Jer 24,5; Hes 11,9)21Über eure Propheten – Ahab, den Sohn Kolajas, und Zedekia, den Sohn Maasejas –, die euch in meinem Namen belügen, hat der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, Folgendes beschlossen: ›Ich will sie Nebukadnezar ausliefern, damit er sie vor euren Augen hinrichte. (Jer 14,14; Kla 2,14)22Unter den in die babylonische Verbannung geführten Gefangenen wird das Schicksal der beiden Propheten zu einem Fluchwort werden, sodass man sagt: »Der HERR lasse mit dir geschehen, was mit Zedekia und Ahab geschah, die der König von Babel im Feuer rösten ließ!« (Jes 65,15)23Denn diese Männer haben in Israel schändliche Taten verübt und Ehebruch begangen mit den Frauen ihrer Gefährten. Sie haben sich als meine Propheten ausgegeben, obwohl ich sie nie beauftragt habe, und verbreiteten Lügen. Das kann ich bezeugen‹, spricht der HERR.« (2Sam 13,12; Spr 5,21; Jer 5,8; Jer 7,11)
Eine Botschaft für Schemaja
24Zu Schemaja, dem Nehelamiten, sollst du sagen:25»So spricht der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels: Du hast eigenmächtig einen Brief an alle Einwohner Jerusalems, an den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, und alle anderen geschickt. Du schriebst: (2Kön 25,18; Jer 21,1; Jer 37,3)26›Der HERR hat dich dazu bestimmt, den Platz des Priesters Jojada als Priester einzunehmen. Du bist der Aufseher im Tempel des HERRN und hast damit den Auftrag, darauf zu achten, dass jeder Verrückte, der sich als Prophet aufspielt, sofort gefesselt und in den Block gelegt wird. (5Mo 13,2; Jer 20,1; Hos 9,7; Sach 13,1; Joh 10,20; Apg 16,24; Apg 26,24; 2Kor 5,13)27Warum hast du dann nichts gegen Jeremia aus Anatot unternommen, der sich bei euch als Prophet ausgibt? (Jer 1,1)28Jeremia hat sogar einen Brief hierher nach Babel geschickt, in dem er uns eine lange Gefangenschaft vorhersagt. In seinem Brief fordert er uns auf, Häuser zu bauen und darin zu wohnen, Gärten anzulegen und von ihren Früchten zu essen.‹«29Priester Zefanja nahm diesen Brief und las ihn Jeremia vor.30Da forderte der HERR Jeremia auf:31»Schick einen offenen Brief an alle, die in die babylonische Gefangenschaft geführt worden sind. Schreib: ›Das hat der HERR über Schemaja, den Nehelamiter, beschlossen: Er ist bei euch als Prophet aufgetreten, obwohl ich ihn nicht gesandt habe, und er hat euch dazu verleitet an Lügen zu glauben. (Jer 14,14; Jer 28,15; Hes 13,8)32Deshalb spricht der HERR folgendes Urteil: Ich will Schemaja, den Nehelamiter, und alle seine Nachkommen für sein Tun büßen lassen. Keiner seiner Nachkommen soll inmitten dieses Volkes wohnen bleiben, und er selbst soll nicht an dem Guten teilhaben, das ich meinem Volk versprochen habe zu tun. Denn er hat euch zum Ungehorsam gegen mich angestiftet. Ich, der HERR, habe gesprochen!‹« (5Mo 13,6; 1Sam 2,30; Jer 22,30; Jer 28,16; Jer 36,31)
Jeremia 29
Lutherbibel 2017
Jeremias Brief an die Weggeführten in Babel
1Dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem sandte an den Rest der Ältesten, die weggeführt waren, an die Priester und Propheten und an das ganze Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte –2nachdem der König Jechonja und die Königinmutter mit den Kämmerern und Oberen in Juda und Jerusalem samt den Zimmerleuten und Schmieden aus Jerusalem weggeführt waren –, (2Kön 24,14)3durch Elasa, den Sohn Schafans, und Gemarja, den Sohn Hilkijas, die Zedekia, der König von Juda, nach Babel sandte zu Nebukadnezar, dem König von Babel:4So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, zu allen Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel habe wegführen lassen:5Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und esst ihre Früchte; (Jes 65,21; Am 9,14)6nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen und gebt eure Töchter Männern, dass sie Söhne und Töchter gebären; mehrt euch dort, dass ihr nicht weniger werdet.7Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s euch auch wohl.8Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Lasst euch durch die Propheten, die bei euch sind, und durch die Wahrsager nicht betrügen, und hört nicht auf die Träume, die sie träumen! (Jer 14,14; Jer 27,9)9Denn sie weissagen euch Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, spricht der HERR.10Denn so spricht der HERR: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, dass ich euch wieder an diesen Ort bringe. (Jer 25,11)11Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.[1]12Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören.13Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, (5Mo 4,29; Jes 55,6)14so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der HERR, und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe wegführen lassen. (Jer 23,3; Jer 32,37)15Zwar meint ihr, der HERR habe euch auch in Babel Propheten erstehen lassen. –16Fürwahr, so spricht der HERR über den König, der auf Davids Thron sitzt, und über das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, über eure Brüder, die nicht mit euch in die Gefangenschaft gezogen sind,17ja, so spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will Schwert, Hunger und Pest unter sie schicken und will sie machen wie die schlechten Feigen, davor einem ekelt zu essen, (Jer 24,8)18und will hinter ihnen her sein mit Schwert, Hunger und Pest und will sie zum Bild des Entsetzens machen für alle Königreiche auf Erden, zum Fluch, zum Grauen, zum Hohn und zum Spott unter allen Völkern, wohin ich sie verstoßen werde, (5Mo 28,37)19weil sie meinen Worten nicht gehorchten, spricht der HERR, der ich meine Knechte, die Propheten, immer wieder zu ihnen gesandt habe. Aber ihr wolltet nicht hören, spricht der HERR. (Jer 7,25; Jer 25,4; Jer 35,15)20Aber ihr alle, die ihr gefangen weggeführt seid, die ich von Jerusalem habe nach Babel ziehen lassen, höret des HERRN Wort!21So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, wider Ahab, den Sohn Kolajas, und wider Zidkija, den Sohn Maasejas, die euch Lügen weissagen in meinem Namen: Siehe, ich will sie geben in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel. Der soll sie totschlagen lassen vor euren Augen,22sodass man ihre Namen zum Fluchwort machen wird unter allen Weggeführten aus Juda, die in Babel sind, und sagen: Der HERR tue an dir wie an Zidkija und Ahab, die der König von Babel im Feuer rösten ließ,23weil sie eine Schandtat in Israel begingen und trieben Ehebruch mit den Frauen ihrer Nächsten und predigten Lüge in meinem Namen, was ich ihnen nicht befohlen hatte. Solches weiß ich und bezeuge es, spricht der HERR.
Jeremia und Schemaja
24Und wider Schemaja von Nehelam sollst du sagen:25So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Weil du unter deinem Namen Briefe gesandt hast an alles Volk, das in Jerusalem ist, an den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, und an alle Priester und gesagt: (Jer 21,1)26Der HERR hat dich zum Priester bestellt anstatt des Priesters Jojada, dass du Aufseher sein sollst im Hause des HERRN über alle Wahnsinnigen und Weissager, dass du sie in Block und Eisen legst, – (Jer 20,2)27nun, warum strafst du dann nicht Jeremia von Anatot, der euch weissagt?28Hat er doch zu uns nach Babel geschickt und sagen lassen: Es wird noch lange währen; baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und esst ihre Früchte.29So hatte Zefanja, der Priester, diesen Brief dem Propheten Jeremia vorgelesen.30Da geschah des HERRN Wort zu Jeremia:31Sende hin zu allen Weggeführten und lass ihnen sagen: So spricht der HERR wider Schemaja von Nehelam: Weil euch Schemaja weissagt – und ich habe ihn doch nicht gesandt – und macht, dass ihr auf Lügen vertraut,32darum, so spricht der HERR: Siehe, ich will Schemaja von Nehelam heimsuchen samt seinen Nachkommen, dass keiner von den Seinen unter diesem Volk bleiben soll. Und er soll das Gute nicht sehen, das ich meinem Volk tun will, spricht der HERR; denn er hat es mit seiner Rede vom HERRN abgewendet. (5Mo 13,6; Jer 28,16)