Jakobus 2

Neues Leben. Die Bibel

1 Liebe Brüder, wie könnt ihr behaupten, an Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, zu glauben, wenn ihr bestimmte Menschen bevorzugt? (Spr 24,23; Apg 10,34; 1Kor 2,8)2 Nehmen wir zum Beispiel an, in eure Gemeinde[1] kommen ein teuer gekleideter Mann mit kostbarem Schmuck und ein armer Mann in schäbiger Kleidung.3 Und ihr würdet dem Reichen besondere Aufmerksamkeit schenken und ihm einen guten Platz anbieten, zu dem Armen aber sagen: »Du kannst stehen bleiben oder dich da drüben auf den Boden setzen.[2]«4 Zeigt diese unterschiedliche Behandlung nicht, dass ihr euch von falschen Motiven leiten lasst[3]? (Joh 7,23)5 Hört mir zu, meine lieben Brüder! Hat Gott nicht besonders die Armen in dieser Welt dazu erwählt, im Glauben reich zu sein? Sie werden das Reich Gottes erben, das er denen versprochen hat, die ihn lieben. (Lk 6,20; 1Kor 1,26)6 Und doch beleidigt ihr den Armen. Dabei sind es die Reichen, die euch unterdrücken und in Rechtsstreitigkeiten verwickeln.7 Sind sie es nicht, die Jesus Christus verspotten, dessen ehrenvollen Namen ihr tragt[4]? (Apg 11,26; 1Petr 4,16)8 Wirklich gut handelt ihr, wenn ihr dem königlichen Gebot unseres Herrn gehorcht, wie es in der Schrift steht: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.«[5] (3Mo 19,1; Mt 7,12; Röm 13,8)9 Wenn ihr aber einen Menschen bevorzugt, werdet ihr schuldig, denn ihr missachtet dieses Gesetz.10 Und wer alle Gesetze bis auf ein einziges befolgt, ist genauso schuldig wie einer, der alle Gesetze Gottes gebrochen hat. (Mt 5,19; Gal 5,3)11 Denn derselbe Gott, der gesagt hat: »Du sollst nicht die Ehe brechen«, der sagte auch: »Du sollst nicht töten«.[6] Wenn du also jemanden tötest, aber keinen Ehebruch begehst, hast du damit dennoch das ganze Gesetz gebrochen. (2Mo 20,1; 5Mo 5,1; Mt 19,18)12 Bedenkt deshalb in allem, was ihr sagt oder tut, dass ihr nach dem Gesetz Gottes gerichtet werdet, das euch frei macht. (Jak 1,25)13 Denn es wird keine Barmherzigkeit für den geben, der anderen gegenüber nicht barmherzig war. Wer aber barmherzig war, wird auch vor dem Gericht Gottes bestehen. (Mt 18,32)14 Liebe Brüder, was nützt es, wenn jemand von seinem Glauben spricht, aber nicht entsprechend handelt? Ein solcher Glaube kann niemanden retten.15 Angenommen, jemand sieht einen Bruder oder eine Schwester um Nahrung oder Kleidung bitten (Mt 25,35)16 und sagt: »Lass es dir gut gehen, Gott segne dich, halte dich warm und iss dich satt«, ohne ihnen zu essen oder etwas anzuziehen zu geben. Was nützt ihnen das? (1Joh 3,17)17 Es reicht nicht, nur Glauben zu haben. Ein Glaube, der nicht zu guten Taten führt, ist kein Glaube – er ist tot und wertlos. (Gal 5,6; Jak 2,20)18 Nun könnte jemand sagen: »Manche Menschen haben Glauben; andere vollbringen gute Taten.« Dem antworte ich: »Ich kann deinen Glauben nicht sehen, wenn du keine guten Taten vollbringst; aber ich kann dir durch mein Handeln meinen Glauben zeigen.« (Mt 7,16; Röm 3,28)19 Du glaubst, dass es nur einen Gott gibt? Da hast du recht! Das glauben auch die Dämonen, und sie zittern vor Angst! (5Mo 6,4; Mt 8,29)20 Aber trotzdem bist du ein Dummkopf! Wann wirst du einsehen, dass ein Glaube, der nicht zu guten Taten führt, wertlos ist? (Gal 5,6; Jak 2,14)21 Weißt du nicht mehr, dass unser Stammvater Abraham vor Gott gerecht gesprochen wurde, weil er seinen Sohn Isaak auf den Altar legte? (1Mo 22,9)22 Wie du siehst, vertraute er Gott so sehr, dass er bereit war, alles zu tun, was Gott von ihm verlangte. Sein Glaube wurde durch sein Handeln vollendet. (Hebr 11,17)23 So geschah genau das, was die Schrift sagt: »Abraham glaubte Gott, und Gott erklärte ihn für gerecht.«[7] Er wurde sogar »Freund Gottes«[8] genannt. (1Mo 15,1; Jes 41,8; Röm 4,3)24 Ihr seht also, dass ein Mensch nur dann, wenn er auch handelt, vor Gott gerecht gesprochen wird und nicht allein aufgrund seines Glaubens.25 Auch die Hure Rahab wurde durch ihr Handeln vor Gott gerecht gesprochen, als sie die Kundschafter versteckte und sie auf einem anderen Weg in Sicherheit brachte. (Jos 2,4; Hebr 11,31)26 So wie der Körper ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube tot ohne gute Taten. (Gal 5,6; Jak 2,14)

Jakobus 2

Lutherbibel 2017

1 Meine Brüder und Schwestern, haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person.2 Denn wenn in eure Versammlung ein Mann kommt mit einem goldenen Ring und in herrlicher Kleidung, es kommt aber auch ein Armer in unsauberer Kleidung,3 und ihr seht auf den, der herrlich gekleidet ist, und sprecht zu ihm: Setz du dich hierher auf den guten Platz!, und sprecht zu dem Armen: Stell du dich dorthin!, oder: Setz dich unten zu meinen Füßen!,4 macht ihr dann nicht Unterschiede unter euch und urteilt mit bösen Gedanken?5 Hört zu, meine Lieben! Hat nicht Gott erwählt die Armen in der Welt, die im Glauben reich sind und Erben des Reichs, das er verheißen hat denen, die ihn lieb haben? (Lk 6,20; 1Kor 1,26)6 Ihr aber habt dem Armen Unehre angetan. Sind es nicht die Reichen, die Gewalt gegen euch üben und euch vor Gericht ziehen? (Apg 19,24)7 Verlästern sie nicht den guten Namen, der über euch genannt ist? (1Petr 4,14)8 Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr recht; (3Mo 19,18)9 wenn ihr aber die Person anseht, tut ihr Sünde und werdet überführt vom Gesetz als Übertreter. (5Mo 1,17)10 Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig. (Mt 5,19)11 Denn der gesagt hat: »Du sollst nicht ehebrechen«, der hat auch gesagt: »Du sollst nicht töten.« Wenn du nun nicht die Ehe brichst, tötest aber, bist du ein Übertreter des Gesetzes. (2Mo 20,13)12 Redet so und handelt so als Leute, die durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen.13 Denn es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat; Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht. (Mt 5,7; Mt 25,45)14 Was hilft’s, Brüder und Schwestern, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann denn der Glaube ihn selig machen? (Mt 7,21; Röm 3,21)15 Wenn ein Bruder oder eine Schwester nackt ist und Mangel hat an täglicher Nahrung16 und jemand unter euch spricht zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was der Leib nötig hat – was hilft ihnen das?17 So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber.18 Aber es könnte jemand sagen: Du hast Glauben, und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, so will ich dir meinen Glauben zeigen aus meinen Werken. (Gal 5,6)19 Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel glauben’s auch und zittern. (5Mo 6,4; 1Kor 8,6)20 Willst du nun einsehen, du törichter Mensch, dass der Glaube ohne Werke nutzlos ist?21 Ist nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerecht geworden, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte? (1Mo 22,1; Röm 4,2; Hebr 11,17)22 Da siehst du, dass der Glaube zusammengewirkt hat mit seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden.23 So ist die Schrift erfüllt, die da spricht: »Abraham hat Gott geglaubt und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden«, und er wurde »ein Freund Gottes« genannt. (1Mo 15,6)24 So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerecht wird, nicht durch Glauben allein.25 Desgleichen die Hure Rahab: Ist sie nicht durch Werke gerecht geworden, als sie die Boten aufnahm und sie auf einem andern Weg hinausließ? (Jos 2,1; Hebr 11,31)26 Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.