1Deshalb erbebt mein Herz, Furcht lässt es höher schlagen[1].2Hört doch aufmerksam auf die Donnerstimme Gottes und auf das Grollen aus seinem Mund.3Er erfüllt den ganzen Himmel damit. Seine Blitze lässt er über die gesamte Erde los.4Danach ertönt das Grollen des Donners – die donnernde Stimme seiner Majestät. Blitz und Donner hält er nicht zurück, wenn seine Stimme gehört werden soll.5Wunderbar ist Gottes Donnerstimme. Er tut unbegreiflich große Dinge. (Hi 5,9; Hi 26,14; Röm 11,33)6Er befiehlt dem Schnee, auf die Erde zu fallen, ebenso dem Schneeregen und dem Wolkenbruch. (Hi 36,27; Hi 38,22)7So zwingt er die Menschen, ihre Arbeit ruhen zu lassen[2], um ihnen sein Handeln vor Augen zu führen.8Das Wild verkriecht sich in seinen Schlupfwinkel oder bleibt in seiner Höhle. (Hi 38,40; Ps 104,21)9Aus dem Süden[3] bricht der Sturm hervor und der Nordwind bringt Kälte. (Hi 9,9)10Gottes Atem schickt Eis und an den Ufern gefrieren die Wasserflächen. (Hi 38,29; Ps 147,17)11Er füllt die Wolken mit Feuchtigkeit und Blitze zucken aus ihnen hervor. (Hi 36,27; Hi 37,15)12Er treibt die Wolken hin und her und im Kreis herum, sie folgen seiner Leitung und tun überall auf der Welt, was er von ihnen will. (Ps 148,8)13Ob zur Bestrafung oder zum Guten als Zeichen seiner Gnade, wenn ein Land es braucht – es geschieht alles so, wie er es will. (2Mo 9,18; 1Kön 18,45)14Hör dir das an, Hiob! Steh still und betrachte, was Gott Wunderbares tut!15Begreifst du, wie Gott all diese Dinge regelt und wie er den Blitz aus den Wolken hervorzucken lässt?16Durchschaust du, wie die Wolken am Himmel dahinschweben? Kannst du die Wunder fassen, die Gott in seiner vollkommenen Weisheit tut?17Du verschmachtest in deinen Kleidern, wenn sich die Schwüle des heißen Südwinds über das Land legt –18kannst du wie er das Himmelsgewölbe ausbreiten und hart machen wie einen gegossenen Spiegel? (Ps 104,2; Jes 44,24; Jes 45,12; Jer 10,12)19Bring uns doch bei, was wir zu Gott sagen sollen. Wir können selbst nichts vorbringen, denn wir tappen im Dunkeln.20Soll man sich bei Gott anmelden, wenn man etwas sagen will? Da kann man sich ebenso gleich wünschen, von ihm vernichtet zu werden![4]21Wir können nicht in die Sonne sehen, denn sie strahlt hell am Himmel, wenn der Wind die Wolken verjagt.22Von Norden her kommt goldener Lichtglanz. Gott ist von Furcht erregender Hoheit umgeben.23Der Allmächtige ist unerreichbar. Seine Macht ist groß. Das Recht und die Gerechtigkeit in ihrem ganzen Umfang beugt er nicht. (Jes 63,9)24Deshalb sollen die Menschen ihm Ehrfurcht erweisen. Ihrer Weisheit aber schenkt Gott keine Beachtung.« (Hi 5,13; Mt 10,28; Mt 11,25; 1Kor 1,26)
Hiob 37
Lutherbibel 2017
1Darüber entsetzt sich mein Herz und fährt bebend hoch.2O hört doch, wie sein Donner rollt und was für Gedröhn aus seinem Munde geht!3Er lässt ihn hinfahren unter dem ganzen Himmel und seinen Blitz über die Enden der Erde.4Ihm nach brüllt der Donner, und er donnert mit seinem großen Schall; und wenn sein Donner gehört wird, hält er die Blitze nicht zurück.5Gott donnert mit seinem Donner wunderbar und tut große Dinge, die wir nicht begreifen.6Er spricht zum Schnee: »Falle zur Erde!«, und zum Platzregen, so ist der Platzregen da mit Macht.7Aller Menschen Hand hat er versiegelt, dass die Leute erkennen, was er tun kann.8Die wilden Tiere gehen in die Höhle und legen sich auf ihr Lager. (Ps 104,21)9Aus seinen Kammern kommt der Sturm und von Norden her die Kälte.10Vom Odem Gottes kommt Eis, und die weiten Wasser liegen erstarrt.11Die Wolken beschwert er mit Wasser, und durch das Gewölk bricht sein Licht.12Er kehrt die Wolken, wohin er will, dass sie alles tun, was er ihnen gebietet auf dem Erdkreis:13Zur Züchtigung für ein Land oder zum Segen lässt er sie kommen.14Das vernimm, Hiob, steh still und merke auf die Wunder Gottes!15Weißt du, wie Gott ihnen Weisung gibt und wie er das Licht aus seinen Wolken hervorbrechen lässt?16Weißt du, wie die Wolken schweben, die Wunder des Allwissenden?17Du, dem schon die Kleider heiß werden, wenn das Land still liegt unterm Südwind,18kannst du gleich ihm die Wolkendecke ausbreiten, die fest ist wie ein gegossener Spiegel?19Zeige uns, was wir ihm sagen sollen; denn wir können nichts vorbringen vor Finsternis.20Wenn jemand redet, muss es ihm gesagt werden? Hat je ein Mensch gesagt, er wolle vernichtet werden?21Eben sah man das Licht nicht, das hinter den Wolken hell leuchtet; als aber der Wind daherfuhr, da wurde es klar.22Von Norden kommt goldener Schein; um Gott her ist schrecklicher Glanz.23Den Allmächtigen erreichen wir nicht, der so groß ist an Kraft und reich an Gerechtigkeit. Das Recht beugt er nicht.24Darum sollen ihn die Menschen fürchten, und er sieht keinen an, wie weise sie auch sind.