1Meine Lebenskraft[1] ist gebrochen, ich sehe dem Tod ins Auge. Auf mich wartet nur noch das Grab. (Ps 88,4)2Von allen Seiten werde ich verspottet und angegriffen, sodass meine Augen in der Nacht keine Ruhe finden[2].3Verbürge du dich für mich, Gott, denn es wird kein anderer für mich einstehen. (Ps 119,122)4Du hast ihnen Einsicht vorenthalten, überlasse ihnen nun nicht den Triumph!5Sie verraten ihre Freunde, um sich zu bereichern, deshalb werden ihre eigenen Kinder Hunger leiden.6Gott hat mich dem Gespött der Leute ausgesetzt, und man spuckt mir ins Gesicht. (Hi 30,9)7Der Kummer hat meine Augen trübe gemacht, ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst.8Aufrichtige Menschen wundern sich, wenn sie mich sehen. Der Unschuldige empört sich über den vermeintlich Gottlosen.9Doch der Gerechte hält an seinem Kurs fest, und wer reine Hände hat, gewinnt neue Kraft. (Hi 22,30)10Kommt alle zurück, versucht es noch einmal! Ich werde ja doch keinen Weisen unter euch finden. (Hi 12,2)11Meine Tage sind abgelaufen. Meine Pläne sind zerstört, alle meine Herzenswünsche haben sich in nichts aufgelöst. (Hi 7,6)12Meine Freunde erklären meine Nacht zum Tag, angeblich nähert sich das Licht, während ich nur Finsternis sehe.[3]13Doch meine einzige Erwartung ist das Totenreich[4]. Finsternis wird meine Wohnung sein, darum bereite ich mir dort jetzt schon mein Bett vor.[5] (Hi 3,13)14Dann rufe ich dem Grab zu: ›Du bist mein Vater‹, und zu den Würmern sage ich: ›Ihr seid meine Mutter und meine Schwestern.‹ (Hi 21,26)15Worauf soll ich denn noch hoffen? Wer sieht noch eine Hoffnung für mich? (Hi 7,6)16Nein, meine Hoffnung steigt mit mir zusammen in das Totenreich. Sie wird gemeinsam mit mir im Staub beerdigt.« (Hi 3,17; Hi 21,33)
Hiob 17
Lutherbibel 2017
1Mein Geist ist zerbrochen, meine Tage sind ausgelöscht; nur das Grab bleibt mir.2Fürwahr, Gespött umgibt mich, und auf ihrem Hadern muss mein Auge weilen.3Sei du selbst mein Bürge bei dir – wer sonst soll für mich bürgen? (Hi 16,19)4Denn du hast ihrem Herzen den Verstand verborgen, darum wirst du ihnen den Sieg nicht geben.5Zum Teilen lädt einer Freunde ein, doch die Augen seiner Kinder müssen verschmachten.6Er hat mich zum Sprichwort unter den Leuten gemacht, und ich muss mir ins Angesicht speien lassen. (Hi 30,9)7Mein Auge ist dunkel geworden vor Gram, und alle meine Glieder sind wie ein Schatten.8Darüber entsetzen sich die Gerechten, und die Unschuldigen entrüsten sich über die Ruchlosen.9Aber der Gerechte hält fest an seinem Weg, und wer reine Hände hat, nimmt an Stärke zu.10Wohlan, kehrt euch alle wieder her und kommt; ich werde dennoch keinen Weisen unter euch finden!11Meine Tage sind vergangen; zerrissen sind meine Pläne, die mein Herz besessen haben.12Nacht will man mir zum Tag machen: Licht sei näher als Finsternis.13Wenn ich auch lange warte, so ist doch bei den Toten mein Haus, und in der Finsternis ist mein Bett gemacht.14Das Grab nenne ich meinen Vater und die Würmer meine Mutter und meine Schwester.15Worauf soll ich denn hoffen? Und wer sieht noch Hoffnung für mich?16Hinunter zu den Toten wird sie fahren, wenn alle miteinander im Staub liegen.